Was die Corona-Pandemie in gut sechs Monaten mit uns gemacht hat

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

Rund sechs Monate leben wir hier in Deutschland jetzt schon mit der Corona-Pandemie. Verglichen mit dem Ausland erging es uns hier verhältnismäßig gut. Trotzdem bringt das Virus natürlich für uns alle Einschränkungen und auch Sorgen mit sich.

Meiner Beobachtung nach betrifft dies die Leute jedoch sehr unterschiedlich, was nicht nur auf die Einstellung der Leute zurückzuführen ist, sondern natürlich auch auf unterschiedliche Lebensumstände.

Ich persönlich habe mich inzwischen mit den gegebenen Umständen bestmöglich arrangiert. Es gibt Tage, da denke ich gar nicht mehr darüber nach, dass wir in ungewöhnlichen Zeiten leben.

Das Aufsetzen der ‚Maske‘ gehört für mich in Supermärkten und sonstigen Geschäften inzwischen dazu. Als freiberuflicher Journalist traf mich die Pandemie in den ersten Wochen wirtschaftlich extrem hart. Von Mitte März bis Ende April konnte ich von einem Tag auf den anderen keine Umsätze mehr generieren.

Inzwischen hat sich auch meine berufliche Situation wieder stabilisiert. Zum Glück! Da ich keine Kinder habe, bekomme ich auch von dem Chaos, das teilweise in den Schulen in NRW herrscht, nur über Verwandte und Bekannte etwas mit.

Man könnte fast sagen, dass sich mein Leben, bis auf die schmerzlich vermissten Besuche bei Fußballspielen, in Kneipen und bei Konzerten, weitestgehend normalisiert hat. Der Gedanke, dass wir womöglich noch bis Ende 2021 mit den aktuellen Einschränkungen leben müssen, ist für mich daher auch nicht schön, jedoch beileibe kein Drama.

Immer wenn ich von Leuten lese, die sagen, dass das Virus ihnen sämtliche Lebensfreude genommen habe, muss ich mich daher wundern. Wer nicht bereit ist für eine gewisse Zeit auf Kneipengänge, Sportveranstaltungen, Fernreisen und Konzerte zu verzichten, dem ist aus meiner Sicht nicht mehr zu helfen. Dessen Egoismus muss schier grenzenlos sein. Und es gibt auch in diesen Tagen so viele Dinge, die einem im Alltag Freude machen können.

Viel bedenklicher finde ich aktuell die Schicksale von Menschen, deren Alltag noch immer extrem verändert ist. Millionen Zeitgenossen sind in Kurzarbeit, mit großen wirtschaftlichen Zukunftsängsten und/oder mit Problemen bei der Kinderbetreuung. Denen ist natürlich längst noch nicht wieder diese relative Gelassenheit beim Umgang mit der Pandemie zuteilgeworden, wie das bei mir in diesen Tagen, trotz rapide ansteigender infektionszahlen im September, der Fall ist.

Ich kann, selbst wenn es in diesem Herbst zu neuerlichen Verschärfungen der Schutzmaßnahmen ganz gut mit der Situation umgehen und leben.

Aber wie ist das bei euch? Das würde mich wirklich interessieren. In meinem privaten Umfeld ergeht es den meisten Leuten ähnlich wie mir. In ‚Panik‘ geraten oder gar zum ‚Corona‘-Demonstranten ist da keiner geworden.

Alle versuchen aus der Lage das bestmögliche zu machen, ohne durch die Einschränkungen gleich völlig auszurasten. Das sagt sich natürlich auch leichter, wenn man in einer Kleinstadt wohnt und seit dem Sommer wieder Einnahmen generieren kann, die einen zumindest zurechtkommen lassen. Das ist mir schon klar.

Daher heute hier an dieser Stelle einmal meine Frage an unsere Leser:

Wie sieht die Lage aktuell bei euch aus? Wie sehr leidet ihr (noch) unter der Corona-Pandemie? Was sind diesbezüglich eure größten Sorgen? Erzählt mir und unseren Lesern davon in den Kommentaren unter diesem Beitrag, wenn ihr mögt. Vielleich zeichnen wir dort dann ein buntes Bild von der Lage im Ruhrgebiet (und darüber hinaus) …

 

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Psychologe
Psychologe
3 Jahre zuvor

Die Einschränkungen sind alles andere als schön, aber in vielen Fällen auszuhalten. Eine Maske beim Einkauf oder in öffentlichen Gebäuden ist ehrlich gesagt mein geringstes Problem. Als Angehöriger eines Berufsstandes, der im Regelfall einen direkten Kontakt zu den Menschen hat, empfinde ich die Situation vor allem wirtschaftlich als bedrohlich. Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen, aber meine Situation erlebe ich als eine unter dem Damoklesschwert. Meine Sorgen sind wahrlich andere, als dass mir ob der eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten "langweilig" wäre.
Es sind schon die individuell großen Fragen, die mich persönlich bewegen. Vom öffentlichen Tenor habe ich die Botschaft wahrgenommen, dass ich, wenn ich mein Anliegen oder meine Sorgen zum Ausdruck bringen möchte (und damit meine ich jetzt nicht in Form unsäglicher Corona-Demos), der Unsolidarische bin.
Selten habe ich es erlebt, dass die häufig kolportierten Grundsätze von "keiner wird zurückgelassen" oder "soziale Sicherheit für alle" so schnell zur Disposition stehen würden. Es ist dem Anschein nach völlig legitim, die direkten Gesundheitsinteressen gegen Existenzängste auszuspielen. Das Vakuum hat dann an vielen Ecken die Aluhut-Fraktion geschlossen. Zum Glück wird diese von der Mehrheit der Menschen strikt abgelehnt – andererseits ist das eine Momentaufnahme. Ich habe ebenso den Eindruck gewonnen, dass sich viele Menschen scheinbar gegen die wirtschaftlichen Folgen immunisiert fühlen. Wenn dann doch die ersten Einschläge (Insolvenzen, auslaufendes Kurzarbeitergeld, aber auch Steuererhöhungen) kommen, könnte das auch noch mal anders aussehen.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Wegen Covid-19 mache ich mir keine Sorgen. Schon die erste Welle war nicht die befürchtete Spanische Grippe, sondern eher eine normale Grippe. Seit dem Verbot von Großveranstaltungen sind größere Ausbrüche tatsächlich nur lokale Ereignisse.

Die Reaktion der Politik darauf ist beängstigend. Angefangen damit, daß trotz seit Monaten leer stehender Intensivstationen allenthalben von einer zweiten Welle geredet wird, aber nicht von den wirtschaftlichen Folgen der Corona Politik.

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

Mich fragt ja nie einer danach. ob ich gelegentlich in die Südsee fliege. Aber wenn zur Zeit mal jemand auf diese Idee kommen würde, könnte ich glaubwürdig sagen: "Geht doch leider nicht, wg. Corona."
Allerdings machen wir gar keine Reisen, nicht einmal einen Tagesausflug. Das ist durchaus eine Einschränkung meines normalen Lebens. Wir haben auch alle Geburtstagsfeiern gecancelt. Auch das ist eine Einschränkung. Zwei Ausstellungen habe ich ohne Besucher eröffnet. Das ist ein, allerdings sehr überschaubarer wirtschaftlicher Schaden. Was noch? Ich muß jetzt bei allen Ärzten einen Termin anfragen. Die Maske ist Selbstschutz, so ähnlich wie Arbeitshandschuhe, oder der Gurt im Auto, also kein Problem. Ach, ich klettere neuerdings auf Halden. Hätte ich sonst nie gemacht. Das scheint mir aber eher eine Bereicherung zu sein. Und in die Westruper Mark werde ich auch noch fahren. Das wäre dann ein kleiner Tagesausflug.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

#2 "…sondern eher eine normale Grippe…"

Ist es (leider!) nicht.

Siehe Langzeitschäden.
https://www.internisten-im-netz.de/aktuelle-meldungen/aktuell/viele-patienten-kaempfen-mit-langzeitfolgen-von-covid-19.html

und viele andere Berichte

DAVBUB
DAVBUB
3 Jahre zuvor

Es gibt Einschränkungen, die ich klaglos hinnehme (Maske, Abstand,…), aber es gibt auch tatsächiche Verluste: Daß meine Gattin ihren runden Geburtstag nicht wie geplant mit Verwandten und Menschen, mit denen sie über Jahrzehnte in tiefer Freundschaft verbunden ist, die aus ganz D sowie aus dem näheren Ausland angereist wären, um auch einmal wieder alle zusammen bei uns das Wochenende zu verbringen ist nicht "der Verzicht auf eine Feier", sondern ein großer emotionaler Verlust, nicht nur für sie. Ebendies für den fünfundachtzigsten Geburtstag meiner Mutter.
Das gleiche gilt für die ausgefallene Städtereise inklusive des Besuches einer Show aus den USA, die wir wohl jetzt so nie wieder erleben werden können. M.W. ist die Show an Corona gestorben. Das wäre einer der Höhepunkte in diesem Jahr für uns gewesen, den wir lange geplant, alles selbst mit viel Freude zusammengestellt und gebucht hatten; dagegen ist der ausgefallene Urlaub am See eher zu verschmerzen: Der See wird auch im kommenden Jahr noch dort sein.
Ich mußte eine Unternehmung schließen, die ich seit gut siebzehn Jahre betrieben habe. Die wird es auch mit Impfstoff oder Medikamenten so nie wieder geben, die ist jetzt einfach weg. Es ist nicht schön, langjährigen Mitarbeiterinnen zu kündigen. Anderen scheint das leichter zu fallen, ich habe da immer noch Probleme.
Natürlich geht es uns gut, vor allem im Verhältnis zu vielen anderen in beengten Wohnverhältnissen und unter wirtschaftlich schlechteren Bedingungen, dennoch gibt es Dinge, die man nicht mit Geld bewerten kann, und deren Verlust schmerzen. Die kann man auch nicht nachholen, die sind einfach weg. Wir versuchen, das Beste daraus zu machen, aber der Schmerz bleibt.

Yilmaz
Yilmaz
3 Jahre zuvor

@#5Angelika, die usw.

Viele Menschen haben nach einer schweren Virusinfektion solche Nachwirkungen, dafür braucht es kein Corona. Nach einer schweren Influenza oder Lungenentzündung dauert es auch viele Monate bis man wieder einigermaßen fit ist. Nur darüber hört man nicht viel, die Leute haben keine Stimme, sie werden nicht gefragt, weil eben Corona aktuell ist.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
3 Jahre zuvor

Es stimmt, dieses beklommene Gefühl, als ob man einen Dystopie-Schocker im TV ansieht und plötzlich feststellt, dass man selbst eine Rolle darin spielt, ist vergangen.

Der Anfang war für mich als freischaffende Künstlerin ziemlich hart. Als erstes war mein Atelieplatz im Unperfekthaus futsch, das Haus wurde geschlossen, zuerst hieß es bis zum 1. April, aber es war uns eigentlich klar, dass das länger dauern würde.
Mitte April beschloss man, das Haus komplett zu renovieren und umzubauen.
Als ich meinen Arbeitsplatz am UPH räumte, traf ich eine sehr liebe Künstlerkollegin, die 5 Jahre neben mir gearbeitet hat und die (nicht wegen Corona) in die Schweiz ziehen würde. Wir standen uns da mit unseren Gesichtsmasken gegenüber und wünschten uns alles Gute – und konnten uns noch nicht einmal umarmen.
Das tat weh.

Ich konnte also in der ersten Zeit nur noch zu Hause arbeiten, d. h. sehr eingeschränkt. Hat schonmal jemand von Euch zu Hause mit Ölfarbe gemalt?
Genau: Gestank + Dreck = geht gar nicht.

Als nächstes wurden sämtliche Ausstellungen und Kunstmärkte und –messen abgesagt, darunter Events, für die ich mich seit Jahren immer wieder beworben hatte und jetzt endlich einmal angenommen worden war.
Ich wollte in diesem Jahr so richtig durchstarten, und dann kommt da so ein beschissenes Virus um die Ecke!
Kurz: Das Wort Frust bekam eine ganz neue Dimension.
Ich war gefrustet, trotzdem fand ich die Maßnahmen richtig. Es war nicht die Regierung oder irgendwelche ominösen „die da oben“, die mein Leben aus dem Gleis katapultiert hatten, es war ein Virus!

Zuweilen hat mich die Wut gepackt über das Mimimi, dass einige Zeitgenossen abgesondert haben, die keinerlei Existenzängste plagten, sondern, sagen wir mal, gut situierte Rentnerinnen oder bei vollen Bezügen beurlaubte Beamte, deren einziges Problem es war, dass der Lieblingsitaliener sein Restaurant oder die Eisdiele schließen musste – ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, dass der Lieblingsitaliener womöglich gerade ein sehr viel größeres Problem hatte…

Aber es gab auch Lichtblicke: Ein befreundeter Künstler hat mir großzügig einen Platz in seinem Atelier freigeräumt, an dem ich wieder arbeiten kann, solange das UPH geschlossen ist.
Wir haben eine Online-Galerie gegründet (https://www.kunst-mit-vorsatz.com/, für den Fall, dass jemand interessiert ist), mit der wir uns zu Kunstmessen im nächsten Jahr bewerben werden, bei denen man als Einzelkünstler so gut wie keine Chance hat und da haben wir für das nächste Jahr schon einiges angeleiert.

Leute, von denen man seit 20 Jahren nix mehr gehört hat, rufen plötzlich an, weil sie beim Aufräumen ein altes Filofax (für die Jüngeren: das war eine in Leder gebundene Kombination aus Kalender, Kontaktdatenregister und Notizbuch, gebräuchlich vor der Erfindung des Smartphones) auf dem Dachboden gefunden haben, in dem sie die Telefonnummer gefunden haben.

Inzwischen finden die ersten Kunstmärkte wieder statt, wo das möglich ist, in gut belüfteten (früher nannte man das „Zugluft“) alten Fabrikhallen oder alten Zechengebäuden oder gleich im Freien, mit Maske und social distancing versteht sich, es ist nicht exakt das Gleiche wie vor der Pandemie, aber es funktioniert und soweit ich das sehe ohne Gefahr eines Super-Spreading-Events…

Die Infektionszahlen gehen wieder hoch, machen wir uns nix vor, und der Herbst hat gerade erst angefangen.
Den Beginn der „Urlaubssaison“ habe ich mit einiger Sorge gesehen – aber auch mit Verständnis. Ich selbst hatte nicht das Bedürfnis, in Urlaub zu fahren, aber im Gegensatz zu sehr vielen Menschen verdiene ich mein Geld mit dem, was ich am liebsten tue: Malen!
Ich finde es toll, durchs Land zu reisen um meine Bilder zu zeigen und Orte zu sehen, an denen ich nie zuvor gewesen bin und genieße das sehr, aber ich sitze zu Hause nicht auf heißen Kohlen und denke: Ich muss hier mal wieder raus!
Ich vermute, die Fokussierung auf Urlaub hat damit zu tun, dass die meisten Menschen in D ihren Job bestenfalls als notwendiges Übel ansehen – und einige sogar jeden Morgen mit Magengrimmen zur Arbeit fahren (ich war nicht immer freischaffende Künstlerin, ich weiß, wovon ich rede). Da gewinnt der Urlaub natürlich eine zentrale Bedeutung.

Meine Sorge ist, dass durch Gedankenlosigkeit oder zuweilen auch purem Egoismus genau die Freiheiten aufs Spiel gesetzt werden, die jetzt trotz Pandemie wieder möglich sind.
Und ja, das sind ganz egoistische Sorgen, das gebe ich gerne zu.
Ich möchte verdammt nochmal die Contemporary Art Ruhr auf der Zeche Zollverein Ende Oktober mitmachen, mit Maske und Abstandhalten und guter Belüftung und wäre ziemlich sauer, wenn die abgesagt werden muss, weil die Infektionszahlen in Essen durch die Decke schießen wegen einer dreitägigen opulenten Hochzeitsfeier mit 500 Gästen…

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

Susanne, "Und ja, das sind ganz egoistische Sorgen, das gebe ich gerne zu."
Aber einige Berufsgruppen trifft die Pandemie stärker als andere. Das sind solche, die auf einen einzigen wichtigen Tag monatelang hinarbeiten. Wenn der dann nicht stattfindet, war die Arbeit umsonst. Denk mal an Schauspieler, Musiker, Künstler, aber auch Sportler, die im Training bleiben müssen. Andere Menschen haben auch kein Einkommen mehr, aber die müssen auch normalerweise nicht Arbeit als Vorleistung bringen.
Daß du mit Ölfarbe nicht in der Wohnung malen möchtest, ist verständlich. Glück für dich, daß du ein Ersatzatelier gefunden hast. Gute Kontaktpflege in der Vergangenheit zahlt sich manchmal aus. "Contemporary Art Ruhr"! Da bist du weit gekommen. Alle Achtung. Wenn du da dabei bist, werde ich dich dort besuchen. Mit Maske natürlich. Die Idee mit einer Gruppe und eigener Gruppenhomepage ist gut. Künstlergruppen sind allerdings meist kurzlebig. Da kann ich ein Lied von singen.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Die wenigsten, die schwer erkrankt sind haben unter Langzeitfolgen zu leiden und die meisten von denen erholen sich mit der Zeit. Nicht schön, aber ein Killervirus ist das nicht.

https://rp-online.de/panorama/coronavirus/covid-19-spaetfolgen-je-schwerer-die-corona-erkrankung-desto-laenger-die-erholung_aid-51856447

https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/langzeitschaeden-covid-19-die-lunge-und-herz-erholen-sich-mit-der-zeit/l

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

#Yilmaz #ccarlton

Lauterbach, twitter:
"Leider bestätigen sich die Studien zu Herzschäden durch SarsCoV zunehmend…"

https://twitter.com/Karl_Lauterbach/status/1309443753665605638

https://academic.oup.com/cardiovascres/advance-article/doi/10.1093/cvr/cvaa267/5910550

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
3 Jahre zuvor

@ Angelika, die usw.

Es gibt Unbelehrbare… lohnt nicht der Mühe, die überzeugen zu wollen.
Bei denen kannst Du die Langzeitkranken Schlange stehen und nacheinander die Leidensgeschichte erzählen lassen oder in Dauerschleife Bilder aus Bergamo oder NY zeigen, bringt nix.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Daß manche über einen längeren Zeitraum und einige für immer mit Folgeschäden zu kämpfen haben, ändert nichts daran, daß Covid-19 weit weniger gefährlich ist, als im Frühling befürchtet.

Und Karl Lauterbach hätte besser die Zusammenfassung der von ihm verlinkten Studie gelesen.

https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/zeitgeschehen/Karl-Lauterbach-Wir-haben-schlicht-zu-viele-Krankenhaeuser;art16698,10258458

Walter Stach
Walter Stach
3 Jahre zuvor

-13-
Ja, so ist es.
"Trumps" gibt es eben überall ,und sie verbreiten sich offenkundig weltweit -rasend schnell? :

"Keine Corona-Pandemie (trotz mittlerweile z.B. in den USA mit mehr als 2oo.ooo Toten).

"Keine Klimakatastrophe, trotz….sh. z.B. die aktuelle Lage in San Franzisko, sh.die aktuelle Lage in der Arktis. sh….

Kein Rassismus…
nicht in den USA, trotz beispielsweise beinahe täglich neuer Morde seitens der Polizei an schwarzen Menschen, nicht in Deutschland, schon gar nicht in der hiesigen Polizei……

"Unsinn, du siegst, und ich muß untergehen.
Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens".

Susanne Scheidle,
diese Schiller-Worte bedenkend erspare ich mir hier jedes weiteren Wort.

Yilmaz
Yilmaz
3 Jahre zuvor

@Angelika, die usw.

Auch eine Grippe könnte den Herzmuskel schädigen. Das weiss ein halbwegs informierter Mensch in der Regel.

Covid ist eine grippeähnliche Erkrankung, also besteht auch ein entsprechendes Risiko.

Für die Erkenntnis muss man kein Mediziner sein.

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

@Yilmaz, mit einer Grippe kommt so schnell niemand in stationäre Behandlung. Unzählige Menschen quälen sich mit Grippe im eigenen Bett. Wer mit Corona im eigenen Bett liegt hat riesige Chancen zu sterben. Das ist der Unterschied.
Und obwohl die schwierigen Coronafälle in Deutschland ins Krankenhaus eingeliefert werden, sterben immer noch sehr viele von ihnen. Das ist bei Grippe anders. Die Zahlen über Grippetote werden geschätzt. https://www.aerzteblatt.de/archiv/170864/Influenza-Woher-kommt-die-Zahl-der-Todesfaelle
Nachgewiesen sind pro Saison sehr wenige „Laborbestätigte Todesfälle“ durch Influenza in den Jahren 2010 bis 2013: 26 bis 198 pro Saison . . ."
Da aber Coronakranke an Beatmungsgeräte angeschlossen werden, bevor sie sterben, ist deren Zahl leicht zu ermitteln.
Und dann noch ein Argument, das nachdenklich machen sollte.
Nicht nur Deutschland, sondern die gesamte Welt ist betroffen. Und auf der Welt gibt es viele Regierungen, die Corona leugnen. Aber bisher haben sie alle irgendwann Maßnahmen ergreifen MÜSSEN. Darum macht es auch keinen Sinn, nur über Deutschland zu sprechen. Hier greifen die Maßnahmen eben besser als anderswo. Aber ohne Maßnahmen?

Psychologe
Psychologe
3 Jahre zuvor

"Die Zahlen über Grippetote werden geschätzt (…)
Nachgewiesen sind pro Saison sehr wenige „Laborbestätigte Todesfälle“ durch Influenza"

Also bitte. Das ist jetzt für mich die Gegenerzählung zu "an oder mit Corona gestorben". ..
Was mich stört ist, dass die Bedrohungsszenarien fast als Glaubenssatz gehandelt werden. Es bedarf einer fortlaufenden Neubewertung der Risiken, damit die Therapie nicht schlimmer wird als die Krankheit.
Und nein, ich bin kein Covidiot, Corona-Leugner, noch stehe ich (Gott bewahre) der AfD oder irgendwelchen Aluhüten nahe.
Wir müssen in dieser Sachfrage aber mal die Polarisierung überwinden.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

#13:

Man kann sich von Bildern leicht in die Irre führen lassen. Die aus Bergamo oder NY sind entstanden, weil jemand die Idee hatte Covid-19 Patienten in Altenpflegeheime zu verlegen, obwohl dort diejenigen leben, für die Corona die größte Gefahr ist. In Venetien waren die Behörden klüger, deswegen hat es dort keine Bilder wie in der Lombardei gegeben. Und bei uns wird es die erst recht nicht geben, da wir sehr große Kapazitäten auf unseren Intensivstationen haben. Zum Teil, weil wir nicht dem Rat des Herrn Lauterbach gefolgt sind, die kleinen Krankenhäuser zu schließen.

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

, ich habe den Satz "Die Zahlen über Grippetote werden geschätzt (…)
Nachgewiesen sind pro Saison sehr wenige „Laborbestätigte Todesfälle“ durch Influenza" aus dem von mir verlinkten Bericht des
https://www.aerzteblatt.de/archiv/170864/Influenza-Woher-kommt-die-Zahl-der-Todesfaelle entnommen,
Auf solche Meldungen von Fachzeitschriften sind wir alle angewiesen. Mehr kann ich nicht tun, als der zur Zeit laufenden Diskussion einen wissenschaftlich gedeckten Background zu liefern. Darauf aufbauend kann dann wieder jeder seinen eigenen Gedankengängen nachhängen.

Susanne Scheidle
Susanne Scheidle
3 Jahre zuvor

@ ccarlton #13

In Bergamo und NY wurden Covid-19 Patienten in Altenpflegeheime verlegt? Das sind ja tolle Informationen!
Darf man mal fragen, wo Sie die her haben?

Psychologe
Psychologe
3 Jahre zuvor

@ Helmut Junge:

Mir ist nicht entgangen, woher Sie den Satz haben. Dennoch wird ein Argument eingeführt, das in einer Liga mit einem typischen Argument der, vulgo, "Corona-Kritiker" spielt.
Und – oh Wunder – beide Argumente für sich sind valide, haben aber eine jeweils zweifelhafte Relevanz.
Die Frage ist, was uns solche Haarspaltereien also bringen. Ich bleibe dabei: Das Risiko muss fortlaufend neu bewertet werden. So, heute haben wir +2500 Neuinfektionen. Vielleicht sind es übernächste Woche schon mehr als im März. Was machen wir dann? Wieder Lockdown?
Was wollten wir damals eigentlich mit dem ersten Lockdown erreichen? Es war doch von vornherein klar, dass man den Virus nicht komplett zurückdrängen würde. Ebenso war klar, dass sich die Menschen nicht roboterhaft bis in alle Tage an irgendwelche Regeln halten würden. Das zu moralisieren wäre weltfremd.

Psychologe
Psychologe
3 Jahre zuvor

@ 21:

Für NY kann ich es nicht angeben, aber für Bergamo liefert Google zum Beispiel dieses Ergebnis hier: https://www.1815.ch/news/ausland/news-ausland/vorwuerfe-gegen-altersheime-und-kliniken-in-italien/

Helmut Junge
Helmut Junge
3 Jahre zuvor

, ich möchte keinen zweiten flächendeckenden Lockdown. Flächendeckend war so oder so blödsinning, weil einige Ländern kaum betroffen waren. Der Schaden ist riesig. Sowohl wirtschaftlich, als auch zwischenmenschlich. Aber was heißt das schon? Die Stimmung kann ganz schnell kippen, wenn die Einschläge dichter werden. Im Moment würde ein Lockdown politisch kaum durchzusetzen sein. Ich kann aber nur hoffen, daß unsere Politiker einen Plan haben, wie die zweite Welle klein gehalten werden kann, ohne daß es zu einem erneuten Lockdown für die gesamte Republik kommen muß. Sie scheuen sich z.Z. aber selbst kleine Maßnahmen rigoros durchzusetzen. Und das ist der Punkt, der mir Sorgen macht. Der Virus kann milde Maßnahmen nicht mit Rücksicht seinerseits beantworten. Der hat seine eigenen Gesetze, und die sind brutal. Abwarten ist jetzt dumm, denn die Leute sind unvernünftig und glauben erst dann an Gefahr, wenn für sie selber sichtbar Gefahr ist. Dann aber geht gar nichts mehr ohne Lockdown. Die Regierung schielt zur Zeit auf die Stimmung im Volk, aber sie müßte zumindest die Maskenpflicht anordnen. Müßte mindestens einhaltbare und kontrollierbare Quarantänemaßnahmen durchsetzen. Das könnte reichen. Ich wage die Prognose, daß es ab 4000 Infektionen pro Tag zu spät ist. Dann kippt die Stimmung um, aber die notwendigen Maßnahmen werden dann viel härter sein, als jetzt.

Angelika, die usw.
Angelika, die usw.
3 Jahre zuvor

#22 "…nicht roboterhaft bis in alle Tage an irgendwelche Regeln halten…"

Aber bei Rot an Ampeln halten ist OK?

Für mich ist das dauerhaft OK. Für mich wäre keine Notwendigkeit mehr, wenn alle Autos aus Gummi wären oder sich kurz vor dem Zusammenprall in die Höhe heben würden (automatisch selbstverständlich …).

Wenn es einen Impfstoff (der wirksam ist, der gut vertragen wird usw.) gibt, wenn eine ganz andere Situation eintritt, dann sind diese "…irgendwelche Regeln…" Schnee von gestern. Aber es gibt den Impfstoff noch nicht und Autos sind eben nicht aus Gummi …

Psychologe
Psychologe
3 Jahre zuvor

"Aber bei Rot an Ampeln halten ist OK?"

Das Halten an der Ampel dauert 30 Sekunden, Corona schon 30 Wochen.
Durch das Halten an der Ampel verliert man zudem seltener seinen Job und ist auch seltener von der Privatinsolvenz bedroht, als wenn man durch einen Lockdown seine Arbeit verliert.

Davon mal ab. Vielleicht bringt es mein Beruf als Psychologe mit, aber ich denke mir, dass es wenig bringt, wenn die Haupt-Strategie im Moralisieren besteht. Dadurch werden die Menschen ihr Verhalten nicht anpassen. Eine dauerhafte Verhaltensweise im hier gemeinten Umfang ist nicht durchzuhalten. Die Ängste habituieren sich schnell weg, ersatzweise kommen dann die Existenzängste. Dann einfach nur mit erhobenen Zeigefinger zu mahnen, ist nicht nur realitätsfern, sondern bringt auch schlicht niemandem was. Den Menschen müssen Angebote und Hoffnungen unterbreitet werden. Wenn aber Lauterbach und Konsorten nur den Graf Zahl spielen, ist das mehr als kurzsichtig.

ccarlton
ccarlton
3 Jahre zuvor

Könnte es einen zweiten Lockdown geben? Nach jetzigem Stand der Dinge ist das sehr unwahrscheinlich.

Ja, gestern wurden ca. 2.400 positive Test gemeldet, aber lasst euch nicht von aus dem Kontext gerissenen Zahl Angst machen! Ihr wisst wahrscheinlich, dass Montags relativ wenige positive Test gemeldet werden. Weil zahlreiche Gesundheitsämter am Wochenende keine Zahlen an das RKI melden. Was in einer gefährlichen Pandemie merkwürdig anmutet. Gefährlich genug um dies und das zu verbieten, aber nicht gefährlich genug um Beamte am Wochenende arbeiten zu lassen?
Unterlassen wir besser derart zynische Gedanken.

Freitags ist der Wochentag, an dem am meisten gemeldet wird. Aber selbst 2,400 sind immer noch 1/3 vom den Zahlen in der 1.Welle. Zwar steigt die Zahl der positiven Test, aber weit weniger stark als in der 1.Welle.

Insgesamt haben wir 24.000 aktive Infektionen, knapp drei Mal mehr als vor ein paar Wochen, aber immer noch nur 1/3 der Zahlen der 1.Welle.

Und wie haben sich die Zahlen der schwer an Covid-19 erkrankten Personen in diesem Zeittraum verändert? Anfangs gar nicht. Die Zahl der positiven Tests hatte sich schon verdoppelt, da lag die Zahl der Covid-19 Patienten auf Intensivstationen nach wie vor stabil bei 230 bis 240. Dann sank sie auf 220, jetzt haben wir 316. D.h. einer Steigerung der aktiven Infektionen um 300% steht eine Zunahme der ernsthaft Erkranken um nur 30% gegenüber.

Und sollten es mehr werden: Z.Z. sind 8.100 Intensivbetten frei und innerhalb einer Woche könnten weitere 12.000 in Betrieb gehen. Nicht dass das notwendig wäre. In der 1. Welle waren weit weniger als 8.100 Covid- 19 Patienten auf Intensivstationen. Ich meine, das der Höchstwert bei nur 3.000 lag, also ungefähr das 10-fache vom dem heutigen Wert.

2.Welle? Erneuter Lockdown? Ich bitte euch!

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