Für viele Menschen, insbesondere hier im Ruhrgebiet, sind die Zeiten hart. Das Geld ist knapp. Dementsprechend freuen sich viele, wenn sie etwas geschenkt bekommen – sollte man zumindest meinen.
Dass dem jedoch nicht immer so ist, musste ich kürzlich in der eigenen Familie erfahren.
Wie für Millionen Menschen gehört es auch für mich zu den kleinen Freuden des Lebens, regelmäßig Ausflüge in die nähere Umgebung zu unternehmen. Viele Ziele habe ich so über die Jahre kennen- und lieben gelernt. Erst kürzlich war ich im neu geschaffenen „Natur- und Wasser-Erlebnis-Park Emscherland“ und habe diesen unseren Lesern vorgestellt.
Jetzt, wo sich das Jahr 2024 langsam dem Ende zuneigt, habe ich für mich eine persönliche Bilanz meiner Ausflüge und Erlebnisse gezogen. Dabei fiel mir auf, dass ein Ziel, das ich früher oft und gerne besucht habe, in diesem Jahr fehlte: der Dortmunder Zoo. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Jetzt mal ganz ehrlich. So wirklich viele gute Gründe für einen Besuch in Castrop-Rauxel fallen einem auch als Mensch aus dem Ruhrgebiet ja nicht ein. Das geht auch mir so, obwohl ich als Waltroper ja quasi direkt nebenan wohne. Im Laufe meines Lebens bin ich aber meist an unserer etwas verrufenen Nachbarstadt schlicht vorbei- oder durchgefahren.
An diesem Wochenende habe ich jetzt allerdings ein Ziel für mich entdeckt, das sich schon bald für einen regelmäßigen Aufenthalt anbieten könnte: Den „Natur- und Wasser-Erlebnis-Park Emscherland“.
Eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Thüringen und Sachsen hat am Sonntag ihrem Willen Ausdruck verliehen, nicht mehr Teil der FDGO, sondern lieber erneut ein Satellit Moskaus sein zu wollen. Reisende soll man nicht aufhalten. Das Problem sind jedoch diejenigen Wenigen, die nicht nach Moskau wollen.
Zum einen sind das einzelne Bürgerinnen und Bürger. Auf einer anderen Betrachtungsebene sind sie aber genauso Fachkräfte und Firmen. Sie alle fragen sich selbstredend, warum sie ihr Können in den Dienst antiwestlicher Kontexte stellen sollten und wie sicher ihr individuelles und ökonomisches Fortkommen im Bereich zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Polen noch sein kann. Die Lösung ist einfach: Kommt ins Ruhrgebiet.
Das Ruhrgebiet feiert den Gasometer in Oberhausen! Und zwar am 8. September von 10 bis 18 Uhr mit einem Familienfest auf dem Außengelände – rund um die beliebte Tonne. Dann spielt das Jugendjazz-Orchester auf, rockt die Kölner Band Pelemele die Bühne und die Maus schaut vorbei. Natürlich sind auch die Türen zur aktuellen Ausstellung „Planet Ozean“ geöffnet.
Gestern war es wieder soweit: Der „Tag der Trinkhallen“ findet alle zwei Jahre im Ruhrgebiet statt. Gefeiert wird eine Institution, die es hier wie kaum anderswo gibt: die Bude, der Kiosk, die Trinkhalle, die Verkaufshalle um die Ecke. An 40 Buden gab es volles Programm, Musik, Theater, Kultur – und mancherorts wurde es richtig voll und laut.
Was zeigt man als gebürtiger Dortmunder jemandem, der vielleicht zum ersten Mal in der Stadt ist? Als jemand, der inzwischen schon über 50 Jahre in der Region lebt, kommen mir da als erstes das Westfalenstadion, der Westfalenpark oder auch der Zoo in den Sinn. Das alles sind Orte, die ich persönlich direkt und voller positiver Emotionen mit Dortmund verbinde, an denen ich im Laufe meines Lebens viele schöne Stunden verbracht habe.
Wenn jemand länger bleibt, dann zeige ich ihm vielleicht auch noch den Rombergpark, die Nordstadt, oder auch das Fußballmuseum. Alles ebenfalls irgendwie typisch für meine Geburtsstadt, wenn auch nicht unumstritten und etwas, worauf man als Lokalpatriot zumindest im erweiterten Sinne stolz sein kann. Aber den Phoenix-See? Den würde ich wohl so schnell keinem Besucher des Ruhrgebiets zeigen wollen. Und das hat Gründe.
Verfolgt man die Nachberichterstattung zur Wahl, dann werden als Gründe für das gute Abschneiden der AfD, insbesondere in Ostdeutschland, häufig Frust bei den Wählern, das Gefühl von Minderwertigkeit, Perspektivlosigkeit, eine Behandlung als ‚Deutsche 2. Klasse‘ und eine grundsätzliche Unzufriedenheit mit ‚denen da oben‘, genannt. Wirklich nachvollziehen kann man das nicht.
„Ah, bald ist Ostern! Ein langes Wochenende. Da kann man endlich mal wieder ausschlafen.“ Das werden sicherlich viele von euch heute denken. Bei euch mag das ja auch stimmen. Hier bei mir in Waltrop geht diese Rechnung nicht auf. Hier wird man, wenn man nicht gerade schwerhörig ist oder ganz außerhalb der Stadtmitte wohnt, auch an Karfreitag und Karsamstag spätestens so gegen 7 Uhr wachwerden. Ob man will, oder auch nicht.
Wieso? Die Erklärung ist eine ungewöhnliche, und genau deshalb möchte ich sie auch hier im Blog der Ruhrbarone nach ein paar Jahren Pause noch einmal frisch in Erinnerung rufen.
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