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Wo ist das Überraschungspotenzial der Fußball-Bundesliga hin?

Foto: Robin Patzwaldt

Früher galt über Jahrzehnte hinweg einmal das Sprichwort, dass die Tabelle in der Fußball-Bundesliga erst nach rund 10 Spieltagen wirklich ernstzunehmen sei. In den Wochen davor gelang es nämlich stets diversen Überraschungsteams sich an der Spitze zu platzieren, während sich andere Klubs, die im Vorderfeld erwartet wurden, regelmäßig Startschwierigkeiten hatten, sich erst im Laufe der Wochen und Monate in die erwartbaren Gefilde vorarbeiten konnten.

In diesem Jahr scheint das völlig anders zu sein. Und das hat einen guten Grund.

Ein Blick auf die aktuelle Tabelle der Bundesliga zeigt, dass dass die erste Tabellenhälfte eigentlich ziemlich genau dem entspricht, was man sich vor Saisonstart als Endtabelle vorgestellt hatte. Lediglich der SC Freiburg tummelt sich noch in ungewohnten Höhen der Rangliste, könnte durch einen Sieg heute in Hoffenheim sogar noch auf Rang drei springen.

Aber ansonsten? Leipzig, Dortmund und Bayern schon wieder auf den Top-3-Rängen, so wie im Vorjahr ganz am Ende. Leverkusen, Gladbach, Wolfsburg und Frankfurt in Europapokal-Gefilden. Das alles entspricht weitestgehend den Endplatzierungen der Saison 2018/19. Und das so früh in der Saison. Schon recht bedenklich, wenn man einmal ganz ehrlich ist.

So sehr sich die Anhänger dieser Klubs in diesen Stunden über den gelungenen Saisonstart ihrer Teams freuen werden, so ernüchtern ist diese Rangliste, wenn man einmal bedenkt, dass es dafür nur einen Grund gibt: Die wirtschaftliche Schere in der Bundesliga öffnet sich seit Jahren immer mehr.

Wer einmal an den Geldtöpfen der Europapokalwettbewerbe sitzt (und sich dann nicht ganz ungeschickt anstellt), der hat in der Folgezeit gute Chancen es auch in Zukunft wieder zu schaffen. Der wirtschaftliche Vorteil durch die zusätzlichen Millioneneinnahmen wird offenkundig immer schwerwiegender, wie die aktuelle Tabelle zeigt.

Aufsteiger, die an die Tabellenspitze stürmen, wie es Paderborn und Kaiserslautern einst auf erfrischende Art und Weise taten, sind in diesen Zeiten kaum noch vorstellbar.

Hier zeichnet sich schon nach nicht komplett gespielten vier Runden, bei der es am gestrigen sogar schon direkte Duelle der viert Champions League-Teilnehmer (Bayern vs. Leipzig und Dortmund vs. Leverkusen) gab, in denen sich diese zwangsläufig gegenseitig Punkte abnahmen, eine gewisse Vorhersagbarkeit ab, die der Liga am Ende so nicht gut tun kann.

Längst vorbei erscheinen inzwischen jedenfalls die Zeiten, in denen die Tabelle vor Spieltag 10 noch kaum eine Aussagekraft hatte.

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

Och, Freiburg macht doch grad wieder richtig Spaß;-))

Peter Mohr
Peter Mohr
4 Jahre zuvor

Diese Entwicklung ist doch nicht neu. Die Championsleaguemannschaften bekommen immer höhere Fernsehgelder von der UEFA. Die Konkurrenzfähigkeit der anderen Vereine nimmt ab. Das wird sich nur ändern, wenn die hyperreichen Vereine bereit sind über einen solidarischen Finanzausgleich innerhalb der Liga zu sprechen. Ansonsten siehe Entwicklung England, Spanien, Frankreich. Geld schießt nun mal doch Tore

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