Aufruhr im Königreich Deutschland

Sonnenstaatland posterPeter Fitzek herrscht als Imperator Fiduziar über das Königreich Deutschland und beabsichtigt in Bälde die Bundesrepublik abzuwickeln. Neben seinem Königreich hat er eine Königliche Reichsbank, eine Renten- und Krankenversicherung und eine erstaunliche Anzahl von Staatsbetrieben gegründet; von der Marmorbearbeitung über Pyrolyse bis zu einem Online-Shop, der Amazon Konkurrenz machen soll. Alles ohne Genehmigung, ohne Steuern und ohne Sozialabgaben aber nach Ansicht des Imperators völlig legal, weil sein Königreich, das gerade mal neun Hektar umfasst und teilweise angemietet ist, sich durch Sezession völkerrechtskonform von der Bundesrepublik abgespalten habe. Unser Gastautor „BlueOcean“ vom Anti-Reichsbürger-Blog Sonnenstaatland schildert die letzten Tage der braunesoterischen Reichsbürgersekte „Königreich Deutschland“.

Was wie ein Märchen klingt oder der Traum eines vorsintflutlichen Monarchisten ist seit mehreren Jahren eine verunsichernde Realität in der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Wittenberg, die als bekannter Wirkungsort des Reformators Martin Luther schon einige Erfahrungen mit Utopisten aller Coleur hat sammeln dürfen.

Peter Fitzek aber stammt selbst aus Wittenberg und gefällt sich seit Jahren in der Rolle des Enfant Terrible, der mit einer sektenähnlichen Anhängerschaft auf Regeln und Vorschriften pfeift, im Zweifel handgreiflich wird und die Behörden mit immer neuen Dreistigkeiten sowie der beharrlichen Ignoranz gegenüber allen Verwarnungen und Bescheiden lächerlich zu machen versucht.

Trotz vielfacher Verurteilungen rast Fitzek unverdrossen mit selbst gebastelten Führerscheinen über die Straßen und auf der Autobahn bei Stau über den Standstreifen. Weil er in wichtigen Staatsgeschäften unterwegs sei und als Staatsoberhaupt ohnehin Immunität genieße.

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Verfahren in Essen eingestellt – keine Konsequenzen für „israelbezogenen Antisemitismus“

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Die strafrechtliche Aufarbeitung der Ausschreitungen in der Essener Innenstadt im Juli 2014 wurde eingestellt. Es gab quasi keine Erfolge in den Verfahren. Verurteilt wurden Personen, die Polizeibedienstete angriffen. Keine einzige antisemitische Gebärde wurde verurteilt. Was bedeutet das? Von unserer Gastautorin Carolin Mothes

 

I.

Am 10. Juli 2014 marschierten 80 Personen auf die Alte Synagoge in Essen. Dies wird durch die Polizei verhindert, soll dank Aufrufen in der Facebook-Gruppe „Aufgewacht Welt“ aber wenige Tage später wiederholt und um die Zerstörung durch „Molotowcocktails, Waffen und Steinen“ erweitert werden. Am 18. Juli 2014 demonstriert die Linksjugend solid Ruhr und Niema Movassat, MdB für die Linke, mit 2000 Personen in der Essener Innenstadt für „Frieden in Nahost“. Die Teilnehmer zeigen was sie können: unterschiedliche, aber dennoch ewig gleiche Parolen, Symbole, Flaggen und Plakate der explizit antisemitischen Couleur oder aus dem bunten Kramkiste des „Grauzonen-nur-antizionistisch-Floskel-Antisemitismus“.

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Juden im Deutschen Fußball – Teil 2: Walther Benseman und ‚sein‘ Kicker

Das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt
Das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt

Unser Gastautor Thomas Weigle beschäftigt sich heute, um zweiten Teil seiner Mini-Serie ‚Juden im Deutschen Fußball‘ erneut mit Walter Bensemann:
„NUR DEUTSCH, so kann man Golo Manns Urteil über die deutschen Juden im Kaiserreich und der Weimarer Republik zusammenfassen. Nichts anderes lässt sich aus dem Aufruf des „Centralvereins deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens (CV)“ herauslesen, der schon in seiner Gründungserklärung 1893 seine Mitglieder in der „unbeirrbaren Pflege der deutschen Gesinnung bestärken“ will. Zu Kriegsbeginn 1914 ruft er seine Mitglieder zu besonderen Anstrengungen auf. „Wir rufen euch auf, über das Maß der Pflicht hinaus Eure Kräfte dem Vaterland zu widmen.“ Für den US-Historiker Craig gibt es „nichts Deutscheres als jene jüdischen Geschäftsleute, Ärzte, Anwälte, Ärzte und Gelehrte, die sich 1914 ganz selbstverständlich freiwillig zum Kriegsdienst meldeten.“ Während der Weimarer Republik gehörte der CV zu den unbedingten Anhängern der Demokratie und der Republik. Eine seine Hauptaufgaben sah der CV in der Beobachtung und Bekämpfung der nationalistischen und antisemitischen Parteien wie DNVP und NSDAP. Dem CV war jedenfalls die Gefahr, die von diesen Gruppierungen ausging, nicht nur für sie selbst, sondern auch für die Demokratie, schon frühzeitig bewusst, nicht erst seit den Septemberwahlen 30. gegen Ende der Weimarer Republik wandten sich jüngere Mitglieder des CV gegen die unbedingte Fixierung hin zu Deutschland, was angesichts des deutschen Antisemitismus nun nicht wirklich verwundern kann.

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In eigener Sache. Meine neue Ausstellung!

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Am 4. Dezember, also am nächsten Donnerstag, mache ich im Bezirksamt „Rathaus“ Hamborn Duisburgerstraße 213, um 17:00 Uhr die Vernissage zu meiner Ausstellung „ Dritte Dimension auf einer zweidimensionalen Fläche“. Von unserem Gastautor Helmut Junge.

Dazu lade ich alle, die sich für Malerei interessieren, herzlich ein.

Die Bilder die ich dort ausstelle, sind mit einem einfachen Malprogramm am Computer gemalt und mit einem Großformatsdrucker ausgedruckt.

Bei meiner Malerei ist es mein Ziel, Farben eine Form und Oberflächenstruktur zu geben, die sie wie reale Gegenstände wirken lassen. Dabei bleiben sie abstrakte Formen, und sollen auch nichts konkretes darstellen, sondern nur mit anderen Formen auf der Bildfläche

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Masern in NRW: “ Mit Globuli kommen wir hier definitiv nicht weiter“

Susanne Schneider Foto: Homepage
Susanne Schneider Foto: Homepage

Gleich am Anfang: Ich bin ein Impf-Fan. Meine drei Kinder und ich sind gegen alles geimpft, das sinnvoll ist und empfohlen wird. Bei den Empfehlungen verlasse ich mich auf die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert-Koch-Instituts. Deren Experten beschäftigen sich ja schließlich tagaus, tagein mit dieser Thematik.  Unsere Gastautorin Susanne Schneider ist Landtagsabgeordnete der FDP im nordrhein-westfälischen Landtag.

Als gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion liegt mir das vielleicht wichtigste menschliche Gut, unsere Gesundheit, besonders am Herzen. Es erschüttert mich daher zutiefst, wenn es handfeste Belege dafür gibt, dass mit den Masern eine Krankheit zurückkehrt, die als weitgehend zurückgedrängt galt. In NRW stieg die Zahl der Masernfälle von 18 im Jahr 2012 auf 130 im Jahr 2013. Ein Zuwachs von 722 Prozent. Deutschlandweit kletterten die Fallzahlen von 165 auf 1.771, plus 1.073 Prozent. Hierbei kann es sich kaum um natürliche Schwankungen handeln. Vielmehr scheinen einige Dinge grundlegend im Argen zu liegen, denen wir auf den Grund gehen müssen.

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Bei Digitaler Bildung endlich den Aufholprozess starten!

Sven Volmering Foto: Steffen Prößdorf Stepro CC-BY-SA 4.0
Sven Volmering Foto: Steffen Prößdorf Stepro CC-BY-SA 4.0

„Die Schulen sind miserabel“ – Mit dieser Überschrift begann jüngst ein Interview der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit der Schulforscherin Birgit Eickelman, die in einer vielbeachteten internationalen Studie Computerkenntnisse von Achtklässlern erforscht und ausgewertet hat. Die Studie hat öffentlichkeitswirksam dokumentiert, was viele Schüler, Eltern, Lehrer, Experten, Unternehmen und Politiker längst wussten. Deutschland ist im Bereich der Digitalen Bildung positiv ausgedrückt „Mittelmaß“. 2014 wird als Jahr in Erinnerung bleiben, in dem Deutschland Fußballweltmeister wurde. Der Titel in Brasilien war bei allem Glück, das man immer braucht, Lohn für den Tüchtigen, der sich nach den Debakeln bei großen Turnieren Ende der 90er/Anfang der 2000er auf den Weg machte, die Talentförderung in Deutschland neu zu gestalten. Unser Gastautor Sven Volmering ist Mitglied der CDU-Fraktion des Bundestages.

Vor einer ähnlichen Situation steht Deutschland heute bei der Digitalen Bildung. Die digitale Revolution birgt viele Fragen, Herausforderungen, Problemstellungen, aber noch mehr Chancen für die gesellschaftliche Entwicklung und Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Mit der Digitalen Agenda der Bundesregierung ist ein erster Aufschlag gemacht worden. Im Bereich der Digitalen Bildung muss Deutschland ähnlich wie der DFB jedoch einen Aufholprozess starten.

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Paternalismus: Mit sanftem Zwang ins Glück

Demonstration der Prostituierten, Foto: Barbara Underberg
Demonstration der Prostituierten, Foto: Barbara Underberg


Bevormundung und Verbote bestimmen zunehmend den Alltag, analysiert Johannes Richardt. Auch subtilere Formen paternalistischer Politik sind auf dem Vormarsch. Was steckt hinter dem Begriff Paternalismus und in welchen Spielarten tritt er heute auf? Von unserem Gastautoren Johannes Richardt. 

Eine Frau steigt in ihr Auto, will losfahren und plötzlich fängt es an zu piepen – weil sie sich nicht angeschnallt hat. Ein australisches Gericht zwingt einen Zeugen Jehovas gegen seine religiöse Überzeugung zu einer lebensverlängernden Bluttransfusion. Der deutsche Staat schreibt Krankenversicherungen für jeden Bürger gesetzlich vor. Während des letzten Bundestagswahlkampfes denkt der damalige FDP-Gesundheitsminister öffentlich über eine obligatorische Impfpflicht gegen Masern nach, der SPD-Vorsitzende wünscht sich ein generelles Tempolimit für Autobahnen und die Grünen fordern einen fleischfreien „Veggieday“ in deutschen Kantinen. Ein Ehemann versteckt die Schlaftabletten vor seiner depressiven Frau, weil er fürchtet, sie könne sich sonst was antun. Was haben diese Beispiele gemeinsam? Alle beschreiben Situationen, in denen Dritte über die Köpfe der Betroffenen hinweg Entscheidungen treffen, die angeblich deren Wohl dienen sollen. Es handelt sich um Paternalismus.

Formen des Paternalismus

Paternalismus hat viele Gesichter. Allgemein gesprochen tritt er immer dann auf, wenn „die Einflussnahme eines Staates oder eines Individuums auf eine andere Person gegen deren Willen gegeben ist und durch die Annahme motiviert oder verteidigt wird, der Person gehe es dadurch besser oder sie werde vor Schaden bewahrt“, so die Stanford Encyclopedia of Philosophy. [1]Solche Einflussnahme muss nicht immer politisch oder moralisch falsch sein. Es gilt abzuwägen. Verbot ist nicht gleich Verbot, Bevormundung nicht gleich Bevormundung auch Lüge nicht gleich Lüge.

So würden etwa die Ver- und Gebote der Straßenverkehrsordnung von kaum jemandem hierzulande grundsätzlich als paternalistisch begriffen werden, sondern eher als im Großen und Ganzen nützliche Regeln im Sinne der Allgemeinheit. Ebenso wenig sprechen wir im negativen Sinn von Paternalismus, wenn Eltern ihren Kindern vorschreiben, wann sie ins Bett zu gehen haben – Erwachsene haben gerade in familiären Beziehungen das Recht und die Pflicht, Heranwachsende im eigentlichen Sinne des Wortes zu bevormunden. Viele würden auch im Handeln eines Arztes, der einen schwerkranken Patienten nicht sofort über den vollen Umfang einer schweren Erkrankung aufklärt, weil er diesen nicht demoralisieren möchte, keinen Paternalismus, sondern eine nachvollziehbare therapeutische Maßnahme sehen. Wie sieht es aber mit einem moralischen Dilemma aus, das auf den Philosophen John Stuart Mill zurückgeht? [2] Ein Ausländer möchte eine Brücke überqueren. Wir wissen, dass sie schwer beschädigt ist, können es ihm aber nicht mitteilen, da wir seine Sprache nicht sprechen (Japanisch in Mills Beispiel). Dürfen oder müssen wir ihn notfalls mit physischer Gewalt aufhalten? Die wenigsten würden wohl grundsätzlich Nein sagen. Ein eher gemäßigter, aber

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Kreativwirtschaft: Einige Nachbemerkungen zum ‚Auftakt‘ vom 26.11.

(von links nach rechts): Dr. Olaf Arndt, Josef Hovenjürgen MdL, OB Sören Link, Brigitte Pavetic, Rasmus C. Beck, Minister Garrelt Duin, Prof. Dieter Gorny Foto: WMR
(von links nach rechts): Dr. Olaf Arndt, Josef Hovenjürgen MdL, OB Sören Link, Brigitte Pavetic, Rasmus C. Beck, Minister Garrelt Duin, Prof. Dieter Gorny Foto: WMR


Warum nur fällt mir bei den großen, ruhrgebietsweiten Veranstaltungen zur Entwicklung der Kreativwirtschaft immer wieder das Märchen von „des Kaisers neue Kleider“ ein? Unser Gastautor Dieter Wagner ist Mitarbeiter der Wirtschaftsförderung des Ennepe-Ruhr Kreises.

Da wartet zu Beginn der Veranstaltung der Gutachter der Prognos AG mit niederschmetternden Zahlen auf: Die Kreativwirtschaft des Ruhrgebiets landet bei Umsatz, Erwerbstätigen und Bruttowertschöpfung im Vergleich weit hinter den Werten von NRW und Deutschland – z.T. sogar mit gegenläufigem negativen Trend – doch die Protagonisten auf der Bühne sehen sich unbeirrt auf Augenhöhe mit Amsterdam, London etc. und feiern sich bzw. die Kreativwirtschaft des Ruhrgebiets ausgiebig. Um in Andersens Märchenbild zu bleiben: Man steht splitternackt auf der Bühne und lässt über Stunden seine tollen Klamotten feiern. Geht’s noch?

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Juden im Deutschen Fußball – Teil 1: Walther Bensemann

Das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt
Das Berliner Olympiastadion. Foto: Robin Patzwaldt

Unser Gastautor Thomas Weigle beschäftigten sich ab heute in einer neuen Mini-Serie für die Ruhrbarone mit der Rolle von Juden im Deutschen Fußball. Folgen Sie in unregelmäßigen Abständen bei uns im Blog seinen Ausflügen in die Geschichte des Fußballs zu diesem Thema:
„Ich möchte in loser Folge Menschen, Vereine und sonstige Aspekte des deutschen Fußballs vorstellen, die wesentlich von und mit Juden gestaltet wurden. Der prägende Einfluss nicht nur deutscher Juden war mit der Machtübergabe an die Nazis vorbei. Der Massenmord und die Vertreibung der deutschen Juden setzte dem ein unwiderrufliches Ende.

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Fußball in der DDR (Teil 4)

Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei
Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei

Unser Gastautor Thomas Weigle rundet mit seinem hier und heute vorliegenden vierten Teil seine kleine Serie zum DDR-Fußball für die Ruhrbarone ab:
DAS HAMBURGER TOR

„ Heute frage ich mich oft; Warum musstest gerade du dieses Tor schießen? Denn was mich international berühmt gemacht hat, hat mir daheim eigentlich nur geschadet. Nicht nur die Gerüchte, dass ich für dieses Tor Auto und Haus geschenkt bekommen habe. Das stimmt nicht…. Damals standen die Leute selbst vor dem Fernseher eher vor dem Deutschlandlied achtungsvoll auf als vor der DDR-Hymne. Wer wusste das nicht?

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