
Der Sozialdemokrat Nils Heisterhagen hat gerade mit dem Buch „Die liberale Illusion. Warum wir einen linken Realismus brauchen“ im Dietz-Verlag eine vielbeachtete Streitschrift vorgelegt. Wir sprachen mit ihm darüber, was links ist und was die politische Linke tun sollte, um wieder nach oben zu kommen
Ruhrbarone: Aktuelle Umfragen sagen, dass nur noch 12 Prozent der Arbeiter SPD wählen. Was ist da los?
Nils Heisterhagen: Sind es mittlerweile so wenig? Ich kenne natürlich Zahlen dazu und weiß, dass die SPD ihren Status als Arbeiterpartei eingebüßt hat und nun viele Arbeiter AfD und Linkspartei und manche die CDU wählen. 12 Prozent wären aber natürlich noch mal eine krassere Zahl. Die SPD ist zwar heute auch eine Angestellten- und Beamtenpartei. Das muss sie ja auch sein, um Wahlen zu gewinnen. Aber wenn sie nur noch 12 Prozent der Arbeiter erreicht, braucht man sich über gar nichts mehr wundern. Wer nicht mehr versteht, wo er herkommt, der hat ein Problem. Gerade im Zuge der Digitalisierung bräuchte es ja eine Partei für Arbeiter,






