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BVB: Zeit neue Kräfte zu sammeln

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Das Fußballjahr 2012/13 hätte für Jürgen Klopp glücklicher enden können. Foto: Robin Patzwaldt

Das der BVB das große Endspiel knapp verloren hat, und somit fast ein Saisonfinale erlebt hat, wie es die Bayern noch im Vorjahr mitmachen mussten, das zeigt aus meiner Sicht sehr schön den Unterschied zwischen der Dortmunder Borussia und den ‚großen‘ Bayern.

Während diese es im Vorjahr nämlich noch quasi als ‚Majestätsbeleidigung‘ auffassten, dass sie gleich dreimal ’nur‘ den zweiten Platz in einem Wettbewerb belegten, dort dann eine lange Jammerei und viel Wehklagen ob der Ungerechtigkeiten der Fußballgötter einsetzte, kann man in Dortmund schon jetzt wieder offen viel Stolz auf das Gerleistete und jede Menge neue Kampfkraft spüren.

Natürlich, im ersten Moment ist man nach einer solch knappen Niederlage erst einmal ‚sauer‘ und traurig.

Aber schon am gestrigen Sonntag hörte man wieder viele Worte des Stolzes und der Zufriedenheit über das Geleistete im Umfeld. Und so ist es ja auch. Jürgen Klopp und Co. wirft die Finalniederlage nicht um. Warum auch? Nach zwei gewonnenen Meisterschaften, erreichte man in der Bundesliga Platz 2, ist folglich Vizemeister des deutschen Fußballs. Im Pokal spielte man eine gute Rolle, unterlag gegen den Klassenprimus in dessen Stadion knapp. Damit kann man sicher ganz gut leben, wenn man es mal mit etwas Abstand betrachtet. Nach zwei knappen und Glücklichen Erfolgen gegen Malaga und Madrid, erreichte die Borussia das Endspiel der Champions League in London. Ein toller Erfolg für eine Mannschaft welche im Vorjahr noch in der Vorrunde ausschied. Das Finale gegen die Mannschaft zu verlieren, hinter der man in der Liga 25 Punkte hinterherlief ist sicherlich nicht ganz unerwartet, wenn es im ersten Moment auch wehtut.

Wenn sich der erste Schmerz über das unglückliche Ende des Finales dann wirklich einmal wieder gelegt hat, dann wird sicherlich eindeutig die Zufriedenheit über das Erreichte hier in der Region überwiegen.

Und wenn Jürgen Klopp und die Jungs erst einmal den wohlverdienten Urlaub hinter sich gebracht haben, dann gilt es schon bald mit frischem Mut und neuen Kräften (auch personell) in die neue Runde zu starten. Darauf freue ich mich als BVB-Anhänger schon jetzt.

Im Gegensatz zum FC Bayern München im Vorjahr hat der BVB wahrlich keinen Grund über dieses Fußballjahr enttäuscht zu sein. Die Ausgangslage und der eigene Anspruch ist bei Bayern halt noch immer ein ganz anderer.

Bedenkt man nämlich 2013 einmal die Entwicklung im Club der letzten 5 Jahre, dann hätte man wohl jeden für verrückt erklärt, der ihm beim Amtsantritt von Jürgen Klopp diese 5-Jahres-Bilanz vorhergesagt hätte. Das darf man jetzt im Rückblick nicht außeracht lassen.

Und wenn nun ein größerer personeller Umbruch im Kader ansteht, wie es wohl zu erwarten ist, dann ist auch dieser streng genommen nur konsequent und völlig folgerichtig für Verein und Team. Ich erinnere mich nämlich noch an den in etwa vergleichbaren Ablauf der Ereignisse zwischen 1995 und 1997. Auch wenn das CL-Finale damals erfreulicherweise gewonnen wurde, setzte damals nämlich im Anschluss ein sportlicher Abschwung ein, der fast im Ruin des Vereins endete. Und zwar deshalb, weil eine Auffrischung des Kaders damals zunächst unterblieb. Niemand wollte altverdiente Lieblinge zu anderen Clubs transferiert sehen. Als man diesen Fehler dann (zu spät) korrigieren wollte, führte das zu überhasteten Verpflichtungen und Maßlosigkeit bei den Finanzen. Eine ständige Weiterentwicklung des Kaders mit jungen, hungrigen Talenten, die die etablierten Kräfte unter Druck setzen unterblieb 1997.

Dies wird diesmal, teils erzwungenen, teils freiwillig, so eben nicht der Fall sein.

Im Juli werden wir, das zeichnet sich nun immer stärker ab, einige frische Gesichter im Kader der Schwarzgelben begrüßen dürfen. Und das ist auch logisch und richtig.

Nach dem Urlaub wird es dann also einen neuen Anlauf der Truppe auf Titel und Pokale geben. Und dazu bedarf es eben auch immer Reibung, Konkurrenz und Veränderung im Kader, auch um die ‚Gier‘ der Einzelnen aufrecht zu erhalten.

Das ist natürlich immer auch mit gewissen Risiken behaftet, macht den Fußball aber ja auch so spannend und immer wieder frisch, in jeder neuen Spielzeit.

Wenn ich so darüber nachdenke, dann freue ich mich jetzt schon darauf. Auch wenn es dann eben diesmal heißt auf Mario Götze dauerhaft verzichten zu müssen, und wohl wahrscheinlich auch auf einen Robert Lewandowski.

Aber wie sagte Jürgen Klopp vor einigen Wochen so schön auf einer Pressekonferenz zum Thema Götze: ‚Unsere Fans können beruhigt sein. Auch andere Mütter haben schöne Söhne!‘

In diesem Sinne wünsche ich allen hier eine möglichst kurzweilige BVB-Sommerpause!

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Justin
Justin
10 Jahre zuvor

Es waren Leute wie Sie, die in der letzten Saison von einer „schlechten Saison“ für den FCB gesprochen haben.
Eine schlechtere Saison beim BVB aber ist auf einmal die Krönung? Wird hier nicht mit zweierlei Maß gemessen? In München war man auch enttäuscht, nachdem man in drei Wettbewerben zweiter wurde, es wurde jedoch sofort nach vorne geschaut. So etwas scheint ein sehr auf den BVB fixierter Schreiberling nicht zu merken, nicht merken zu wollen oder zu verdrängen, da ja nur der Heja BVB mit so etwas umgehen kann. Überhaupt plagiiert der FCB ja wie die Chinesen, er ist Dr. No oder schlimmer und das Festgeld liegt eh in der Schweiz. Das hört man in Dortmund gerne. Und ohne das Schwarzgeld von Herrn Hoeneß hätte der Schiedsrichter die jqlbe Bayern Mannschaft vom Platz geworfen, die bessere Mannschaft hat verloren. Auf Seiten der Schwarzgelben fallen die Worte, die man beim FCB stets kritisierte.
Navh dem verlorenen DFB Pokalfinale im letzten Jahr musste man sich ala Bayernfan so einiges anhören, Philipp Lahm halt aks schlechter Verlierer, heute konnte ich erkennen, wo die schlechten Verlierer wohnen, namlich zwischen Lenne und Emscher! Ich wurde, da ich ein Bayerntrikot trug, innerhalb von einer Stunde zehn mal beleidigt und einmal körperlich attackiert. „Bayernsau“ war noch einer der netteren Ausdrücke! Das sind die „besten Fans der Welt? Pfui, was ich diese Stadt und so viele ihrer Menschen hasse!
Schwarz und gelb sind die Farben der schlimmsten Bigotterie, die ich jemals erlebt habe und „Journalismus“ wie bei den Ruhr Nachricht, der WAZ und hier bei den Ruhrbaronen tragen hierzu bei!

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Die letzten zwei Jahre müssen für die Bauern derart die Hölle gewesen sein, dass sie sich nun überall in regional schwatzgelb-tendierenden Foren/Blogs quasi einer Auskotz-Psychotherapie unterziehen müssen.

Anders kann man dieses Warmdusch-Gejammer ala #1 kaum erklären und auch nicht mehr ertragen.

Justin
Justin
10 Jahre zuvor

Es handelt sich nicht um „Auskotz-Psychotherapie“, sondern um Fakten, welche ich in nicht einmal einem Jahr als Bürger der Stadt Dortmund erleben musste.

Zu #2 werde ich mich später äußern.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

@#4 | Justin: Hast Du denn schon die Bundestags-Petition zum Rauswurf des BvB aus dem Liga-Fußball eingereicht??? Steuerwurst-Uli wird die doch garantiert unterschreiben, meinst Du nicht?

(Mein Gott, was ein Kindergarten)…

Walter Stach
Walter Stach
10 Jahre zuvor

Klaus Lohmann,
noch immer nicht daran gewöhnt, daß man im Internet, auch hier im Blog, jeden Blödsinn schreiben und folglich nur schwer zu vermeiden ist, jeden Blödsinn lesen zu müssen?
Also, auch Justin darf selbstverständlich, wenn er will………

Es bleibt die Hoffnung, daß Justin bei längerem Aufenthalt in Do/im Ruhrgebiet die Welt im allgemeinen, den Fußball im besonderen realistischer zu beurteilen weiß als das zur Zeit der Fall zu sein scheint, „seinen“ FC Bayern und „unseren “ BVB eingesclossen.

DEWFan
DEWFan
10 Jahre zuvor

Mit solchen Leuten wie Justin zu diskutieren, ist vergebliche Liebesmüh! Auch in anderen Foren, wie derwesten.de, kann man es wunderbar erleben:

unter den BVB- und Schalkefans sind so ca. 4-5 Unverbesserliche, die trollen und pauschal gegen andere Vereine, deren Fans und sogar gegen die Städte pöbeln. Mit dem Rest kann man sich wunderbar austauschen.

Nur bei den Bayernfans ist das Zahlenverhältnis umgekehrt…

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