Gehen am Stadion in Bochum bald die Lichter aus? Foto: Stefan Laurin
Es gibt Spiele, die alles sagen – ohne dass viel passiert. Das 0:0 des VfL Bochum beim 1. FC Heidenheim war genau so eines. Keine Tore, keine Ideen, kein Aufbäumen. Statt eines Befreiungsschlags: ein Auftritt wie ein stummes „Wir steigen halt ab“. Es war nicht der Tag, an dem der Abstieg besiegelt wurde – aber einer, an dem er endgültig plausibel wurde. Und ja: vermutlich auch verdient.
Sich jedes Mal aufs Neue aufgeregt und engagiert mit den Aufs und Abs von Borussia Dortmund in dieser Saison zu beschäftigen, ist nicht nur für die Berichterstatter im Umfeld des Klubs äußerst ermüdend.
Nach zuletzt stabiler wirkenden Leistungen in der Fußball-Bundesliga – mit Siegen gegen den FSV Mainz 05 (3:1) und den SC Freiburg (4:1) – zeigte die Borussia am Mittwoch beim 0:4 gegen den FC Barcelona mal wieder ein Gesicht, das in Dortmund längst keiner mehr sehen will.
Der BVB steht in diesen Tagen unter besonderer Beobachtung. Foto: Robin Patzwaldt
Da war es wieder, das zweite Gesicht des BVB. Beim 2:1-Sieg gegen den OSC Lille zeigte die Dortmunder Borussia eine ansprechende, wenn auch keine überragende Leistung. Nach dem peinlichen 0:1 gegen den FC Augsburg in der Bundesliga war jedoch selbst das eigentlich nicht zu erwarten.
Dass sich die Schwarzgelben durch den Sieg in Frankreich in der Königsklasse unter den elitären Kreis der besten acht Mannschaften in Europa qualifiziert haben, während sie in der Liga daheim aktuell nur auf Rang zehn liegen, zeigt das ganze Dilemma des Revierklubs.
Die BVB-Fanwelt am Stadion im Februar 2025. Foto: Robin Patzwaldt
Wie Tausende andere BVB-Fans auch, kaufe ich mir hin und wieder ein Trikot eines meiner Lieblinge im BVB-Fanshop. In den letzten Jahren konnte ich so einige Leibchen meiner absoluten Favoriten in Schwarz-Gelb zu meiner Sammlung hinzufügen. Trikots mit den Namen und Nummern von Neven Subotic, Mats Hummels, Marco Reus, Erling Haaland und anderen prägenden Figuren der Klubgeschichte hängen mittlerweile in meinem Kleiderschrank.
Als Borussia vor ein paar Tagen das „Sondertrikot Neon 24/25“ ankündigte, war ich sofort begeistert. Zwar ist es wieder einmal etwas teurer als seine Vorgänger, aber die Optik, die dem Trikot der Meistersaison 1994/95 nachempfunden ist, faszinierte mich sofort. Ich überlegte, mir trotz der aktuellen sportlichen Krise ein solches Jersey zu sichern. Doch am Ende entschied ich mich dagegen – und der Grund dafür ist ziemlich einfach, aber zugleich auch ein deutliches Zeichen für die Krise, in der die Dortmunder Profis sich seit Monaten befinden.
Mats Hummels gehört in Zukunft nicht mehr zum BVB-Kader. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Einen Verteidiger zu verlieren, der schon 35 Jahre alt ist und seinen Leistungszenit in den Augen der meisten Beobachter auch längst überschritten hat, sollte einen Fußball-Bundesligisten eigentlich nicht allzu lange beschäftigen.
Demzufolge wäre auch die heute offiziell bekannt gewordene Trennung von Borussia Dortmund und Mats Hummels in diesem Sommer eigentlich keine große Sache. Beim BVB ist das in der aktuellen Lage jedoch anders, schließlich verlierend die Dortmunder mit Hummels eine der wenigen verbliebenen echten Persönlichkeiten im Kader.
Sebastian Kehl vom BVB. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
So langsam formt sich ein Bild. Auch das zweite Testspiel der DFB-Auswahl im Kalenderjahr 2024 wurde zu einem Erfolg. Mit 2:1 (1:1) gewann Deutschland am Dienstag in Frankfurt gegen die Niederlande und unterstrich damit den Aufwärtstrend, der sich am vergangenen Samstag, beim 2:0-Sieg gegen Frankreich in Lyon schon angedeutet hatte.
Die mutigen Personalentscheidungen, die Bundestrainer Julian Nagelsmann bei der Nominierung des Kaders für diese beiden Freundschaftsspiele im Vorfeld der anstehenden Fußball-Europameisterschaft 2024 getroffen hat, sie scheinen sich zu bewähren und zementieren viele der derzeitigen Kaderplätze im Team.
So sehr man sich natürlich auch als BVB-Fan grundsätzlich über diese positive Entwicklung der Auswahlmannschaft des DFB freuen kann, so sehr unterstreichen die aktuellen Entwicklungen in der Nationalmannschaft die verfehlte Personalpolitik der vergangenen Jahre in Dortmund.
Als Hansi Flick im Mai 2021 den Job des Bundestrainers beim DFB übernahm, da war die Erwartungshaltung an den Neuen riesig. Der Nachfolger des zuletzt schwer umstrittenen Joachim Löw sollte den peinlichen Niedergang der Herrennationalmannschaft stoppen und das Team, das im Jahre 2014 in Brasilien noch Weltmeister wurde, zurück in die Weltspitze führen.
Jetzt, gut zwei Jahre später, steht auch Flick heftig in der Kritik. Nicht wenige gehen davon aus, dass die nun anstehenden Länderspiele gegen Japan (am Samstag in Wolfsburg) und gegen Frankreich (am übernächsten Dienstag in Dortmund gegen Frankreich) über das sportliche Schicksal des Coaches entscheiden könnten.
Zuletzt wirkte der Coach in der Öffentlichkeit so glück- und planlos, dass ein Last-Minute-Trainerwechsel beim DFB vor der anstehenden Heim-Europameisterschaft im kommenden Sommer aktuell ernsthaft diskutiert wird.
Sebastian Kehl muss unangenehme Fragen beantworten. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Als BVB-Fan fragt man sich in diesen Tagen ja, wo in dieser Sommerpause denn eigentlich die echten Verstärkungen für den Kader der Bundesligamannschaft bleiben. Die bisherigen Neuzugänge Ramy Bensebaini und Felix Nmecha können wohl nur mit viel Wohlwollen als ein halbwegs gleichwertiger Ersatz für die beiden prominenten Abgänge Jude Bellingham und Raphaël Guerreiro angesehen werden. Wenn überhaupt. Verstärkt wurde der Kader bisher jedenfalls (noch) nicht.
Um in Zukunft einmal wieder am Branchenprimus, dem FC Bayern München, vorbeiziehen zu können, braucht es jedoch unbedingt eine stärkere Mannschaft in Dortmund. Diese ist bisher, trotz der langen Vorbereitungszeit auf diese Transferperiode, aktuell nicht in Sicht. Zuletzt machten immer wieder Schlagzeilen von geplatzten Verhandlungen die Runde. Kaderplaner Sebastian Kehl gerät somit zunehmend unter Druck, wenn er seinen vielen wohlklingenden Worten bis zum Start der neuen Saison 2023/24 auch noch erfolgsversprechende Taten folgen lassen will.
Gestern war es dann endlich auch offiziell soweit. Marco Reus hat sein Amt als BVB-Kapitän nach fünf Jahren zur Verfügung gestellt.
Nach Ansicht vieler Fans in Dortmund war diese Entscheidung längst überfällig. Reus war in den vergangenen Jahren nie der Anführer, der er hätte sein sollen. Die Gründe dafür waren und sind vielfältig.
Sebastian Kehl muss unangenehme Fragen beantworten. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Heute ist Trainingsauftakt beim BVB. Nach der extrem bitter verpatzten Meisterschaft Ende Mai, hält sich meine Vorfreude auf die Saison 2023/24 noch immer in argen Grenzen. Und das liegt nicht nur an der historischen Peinlichkeit, die ich wie alle BVB-Fans am 34. und letzten Spieltag beim Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 miterleben musste.
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