Depeche Mode, 4. Juni, 19.00 Uhr, Merkur-Arena, Düsseldorf
Dortmunder Schauspiel soll nicht nahezu ausschließlich gesellschaftliche Nischen besetzen.

Julia Wissert, die Intendantin des Dortmunder Schauspielhauses, findet nur eine geringe Akzeptanz beim Publikum. Ein Anfang Mai in der WAZ erschienener Artikel belegte ihr Scheitern: Keine 116 Menschen besuchten im Schnitt zwischen August 20022 und Februar 2023 das Theater. In einem Gastbeitrag formuliert nun die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund Anforderungen an das Schauspielhaus.
Leitgedanke für die Anforderungen an das Dortmunder Schauspiel ist für die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund die Frage der Relevanz. Das Dortmunder Schauspiel ist dann ein erfolgreiches Schauspiel, wenn es relevant ist, wenn es als Sprechtheater als ein Ort der Kunst und Kultur in der Stadtgesellschaft fest etabliert ist. Die hierzu notwendige Relevanz kann auf unterschiedlichen Ebenen erreicht werden, die wie folgt lauten und innerhalb derer die Intendanz im Rahmen der Kunstfreiheit frei agieren kann:
Paula Paula live in Bochum
Paula Paula, Samstag, 3. Juni, 19.00 Uhr, Christuskirche, Bochum
Bodo im Juni: Alexander Estis, Sylvia Wagner und Wölfe im Naturmuseum
In der Juniausgabe des Straßenmagazins spricht Dortmunds Stadtschreiber Alexander Estis über die Kraft kurzer Prosa, Sylvia Wagner über den Kampf deutscher Heimkinder für Gerechtigkeit, Guy Dermosessian über seinen Raum für Bochums außereuropäische und diasporische Community und Graffiti-Pionier Mason über seine Bilder auf S-Bahnen und in Galerien.
Der neue Dortmunder Stadtschreiber Alexander Estis wurde 1986 in eine jüdische Künstlerfamilie in Moskau geboren, kam mit zehn Jahren nach Hamburg, studierte später dort und lebt heute in der Schweiz. Er ist ein Meister der kurzen Form ‑ und damit praktisch ein Unikat im Literaturbetrieb.
Als früheres Heimkind erkämpft Sylvia Wagner sich ihren Platz in der Gesellschaft. Als Pharmazeutin weist sie systematische Medikamentenstudien in deutschen Kinderheimen bis in die 1970er Jahre nach. Mit dem faktenbasierten Roman „heimgesperrt“ verbindet sie ihre Arbeit mit den Emotionen der Betroffenen.
Dem Ruhrgebiet sein Fußball

Im Ruhr Museum in Essen läuft die Ausstellung „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“. Sie zeichnet mit Hunderten Fotos die Geschichte des Ruhrgebietsfußballs nach.
Auch kleine Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Ein eher großer dieser Schatten ist die Ausstellung „Mythos und Moderne. Fußball im Ruhrgebiet“ im Ruhr Museum Essen, die Teil des Kulturprogramms der im kommenden Jahr in Deutschland stattfindenden Fußballeuropameisterschaft ist. Sie wurde gemeinsam vom Deutschen Fußballmuseum Dortmund und dem Essener Ruhr Museum, dass sich selbst als Heimatmuseum des Ruhrgebietes sieht, organisiert. Mit 450 Fotos, ausgewählt aus dem Fotoarchiv des Ruhr Museums, in dem sich vier Millionen Bilder befinden, davon 60.000 zum Thema Fußball, zeichnet sie die Geschichte des Fußballs im Ruhrgebiet nach.
Algernon Cadwallader live in Köln
Algernon Cadwallader, Freitag, 2. Juni, 20.00 Uhr, Gebäude9, Köln
Rainald Grebe kommt nach Dortmund ins Junkyard

Am 4. Juni gastiert der deutsche Liedermacher, Kabarettist, Autor und Regisseur Rainald Grebemit seiner DIE BAND im Junkyard Open Air. Der gebürtige Kölner hat in seinem Soloprogramm zuletzt davon Reden gemacht, trotz einer schweren Krankheit nicht nur ein, sondern gleich neue Bühnenprogramme vorzustellen.
Kassierer werben für DB Cargo

Die Wattenscheider Punkband „Die Kassierer“ haben ein neues Video veröffentlicht: Die veränderte Neuauflage ihres Hits „Das Schlimmste ist, wenn das Bier alle ist“ ist allerdings kein normales Musikvideo, sondern Werbung für DB Cargo, die Frachttochter der Deutschen Bahn. Die Kassierer dürften damit die erste deutsche Punkband sein, die in einem Werbevideo auftritt. Das ist allerdings gelungen und humorvoll:
Jake La Botz live in Dortmund
Jake La Botz, Donnerstag, 1. Juni, 20.00 Uhr, Subrosa, Dortmund
Werkschau von Anna Mentrup in Wanne-Eickel

Am 16. Dezember 1913 wurde die Bergmannsfrau Anna Mentrup geboren, von ihrem Sohn erhält sie zu Weihnachten 1973 Buntstifte. Ab da zeichnet sie in ihrer Wanne-Eickler Umgebung, das was sie sieht oder was sich in ihren Gedanken festgesetzt hat. „Ich male das, was ich sehe – spielende Kinder, Häuser, Gebäude, Kirchen – alles was in meinen Gedanken auftaucht“, sagte die Künstlerin 1976 in einem WDR-Beitrag. Nun zeigt das Heimatmuseum „Unser Fritz“ in Wanne-Eickel ab dem 4. Juni eine Werkschau mit vielen Bildern der Künstlerin.
Es sind naive Idyllen in kunterbunten Farben – die trotzdem einen kritischen Abstand zum Objekt hinterlassen: singende Fußball-Fans im Park, Paare im Park oder Laubenpieper, die in ihrer Schrebergarten-Anlage Jugendlichen beim Fußballspielen zuschauen. Wenn Anna Mentrup aus ihrem Küchenfenster an der Dorstener Straße in Wanne-Eickel herausschaute, reihten sich dort die Zechenhäuser grau in grau aneinander. Zu ihrer Zeit nannte man das Ruhrgebiet noch Kohlenpott. Die Hausfrau, Mutter und Hobby-Künstlerin erschuf daraus ihre eigene Welt: ein sonnendurchfluteter Bilderreigen, der in schillernden Farben kleine Utopien zwischen Wunsch, Traum und Wirklichkeit auf das Papier gezaubert hat.
