Klagewelle gegen die Pottoriginale

Filmemacher Gerrit Starczewski muss gerade viel einstecken | Foto: Dominik Asbach

Ein altes Sprichwort lautet nicht umsonst: vor Gericht braucht man drei Säcke: einen mit Papier, einen mit Geld und einen mit Geduld. Diese Binsenweisheit wird für den Ruhrpott-Independent-Filmer Gerrit Starczewski gerade zur bitteren Realitätslektion. Gleich viermal muss er sich wegen Urheberrechtsstreitigkeiten und ähnlichen Sachverhalten in wenigen Wochen verantworten. Heute hat er vor dem Landgericht Köln gegen den Hobby-Fußballspieler „R. Ficken“ verloren und muss ihm einen Schadensersatz von vermutlich 4.000 Euro Schmerzensgeld zahlen – das endgültige Urteil steht noch aus.

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Asterix, der Kolonialismus und der Deutschlandfunk

Wandgemälde der Hauptfiguren in Brüssel Foto: Lin Mei Lizenz: CC BY 2.0

Auf der Internetseite des Deutschlandfunks ist ein Beitrag über Asterix erschienen, der den Leser staunend zurücklässt.

In einem auf der Internetseite des Deutschlandfunks erschienen Text hat der Autor Florian Werner versucht, Asterix neu zu lesen. Man wünscht sich, er hätte es gelassen. Werner liest die Ende der 50er Jahre gestartete Comic-Serie von René Goscinny und Albert Uderzo unter dem Blickwinkel des Kolonialismus. Dagegen spricht erst einmal nichts, denn die Welt, in der die Geschichten von

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Hans Albers und seine jüdische Geschichte – oder: wie man in Bayern Aufarbeitung verhindern will.

Hans Albers Foto: UFA Lizenz Gemeinfrei


So viel hören wir in der letzten Zeit darüber, dass man sich neu mit dem steigenden Antisemitismus in diesem Lande beschäftigen müsse. Man solle mit Respekt der Erinnerung der Shoa gegenübertreten, man müsse genauer aufarbeiten, wie der Zivilisationsbruch geschehen konnte, und es sei dringend geboten, Bezüge zu heute herauszustellen.
Und am 20. Mai dieses Jahres haben alle demokratischen Parteien im bayerischen  Landtag die Resolution „Antisemitismus entschieden bekämpfen“ eingebracht und beschlossen. Klingt wunderbar.

Aber wenn es ernst werden soll, finden sich offenbar doch wieder Altvordere Respektspersonen, die zu verhindern versuchen, dass man sich erinnere. Von unserer Gastautorin Sandra Kreisler.

Direkt am schönen Starnberger See, zwischen den idyllischen Orten Niederpöcking und Bernried, hatte im Jahre 1935 der Gesamtdeutsche Filmstar Hans Albers mit seiner Liebsten eine kleine Villa erstanden. Das charmante Häuschen (nebst Nebengebäude, kleinem Garten

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Vom Gangmitglied zum Sprecher der IDF

Neuauflage: Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude von Arye Sharuz Shalicar
Neuauflage: Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude, von Arye Sharuz Shalicar

Vor zehn Jahren veröffentliche Arye Sharuz Shalicar seine Autobiografie. Oder genauer: Einen Teil seiner Autobiografie, denn Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude endet mit dem Beginn seines neuen Lebens in Israel am 4. März 2001.

Das Buch war einige Zeit schwer zu bekommen: Meine Bestellung vom April 2020, gedacht als Lektüre für den damaligen Lockdown, kam vor zwei Wochen in der Buchhandlung meines Vertrauens an. Die Neuauflage ist optisch neu gestaltet. Nicht ohne Grund: Ein Nasser Hund ist besser als ein trockener Jude kommt in diesem Jahr ins Kino.

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40 Jahre Schimanski: Als das Ruhrgebiet kurz cool wurde

Götz George. Quelle: Wikipedia, Foto: www.horstschimanski.info, Lizenz: CC BY-SA 2.5


Heute vor 40 Jahren lief der erste Schimanski-Tatort. Er veränderte den Blick auf das Ruhrgebiet. Es wurde cool.

Er prügelte und soff sich durch die Ruinen Duisburgs. Die Lokalpolitik hasste ihn: Horst Schimanski, Tatort Kommissar,  gespielt von Götz George. Auf einmal sah das Ruhrgebiet im Fernsehen so aus, wie wir es kannten: Dreckig und kaputt. Kein starkes Stück Deutschland, wie kurz darauf in einer Kampagne beschworen wurde, sondern der Arsch der alten

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