Blick nach innen und in die Welt


Mutet es in der gegenwärtigen Situation nicht an wie ein Appell an uns, was Novalis vor nicht weniger als 222 Jahren formulierte? „Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es“, notiert der Dichter in „Fragmente und Studien“. Als gelehrige Schülerin werfe ich einen Stein ins Wasser und überlasse mich der Bewegung der Wellen . . .

Augenblicklich schießt mir „CDF“ durch den Kopf, als ich in Virginia Woolfs Roman „Die Wellen“ auf diesen Satz stoße:  „Leben  ist ein leuchtender Schein, eine schwach durchlässige Hülle, die uns umgibt vom Augenblick des Bewusstwerdens bis zum Ende“. Caspar David Friedrich und seine „Licht-Bilder“! Der berühmteste deutsche Maler des 18. Jahrhunderts pinselte 1824 sein „Felsenriff am Meeresstrand“, auf dessen Kräuselwellen dieser Tage das Licht  der algerischen Wüste tanzt, das von Heinz Macks Silberfahne (1976) reflektiert wird, seit die beiden Künstler

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Wohnen: Die meisten wollen ein Einfamilienhaus

Einfamilienhaus Foto: Jörg Blobelt Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die meisten Menschen würden am liebsten in Einfamilienhäusern am Rande der Stadt wohnen. Dafür nähmen sie auch etwas längere Fahrzeiten ins Zentrum in Kauf. Das zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Neue und gut angebundene Quartiere von modernen Ein- und Zweifamilienhäusern im Umland könnten die städtischen Wohnungsmärkte entspannen.

Im Zuge der Coronakrise ziehen immer mehr Menschen aus den Städten ins Umland. Eine neue IW-Studie im Auftrag der Deutschen Reihenhaus AG verrät jetzt mehr über ihre Motive. Demnach ist die Wohnform den meisten Menschen besonders wichtig, sie wollen am liebsten in Einfamilienhäusern wohnen, auch weil sie an ihnen eine Garage und einen Garten schätzen.

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Wäre ich noch Katholik, ich würde mich schämen!

Die Kirche St. Peter in Waltrop. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Kritik an der römisch-katholischen Kirche gibt es schon lange. In meiner Kindheit, in den 1970er-Jahren, lernte ich bereits etliche Eltern von Mitschülern kennen, die sich stark in der örtlichen Kirchengemeinde engagiert haben, dort aber unbedingt an ihrer Meinung nach dringend notwendigen an Reformen mitwirken wollten.

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Stefan Stoppok: „Es wird eine Weile dauern, bis die unabhängige Kulturszene wieder ihr altes Selbstbewusstsein erlangt!“

Stefan Stoppok. Foto: thomas_willemsenlokomotiv.de

Als der Musiker Stefan Stoppok den Ruhrbaronen im März des vergangenen Jahres ein Exklusivinterview gab, da war er gerade in Begriff auf große Deutschlandtournee zu gehen, den Leuten sein erfolgreiches, neues Album ‚Jubel‘ live zu präsentieren.

Dann jedoch wurde Stoppok samt seiner Band von der Corona-Pandemie eingeholt und rüde ausgebremst. Die Tour musste nach wenigen Auftritten vorzeitig abgebrochen werden. Deutschland ging in den Lockdown.

Jetzt, ein Jahr später, hatte Ruhrbarone-Autor Robin Patzwaldt erneut die Gelegenheit sich mit dem in Essen aufgewachsenen Musiker auszutauschen. Im aktuellen Interview ging es in erster Linie um die Auswirkungen des vergangenen Pandemie-Jahres auf Stoppok und die gesamte Kulturbranche, aber auch um Wünsche in Richtung der Politik und um Pläne für die Zukunft.

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Wanderausstellung „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ startet in der Alten Synagoge in Essen

Alte Synagoge Essen Foto: Tuxyso Lizenz: CC BY-SA 3.0

Mit der Wanderausstellung „Menschen, Bilder, Orte – 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“, die in Essen startet, leisten das LVR-Jüdische Museum im Archäologischen Quartier MiQua und die LWL-Kulturstiftung einen wichtigen Beitrag zum bundesweiten Veranstaltungsprogramm #2021JLID – Jüdisches Leben in Deutschland.

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Wolfgang Welt: „Tach und Tschüs!“

Wolfgang Welt Foto: Verlag/PR

Und, und, und . . schwer auslotbar der Echoraum meiner Erinnerungen an Wolfgang Welt von 1971 bis zu seiner Lesung in der Bochumer Buchhandlung Jansen zehn Jahre vor seinem Tod. Immer andere Splitter blitzen auf. Welche sind aussagekräftig und erfassen, was mich mit Wolfgang Welt verband?

Die beiden poppig aufgemachten, informativen Bände, die Martin Willems  Ende letzten Jahres im Verlag Andreas Reiffer herausgab, helfen mir auf die Sprünge, wecken die Momente der darin versammelten Musik- und Literaturkritiken doch so manche persönliche Erinnerung. Der Welt-Kenner überzeugt mit seiner umfassenden Textauswahl aus den späten 1970er und frühen 1980er Jahren, die in ihrer Vielfalt auch darüber hinwegtröstet, dass die Vorjahresausstellung im Heine-Institut Düsseldorf ohne Katalog auskommen musste.

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