
Mutet es in der gegenwärtigen Situation nicht an wie ein Appell an uns, was Novalis vor nicht weniger als 222 Jahren formulierte? „Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es“, notiert der Dichter in „Fragmente und Studien“. Als gelehrige Schülerin werfe ich einen Stein ins Wasser und überlasse mich der Bewegung der Wellen . . .
Augenblicklich schießt mir „CDF“ durch den Kopf, als ich in Virginia Woolfs Roman „Die Wellen“ auf diesen Satz stoße: „Leben ist ein leuchtender Schein, eine schwach durchlässige Hülle, die uns umgibt vom Augenblick des Bewusstwerdens bis zum Ende“. Caspar David Friedrich und seine „Licht-Bilder“! Der berühmteste deutsche Maler des 18. Jahrhunderts pinselte 1824 sein „Felsenriff am Meeresstrand“, auf dessen Kräuselwellen dieser Tage das Licht der algerischen Wüste tanzt, das von Heinz Macks Silberfahne (1976) reflektiert wird, seit die beiden Künstler









