Am 1. Juni vergangenen Jahres gab Patrick Graichen, der wichtigste Staatssekretär in Robert Habecks (Grüne) Wirtschaftsministerium, in einem ausführlichen Video-Interview in der Reihe „Cleaning up – Leadership in an Age of Climate change“ Einblicke in sein Denken. Lange bevor die Debatte um die Wärmewende, Wasserstoff als Gasersatz zum Heizen und als Basis von E-Fuels an Fahrt gewann, machte er klar, dass Wasserstoff und auch erneuerbare Energien in Deutschland für immer teuer bleiben werden. Ihr Import wird in dem Gespräch als illusorisch dargestellt und geht es nach Graichen, wäre der Verlust von 500.000 Arbeitsplätzen in der deutschen Grundstoffindustrie eine hinnehmbare Folge der Umstellung auf eine C02-freie Energieversorgung.
Das Gespräch wirkt, als ob sich zwei alte Freunde treffen, um etwas über die Energiewende zu plaudern. Michael und Patrick, sie sprechen beide nicht zum ersten Mal über dieses Thema. Es bewegt sie seit Jahren, sie machten es zur Grundlage ihres beruflichen Aufstiegs.