Verbrechen des Osmanischen Reiches: Genozid an den Armeniern Foto: Hanay Lizenz: CC BY-SA 3.0
Im Programmheft der Ruhrtriennale wird der Genozid an den Armeniern heruntergespielt. Die Welt hat darüber heute ausführlich berichtet. Eine Initiative, die sich für die Anerkennung des Völkermords an den Armeniern durch das Osmanische Reich einsetzt, fordert nun in einem Brief an die Sponsoren und Förderern, darunter die RAG-Stiftung und die NRW-Bank Konsequenzen:
Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018
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Deutscher Kanzler vor und nach dem 9.8.2018 (v.r.n.l.) (Grafik: Wolfgang Walk)
Am 9.8.2018 wurde in Deutschland Kulturgeschichte geschrieben – und so gut wie niemand der Feuilleton-Leser dieses Landes hat es mitbekommen. Wie auch, wenn so gut wie jede Kulturseite dieses Landes die Meldung erst gar nicht brachte. Die fand man nämlich wahlweise unter „Netzwelt“, „Digitales“, „Panorama“ oder – besonders albern: „Deutschland und die Welt“. Wolfgang Walk mit Ausführungen zum Hakenkreuz-Beschluss und der Ignoranz vieler Medienkollegen.
Die Sonne über dem Arc de Triomphe. Foto: Sonia Jacinto de Oli Lizenz: CC BY-SA 3.0
Oh ja, es war heiß bislang. Aber so richtig erst seit gut einer Woche. Davor war es herrlich warm und das auch am Abend. Und nachts wurde es kühler, und es gab dazu fast immer erfrischenden Wind, wenn man sich außerhalb der eigenen vier Wände aufgehalten hat. Die Dürre, die in diesem Jahr das eigentliche Problem darstellt, haben wir als Konsumenten kaum wahrgenommen. Es wird auf jeden Fall in einigen Bereichen geringere Ernten, aber auf keinen Fall eine irgendwie geartete Lebensmittelrationierung geben.
Wo also liegt das Problem dieses zweifellos überdurchschnittlich warmen Sommers, außer dass er zu trocken war? Das waren nämlich andere vor ihm auch schon, ohne dass das in den letzten 50 Jahren in Europa zu einer ernst zu nehmenden Katastrophe geführt hat. Ist es die zweifellose Tatsache, dass es schon zwei weitere Sommer ähnlicher Art seit Beginn des neuen Jahrtausends gegeben hat? Dass es sich also um ein ungewöhnliche Häufung innerhalb von nur 20 Jahren handelt?
Protest-Erotikkalender der Braunkohlegegner Foto: RP
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Abraham Lehrer, der Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln und stellvertretende Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland hat in einem Interview die Absetzung von Stefanie Carp, der Intendantin der heute in Duisburg beginnenden Ruhrtriennale gefordert. „Wer als nordrhein-westfälische Kultureinrichtung einen Paradigmenwechsel einführe, in dem er der BDS-Bewegung ein Forum gebe, müsse damit rechnen, kritisiert zu werden,“ sagte Lehrer dem Deutschlandfunk.
Lehrer sagte, die Gemeinde sei Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dankbar, dass er nicht zur Ruhrtriennale kommen wird.
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Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp Foto: Edi Szekely/Ruhrtriennale 2018
Die Süddeutschen Zeitung veröffentlichte heute ein Interview mit Ruhrtriennale-Intendantin Stefanie Carp, das sich ausschließlich um die Themen BDS und Antisemitismus drehte. Während Carp anderen Medien Antworten zu diesem Themenkomplex verweigerte, fand sie gegenüber der SZ klare Worte. Auf die Frage, ob sie mit so harschen politischen Reaktionen auf das Festival gerechnet haben sagte Carp: „Überhaupt nicht. Ich empfinde es auch nicht als politisch. Eher habe ich den Eindruck, dass populistisch etwas am Zündeln gehalten wird: Die Absage des Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, ist Wochen her. Sie erfolgte, nachdem ich die Band Young Fathers wieder eingeladen hatte – und damals hatte sich keiner groß darum gekümmert.“
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen. Quelle: Wikipedia, Foto: Jim Mattis, Lizenz: gemeinfrei
Dass sich dieses Thema so rasch überhaupt noch einmal ernsthaft stellen würde, nachdem die Wehrpflicht doch vor ein paar Jahren erst ausgesetzt wurde, das hätten wohl nicht allzu viele erwartet. Doch tatsächlich: Deutschland streitet sich im August 2018, ob es zukünftig erneut einen Pflichtdienst für junge Erwachsene geben soll!
Das weckt viele Erinnerungen. Auch bei mir. Als ich im Juni 1990 das ‚Abi‘ frisch in der Tasche hatte, da war es ganz normal, dass die Jungs erst einmal für ein Jahr zum Bund gingen oder einen entsprechenden Ersatzdienst absolvierten. Grundsätzlich war das Alles recht unbeliebt. Keiner meiner Kumpels hat seine Entscheidung für das eine oder andere wirklich gerne getroffen. Alle wählten das für sich kleinere Übel. Viele entschieden sich seinerzeit für die Bundeswehr, weil es ihnen ermöglichte so ’nur‘ ein Jahr zu verlieren. Der ‚Zivildienst war in der Regel drei Monate länger, verhinderte einen Studienbeginn mit 12 Monaten ‚Verspätung‘. Das war durchaus ein gewichtiges Argument für den kürzeren Wehrdienst damals.
Ministerpräsident Armin Laschet und der damalige Bundestagspräsident Norbert Lammert bei der Eröffnung der Ruhrtriennale 2017 Foto: Land NRW / M. Hermenau
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