„Bruder, ich kann nicht mehr. Du hast doch schon abgespritzt“

Landgericht Düsseldorf Foto: Wiegels Lizenz: CC BY 3.0
Landgericht Düsseldorf Foto: Wiegels Lizenz: CC BY 3.0


Über Jahre haben ein selbsternannter Heiliger und sein abhängiger Mittäter Frauen ausgebeutet, vergewaltigt und zur Prostitution gezwungen. Im am Dienstag in Düsseldorf begonnenen Prozess drohen den beiden mutmaßlichen Tätern hohe Haftstrafen.

Er hatte die ganze Zeit ruhig auf der Anklagebank gesessen, in handschriftlichen Unterlagen geblättert und so getan, als ob ihn das Verfahren nichts anginge. Aber als der Staatsanwalt genau beschrieb, wie er gemeinsam mit seinem Mittäter Dennis B. eine junge Frau geschlagen und vergewaltigt hat, wie er ihren Widerstand brutal brach und auch weiter machte, als sie ihn mit den Worten „Bruder, ich kann nicht mehr. Du hast doch schon abgespritzt“ anflehte, aufzuhören sie zu missbrauchen, bricht es aus ihm heraus. Mohammed H. trommelt mit seinen Fäusten auf den vor ihm stehen Tisch, wirft seine Oberkörper vor und zurück und schüttelt mit dem Kopf. Für einen kurzen Moment kann man sich die Brutalität des Mannes in dem dunklen Jackett vorstellen. Seinem Anwalt gelingt es schnell, ihn zu beruhigen.

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Der Ruhrpilot

nsu
NRW:
Fatale Fehler bei Ermittlungen zu NSU-Morden…Ruhr Nachrichten
NRW: Kommunikationschaos um den Breitbandausbau…General Anzeiger
Debatte: Die jungeLinke hat den Bezug zu der Unterklasse verloren…Zeit
Debatte: Spiel mit dem Feuer…NZZ
Debatte: Freies Europa statt EU…Novo Argumente
Debatte: Ideologie der Todesliebe…Jungle World
Debatte: Löcher in den roten Socken…FAZ
Debatte: „Hoffentlich verabschiedet sich mein Land von der EU“…Welt
Ruhrgebiet: Hegel-Hooligans machen die Ruhr-Uni unsicher…Coolibri
Bochum: VBW weiht „Küppers-Quartier“ ein…Der Westen
Dortmund: Nur geringes Interesse an Rudelgucken auf dem Friedensplatz…Der Westen
Duisburg: Digital-Experte Sascha Lobo diskutiert…RP Online
Essen: IT-Mitarbeiter gehen auf die Straße…Der Westen

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Essen: Freispruch für Prügel Security

Landgericht Essen. Quelle: Wikipedia (Lizenz CC)

Landgericht Essen. Quelle: Wikipedia (Lizenz CC)

Recht und Gerechtigkeit sind zwei Paar Schuhe. Eine alte Binsenweisheit wenn es um Prozesse und deren Urteile geht. In Essen wurden heute vier Männer freigesprochen, die im September 2014 einen Geflüchteten in der Asylunterkunft im Opti Park verprügelt haben sollen.

Die vier Angeklagten im heutigen Prozess hatten es leicht. Eine Teileinlassung gab es von jedem von ihnen. Es habe eine Auseinandersetzung mit Badr Abboussi gegeben. Der sei aggressiv gewesen, habe sie bepöbelt und mit Steinen beworfen. Warum es die Auseinandersetzung gab wollte keiner erklären. Auch eine ehemalige Sozialarbeiterin der Unterkunft konnte nur das Ende schildern, als zwei Securitys den jungen Mann verfolgten und gegen eine Wand hämmerten.


Badr Abboussi hatte es schwer mit seiner Variante der Ereignisse. Er berichtete von Streit am Eingang der Kantine, ein Sicherheitsmann habe nur Frauen dort rein gelassen und ihm den Zugang verwehrt. Kurze Zeit später habe der selbe Mann ihn zu sich gerufen und in die leere Kantine gelockt. Dort seien mehrere Securitys über ihn hergefallen. Für diesen Sachverhalt fehlten allerdings die Zeugen. Außerdem widersprach sich Badr Abboussi zwischen der Aussage heute und einer polizeilichen Vernehmung kurz nach den Vorfällen. Hierbei trat allerdings auch ein Problem zu Tage über das Geflüchtete immer wieder klagen. Schlechte und mangelhafte Übersetzungen. Bei der Polizei wurde Badr Abboussi in arabisch vernommen, er spricht aber besser italienisch, denn in Italien verbrachte er seine Jugend.

Mit vier Angeklagten, die ihre Aussagen abstimmen konnten und einem Geschädigten der keinen Beleg, außer attestierten Verletzungen, für seine Geschichte hatte blieb der Richterin nichts anderes übrig als den von Staatsanwalt und Verteidigern geforderten Verteidigern zu fordern.

Wirklich unangenehm fiel einer der Verteidiger auf, der versuchte Badr Abboussi zu verunsichern und ihn in seinem Plädoyer als „Asylbetrüger“ bezeichnete. Das die Angeklagten sich vor dem Gerichtssaal immer wieder in bedrohlicher Weise vor Badr Abboussi und seinen Unterstützern aufbauten ließ erahnen welches Gefallen sie an einer Machtposition gegenüber den Geflüchteten haben. Drei der vier Angeklagten arbeiten übrigens auch heute noch als Sicherheitsmänner. Zwei von ihnen haben Einträge im Bundeszentralregister.

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Gebäude des NRW-Landtags in Düsseldorf

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NRW:
Parteien streiten weiter über Wahlrecht ab 16…RP Online
NRW: Land schiebt zögerlich ab…RP Online
NRW: Wenn „Reichsbürger“ sich mit Kalaschnikows bewaffnen…Welt
NRW: Minister warnt davor, Digitalisierung zu ignorieren…Der Westen
Debatte: Die absurden Auswüchse des Klimaschutzes…Welt
Debatte: Hexenjagd auf dem Campus…NZZ
Ruhrgebiet: Als die Mädchen Sabine hießen…Spiegel
Ruhrgebiet: Pott raus, Glück rein…Süddeutsche
Ruhrgebiet: „Eine grundandere Art von Geschichtsschreibung“…Rolling Stone
Ruhrgebiet: Heftige Kritik an Duisburgs geplantem Via-Ausstieg…Der Westen
Ruhrgebiet: Das Revier muss sich als Einheit positionieren…Der Westen
Bochum: Polizei  nach Demo-Einsatz in der Kritik…Der Westen
Dortmund: Bisley unter Junkies und unter Hooligans…Nordstadtblogger
Dortmund: Welche Stadtfirmen-Chefs um ihren Job zittern müssen…Der Westen
Duisburg: Integrationsrat hebt umstrittene Armenier-Resolution auf…Der Westen
Duisburg: Grillo-Forschern gelingt eine Sensation…Der Westen
Essen: Der Serienmörder, der pädophil und sadistisch war…Welt

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Der Ruhrpilot

Schulministerin Sylvia Löhrmann Foto: © MSW NRW/Christof Wolff
Schulministerin Sylvia Löhrmann Foto: © MSW NRW/Christof Wolff


NRW: 
An 1000 Grundschulen fehlt die Schulleitung…Welt
Debatte: Innovation gibt es nur ohne Repression…NZZ
Debatte: Jetzt erst recht – Es lebe die Spaßgesellschaft…Welt
Debatte: »Die Arbeiterklasse wird den Ausgang bestimmen«...Jungle World
Debatte: Bis aufs Blut…FAZ
Bochum: Stadt sollte RWE-Schachtelbeteiligung aufgeben…Der Westen
Dortmund: Das ist die Sonnenfabrik im kühlen U…Der Westen
Duisburg: Umweltausschuss segnet Baumfällungen ab…Der Westen
Essen: Wie falsch verstandener Tierschutz dem Grugapark schadet…Der Westen

Der neue Populismus von unten

Sonnenaufgang in der Dortmunder Nordstadt
Sonnenaufgang in der Dortmunder Nordstadt


Populisten sind dazu da, den Teil der Bevölkerung demokratisch widerzuspiegeln, den es ohne sie und ohne die Demokratie nicht in den Parlamenten gäbe. Die, die sie nicht aus Überzeugung, sondern aus Protest wählen, und das ist die Mehrheit ihrer Wähler und Wählerinnen, wollen sie im Parlament, aber nicht an der Regierung, denn:

Globalisierung löst nicht nur Probleme, sie schafft auch welche.

Die Masse der Wähler ist nicht so blöd, wie es sich die Medien- und Politelite, und die, die sich dafür halten, vorstellt oder – als indirektes Eigenlob – sogar wünscht. Dafür ist ihr Sicherheitsbedürfnis einfach zu groß. Sie mögen zu den Ängstlicheren unter den Wahlbürgern gehören, zu den Dummen zählen sie nicht. Sie wissen deswegen sehr wohl, dass Populisten eher Probleme benennen, ja bewusst dramatisieren, als dass sie in der Lage wären, sie zu lösen. Aber sie wissen eben auch, dass es in bestimmten Fällen ohne diese

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Der Ruhrpilot

Gebäude des NRW-Landtags in Düsseldorf

landtag_hell
NRW: 
Tausche Wahlalter gegen Schuldenbremse…WZ
NRW: Innenminister Jäger will keine Hilfspolizei…RP Online
NRW: Polizei entlasten – aber wie?…RP Online
Debatte: #SykesPicotOver…NZZ
Debatte: Das Grundeinkommen heilt nicht alles...Jungle World
Debatte: „Dort ist faschistisches Potenzial“…Cicero
Debatte: Das Fremdheitsgefühl der Deutsch-Türken ist normal…Welt
Debatte: Mehr Schutzpolizei!…FAZ
Ruhrgebiet: Weltmeister in Sachen Integration…Deutschlandfunk
Ruhrgebiet: Das ungeschminkte Revier…Der Westen
Bochum: Bin Ladens Vertrauter darf bleiben – Debatte um Urteil für Sami A….Der Westen
Dortmund: Borsigplatz bekommt Riesen-Picknick im August…Der Westen
Duisburg: Staatschutz hat 200 radikale Salafisten im Blick…Der Westen
Duisburg: Anderswo wird schon integriert…RP Online
Essen: Folkwang verdoppelt Besucherzahlen…Der Westen

 

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Corelli: Anfang und Ende bei der Polizei Bielefeld

"Corelli" Screenshot: Trauerseite für Thomas Richter.
„Corelli“ Screenshot: Trauerseite für Thomas Richter.

Im Düsseldorfer NSU-Untersuchungsausschuss sagte heute Jerzy Montag aus. Montag war im Oktober 2014 vom Parlamentarischen Kontrollgremium des Bundestags, dem Kontrollgremium über die Geheimdienste, als Sonderermittler eingesetzt worden. Er sollte die beinahe 20-jährige Tätigkeit Thomas Richters als V-Mann „Corelli“ des Bundesamtes für Verfassungsschutz und die Umstände um „Corellis“ Tod untersuchen. Seit Anfang Juni hat er diese Position, mit neuem Auftrag, wieder inne: Er soll eine mögliche Vergiftung des V-Manns prüfen. Der Untersuchungausschuss aus Düsseldorf stellte ihm und der Staatsanwaltschaft Paderborn dafür die Protokolle der Vernehmung des Diabetologen Prof. Werner Scherbaum, der am 2. Juni vor dem NRW-Ausschuss ausgesagt hatte, zur Verfügung. Heute schilderte Jerzy Montag ausführlich das Leben von Corelli und seine Bezüge nach Nordrhein-Westfalen. Die V-Mann Tätigkeit Thomas Richters begann mit einem Besuch bei der Polizei in Bielefeld. Nach seinem Tod ermittelte die selbe Polizei. Von Alexandra Gehrhardt und Sebastian Weiermann

Thomas Richter wurde 1974 in Halle an der Saale geboren, in einem Vorort verbrachte er seine Kindheit und Jugend. Seine Schulbildung sei nicht außerordentlich gewesen, er besuchte das DDR-Gegenstück zur Volksschule und verließ diese ohne Abschluss. Anfang der 1990er Jahre zog Thomas Richter in das von Neonazis besetzte Haus in der Berliner Weitlingstraße (http://telegraph.cc/berliner-hausbesetzerinnen-geschichte-das-neo-nazi-haus-weitlingstrasse-122-in-berlin-lichtenberg/), wo er bundesweite Kontakte in die rechtsextreme Szene knüpfte. Die Weitlingstraße war zu dieser Zeit einer der bedeutendsten Fixpunkte. Kader aus Westdeutschland, von den Hamburgern Michael Kühnen und Christian Worch über den Niedersachsen Thorsten Heise bis zu Meinolf Schönborn und anderen Mitgliedern der „Nationalistischen Front“ (NF) gingen bei den neonazistischen Hausbesetzern ein und aus. Meinolf Schönborn und die NF schienen eine besondere Faszination auf Thomas Richter, der damals keine 18 Jahre alt war, gehabt zu haben. Corelli zog aus Berlin nach Detmold in das Hauptquartier der NF um, die Anfang der 1990er Jahre eine der konsequntesten rechtsextremen Organisationen war. Von ihr gingen Konzepte zur so genannten „Anti-Antifa“ und die Idee von „Nationalen Einsatzkommandos“ aus, die sich um gewalttätige Aktionen gegen politische Gegner kümmern sollten. Die „Nationalistische Front“ wurde 1992 verboten, die Kader arbeiteten allerdings in der Illegalität weiter. Im Haus des NF-Führers Meinolf Schönborn war „Corelli“ der „Junge für alles“, kümmerte sich um Reperaturen im Haus und auch um die Verteilung von Propaganda der illegalen NF.

1993 feierte Thomas Richter seinen 19. Geburtstag in Detmold. Hunderte Gäste seien erschienen, Jerzy Montag nennt sie das „Who is Who“ des damaligen Rechtsextremismus. Unter den Gästen waren auch Jan Werner, dem immer wieder eine Unterstützung des NSU vorgeworfen wird, und zwei Mitglieder der späteren Band „Gigi und die braunen Stadtmusikanten“. Sie sollten später das „Dönner-Killer“-Lied aufnehmen. Die Geburtstagsparty von Richter eskalierte, in der Nacht erschienen Hundertschaften der Polizei. Es gab Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und den Neonazis und das Haus wurde offenbar verwüstet. Meinolf Schönborn war von der Verwüstung offenbar nicht begeistert und forderte von „Corelli“, dass dieser die Schäden „auf Heller und Pfennig“ ersetze. Später gab es einen Zivilprozess in dem sich sowohl Schönborn als auch Thomas Richter von Szeneanwälten vertreten ließen.

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Der Ruhrpilot

Osama bin Laden Foto: Hamid Mir interviewing Osama bin Laden.jpg: Abdul Rahman bin Laden (son of Osama bin Laden) took the photo and released it to Hamid Mir, a Pakistani news reporter at the time. Lizenz: CC
Osama bin Laden Foto: Hamid Mir interviewing Osama bin Laden.jpg: Abdul Rahman bin Laden (son of Osama bin Laden) took the photo and released it to Hamid Mir, a Pakistani news reporter at the time. Lizenz: CC

Bochum: Bin Ladins Leibwächter darf nicht abgeschoben werden…FAZ
NRW: Innenminister will Maghreb-Staaten unter Druck setzen…RP Online
NRW: Opposition gibt Widerstand gegen Wählen mit 16 auf…Der Westen
NRW: „Land wird abgehängt“…RP Online
Debatte: Warum ich glaube, dass ISIS jetzt vernichtet werden muss…Bild
Debatte: Die Entzauberung der Energiewende…NZZ
Debatte: Meme machen Mörder…Spiegel
Debatte: Hass ohne Widersprüche…Jungle World
Debatte: In der Abstiegsgesellschaft…FAZ
Ruhrgebiet: Frotzel-Attacke von OB Kufen auf OB Sierau…Bild
Ruhrgebiet: Im Revier der digitalen Vorreiter…Der Westen
Dortmund: Facebook-Hit „Von Bude zu Bude trinken“ abgesagt…Der Westen
Duisburg: „Völkermord: eine imperialistische Lüge“…RP Online
Essen: „Wir sind keine Bürgerwehr“…Der Westen