Anti-Israel-Demo in Bochum am 18. Oktober (Foto: Roland W. Waniek)
Palästinenser beklagen sich darüber, dass sie in Deutschland zum Schweigen gebracht werden und ihre Stimmen nicht gehört werden. Das Gegenteil ist der Fall.
Es ist offenbar ein Drama: Fadi Abdelnour beklagt sich in der Zeit darüber, wie mit Palästinensern umgegangen wird: „Wenn wir etwas sagen, das von der deutschen Mehrheitsmeinung
Jeder Mensch ein Heiligtum: ZAKA nach 10/7 (Public Domain)
„Ich erkenne ausdrücklich die besondere deutsche Verantwortung für den Staat Israel und das Existenzrecht Israels an und verurteile jegliche antisemitischen Bestrebungen.“ Einen Satz wie diesen hat Sachsen-Anhalt, regiert von CDU, FDP und SPD, jetzt offenbar zur Bedingung gemacht für eine Einbürgerung. Der Schritt ist völlig richtig und ziemlich falsch.
Wer in Sachsen-Anhalt eingebürgert werden will, soll sich künftig zum Existenzrecht Israels bekennen müssen. Nicht nur daher gesagt, sondern schriftlich. So hat es das sachsen-anhaltinische Innenministerium, CDU-geführt, jetzt erlassen, wie u.a. der Tagesspiegel berichtet hat: Das Existenzrecht Israels zähle zur Staatsräson, heißt es demnach in dem Erlass an die Landkreise und kreisfreien Städte. Wer sich um die deutsche Staatsbürgerschaft bewerbe, müsse schriftlich niederlegen, dass er „das Existenzrecht Israels anerkennen und jegliche gegen die Existenz des Staates Israel gerichteten Bestrebungen verurteilen“ werde. So richtig dies in der Sache ist, es wird diffus begründet, nämlich mit einer „besonderen deutschen Verantwortung“.
Neun Kilometer liegen zwischen der Europastraße im Süden von Gelsenkirchen und der Ulfkotter Straße am nördlichen Stadtrand. Wenn alles gut geht, braucht man mit dem Auto nur etwa 12 Minuten. Es ist also keine Weltreise. An beiden Orten gibt es Projekte, die nach Ansicht der Wirtschaftsförderung wichtige Schritte in eine erfolgreiche Zukunft der Stadt sind. Bei beiden Projekten steht Kunststoff im Mittelpunkt – umgangssprachlich würde man von Plastik sprechen. Es geht um die Norderweiterung von BP und um das stark wachsende Modeunternehmen Navahoo.
Im Norden will BP auf dem Raffineriegelände einen Kreislaufwirtschaftsverbund aufbauen. Dort soll ein Unternehmen gebrauchte Kunststoffe in „zirkuläre Rohstoffe“ umwandeln. Das Verfahren heißt „Pyrolyse“ und der Standort
Beim Spiel des VfL Bochum gegen den 1. FC Köln am Samstag im Ruhrstadion. Foto: Tanja Lander
Die drei großen Ruhrgebietsvertreter im Profifußball gehen allesamt mit beträchtlichen Sorgenfalten in die nächste Länderspielpause. Weder Borussia Dortmund (1:2 in Stuttgart), noch der FC Schalke 04 (1:2 daheim gegen Elversberg) vermochten es an diesem Wochenende zu punkten. Im Gegenteil: Beide blamierten sich einmal mehr und verlieren die großen Saisonziele Deutsche Meisterschaft bzw. Wiederaufstieg ins Fußballoberhaus so langsam aus den Augen.
Mit neun Punkten aus elf Spielen rangieren die Blau-Weißen in der Tabelle aktuell lediglich auf Rang 14. Mehr als einen Sieg konnten die Bochumer seit August in der Liga noch nicht einfahren. Und doch haben sich die Underdogs bisher ganz ordentlich verkauft. Ganz im Gegensatz zu den beiden Lokalrivalen aus Dortmund und Gelsenkirchen, die ihre Anhängerschaft beide schon mehrfach gehörig enttäuscht haben. Der VfL hingegen liegt durchaus im Rahmen der in ihn gesetzten Erwartungen, spielt im Vergleich mit S04 und BVB vielleicht aktuell sogar den ‚ehrlichsten‘ Fußball der drei Teams.
Drei Bands plus Kaiser Franz treten beim Clubraum Contest an | Foto: Sparkasse Clubraum
Am 10. November 2023 öffnet der Dorstener Treffpunkt Altstadt seine Tore für die zweite Vorrunde des Clubraum-Contests, und Musikliebhaber sind herzlich eingeladen, an diesem Event teilzunehmen. Die Bühne gehört an diesem Abend drei aufstrebenden Bands, die zwar alle im weitesten Sinne dasselbe Genre bespielen, aber gerade deshalb wird es besonders spannend.
Bilder, Grafiken und Aquarelle zeigt der Alte Wartesaal von Hendrick Otremba / Foto: Alter Wartesaal
Der in Recklinghausen geborene Hendrik Otremba zeigt ab Morgen einen Querschnitt durch sein Gesamtwerk als bildender Künstler im Alten Wartesaal in Herne. Das Werk von Otremba ist vielseitig, düster und expressiv. Morgen (10. November) wird die Ausstellung ab 18 Uhr eröffnet.
25th anniversary of Hamas celebrated in Gaza 11 by Hadi Mohammad cc 4.0
Weltweit wird Hamas verständnisvoll gedeutet. Der World Day of Prayer, internationale Frauen-NGO, zeigt sich unschlüssig. Dessen Deutsches Komitee reagiert eindeutig, es hat das BDS-Maskottchen offline gestellt und den Vertrieb des Titelbildes „vorerst gestoppt“. Das Bild betet Blut und Boden an, es sollte Hamas in Hirne pflanzen. Und ist nun in einer Welt, in der es auf Vorbilder trifft. Was sagen die Kirchen zum großen „Ja, aber“? Wir haben nachgefragt.
1969 verstarb im sauerländischen Meschede eine Künstlerin, die – emanzipiert, selbstbewusst, erfolgreich – Vorbild war für Millionen Frauen: Josefa Berens-Totenohl, ein Popstar der Nazi-Kultur. In ihren Romanen und Vorträgen hat sie das „Volkstum“ bedichtet, das „aus einer gemeinsamen Wurzel entstanden“ sei, hat die „Kräfte des Blutes, der Erde“ besungen und in ihnen „die Lebensgesetze eines Volkes“ beraunt, die „unendlich wirken in Zeit und Raum“. Mit ihrer „bluthaft deutschen Kunst“ hat Berens Massenauflagen erzielt, auch nach dem Zusammenbruch der Nazi-Tyrannei wurden ihre Bücher gedruckt und gelesen, sie selber wurde als „minder belastet“ durchgewunken und schließlich als „Mitläuferin“ eingestuft. 1956 erhielt sie den Westfälischen Literaturpreis, vor wenigen Jahren noch waren sauerländische Straßen nach Berens-Totenohl benannt. So zäh haben sich Blut und Boden in Herz und Hirnen verklebt. So tief sind sie im ästhetischen Bewusstsein vergraben, als „minder belastet“ gilt solches Denken bis heute: als arglos, urwüchsig und naturnah, irgendwie feminin. Anders ist nicht zu erklären, wie ein Bild, das Blut und Boden bebetet, zum Titelbild des World Day of Prayer 2024 werden konnte.
Die Reihe „Zur Geschichte und Gegenwart des Nationalsozialismus in Herne und Wanne-Eickel“ wurde vom Herner Historiker Ralf Piorr (vorne auf der Bühne links im Bild) mitinitiiert | Foto: Peter Hesse
Die aktuellen, beunruhigenden Zustimmungswerte für rechtsextreme Positionen in unserer Gesellschaft veranlassen den Förderkreis Mahn- und Gedenkstätte Polizeigefängnis Herne e.V., neue Impulse für eine gegenwartsbezogene Auseinandersetzung mit dem NS-Regime zu geben. So haben sie die Veranstaltungsreihe „Zur Geschichte und Gegenwart des Nationalsozialismus in Herne und Wanne-Eickel“ aus der Taufe gehoben. Dieses Kolloquium mit Lesungen, Vorträgen, Workshops, Theaterstücken und Ausstellungen beginnt ab dem 9. November und läuft bis zum Februar 2024.
Klare Meinung auf Schalke. Archiv-Foto: Michael Kamps
Klar, der FC Schalke 04 ist aktuell in Not. Sowohl sportlich als auch wirtschaftlich läuft es beim Bundesliga-Absteiger im Herbst 2023 nicht nach Wunsch. Die eigentlich angepeilte Rückkehr ins Fußballoberhaus am Ende der Saison droht nach einem schwachen Saisonstart frühzeitig aus dem Blick zu geraten und auch finanziell sind derzeit keine großen Sprünge drin, um die sportlichen Erfolgsaussichten kurzfristig entscheidend zu verbessern. Was also tun auf Schalke?
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