Wie friedvoll sich Abend- und Morgenland begegnen können.
Filzdecke Ruhr: Wem nutzen die Volkseigenen Betriebe im Ruhrgebiet?
http://vimeo.com/113591300
Die Idee klingt für viele erst einmal gut: Unternehmen in den Händen der Städte und des Staates schauen nicht auf den Profit, sondern engagieren sich im Sinne aller Bürger. Sie stellen sicher, das sauberes Wasser aus den Leitungen kommt, dass der Strom fließt und die Becken in den Schwimmbädern nicht leer werden. Doch nicht alles was gut klingt, ist auch gut: Viele dieser Unternehmen, ihre genaue Zahl weiß bislang niemand, dienen dazu, Parteifreunde mit üppigen Gehältern zu versorgen. Oft bestehen sie nur aus einem Geschäftsführer und ein paar Mitarbeitern und sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt. Die wichtigste Qualifikation der Führungskräfte ist oft das Parteibuch. Millionen, die dringend anderswo gebraucht würden versickern in undurchsichtigen Strukturen. Das Ruhrgebiet erinnert in dieser Beziehung an die DDR.
Mit der Unterstützung von Correctiv will ich mich in den nächsten Monaten mit diesem Thema beschäftigen. Mein Ziel ist es, dass die Strukturen transparent werden, denn nur wenn klar ist, wie groß dieser Wirtschaftlich-Politisch-Komplex ist, kann eine öffentliche Debatte über seinen Sinn oder Unsinn beginnen. Mein Ziel ist es, einen VEB-Atlas Ruhr zu veröffentlichen.
Dieser VEB-Atlas Ruhr richtet sich vor allem an die Bürger der Revier-Kommunen. Sie erhalten die Möglichkeit, sich unkompliziert und verständlich über die Verbindungen der Politik mit dem öffentlichen Unternehmen zu informieren und sich überhaupt erst darüber klar zu werden, wie groß dieser Sektor im Ruhrgebiet ist.
Aber auch für lokale Blogs und Journalisten ist der VEB-Atlas Ruhr gedacht: Er könnte zum Ausgangspunkt weiterer Recherchen werden. Warum gibt es welche Verflechtungen. Da kann eine Menge aufgeklärt werden.
Zuletzt richtet sich der Atlas auch an die Lokalpolitiker selbst. Viele von Ihnen werden die Orientierung verloren haben, was überhaupt von Ihnen kontrolliert werden soll.
Eine so aufwendige Recherche ist für einen freien Journalisten und auch für ein relativ großes Blog wie die Ruhrbarone nicht vorzufinanzieren. Deswegen sammle ich über die Crowd Geld ein, um eine so umfangreiche und zeitintensive Recherche leisten zu können. Die Ergebnisse meiner Arbeit werden allen Interessierten kostenlos zur Verfügung stehen. Die gesamte Summe wird in die Arbeit einfließen.
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann das tun. Ich sammel über die Crowdfunding-Seite von Correctiv Geld ein.
Energiearmut: Wenn der Winter kalt und dunkel ist

Viele Menschen können ihre Strom- oder Gasrechnung nicht bezahlen. So unterschiedlich die Gründe auch sind, am Ende steht eine kalte und dunkle Wohnung.
Die Frau kam mit ihren Kindern aus Rumänien nach Dortmund. Besser sollte das Leben hier werden. Sie wollte arbeiten und mehr verdienen, als die 200 Euro im Monat, die viele Rumänen bekommen, die auf den Feldern arbeiten, wenn es denn Arbeit gibt in der Landwirtschaft. Doch der Traum eines besseren Lebens hat sich nicht erfüllt. Die Wohnung ist kalt und dunkel. Die Stadtwerke haben den Strom abgestellt, nachdem die Rechnungen nicht gezahlt wurden. Einen Job hat die junge Mutter nicht, Hartz IV erhält sie nicht. Das einzige Einkommen ist das Kindergeld. „Wahrscheinlich,“ sagt Björn Bauernfeind vom Interkulturellen Zentrum der AWO Dortmund, „wäscht sie jetzt die Wäsche und badet die Kinder bei Freunden und Bekannten.“ Dort werden die Stromrechnungen steigen, und nicht alle werden sie zahlen können, ein Teufelskreis.
Die Dortmunderin hatte Pech. Sie wurde schon vom Stromnetz getrennt, bevor der Weihnachtsfrieden einsetzte, während dem die meisten Energieversorger darauf verzichten, neue Stromsperren in Auftrag zu geben. RWE hat zwischen dem 4. Advent und dem 4. Januar keine Stromsperren in Auftrag gegeben, und auch die Dortmunder Stadtwerke DSW21, Emscher Lippe Energie (ELE) oder Rheinenergie haben eine Feiertagsruhe eingehalten.
Die Eisadler Dortmund starten mit einem Auswärtserfolg ins Jahr 2015

Mit einem 6:1-Auswärtssieg beim TuS Wiehl konnten die Eisadler Dortmund am Sonntagabend einen gelungen Start in das neue Jahr feiern. Auch ohne sechs Verteidiger war der Tabellenführer der Regionalliga West dem Gastgeber spielerisch überlegen. Nur im mittleren Abschnitt konnten die heimischen Penguins dem Favoriten phasenweise Paroli bieten. Nach den ersten Zwanzigminuten lagen die Eisadler bereits mit 3:0 in Führung. Im Schlussabschnitt zogen sie das Tempo noch einmal an und nutzten zwei Überzahlsituationen zum Ausbau des Ergebnisses.
Von Beginn an nahmen die Eisadler das Heft in die Hand und erspielten sich ihre Chancen. Die Penguins dagegen fanden nur schwer ins Spiel. Den Torreigen eröffneten die Eisadler in der 11. Spielminute durch ihre erste Angriffsformation. Mathias Potthoff vollendete das Zusammenspiel von Malte Bergstermann und Christian Gose. Keine anderthalb Minuten später war es dann die zweite Sturmreihe, die durch Kevin Thau auf 2:0 erhöhen konnte. Im Sinne der mannschaftlichen Geschlossenheit fiel das 3:0 aus Dortmunder Sicht dann durch die dritte Reihe in der 19. Minute. Andrej Karmancikov vollendete im Nachschuss.
Frühstück für Bochum

Opel: Bis zu 2700 Ex-Mitarbeiter treffen sich erstmals wieder…Der Westen
Initiative: 10 Jahre Soziales Zentrum…Bo Alternativ
Theater: Mutter und Sohn haben viel zu reden…Der Westen
VfL: Mit Verbeek aus dem Mittelmaß…Kicker
VFL: Die Auf- und Absteiger der Hinrunde…Reviersport
Freiwillige Rente mit 70? – Tatsächlich sinnvoll, oder ein gefährliches Spiel?
Zwischen Weihnachten und den ersten Januartagen des neuen Jahres geht es im Lande in vielen Gesellschaftsbereichen traditionell ziemlich ruhig zu. So auch in diesen Tagen. Da gehörte es schon zu den größten politischen Aufregern, dass der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, sich öffentlich dafür eingesetzt hat, dass Arbeitnehmer zukünftig freiwillig erst mit 70 Jahren in Rente gehen können sollen.
Weise sagte in einem Gespräch mit der Tageszeitung „Die Welt“, für den Arbeitsmarkt wäre das wichtig, da zunehmend Fachkräfte fehlen. Flexible Ausstiege aus dem Erwerbsleben in Rente seien grundsätzlich ein gutes Modell, so Weise. Man sollte nun auch Anreize dafür setzen, dass Arbeitnehmer, die fit sind, freiwillig bis 70 arbeiten könnten.
Diese Äußerungen sorgten natürlich nicht überall für Begeisterung. Aus unterschiedlichen Gründen hagelte es dafür viel Kritik an Weise. Je nach politischer Heimat des jeweils kommentierenden lehnten viele Personen in der politischen Landschaft die Gedankenspiele teilweise strikt ab.
Dabei gibt es an diesen Aussagen im Grunde doch eigentlich noch gar nichts zu kritisieren. Dafür sind sie aktuell und bisher noch viel zu allgemein formuliert. Warum soll es für Arbeitnehmer nicht grundsätzlich auch möglich länger zu arbeiten, als das eigentlich angedacht ist?
Dortmund: Polizei untersagt nach Anschlag auf ein jüdisches Mahnmal Demonstration gegen Antisemitismus

Nach der Demonstration der Nazi-Partei Die Rechte in der Dortmunder Nordstadt wollten Nazi-Gegner im Stadtteil Dorstfeld eine Demonstration gegen Antisemitismus anmelden. Dort sollen Rechtsradikale in der Silvesternacht am Rande einer Auseinandersetzung mit der Polizei einen Kranz vor dem Jüdischen Mahnmal verbrannt haben, das an die Shoah und die Synagoge des Stadtteils erinnert. Die Demonstration sei nicht spontan und zur Zeit nicht möglich, so die Polizei zur Anmelderin. Dass die Polizei die Demonstration untersagte wurde von der Pressestelle der Dortmunder Polizei bestätigt.
Update 18.03 Uhr: Vor 20 Minuten wurden nach uns vorliegende Berichten auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld drei Nazi-Gegner von 15 Rechtsradikalen angegriffen. Sie konnten sich in ein Taxi flüchten. Die Polizei, die mit massiven Kräften am Wilhelmplatz präsent ist, soll nicht eingegriffen haben. Auf Nachfrage konnte die Polizei den Vorfall nicht bestätigen.
Autoren: Laurin, Weiermann, Huesmann
Dortmund: Nazis demonstrieren mit „NSDAP“-Transparent

Offenbar aus Sorge vor Blockaden wie am 21. Dezember haben die Neonazis ihr für 16.00 Uhr geplante Kundgebung in der Dortmunder Nordstadt um 2,5 Stunden vorgezogen. Von Stefan Laurin, Sebastian Weiermann und Felix Huesmann.
Zur Zeit haben sich 50 Rechtsradikale an der Ecke Leopoldstraße/Malinckrodtstraße versammelt. Die Polizei ist mit starken Einsatzkräften im dem Stadtteil präsent und verhindert Proteste gegen die Rechtsradikalen in Ruf- und Sichtweite.
Die Nazis haben auch heute wieder ihr NSDAP-Transparent dabei – wobei sie NSDAP als „Neue, sachliche und demokratische Aktivisten Partei“ auflösen.
Dortmund: Protest gegen Nazi-Kundgebung startet im Keuningpark
Das Bündnis Blockado ruft für heute Nachmittag zu Protesten gegen einen geplante Nazi-Kundgebung in der Dortmund-Nordstadt auf. Treffpunkt ist um 15.00 Uhr im Keuningpark.
Nachdem die Nazi-Partei Die Rechte am 21. Dezember durch Blockaden daran gehindert wurde, in der Nordstadt eine Kundgebung abzuhalten, wollen sie es heute noch einmal versuchen. Am Rand der gescheiterten Nazi-Kundgebung kurz vor Weihnachten wurde gegen die im KZ ermordete Anne Frank und das NSU-Opfer Mehmet Kubasik gehetzt. Der dreifachen Polizistenmörder Michael Berger wurde indes bejubelt.
‘Die Mannschaft’: Ein stark idealisierter Blick auf die Fußball-WM 2014 aus Sicht der DFB-Auswahl
Die ARD zeigt heute Abend (ab 20.15 Uhr) den Film ‘Die Mannschaft’. Hierbei handelt es sich um eine 90minütige Dokumentation, welche die Geschehnisse rund um die Fußballweltmeisterschaft im letzten Sommer in Brasilien aus Sicht des späteren Titelgewinners zeigt.
Für Fußballfans sicherlich ein grundsätzlich recht interessanter Streifen, zeigt er doch den Alltag des Teams mit einem sonst nur selten zu erhaschenden Blick hinter die Kulissen, Bilder aus den Katakomben und Hotels, öffnet sich für den Zuschauer hier manche Tür, welche sonst für neugierige Augen eigentlich immer verschlossen bleibt.
Nicht vergessen sollte man hierbei jedoch, dass es sich dabei um eine Dokumentation handelt, welche sich (leider) ausschließlich auf die ‚heile Welt‘ des Fußballs, auf einen vorgefilterten Blick auf eine Mannschaft beschränkt. Kritische Ansätze und Überlegungen zum Sport und zum Turnier selber sucht man hier leider völlig vergeblich.
Für viele Zeitgenossen jedoch sicherlich heute trotzdem eine willkommene Erinnerung an den sportlich, zumindest aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft, so erfolgreichen Fußball-Sommer 2014.
