Erfolgreich ist der BVB aktuell auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Das hat uns die Vereinsführung ja auf den jüngst durchgeführten Hauptversammlungen bestätigt. Sowohl Vereins-Mitglieder als auch die Aktionäre zeigten sich entsprechend zufrieden. Die BVB-Familie genoss die frisch vorgelegten Erfolgszahlen. Als Folge dessen bekommt u.a. jeder Aktionär jetzt eine Dividende von 5 Cent pro von ihm gehaltenen Wertpapier für das vergangene Geschäftsjahr.
Das betrifft erfreulicher Weise auch mich. Rund einen Euro darf ich daher jetzt bald neu mein Eigen nennen. Klasse, das reicht dann für ein Dosenbier o.ä.. Um den Gerstensaft in der Kneipe zu genießen dürfte es leider aktuell noch nicht reichen. Da muss ich dann doch noch auf eine Dividendenerhöhung in der Zukunft hoffen.
Warum ich das hier erzähle?
Über Gott weiß man traditionell eher wenig. Über die Kirchen mehr. Zum Beispiel, dass man als bei der Kirche Beschäftigter keine Vergnügungssteuer zahlen muss, denn ein Job bei einer Kirche bedeutet, auf viele Rechte verzichten zu müssen, die in konventionellen Betrieben üblich sind. Über die Rolle der Kirche als Arbeitgeber und die Auswirkungen des rechtlichen Sonderstatus informiert am Donnerstag die Gewerkschaft Freie Arbeiter Union auf einem Tagesseminar in Düsseldorf:
So haben die anerkannten Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften die Möglichkeit, ein eigenständiges Arbeitsrecht zu erlassen. Dieses kirchliche Selbstordnungs- und Selbstverwaltungsrecht hat für die Arbeiter*innen der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften arbeitsrechtlich zahlreiche negative Auswirkungen. Zum Beispiel die Regelung der Loyalitätspflicht: Von den Arbeiter*innen wird das Einhalten religiöser Vorstellungen erwartet. Bewerber*innen können auf Grund ihrer religiösen (Nicht-)Zugehörigkeit, ihres Familienstandes oder sexuellen Orientierung abgelehnt werden. Verstöße gegen diese Loyalitätspflichten wie Kirchenaustritt, Wiederheirat, „uneheliche“ Kinder oder Homosexualität stellen in katholischen Einrichtungen immer noch einen Kündigungsgrund dar. Darüber hinaus existieren auf auf der Ebene des Kollektivrechtes, zum Beipsiel in Bereichen der betrieblichen Mitbestimmung, des Tarifrechts und auch des Streikrechts spezielle, die Rechte einschränkende Regelungen.
Das Seminar findet statt ab 19.00 Uhr im FAU-Lokal „V6“, Volmerswerther Straße 6, 40221 Düsseldorf.
Das Bundesministerium des Inneren (BMI) hat ein vorläufiges Vertriebsverbot gegen den Sammelband „Ökonomie und Gesellschaft“ aus der Reihe „Themen und Materialien“ der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) erlassen. Offenbar handelte das BMI auf Initiative der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), der Anstoß an den enthaltenen Vorschlägen für die Vermittlung ökonomischen Wissens an Schüler genommen hatte. Der von Prof. Dr. Bettina Zurstrassen (Universität Bielefeld) herausgegebene Band geht der Frage nach, wie neuere Perspektiven in der Wirtschaftswissenschaft, die sich nicht mehr allein am neoklassischen Modell des homo oecomicus orientieren, für den Unterricht aufbereitet werden können. Von unserer Gastautorin Patricia Pielage.
Update am Ende des Artikels.
Deutsche Gesellschaft für Soziologie: Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft
Auf der Seite der BPB ist die Publikation als „vergriffen“ gekennzeichnet. Hier deutet nichts darauf hin, dass das Heft vorerst nicht weiter vertrieben werden darf. Der Vorgang wurde jedoch breiter bekannt, als die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) am Freitag eine Stellungnahme veröffentlichte, in der sie „den massiven Eingriff des Ministeriums in die Freiheit der Wissenschaft“ scharf kritisiert. Ausdrücklich wendet die DGS sich in der Erklärung gegen den „politischen Vorstoß der BDA“ und erhebt den Vorwurf, die BDA habe die Autor_innen des Sammelbands falsch zitiert: „In skandalisierender Absicht hat die BDA den Autor/innen Zitate zugeschrieben, die nicht von ihnen stammen, Zitate verkürzend aus dem Kontext gerissen und Zitate durch nicht markierte Auslassungen verfälschend dargestellt. Zum Teil werden als Beleg für die Kritik auch Zitate aufgeführt, die aus Zeitungsartikeln entnommen wurden, die in den Unterrichtsmaterialien abgedruckt sind.“
Was das Einkassieren des Safe-Harbor-Abkommens durch den Europäischen Gerichtshof bedeutet. 15 Jahre lang bildete Safe Harbor eine der wichtigsten Grundlagen für den Austausch personenbezogener Daten zwischen der EU und den USA. Anfang Oktober erklärte der Europäische Gerichtshof (EuGH) diese Gangart für ungültig.
Wieso gerade für Unternehmen dadurch eine rechtliche Grauzone entsteht und welcher Handlungsbedarf aktuell entsteht, legt unser Gastautor Milan Naybzadeh in seinem Beitrag dar. Er ist der IT-Sicherheitsbeauftragte der ADACOR Hosting.
Ist man mit seiner Arbeit in digitalen Märkten involviert, gilt ein Smartphone selbstverständlich als Voraussetzung. Doch wofür? Ich habe nicht einmal ein winziges Mobile. Was sollte ich mit einem sperrigen Smartphone?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meiner Telefongesellschaft schlugen mir bereits viele Male vor, doch endlich erreichbar zu werden, worauf ich irritiert fragen konnte, ob sie mich nicht erreicht hätten? Aber, so gaben mir die Anrufer kund, sie hätten fantastische Angebote. Mehr als ein knapp gehaltenes Mitleid brachte ich jedoch nicht über die trockenen Lippen.
Heute endet die Expo Real. Die Expo Real ist die wichtigste Immobilienmesse Europas und findet jedes Jahr in München immer kurz nach dem Oktoberfest statt. Das Ruhrgebiet ist dort jedes Jahr mit einem Stand vertreten. Das Ruhrgebiet nennt sich dort Metropole Ruhr, was auf mich immer etwas lächerlich wirkt. Frankfurt am Main, ohne Zweifel eine Metropole, nennt sich im Gegensatz dazu schlicht Stadt Frankfurt. Auf mich wirkte das immer souveräner.
Verfolgt man die Berichterstattung zur Messe, gewinnt man schnell den Eindruck, dass Ruhrgebiet präsentiere sich dort als Einheit:
Noch im vergangenen Juni sah es gar nicht gut aus um die Pläne von Michael Kamps & Co. in Waltrop (Kreis Recklinghausen) das freie WLAN-Netz ‚Freifunk‘ auch in öffentlichen Gebäuden der Hebewerkstadt zum Einsatz zu bringen. Obwohl ursprünglich schon mit viel Rückenwind in der Lokalpolitik gestartet, traten plötzlich zahlreiche Skeptiker auf den Plan. Es ging diesen um die angeblich nicht vorhandene Rechtssicherheit. Diese verunsicherten die Öffentlichkeit kurz bevor die Sache im Rat eigentlich bereits hätte abgesegnet werden sollte, dermaßen, dass das Vorhaben plötzlich wieder auf der Kippe zu stehen schien. Natürlich sehr zum Verdruss von Organisator Michael Kamps und seinen Mitstreitern in Sachen ‚Freifunk‘.
Doch in dieser Woche dann die überraschende Kehrtwende. Einmütig votierte der Stadtentwicklungsausschuss nun plötzlich dann doch für das von Kamps angedachte Projekt. Die Skeptiker wurden offensichtlich in den letzten Monaten erfolgreich zum Schweigen gebracht, Ängste konnten abgebaut werden.
Im Ruhrbarone-Gespräch gab sich Michael Kamps nun entsprechend erleichtert und auch ein wenig stolz. Freifunk wird nun auch in Waltrop weiter wachsen können, hat ‚grünes Licht‘ nun auch für den Einsatz in öffentlichen Gebäuden, auch wenn die Details noch geklärt werden müssen.
Eklat heute bei der Anhörung rund um das E.On-Kraftwerk ‚Datteln 4‘ in der Stadthalle der Kanalstadt. Am Nachmittag verließen zahlreiche Kraftwerkskritiker unter Protest vorzeitig den Saal, nachdem sich kurz zuvor an einem Punkt eine scheinbar unüberbrückbare Meinungsverschiedenheit unter den Anwesenden entzündet hatte.
Gesprochen wurde offenbar gerade ganz konkret über Tagesordnungspunkt 10.5, „Abgasableitung“ als der BUND mit seinen Anwälten und den anwesenden Experten sowie auch einige Bürger, darunter Vertreter der Dattelner IG Meistersiedlung dann die örtliche Stadthalle verließen.
Woran entzündete sich nun der Streit ganz konkret? Die Meinungsverschiedenheit erhitze sich offenbar an der Frage, ob im 178 Meter hohen Naturzug-Nasskühlturm denn zukünftig nun eine vollständige Durchmischung von Rauchgasen und Wasserdampf stattfinden wird, oder eben nicht. Kraftwerkskritiker sahen die Darstellungen von E.On offensichtlich als grundfalsch an, hielten die Emissionsprognose somit auch für völlig falsch. Die Vertreter der Bezirksregierung vermochten diese Kritik offenbar so nicht zu teilen. Zahlreichen Kritikern reichte dies dann offenbar als Grund aus um in der weiteren Erörterung der Sache für sich so keinen tieferen Sinn mehr zu sehen. Sie wollen auch den weiteren Diskussionen in der Dattelner Stadthalle nun offenbar komplett fern bleiben.
Seit 10 Uhr heute Vormittag geht es mal wieder rund in Sachen Kraftwerk ‚Datteln 4‘. In der Stadthalle der Kanalstadt im Kreis Recklinghausen trafen sich heute Vorhabenträger, Kritiker und Vertreter der Bezirksregierung Münster zum Meinungsaustausch in XXL. Ganztägig, bis die Tagesordnung abgearbeitet ist. Und das kann im konkreten Fall zur großen Geduldsprobe werden. Acht (!!!) Werktage sind dafür nämlich zunächst einmal vorgesehen. Sollte dieser Zeitrahmen nicht ausreichen, dann kann es auch noch länger dauern.
Dass sich angesichts dieser Fülle von Themen und Diskussionsansätzen heute Vormittag trotzdem so viele Leute in Datteln einfanden, die Halle zunächst fast bis auf den letzten Platz füllten, dass überraschte dann doch viele. Bei näherer Betrachtung bemerkte man jedoch rasch, dass die rund 300 Anwesenden größtenteils Mitarbeiter des Energiekonzerns waren bzw. sind, welche nicht nur ihrem Arbeitgeber hier offenkundig den Rücken stärken wollten, sondern sich wohl insgeheim auch ein kleinwenig Sorgen um ihre Arbeitsplätze machten bzw. machen.
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