Gestern waren wir in der Innenstadt Kairos. Dabei begegneten wir Menschen, die es in Deutschland kaum noch gibt. Kaufleute, die in ihren eigenen Geschäften ihrer Arbeit nachgehen.
Auch in Kairo gibt es Einkaufszentren, aber es sind nicht allzu viele. Der Einzelhandel ist traditionell organisiert: In kleinen, zumeist inhabergeführten Geschäften, kann man alles kaufen: Vom iPhone über den Anzug bis zu Lebensmitteln. Das führt nicht nur zu einem herrlich unübersichtlichen Angebot, das Lust darauf macht entdeckt zu werden, sondern auch zu einer extrem lebendigen Innenstadt. Ohne die immer gleichen Ketten von Zara bis H&M und ohne die Citykiller von ECE oder mfi ist eine Stadt lebendig, laut und pulsierend. Die letzten Reste dieser Urbanität, die auch in Europa eine lange Tradition hat, geben wir gerade auf, in dem wir die Reste unsere Innenstädte den Citykillern überlassen.

Weit bedeutender für Deutschland war 1990 natürlich
Heute hat sich Arte jedoch in Frankreich durchgesetzt, wo auch die Studios stehen, genauer gesagt in Straßburg. Moderationen, Nachrichtensendungen und Magazine werden dort produziert und dann oft deutsch synchronisiert. Andere Filme werden teils nur untertitelt, was im deutschen Fernsehen sonst kaum zu finden ist, doch von Cineasten bevorzugt wird. Und natürlich ist die Spielfilmauswahl auf Arte interessanter als anderswo, da mehr französische und andere fremdsprachige Filme laufen und nicht nur Hollywood inclusive des 100. total lustigen Highschool-Film. Noch interessanter sind jedoch die zahlreichen Dokumentationen – und auch deutsche TV-Filme werden oft in Arte zuerst ausgestrahlt, bevor sie im Letzten oder Zweiten landen.
In Deutschland ist Arte TV dagegen bis heute unverdient ein Nischenprogramm: Die hauptberuflichen Kulturpessimisten sehen sich in Selbstgeißelung lieber Dinge an, von denen sie schon wissen, daß sie ihnen garantiert mißfallen werden, vorzugsweise 


