Die Heuchelei der Beschneidungsgegner

Vorhaut? Strg+Alt+Entf , Foto: Mirari Erdoiza

Jetzt laufen sie Sturm. Seit einigen Wochen steckt Deutschland tief in der sogenannten Beschneidungsdebatte. Auf allen Kanälen wird protestiert, „aufgeklärt“, werden Bilder schmerzerfüllter Jungs im Säuglingsalter publiziert. In Blogs und Foren, auf sozialen Netzwerken und im Fernsehen laufen ihre Kampagnen. Die Vorhaut-Lobby hat Deutschland im Sommer 2012 fest im Griff. Der Autor schaut irritiert an sich herunter und fragt sich: warum erst jetzt?

Seit 3000 Jahren werden in manchen Kulturkreisen männlichen Babys die Vorhäute entfernt. Mal ist es Gottes Anordnung, mal eine laxe Empfehlung des Propheten, mal wird es da vorne einfach zu eng. Aber genug der Erklärungen und historisch-religiösen Ausschweifungen: dies übernehmen seit neuestem Initiativen, die die Zirkumzision gerade erst für sich entdeckt haben. Grausam sei dies, schrecklich schmerzhaft für die Kinder, eine Ungeheuerlichkeit. Der Aufschrei ist groß.

Nun ist diese „Verstümmelung“ von Kindern nicht erst seit dem Urteil des Kölner Landgerichts vom Mai dieses Jahres gängige Praxis. Da  fragt man sich: woher kommen all diese Organisationen, Kampagnen und Gruppen, die dagegen mobilisieren?  Da wäre zum Beispiel die Kampagne „Finger weg von meinem Pimmel“. Sie verbreitet regelmäßig schockierende Bilder grausamer Schlachtszenen, sie stellt sich als Retterin der geschundenen Kinderseelen weltweit dar. Es scheint den Initiatoren scheinbar ein großes Anliegen zu sein, Mesut, Schlomo und Kevin vor dem Skalpell zu bewahren. Wirklich? Ein Blick in die Facebook-Chronik der Pimmelschützer verrät: Es gibt die Kampagne erst

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Pirat kritisiert NRW-Begründung für TKÜ

Daniel Schwerd, MdL, Piraten-NRW

Der Piraten-Landtagsabgeordnete Daniel Schwerd wollte von der rot-grünen Landesregierung wissen, ob die NSU-Morde mit der geplanten Telekommunikationsüberwachung (TKÜ) hätten verhindert werden können – denn unter anderem mit den Nazi-Morden wird ihre Einführung von der NRW-Landesregierung begründet.

Schwerd stelle eine kleine Anfrage – und die wurde nun beantwortet. Sein Fazit:

„Ich finde es schäbig, Mordopfer zu missbrauchen, um den Staatstrojaner zu begründen. Der Ruf nach mehr Überwachung der Bürger wird mittlerweile reflexartig bei allen möglichen Straftaten erhoben, ohne dass sich nachweisen lässt, dadurch mehr Sicherheit zu erreichen.“

Mehr dazu auf Schwerds Blog.

Angst als Fortschrittsmotor?

„Die Angst vor dem Untergang setzt die Kraft zum Fortschritt frei“ schreibt  Jakob Augstein in seiner neuesten Kolumne auf Spiegel-Online. Was für ein Unfug.

Auf Spiegel-Online beschreibt Jakob Augstein in seiner Kolumne Angst als Fortschrittsmotor, was natürlich Unsinn ist. Nicht das Angst grundsätzlich etwas schlimmes wäre – es gibt immer wieder gute Gründe, sich zu fürchten, Angst ist ein wichtiges Warnsystem, aber es trügt auch oft: Die Angst vor dunklen Kellern, die viele von uns als Kinder hatten, war grundlos. Die Angst vor einem Sturm auf hoher See dagegen ist vernünftig – wer mit einem kleinen Boot in den Sturm segelt, ist dumm.

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Amnesty für Pussy Riot

Wahrscheinlich hält nur Gerhard Schröder (SPD) Vladimir Putin für einen lupenreinen Demokraten. Für die meisten anderen ist er einfach nur der Chef der russischen Mafia, ein Gangster, der sein Geld mit Gas- und Ölhandel verdient und seine Gegner umbringen oder verschwinden lässt. Auf Sizilien nennt man den Boss der Bande „Pate“, in Russland „Präsident“.

Und der ist sauer auf Pussy Riot, eine russische Punk-Band die gegen ihn protestierte. Im Westen wären die Aktionen von Pussy Riot als Polit-Performance durchgegangen, in Russland drohen den drei Musikerinnen wegen einer Protestaktion nun bis zu sieben Jahre Arbeitslager.

Amnesty-International hat pünktlich zum gestrigen Prozessbeginn eine Aktion für Pussy Riot gestartet. Mehr Infos gibt es hier.

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Der Ruhrpilot

Dortmunder ex OB Gerhard Langemeyer (SPD)

Dortmund: Ex-OB Langemeyer soll 285.000 Euro zahlen…Ruhr Nachrichten

Bochum: Philosophie-Studenten schreiben an Ministerium…Der Westen

Bochum II: “Stadt verzögert Bürgerbegehren”…Bo Alternativ

Bochum III: Verschleierung und Tricks durch das Bürgerbegehren gegen beschlossenes Musikzentrum Bochum…Pottblog

Dortmund II: Die Probleme in der Nordstadt sind zurück…Ruhr Nachrichten

Duisburg: ReichsBandbreite…Reflexion

Umland: Occupy-Aktivisten wollen sich nicht vertreiben lassen…Welt

Hat Andreas Molau Pro NRW verlassen – oder wurde er gegangen?

PRO NRW behauptet, Molau habe auf Drängen von Parteichef Markus Beisicht seine Ämter niedergelegt. Das stellt Molau hingegen ganz anders da. Von unserem Gastautor Patrick Gensing
So hatte sich Molau nach eigenen Angaben im Juni zunächst eine Auszeit bei PRO NRW erbeten. Einige Zeit später habe er von Beisicht eine SMS erhalten, in der es hieß, PRO habe auf Molaus „plötzliches Ausscheiden sehr verständnisvoll reagiert“. Doch nun müssten „einige Weichen neugestellt werden“ – zumal sich der finanzielle Spielraum „deutlich verbessert“ habe, hieß es in der Nachricht weiter. Da es derzeit keinen Wahlkampfstress gebe, sei genug Zeit, um mögliche Verwerfungen aufzuarbeiten, schrieb Beisicht nach Molaus Angaben weiter.
Molau wollte offenbar nichts mehr klären und erklärte seinen Austritt – ohne weitere Erklärungen, wie der Ex-NPD-Funktionär im Interview mit dem Autor erklärte. Die Pressemitteilung, die PRO nun verschickte, bezeichnet er als „Freichheit“. Darin wird behauptet, auf „ausdrücklichen Wunsch des Parteivorsitzenden Markus Beisicht hat Andreas Molau bereits Anfang Juni 2012 alle Parteiämter niedergelegt und sich aus der Bürgerbewegung zurückgezogen“.
Ob Molau rechtliche Schritte gegen PRO einleiten wird, ließ er bislang offen.

Patrick Gensing ist Mitherausgeber des Blogs Publikative

Dalai Lama, Pamela Falcon, Drobs und Roma – Die neue bodo erscheint morgen

Morgen, am 1. August, erscheint die neue Ausgabe des Straßenmagazins Bodo. Und wie jeden Monat sagen die Bodo-Macher schon einmal, was die Leser erwartet:

Das soziale Straßenmagazin bodo druckt in seiner August-Ausgabe ein exklusives Gespräch mit dem 14. Dalai Lama: Im Interview spricht das Oberhaupt der Tibeter über Obdachlosigkeit und sein eigenes „Unbehaustsein“ im Exil. Die Straßenzeitungen interessierte besonders seine Position zu Armut und zur Weltwirtschaftskrise. Darüber hinaus geht es um Spiritualität und Aufrichtigkeit, um Neue Medien und Reichtum.

bodo spricht mit der Sängerin Pamela Falcon über Lampenfieber, Familie, Nachwuchsförderung und „Hard Work“. Die Redaktion geht auf Fledermausexkursion und erzählt die Geschichte des Dortmunder Union Gewerbehofes – von der unbemerkten Hausbesetzung durch arbeitslose Handwerker und Uni-Absolventen zum Zentrum mit 200 Arbeitsplätzen in

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Der Ruhrpilot

NRW: Land kann Rechtsanspruch auf Kita-Plätze nicht erfüllen…Der Westen

NRW II: CDU hat nur wenig Zeit für ihren Neuanfang…RP Online

Bochum: Piraten diskutieren Glasverbot…Bo Alternativ

Bochum II: Metropolrad mit mehr Vorteilen…Pottblog

Bochum III: Sekten-Info ist skeptisch gegenüber „auferstandenem“ Pastor…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Enthält illegaler Abfall in Eving gefährliches Quecksilber?…Ruhr Nachrichten

Duisburg: OB verspricht nach Loveparade beschuldigten Mitarbeitern Hilfe…Der Westen

Essen: Seit 50 Jahren eine schrumpfende Stadt…Der Westen

 

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