Kein Thorium in Hamm

Trockenkühlturm des THTR-300 in Hamm-Uentrop kurz vor der Fertigstellung des Kraftwerks. Der Turm wurde 1991 abgerissen. Bild: Rainer Knäpper, Lizenz: artlibre

Die Bürgerinitiative  Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm hat dem Land unterstellt, es habe im Umfeld des ehemaligen Kernkraftwerks Hamm-Uentrop nicht genau genug gemessen und beispielsweise den Messbereich für Thorium ausgeblendet. Auf unsere Nachfrage teilet das Land mit, das kein Bereich ausgeblendet wurde, sondern kein Thorium gemessen wurde.

Am Montag veröffentlichten wir eine  Artikel über Vorwürfe der  Bürgerinitiative Umweltschutz Hamm gegenüber dem Land NRW. Es ging um angeblich schlampige Messungen und eine höhere Krebsrate im Umfeld des einstigen Kernkraftwerksstandortes in Hamm-Uentrop. Wir nahmen den Bericht zum Anlass, dem Umweltministerium mehrere Frage zu stellen – heute kamen die Antworten?

Trifft es zu, dass das LANUV nicht auf Thorium gemessen hat?
Auf Thorium wurde gemessen. Die im LANUV-Bericht vom 06.07.12 als Abb. 4 bzw. Abb. 6 dargestellten Röntgenspektren der untersuchten Bodenprobe bzw. eines einzelnen kugelförmigen Partikels wurden jeweils mit 20 keV Beschleunigungsspannung aufgenommen.
Im Bericht an die Stadt Hamm wurde nur ein Teil des Spektrums, der Bereich bis 11 keV dargestellt, weil in den Spektren im Bereich von 11 – 20 keV lediglich 2 Linien des Elements Gold angezeigt werden, die eindeutig der Probenpräparation und nicht der Probe selbst zuzuordnen sind.

Höherwertige Elemente wie Thorium, Uran und Plutonium, deren Linien im Bereich 12,97 bis 18,29 keV liegen, wurden nicht detektiert. Bei einem Vorhandensein dieser Elemente in der Probe hätten weitere charakteristische Linien im Bereich von 3,0 bis 3,5 keV vorhanden sein müssen. Da auch diese Linien in den Spektren fehlen, sind Thorium, Uran, und Plutonium nicht in der Probe vorhanden. Eine eigenen Messung musste nicht mehr erfolgen.

Der Bericht des LANUV enthielt einen Ausschnitt des gesamten ermittelten Spektrums, da mit dem Spektrenausschnitt bis 11 keV alle für die Probe relevanten Linien dargestellt wurden, untersucht wurde jedoch bis 20 keV.
Zu Klarstellung wurden die bisherigen Ergebnisse des LIA um die Ergebnisse des LANUV incl der vollständigen Spektren auf der Internetseite des LIA aktuell ergänzt hier der Link (s Anlage):
http://www.lia.nrw.de/themen/strahlenschutz/umgebungsueberwachung/messung_hamm_uentrop/index.html

Phillip Boa & The Voodooclub – Musikalische Konstanz in unruhigen Zeiten

Der gebürtige Dortmunder Phillip Boa gehört bereits seit Mitte der 1980er-Jahre zu den wenigen Konstanten in der deutschen Independent-Szene. Zudem genießt er auch seit Jahren schon international einen guten Ruf in der Branche. Spätestens seit der Single ‚Container Love‘ (1989) ist Boa auch einem größeren Publikum im Lande wohl bekannt.
Dabei wollte der Musiker selber nie wirklich ein Star sein. Er verweigerte sich demzufolge, nach eigener Aussage, im Laufe seiner Laufbahn diverse Male ihm angebotenen Fernsehauftritten, limitierte künstlich die Auflagen einiger seiner Produktionen.
Der Wahlmalteser gilt allgemein als eher ‚schwieriger Charakter‘. Trotzdem ist es ihm und seiner Band ‚Voodooclub‘ gelungen seit nun fast 30 Jahren von der eigenen Musik ganz gut leben zu können.
Und nach diversen Höhen und Tiefen in den vergangenen Jahren, auch im zwischenmenschlichen Bereich innerhalb der Band, ist plötzlich sein aktuelles Werk ‚Loyalty‘, welches erst im August dieses Jahres erschien, etwas überraschend

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Ruhrgebiet hat keine Chance als „Grüne Hauptstadt Europas“

Damit sind wohl alle Pläne für die Bewerbung des Ruhrgebiets zur „Grünen Hauptstadt Europas“ gescheitert: Für den Titel darf sich nur eine Stadt bewerben und das auch nicht nur symbolisch, wie bei der Kulturhauptstadt 2010.

Ein Brief von Karl Frankenberg, dem Generaldirektor der Generaldirektion Klimapolitik der Europäischen Kommission – an dieser Stelle verneigen wir alle ob der Gewaltigkeit dieses Titel in Demut unser Haupt – an die Umweltdezernenten der Städte Dortmund, Essen und Bochum, der diesem Blog vorliegt, macht wohl alle Hoffnungen des Ruhrgebiets endgültig zunichte. Nachdem bereits im Sommer klar war, dass sich weder der Regionalverband Ruhr noch die drei Städte gemeinsam um den Titel der „Grünen Hauptstadt Europas“ bewerben dürfen stellte Frankenberg Ende Oktober klar, dass auch das Bannerträgerprinzip, mit dem das Ruhrgebiet bei der Bewerbung um die Kulturhauptstadt erfolgreich war, bei der Grünen Hauptstadt nicht funktioniert: Zwar  dürfe sich eine Stadt stellvertretend für mehrere bewerben, allerdings würden nur die Projekte der Bewerberstadt zählen.

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Ab heute gibt es das neue bodo

Heute  erscheint die November-Ausgabe des sozialen Straßenmagazins. Kurz vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen porträtiert bodo das Dortmunder Journalistenpaar Anna Engelke und Jörg Thadeusz. Anna Engelke ist WDR-Korrespondentin in Washington, Grimme-Preisträger Jörg Thadeusz arbeitet als Moderator und Autor. Sie sprechen über ihre Fernbeziehung und über ihr gemeinsames Amerikabuch.

Die Zuwanderung aus den neuen EU-Ländern Rumänien und Bulgarien ist eine Herausforderung für ganz Europa. bodo stellt das EU-geförderte Bildungsprojekt „Schritt-Weise“ vor, dass in Dortmund Familien mit schulpflichtigen Kindern betreut.
Für die Reportage „Wo Europa zu Ende ist“, besuchten Redakteure des Hamburger Straßenmagazins Hinz&Kunzt Familien, die in Hamburg und Dortmund arbeiten, in ihrem Heimatdorf in Ostrumänien.

Das Buch „Die geprügelte Generation. Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen“ der Autorin Ingrid Müller-Münch hat in diesem Jahr für

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Der Ruhrpilot

NRW: Landesregierung legte Etatentwurf 2012 zu spät vor…Welt

NRW II: Rüge für Rot-Grün…Süddeutsche

NRW III: Löhrmann und Remmel geben heute ihr Landtagsmandat ab…RP Online

Ruhrgebiet: Der Kampf um die RAG-Stiftung – Am Ende nur noch Verlierer…Post von Horn

Bochum: Fünfundzwanzigtausend Euro…Bo Alternativ

Bochum II: NRW und GM arbeiten an Plan B für Opel-Werk…Der Westen

Bochum III: Internationale Medienkünstler setzen auf Partizipation…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Harsche Kritik an den Westfalenhallen wegen Frei.Wild-Konzert…Der Westen

Dortmund II: Interview mit Frei-Wild Sänger Philipp Burger…Ruhr Nachrichten

Dortmund III: Prozess gegen zehn Neonazis ruht – Landgericht überlastet…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Marcus Wittig ist neuer DVV-Chef…Der Westen

Essen: Stadt schafft mehr Raum für Asylbewerber….Der Westen

Lünen: Ministerin wegen Forensik in Lünen mit Pfeifkonzert begrüßt…Ruhr Nachrichten

 

Update: Den Stadtwerken Bochum war Steinbrück besonders lieb und teuer

Der einfallslose Stonebridge (www.peer-steinbrueck.de)

Die Stadtwerke Bochum zahlten SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück für einen Vortrag bein sogenannten „Atrium-Talk“ 25.000 Euro. Ein so hohes Honorar bekam Steinbrück in den vergangenen Jahren nirgendwo.

Solidarität hat für Sozialdemokraten traditionell einen hohen Wert. Und wer das Ruhrgebiet kennt weiß, dass die Solidarität der Sozialdemokraten vor allem untereinander besonders stark ausgeprägt ist. Davon profitierte auch Peer Steinbrück, der beim Atrium-Talk im vergangenen  November das Rekordhonorar von 25.000 Euro bekam, wie aus seinen heute veröffentlichten Nebeneinkünften hervorgeht. Eine feine Geste vom Chef der Stadtwerke, dem SPD-Genossen Bernd Wilmert, der das Unternehmen führt, das einer Stadt gehört, die von SPD und Grünen regiert wird. Er hat sich damit an das Leitbild der Führungskräfte des Unternehmens gehalten:

Wir, die Führungskräfte der Stadtwerke Bochum GmbH, sind Vorbild.  Unser Verhalten, sowohl im Guten wie im Schlechten, ist Orientierung für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir sind uns unserer Wirkung bewusst.   Wir fordern nur das von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wozu wir selbst bereit sind.

Treue zur Partei, die großzügige Versorgung von Genossen – all das ist dem städtischen Unternehmen aus Tradition ein besonderes Anliegen.  Und zum Glück für Steinbrück und seine Genossen gibt es genug Bochumer die glauben, die Stadtwerke wären dazu da, sie mit günstiger, umweltfreundlicher und sicherer Energie zu versorgen.

Nach einem Bericht der Ruhr Nachrichten über den Atrium-Talk 2011 ging es bei dem Steinbrück-Gespräch vor allem um den Derby-Sieg des BvB, ein paar Geschichten aus dem Legen und Steinbrück und die K-Frage. Moderator war Werner Hansch.

Steinbrück und das Sponsoring des VfL Bochum – man kann nicht sagen, dass die Stadtwerke auf Sieger setzen…

Update: Die Stadtwerke haben auf meine Fragen geantwortet:

Wir haben zu keiner Zeit Herrn Steinbrück irgendein Honorar gezahlt. In der Charity-Gesprächsreihe „Atriumtalk“ laden wir die Gäste mit der Maßgabe ein, den Betrag von 25.000 Euro an eine vom Talk-Gast zu benennende karitative Einrichtung zu spenden. So läuft es bei „Atriumtalk“-Veranstaltungen seit 2008. Hiermit gehen wir auch ganz offen um. Das können Sie auf der Homepage der Stadtwerke Bochum nachlesen. Gerade deshalb ist der Atriumtalk eine „Charity-Veranstaltung“ die immer sozialen Zwecken dienen soll.

Der Atriumtalk findet einmal im Jahr statt.

Wir zahlen Herrn Hellen kein Honorar. Allerdings sind im Sponsoringvertrag zum Steigeraward, den Sie ja schon häufiger thematisiert haben, zahlreiche Gegenleistungen enthalten. Unter anderem halt auch, dass er sich für den Atriumtalk um geeignete Gäste bemüht.

Und warum wird das geld erst an Hellens Unternehmen und dann an die Atrium-Talk-Teilnehmer weitergereicht und nicht direkt überwiesen? Aus steuerlichen Gründen – die Spende kann man absetzen. Ob das Geld wirklich, wie vereinbart, gespendet wird prüfen die Stadtwerke nicht nach.

Dortmund: Grüne sauer wegen Frei.Wild in der Westfalenhalle

Frei.Wild Foto: Pakeha Lizenz: GNI/CC

Ärger gibt es in Dortmund wegen dem Frei.Wild-Konzert am Donnerstag. Die Grünen fordern, dass es in Zukunft keine städtischen Hallen mehr für reche Bands gibt.

Das für Donnerstag geplante Konzert der Band Frei.Wild in Dortmund beschäftigt nun auch die Politik in der Stadt. Die Grünen wollen das Konzert der Band im Aufsichtsrat der städtischen Westfalenhallen Gesellschaft zur Sprache bringenund verhindern, das künftig rechte Bands in städtischen Räume auftreten können.Ingrid Reuter, Die Fraktionsvorsitzende der Dortmunder Grünen: „Die Stadt ist an vielen Stellen eindeutig und unmissverständlich gegen Rassismus und Nationalismus aktiv. Umso unverständlicher ist es, dass eine städtische Halle an eine Gruppe vermietet wird, die dafür kritisiert wird, dass sie in ihren Texten – wenn auch sehr subtil und geschickt – völkisch-nationalistische Botschaften versteckt.“ Ihre Fraktionskollegin  Ulrike Märkel weist auf die Bedeutung von Rechtsrock als Propagandainstrument der Rechten hin: „Immer häufiger verstecken Musikgruppen aus dem rechten Milieu rassistisches Ge- dankengut in Songtexten so geschickt, dass ein strafrechtlich relevantes Verhalten nur schwer nachweisbar ist. Es ist unerträglich, wenn in der Stadt, in der Mehmet Kubasik, der Punker Thomas Schulz und Polizisten von Nazis ermordet wurden, ungehindert Songs der CD „Feinde deiner Feinde“ laut gegrölt werden. Darin heißt es zum Beispiel: `Wir haben’s gemacht. Wir haben Leute verdroschen…Wir haben die Straßen der Stadt für uns in Anspruch genommen, keine Gefangenen genommen.` Das ist ein Schlag ins Gesicht der Opfer der Gewalttätigkeiten und schlimm für diejenigen, die den Repressalien der Nazis weiter ausgesetzt sind.“

Dass sich Frei.Wild öffentlich von Neonazis distanziert hat, halten die Grünen nicht für verwunderlich und weisen in ihrer Presserklärung darauf hin, dass dies schon bei anderen rechten Bands Teil der Strategie war.

 

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Energiewende frisst Nahverkehr – Dominoeffekt bei kommunalen Subventionen

EVAG-Strassenbahn

In Deutschland dürfen Gewinne aus dem Geschäft mit Energie zur Subventionierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) herangezogen werden. Gerade in Großstädten mit kommunalen Stadtwerken und eigenen Verkehrsbetrieben hat dies eine erhebliche Bedeutung. Steuerlich günstig erfolgt hier eine Entlastung des Haushalts der Städte. Durch die Energiewende droht ein Einbruch der Gewinne. Das Beispiel der Stadtwerke Duisburg zeigt, wie schnell plötzlich ein Gewinneinbruch kommen kann. Statt zuletzt 41 Millionen soll sich der Betrag auf [Anm.: laut anderer Quelle ‚um‘]30 Millionen verringern (siehe WAZ Duisburg vom 13.06.2012)Das schmerzt. Von unserem Gastautor Dirk Schmidt

Der entscheidende Ausgleich zwischen Gewinnen und Verlusten erfolgt in Duisburg über die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH. Die 100 % im Eigentum der Stadt befindliche Gesellschaft hält 80 % des Kapitals der Stadtwerke Duisburg AG und 74 % der Duisburger Verkehrsgesellschaft AG. Der Verlust der Verkehrsgesellschaft betrug in 2010 laut städtischem Beteiligungbericht rund 43,7 Mio. €. Sinken nun die Gewinne des Energiesektors oder halten sie nicht mit der Preisentwicklung bei den Leistungen für den Nahverkehr mit, dann werden aus dem städtischen Haushalt mehr Gelder fließen müssen. Bei anderer Entwicklung würde hingegen noch ein Gewinn für den Haushalt herausspringen.

Kommunen bezahlen mit Gewinnen aus dem Energiegeschäft den Nahverkehr
Es handelt sich um ein übliches Konstrukt in den Kommunen. Eine Holding hält die Anteile an den bisher einträglichen Energieversorgern und an den defizitären Verkehrsbetrieben. In Bochum heißt sie ‘Holding für Versorgung und Verkehr

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