
Die Rheinische Post begann heute mit einem Artikel eine Debatte über NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin und fragt, ob sein Kuschelkurs gegenüber den Grünen Schwäche oder Kalkül ist. Es ist beides.
Als Garrelt Duin nach der Landtagswahl Wirtschaftsminister im zweiten rot-grünen Kabinett wurde, verbanden sich mit ihm wenn nicht viele, so doch einige Hoffnungen: Schlimmer als unter seinem Vorgänger, Harry Voigtsberger, konnte es nicht mehr werden. Rot-Grün hatte eine stabile Mehrheit, die SPD hatte bei der Landtagswahl im Mai ordentlich zugelegt, die Grünen leicht verloren – Zeit für eine industrie- und arbeitsplatzfreundliche Politik, hofften so manche. Und Garrelt Duin wirkte auf den ersten Blick wie jemand, der für eine solche Politik stehen konnte. Bei einem seiner ersten Auftritte in Datteln machte er einen guten Eindruck: Nicht weit entfernt von der umstrittenen Dauerbaustelle Datteln IV trat Duin nicht laut polternd auf, sondern moderat, sagte, das Kohlekraftwerke noch lange Zeit notwendig seien und er künftig Konflikte mit Bürgerinitiativen frühzeitig regeln wolle. Dabei wirkte er durchaus wie jemand, dem die Bedeutung der Industrie und die damit verbundenen Arbeitsplätze mehr am Herzen lagen als das Wohlempfinden von Juchtenkäfer_innen.
Nun, ein gutes halbes Jahr später, ist von diesem ersten, guten Eindruck nicht mehr viel übrig





