
Auch im Öko-Geschäft wird mit harten Bandagen gekämpft. Die einen wollen an Spendengelder ran, die anderen kassieren Subventionen ab. Kommt man sich dabei in die Quere, kracht es – wie jetzt zwischen dem Naturschutzbund Nabu und Windkraftbeibern in Nordrhein-Westfalen. Der Nabu stellt Vogelschutz vor Energieerzeugung, die Subventionsschnorrer von der Vogelschredderfraktion wollen, dass sich die Windräder drehen – und sind nun sauer und greifen den Nabu an:
Windkraftbetreiber: Kein Verständnis für Gemeinsame Erklärung des BWE mit NABU in NRW
Die Windkraftbetreiber in der Region haben kein Verständnis für die jetzt unterzeichnete gemeinsame Erklärung des Windverbandes BWE mit dem Naturschutzbund Nabu in NRW. Dazu äußert sich jetzt Johannes Lackmann, Geschäftsführer der WestfalenWind-Gruppe in Lichtenau:
„Der NABU hat sich gerade in NRW an vielen Stellen als Komplettblockierer von Windprojekten erwiesen. Bürgerwindparks, jahrelang von Artenschutzexperten mitgeplant und von Fachbehörden ausführlich geprüft, werden wie jüngst im Kreis Soest kaputt geklagt.“
Die Extremforderungen des NABU nach Pauschalabständen z.B. zu Romilanhorsten werden von Fachleuten nicht geteilt. „Mehrjährige Untersuchungen im Kreis Paderborn dokumentieren eindeutig, dass der Rotmilan mit den zahlreichen Windanlagen dort überhaupt kein Problem hat, so Johannes Lackmann weiter.“ Er bezeichnet den NABU mit einem Jahresetat von 55 Mio € als reichsten Verband in der deutschen Spendenindustrie. „Nur wenn man mit emotionalen Bildern bedrohte Vogelarten reklamiert, kann man erfolgreich Schüler mit Spendenbüchsen auf die Straße schicken.“
Dabei wird leicht übersehen, dass jedes verhinderte Windprojekt direkt mit dem Fortbestand des Braunkohletagebaus korrespondiert. Für den NABU sei die Energiewende ohnehin zweitrangig: bei Sprüchen wie „genug ist genug“ geht es nicht mehr um Artenschutz sondern um einen grundsätzlichen Angriff gegen die Windenergie. Es gebe im NABU erklärte Leugner des Klimawandels und der NABU habe kein Problem, eine Shell-Pipeline für fossiles Erdöl über den grünen Klee zu loben, wenn nur der Konzern bereit ist, sich der Autorität des Verbandes marketing-gerecht zu unterwerfen.
Genau diese Unterwerfung ist aus Sicht von Betreibern vor Ort grundfalsch, so Lackmann, weil die irrationalen Forderungen des NABU immer weiter ausufern. Es ist auch gegenüber den Kollegen in der Branche der erneuerbaren Energien unsolidarisch, wenn der Windverband mit dem NABU kuschelt, der sich grundsätzlich gegen Biogas aus nachwachsenden Rohstoffen und gegen neue Wasserkraftanlagen positioniert.
Der Brief ist natürlich verlogen: Auch die Windkraftbetreiber interessieren sich nur insofern für die „Energiewende“, wie sie mit ihr Geld verdienen können – und natürlich sorgen Windräder nicht dafür, dass Kohlekraftwerke abgeschaltet werden können. Da man nie weiß wann und ob der Wind weht, müssen Kraftwerke bereit stehen, um einspringen zu können. Und eine Shell-Pipeline ist was feines: Dadurch kommt das Öl, aus dem das Benzin für unsere Autos hergestellt wird. Vollkommen ohne Subventionen – im Gegenteil: Der Staat verdient noch an den Steuern. Ich lehne mich an diesem wunderbaren Sommertag zurück und genieße den Öko-Streit.