bodo stoppt Ausgabe des Straßenmagazins an Verkäufer

Mit den Maßnahmen der Landesregierung in Zusammenhang mit COVID-19 hat der bodo e.V. beschlossen, die Ausgabe des Straßenmagazins an VerkäuferInnen zu stoppen und sich auf Nothilfen zu verlegen. „Auch wir stehen in der Verantwortung, Risikogruppen zu schützen“, sagt bodo-Vertriebsleiter Oliver Philipp. Die Sozialberatung in den Anlaufstellen in Bochum und Dortmund läuft im Notbetrieb weiter.

Rund 200 Menschen in sozialen Notlagen verkaufen das Straßenmagazin im Raum Bochum, Dortmund, Herne, Witten und Hagen. Die Maßnahmen der Landesregierung haben direkte Auswirkungen auf ihre Tätigkeit: „Ihr Arbeitsgebiet ist der öffentliche Raum“, sagt Oliver Philipp.

Neben dem Zuverdienst ist es normalerweise der persönliche, positive Kontakt, der Verkäufer stärkt und

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Corona: Desinformation und Fakenews können tödlich sein

Ein gefährlicher Trend: Fake-News zur Pandemie; Grafik: Robert Herr
Ein gefährlicher Trend: Fake-News zur Corona-Pandemie; Grafik: Robert Herr

Der erste Februar 2020. Es war Samstag und die Situation in China beherrschte bereits die Berichterstattung in den Medien. Ich betrat an der Haltestelle Kremerstraße in Duisburg eine ziemlich überfüllte Straßenbahn. Die anderen Fahrgäste standen, alle Plätze waren belegt. Oder genauer formuliert: Fast alle Plätze waren belegt.

In meiner direkten Nähe waren drei Plätze frei. Auf einem Platz saß eine junge Frau, nach Gesichtspartie und Outfit (Eine Jacke mit Nippon-Stern!) zu urteilen: Japanischen Ursprungs. Und sie trug eine Schutzmaske vor ihrem Mund. Diese Masken, sah man übrigens auch vor Corona, meistens bei Menschen die mutmaßlich aus dem asiatischen Teil der Erde kommen.

Ohne groß nachzudenken setzte ich mich auf den freien Platz, gegenüber der jungen Frau. Die Sporttasche die ich dabei hatte, ist mit einer japanischen Flagge, verziert.

Die junge Frau schaut auf die Flagge, schaut mich an und neigt ihren Kopf, die japanische Art der Begrüßung (Aisatsu ist die Bezeichnung für diese Zeremonie. Auch in diesen Tagen zu empfehlen: Komplett kontaktfrei!), ich erwidere den Gruß. Ein freundliches Konnichiwa (Guten Tag!) erspare ich mir.

Einige andere Fahrgäste schauten mich an, als hätte ich gerade eine eine besondere Heldenleistung vollbracht. Was natürlich kompletter Unsinn ist.

Ich habe, in der ganzen Bahn, die logischste Entscheidung gefällt: Anstatt in der Herde zu stehen, mit einer Vielzahl von Menschen die auf Schutz keinen besonderen Wert legen, setze ich mich in den sichersten Bereich der ganzen Bahn. Eine Gesichtsmaske bedeutet: Jemand schützt sich. Nichts anderes.

Eine Schutzmaske ist kein Sprengstoffgürtel: Sie ist keine Gefahr. Sie schützt vor Gefahren.

Außerdem, das muss ich ehrlicherweise zugeben: Zu diesem Zeitpunkt, habe ich mir noch nicht wirklich Sorgen wegen Corona gemacht.

Ich erwähne diese Anekdote aus einem aktuellen Anlass: Vor wenigen Tagen wurde in München eine Frau mit chinesischen Wurzeln rassistischen beschimpft und mit Desinfektionsmittel besprüht (Hier der Bericht dazu in der Süddeutschen Zeitung!).

Nicht der erste Vorfall dieser Art, seit der Corona-Virus seine Runden dreht. Ihren Ursprung haben diese Attacken in der Berichterstattung, gerade in den sozialen Medien.

Diese Mischung aus Hetze, Panikmache oder Verharmlosung der Pandemie ist ein gefährlicher Trend. Ich meine jetzt nicht die „Mainstream“-Medien: Sondern Informationsquellen mit eher zweifelhaften Ruf.

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NRW: Wessen Kinder dürfen jetzt noch in die Kita?

Kita Foto: Lienhard Schulz Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Kitas sind geschlossen. Nur wer in Bereichen arbeitet, die für das Funktionieren der Gesellschaft auch in Notzeiten benötigt werden, darf seine Kinder noch betreuen lassen. Das Land NRW hat nun detailliert mitgeteilt, wen das betrifft:

„Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales hat vergangene Woche ein Betretungsverbot von sämtlichen Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege und die Schließung der schulischen Gemeinschaftseinrichtungen erlassen. Ausgenommen davon sind Kinder bestimmter Personengruppen, die beruflich in sogenannten Kritischen Infrastrukturen tätig sind. Die Landesregierung hat sich auf folgende Leitlinien verständigt, die diesen Personenkreis genauer bestimmen.

Die Entscheidung, ein Kind zur Betreuung in der Schule oder Kindertageseinrichtung aufzunehmen, dessen Eltern in einer der untengenannten kritischen Infrastrukturen tätig sind, treffen die Leitungen der jeweiligen Schule bzw. Kindertageseinrichtungen und die Kindertagespflegepersonen. Grundlage einer solchen Entscheidung ist zum einen ein Nachweis darüber, dass beide Elternteile (soweit nicht alleinerziehend) nicht in der Lage sind, die Betreuung zu übernehmen. Darüber hinaus muss eine schriftliche Zusicherung (oder Zusicherung der Nachreichung der Vorlage) der jeweiligen Arbeitgeber beider Elternteile vorliegen, dass deren Präsenz am Arbeitsplatz für das Funktionieren der jeweiligen kritischen Infrastruktur notwendig ist.

Kritische Infrastrukturen (KRITIS) sind Organisationen oder Einrichtungen mit wichtiger Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen. Bei deren Ausfall oder Beeinträchtigung würden nachhaltig wirkende Versorgungsengpässe, erhebliche Störungen der öffentlichen Sicherheit oder andere ernsthafte Folgen eintreten. Die nachstehende Liste lehnt sich an die Verordnung zur Bestimmung kritischer Infrastrukturen nach dem Gesetz über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI-Gesetz) und wird stetig fortentwickelt:

Der folgende Personenkreis ist in einer Kritischen Infrastruktur tätig:

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Cartoons ohne Bilder #90


Zwei Personen, Sprechblasen.
Person A (wütend): „Corona, Corona, ich kann’s nicht mehr hören!“
Person B (besorgt): „Vielleicht schädigt das Virus auch die Ohren?“

Der Ruhrpilot

3D-Grafik des SARS-CoV-2-Virions Bild: CDC/ Alissa Eckert, MS; Dan Higgins, MAM – This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention’s Public Health Image Library (PHIL), with identification number #23312 Lizenz: Gemeinfrei

NRW: Mehr als 2100 Coronafälle…WAZ
NRW: Erlass ist die richtige Entscheidung…RP Online
NRW: Schüler sollen digital erreicht werden…RP Online
NRW: Wir haben in Coronavirus-Krise klug reagiert…Allgemeine Zeitung
NRW: Wenn sich Grüne von ihrem Idealismus verabschieden…Welt
Corona: Situation Report 55…WHO
Corona: Coronavirus-Outbreak…Worldometer
Corona: „Grenzen zu“ ist keine Lösung…Welt
Corona: Hopp kontert Trump…FAZ
Corona: Verlauf und  Eindämmungsmassnahmen…GuW
Corona: Corona, Hass-Fans, Hopp…Post von Horn
Corona: Kollektive Abwehrkräfte siegen über persönliche Freiheit…Cicero
Corona: Nein, die Öffnungszeiten werden nicht eingeschränkt…Welt
Corona: Bayern verkündet am Montag Katastrophenfall…Spiegel
Corona: Wo ist das Europa, das schützt?…Zeit
Corona: In einem Land, das stillsteht(€)…FAZ
Corona: Endlich mal Zeit für Wollmäuse…Zeit
Debatte: Europa hat sich in der Flüchtlingsfrage nur Zeit gekauft…Welt
Debatte: AfD extrem(€)…FAZ
Debatte: Höcke schockiert mit Auschwitz-Wortspiel…ntv
Debatte: Gut gespart…FAZ
Debatte: Konsensual mit der AfD…Jungle World
Ruhrgebiet: Oberhausen startet Corona-Drive-In für Tests…WAZ
Bochum: Stadt schließt die Kneipen(€)…WAZ
Bochum: In diesen Fällen werden Kinder betreut…WAZ
Dortmund: Schulen und Kindergärten dicht(€)…Ruhr Nachrichten
Duisburg: Lehrerin infiziert, Bars geschlossen(€)…WAZ
Duisburg: Sängerin will Facebook-Konzert geben(€)…WAZ
Duisburg: Und auf einmal ist alles für die Katz(€)…RP Online
Essen: 54 Infizierte(€)…WAZ
Essen: Warum wir zusammenhalten müssen…WAZ
Essen: Kitas und Schulen dicht – so geht es für Eltern weiter(€)…WAZ

NRW geht in den Notbetrieb

NRW macht dicht Foto: Roland W. Waniek

In einer Kabinettsitzung hat die Landesregierung Nordrhein-Westfalen am Sonntag, 15. März 2020, weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Virus-Pandemie beschlossen.

Noch am Sonntag sollen durch Erlass des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales nahezu alle Freizeit-, Sport-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote im Land eingestellt werden. So müssen bereits ab Montag alle so genannten „Amüsierbetriebe“ wie zum Beispiel Bars,

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Unser Kosmos: Die Reise geht weiter


Na, wisst ihr noch nicht was ihr euch heute Abend anschauen sollt? Dann hätte ich da einen kleinen Tipp für euch: Beim Pay-TV-Sender National Geographic geht ab sofort die Serie „Unser Kosmos: Die Reise geht weiter“ mit 13 neuen Folgen in eine zweite Staffel.  

Die Neuauflage der bekannten 1980er-Jahre-Serie „Unser Kosmos“ von Carl Sagan, die auch für Laien einen Einblick in die Natur und deren Entdeckung geben will, ist wirklich sehenswert. Zumindest galt das für die hervorragende erste Staffel von 2014.

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Der Katastrophenschutz in den Zeiten des Corona-Virus

Magnus Memmeler Foto: Privat


Magnus Memmeler aus Kamen, 52 Jahre, ist seit 31 Jahren Mitarbeiter im Rettungsdienst und Katastrophenschutz. Davon 25 Jahre hat er diverse Leitungsfunktionen eingenommen. Er war beauftragt zur Organisation des Sanitätsdienstes beim DEKT in Dortmund und Verantwortlicher einer großen Hilfsorganisation bei der Versorgung und Unterbringung von Geflüchteten in den Jahren 2013 – 2018. Mitglied bei der Stabsarbeit von Bezirksregierungen und Mitglied in Arbeitskreisen des Innenministerium bei der Konzeption von Katastrophenschutzkonzepten.

Ruhrbarone: Mit dem nun verfügten shutdown (alle Maßnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens) stellen sich naturgemäß auch Fragen, die den Katastrophenschutz betreffen. Katastrophenschutz ist bekanntlich Ländersache. Wie ist NRW auf die Herausforderungen eingestellt? Kann der Katastrophenschutz, die an ihn gesetzten Erwartungen erfüllen? Was erwartet der Katastrophenschutz umgekehrt von der Bevölkerung?

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Der freie Markt regelt die Versorgungskrise: Corona! Kater! Klopapier!

Vor der Corona-Krise war die Katzenwelt noch in Ordnung: Mosche Dajan frönt seiner Lieblingsbeschäftigung, der Eliminierung von Klopapierrollen; Foto: Peter Ansmann

Vor wenigen Wochen, am 23. Februar 2020, blieb ich beim durchzappen des TV-Programms auf Pro7 hängen: Dort lief der Blockbuster World War Z. Thema des Films: Eine weltweite Pandemie unerklärlichen Ursprungs ist ausgebrochen und die Menschen werden, durch einen Virus, massenhaft in Zombies verwandelt. In einer Szene, laufen der Protagonist Gerry Lane (Gespielt von Brad Pitt) und seine Frau in einen Supermarkt: Dieser wird gerade geplündert. Es werden Schusswaffen eingesetzt. Die komplette Anarchie ist ausgebrochen.

Mit der realen Corona-Pandemie, ist diese fiktive Zombie-Apokalypse natürlich nicht zu vergleichen. Pumpgun und Uzis sind keine Waffen im aktuellen Krieg gegen die Seuche, sondern Desinfektionsmittel und penible Hygiene. Ja, auch ich fände Pumpguns cooler: Aber eine Pandemie ist nun mal kein Wunschkonzert.

Die Parallelen zwischen der fiktiven Plünderungsszene und den realen Dramen, die sich aktuell in deutschen Supermärkten und Drogerien abspielen, sind aber klar ersichtlich.

Aber: Diese Krise zeigt auch die immensen Vorteile des freien Marktes auf. Alles lässt sich regeln. Durch Kauf. Durch Tausch.

Und: Mein ungewollter Beutezug durch die Ebay-Kleinanzeigen, um sich Toilettenpapier zu besorgen, war – überraschenderweise – extrem unterhaltsam.

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