Der deutsche Weltraumbahnhof – die exklusive Chronologie

Weltraumbahnhof Foto: RIA Novosti archive, image #566218 / Oleg Ivanov Lizenz: CC-BY-SA 3.0


Samstag, 23.10.2094. Rostock-Laage.

Mit einem rauschenden Fest ist der erste deutsche Weltraumbahnhof gestern offiziell in Betrieb genommen worden. Die Ruhrbarone haben das Gigaprojekt über die vergangenen Jahrzehnte begleitet. Lesen Sie hier exklusiv die offizielle Bau-Chronologie.

01.03.2027 – Das Planfeststellungsverfahren für den Weltraumbahnhof Deutschland läuft offiziell an.

22.10.2052 – Das Bundesverwaltungsgericht beschäftigt sich mit der 97.842igsten Klage gegen den Weltraumbahnhof Deutschland. Ein Anwohner fürchtet, dass die in 40km Entfernung lebende, seltene Drölfschwanzfledermeise von der Lärmentwicklung gestört werden könnte. Das Bundesverwaltungsgericht erkennt die in der Klageerwiderung angeführte Begründung der Betreibergesellschaft an, dass der Anwohner das Tier erfunden hat.

In den kommenden Tagen werden die anhängigen Unterstützungsklagen von 6.211 Naturschutzverbänden behandelt, deren Gutachten die Gefährdung der Drölfschwanzfledermeise belegen.

Die Betreibergesellschaft rechnet mit der Inbetriebnahme des Weltraumbahnhofs für das Jahr 2060.

05.12.2072 – Das Bundesverwaltungsgericht hat sämtliche Klagen abschließend geklärt und dem Bau stattgegeben. Weltraumbahnhofsrecht ist seit 2065 ein nur in Deutschland angebotener, siebensemestriger Studiengang.

Mai 2080 – Das Brandschutzkonzept von 2040 muss überarbeitet werden, die in den vergangenen Jahren investierten 42 Milliarden Euro werden abgeschrieben. Damit konnte niemand rechnen.

09.08.2087 – Der Weltraumbahnhof steht. In der Nacht auf Samstag wurden die letzten Arbeiten erfolgreich abgeschlossen. Drei Wochen vor der Eröffnung fällt auf, dass eine Startrampe vergessen wurde. Die Eröffnung verschiebt sich.

03.08.2089 – Die Startrampe steht, die Gesamtabnahme nach HOAI scheitert an unzureichenden Hygienestandards der Sanitäranlagen, die drei Tage vor Ablauf der Übergangsfrist 2087 fertiggestellt, jedoch nicht abgenommen werden konnten.

22.10.2094 – Der Weltraumbahnhof ist fertig, mit 9.881 Milliarden Euro ist es das teuerste Bauprojekt der deutschen Geschichte und wird dies auch bis zur Eröffnung des Flughafens BER im Jahr 2102 bleiben. Ein Hologramm von Peter Altmaier präsentiert der Weltöffentlichkeit das Wunderwerk deutscher Ingenieurskunst.

Eine Klasse chinesischer Kinder ist für einen Tagesausflug vom Mars gekommen, das Schulraumschiff fand einen bequemen Landeplatz direkt neben dem örtlichen ALDI.

Die 7-Jährige Chan Hoi erklärt begeistert und fließend in vier Sprachen: „So ein toll gepflegtes Freilichtmuseum habe ich noch nie gesehen!“

Dir gefällt vielleicht auch:

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
6 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Flusskiesel
4 Jahre zuvor

Da ist aber jemand opitimistisch! 😀

Jupp Schmitz
Jupp Schmitz
4 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man das Ding anders nennen, bei Bahnhof denke ich immer an Zugausfall oder noch besser: abweichende Wagenreihung. Das wäre bei Weltraumfahrten natürlich fatal.

Marilou Monroe
Marilou Monroe
4 Jahre zuvor

Deutschland ist einfach zu dicht besiedelt und zu weit vom Äquator entfernt um einen Weltraumbahnhof ernsthaft in Betracht zu ziehen.
Vielleicht, irgendwann in der Zukunft, wenn die Technik sich verändert, kann man es unter Umständen in Betracht ziehen.

Jupp Schmitz
Jupp Schmitz
4 Jahre zuvor

@ Marilou,
Extension Rebellion sagt doch, dass wir bis Ende des Jahrhunderts aussterben, dann wäre die dichte Besiedlung ja kein Problem mehr.
@ Daniel,
Du erwähnst in deiner Prognose zwar den BER.
Wo ordnest Du auf deinem Zeitstrahl die"Ereignisse"
U-Bahn Bau (wahlweise Opern Sanierung) in Köln, Stuttgart 21 und Olympia an Rhein und Ruhr ein?

Helmut Junge
4 Jahre zuvor

Bundeskanzlerin Merkel wird am 22.10.2094 doch nicht stumm neben Altmeier stehen, sondern auch ein paar Sätze über die deutsche Raketentechnologie sagen. Das läßt sie sich doch nicht nehmen.

ke
ke
4 Jahre zuvor

Ich tippe eher darauf, dass bis dahin Rostock-Laage wg. der geschmolzenen Pole unter Wasser ist.

Die örtliche ehemalige Kreuzfahrt-Gruppe übernimmt dann die Reste und bietet Weltraumkreuzfahrten an. Die Raumschiffe bleiben auch direkt am Standort, da die AI-Freunde eigentlich sowieso nur saufen wollen.

Werbung