
Was nach dem 7. Oktober auffiel – und was Teil der Debatte allgemein ist –, ist die Art von Brutalität und die wahrnehmungspsychologischen Ableitungen daraus.
Wenn im Gazastreifen Menschen durch Beschuss sterben – das ist greifbar. Waffe, tot. Bombe, tot.
Greifbar, kennt und glaubt man.
Die Verbrechen der Hamas am 7.10. waren unvorstellbar grauenhaft – das kann man nicht anders sagen. Da wurden Frauen aufgeschnitten, vergewaltigt und dann zerschnitten, Kleinkinder auf obskurste Weise vor den Eltern ermordet. Da liefen Dinge ab, die man aus Splatterfilmen kennt. Die auch bei mir im ersten Moment zu einem „Was?!“, verbunden mit einem wirren Blick, führten.
Es klingt beinahe zu brutal, um wahr zu sein. Das sind „Blödsinnsstories“, wie man sie aus Zombieland kennt.
Das kann man nicht greifen, und es verschwindet in einem „Das ist so irre – ob’s das so echt gab?“-Nebel.
Aber: Wer glaubt denn ernsthaft, dass Millionen Menschen in Lager gebracht und dort vergast und zu Lampen verarbeitet werden? Glaubt(e) doch kein Mensch.
Das war so unvorstellbar brutal, so ungreifbar – das hat keiner geglaubt. Deshalb hat man die Deutschen zu Tausenden durch Lager geschliffen, sie vor Leichenberge gestellt, sie menschliche Reste aus Brennöfen holen lassen. Bis zum Übergeben, wortwörtlich. Bis sie den Irrsinn gewaltsam verstehen mussten, bis sie – teilweise – gebettelt haben, gehen zu dürfen. Der Unterschied ist: Die Nazis haben alles unternommen, um ihre Verbrechen zu verheimlichen. Die Hamas hat sie gefilmt. Massenhaft. Nahezu jedes Verbrechen.
Seit dem Waffenstillstand zerfällt die Debatte um das „Wieso kam es dazu?“ in viel Propaganda von Palästinensern. Man zweifelt am Leumund Israels – losgelöst davon, dass es Journalisten gab, die die Aufnahmen gesehen haben. Journalisten großer, internationaler Zeitungen.
Am Ende steht die Erkenntnis, dass Israel und der Westen viel zu zimperlich sind. Wer sich an antisemitischen Demos beteiligt, wer Zweifel sät, sollte gezwungen werden, die Aufnahmen zu sehen – auch gegen den Willen der Betroffenen.
Zu grausam? Pech. Verstörend? Ganz sicher. Traumatisiert? Schade, zählt nicht.
Die Realität war grausamer. Es ist nicht hinzunehmen, dass unsere Feinde das Narrativ vorgeben, dass sie die eigenen Taten im Nebel verschwinden lassen. Und es ist nicht hinnehmbar, dass unsere Bevölkerung dem Glauben schenkt.
An der Stelle muss unsere Demokratie härter werden. Kompromissloser. Bereit sein, sich selbst zu verteidigen.
Wer den Feind unterstützt, muss damit rechnen, Dinge sehen zu müssen, die man nie sehen wollte – weil der Feind Menschen getötet und Dinge getan hat, die nie hätten geschehen dürfen.

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