„Documenta wendet sich klar gegen Antisemitismus“

Ruru-Haus der Documenta in Kassel Foto Jonas Dörge

Sabine Schormann, Generaldirektorin der Documenta, sagte im Interview mit der Osnabrücker Zeitung, dass die Documenta  sich klar gegen Antisemitismus wendet:  „Alle Künstlerinnen und Künstler, die künstlerische Leitung Ruangrupa, die Träger und die Geschäftsführung distanzieren sich eindeutig von Antisemitismus. Es ging auch nie darum, aus der Documenta eine Veranstaltung im Sinn des israelkritischen Bündnisses BDS (Boycott, Divestment and Sanctions) zu machen“.

Im Vorfeld der 15. Ausgabe der Documenta, die vom 18. Juni bis zum 25. September 2022 in Kassel stattfinden soll, hatte das Kasseler Bündnis gegen Antisemitismus entsprechende Vorwürfe gegen einzelne Positionen auf der Künstlerliste der Kunstschau erhoben. Eine Gesprächsreihe, die dazu beitragen wollte, die Vorwürfe zu entkräften, wurde verschoben. „Wir sind im Gespräch mit vielen Partnerinnen und Partnern, angefangen bei der jüdischen Gemeinde in Kassel und vielen Expertinnen und Experten, die an dieser Reihe beteiligt gewesen wären und die weiter beteiligt sein wollen. Wir hatten nur den Eindruck, dass viele Erläuterungen nicht dazu beigetragen haben, die Diskussion zu beruhigen. Deshalb finden wir, dass man die Documenta erst einmal eröffnen sollte“, sagte Schormann der Zeitung.

Nun ist schon die Äusserung Schormanns, bei BDS handele es sich um ein israelkritisches Bündnis, schlicht falsch und belegt, dass sich die Kulturmanagerin nur oberflächlich mit dem Thema beschäftigt hat. Der Bundestag beschloss ja nicht ohne Grund 2019, den BDS  als antisemitisch zu bezeichnen: Im gemeinsamen Antrag der Fraktionen von CDU, SPD, Grünen und FDP heißt es: „Die Argumentationsmuster und Methoden der BDS-Bewegung sind antisemitisch. Die Aufrufe der Kampagne zum Boykott israelischer Künstlerinnen und Künstler sowie Aufkleber auf israelischen Handelsgütern, die vom Kauf abhalten sollen, erinnern zudem an die schrecklichste Phase der deutschen Geschichte. „Don’t Buy“-Aufkleber der BDS-Bewegung auf israelischen Produkten wecken unweigerlich Assoziationen zu der NS-Parole „Kauft nicht bei Juden!“ und entsprechenden Schmierereien an Fassaden und Schaufenstern.“ BDS zielt schlicht darauf ab, Israel zu vernichten. Dieser Erkenntnis kann Schormann nicht folgen. Würde sie es tun, wäre die Documenta so wie geplant nicht durchführbar.Zu viele BDS-Unterstützer sind dort mit dabei. Schormann folgt auch nicht der Aufforderung des Bundestags an alle „öffentlichen Akteuere“, sich seiner Haltung anzuschließen. Das muss sie auch nicht. Bedauerlicherweise müssen die Steuerzahler allerdings sowohl Schormann Gehalt als auch die Kasseler Kunstshow finanzieren.

 

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nussknacker56
nussknacker56
2 Jahre zuvor

Sabine Schormann spielt wieder die Begriffsstutzige: „Es ging auch nie darum, aus der Documenta eine Veranstaltung im Sinn des israelkritischen Bündnisses BDS zu machen“. Das hat so auch niemand behauptet, schließlich soll es bei dieser Veranstaltung ja auch noch irgendwie um den Bereich Kunst gehen. Ansonsten könnte der stete Zustrom von Staatsgeldern womöglich doch einmal ins Wanken geraten.

Wer jedoch wie Schormann den antisemitischen BDS der Öffentlichkeit ungeniert als „israelkritisches Bündnis“ verkaufen will, scheint diese für besonders blöde zu halten. In einer Art Arbeitsteilung mit palästinensischen Terrororganisationen und islamischen Schurkenstaaten geht es diesem „Bündnis“ im Wesentlichen darum, das demokratische Israel sturmreif zu schießen. Dazu gehören Boykott und Sanktionen, aber auch ein „Rückkehrrecht“ für angeblich vertriebene „Palästinenser“. Gingen diese Fantasien auf, gäbe es einen Pseudostaat mehr, in dem Clans, Islamisten und korrupte Schichten dem Leben des Individuums engste Grenzen setzen.

Die Künstlerszene scheint ein perverses Vergnügen daran zu haben, zum Gelingen dieser Vorhaben ihr Scherflein beitragen zu können.

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