Dudenhöfer: Geht GM in die Pleite folgt Opel ein halbes Jahr später

GM steht vor der Pleite. Nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöfer könnte Opel der Mutter schnell folgen.

Opel Bochum Foto: Stadt Bochum

Eigentlich ist es um Chrysler, GM und Ford nicht schade: Die Konzerne bauen in den USA Autos die die Welt nicht braucht und nicht will. US-Autos sind ausserhalb der USA etwas für Freaks. Die US-Autoindustrie ist nicht innovativ, die Qualität der Wagen ist mau und niemand würde ihre Produkte vermissen. Dumm nur, dass von ihren  Produkten Millionen Menschen leben und das die Pleite viele in den Abgrund reissen würde. In der momentanen Krise wäre das Aus der US-Automobilindustrie ein Brandbeschleuniger. Auch Opel könnte es erwischen: Im Bochumer Werk arbeiten immer noch gut 7.000 Menschen. Insgesamt dürften in Bochum und Umgebung gut 20.000 Jobs an Opel hängen.  Autoexperte Ferdinand Dudenhöfer schätzt, dass Opel  der US-Mutter mit einer Verzögerung von sechs Monaten in die Pleite folgen würde und das auch eine Bürgschaft des Bundes Opel nicht retten könnte: Das Geld würde automatisch in die Insolvenzmasse eingehen.

Das verdiente Aus von GM würden wir also voll zu spüren bekommen. Aber die Pleite könnte auch eine Chance sein, wenn bei GM, Ford und Chrysler Manager mit Ideen wären, denn das US-Innsolvenzrecht gilt als recht flexibel. Zahlreiche US-Fluggesellschaften leben mit Chapter 11 ganz gut. Der Nachteil: Unter Chapter 11 kann ein Management weiter wurschteln. Und eigentlich wäre die Zeit für einen großen Schnitt längst gekommen. Und die ganz großen Verlierer wären die Bezieher des Betriebsrenten und die Zulieferer, die auf ihren Forderunge sitzen bleiben würden und nicht das unfähige Management.

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Arnold Voß
Arnold Voß
15 Jahre zuvor

Die kurfristige Finanzhilfe der US-Regierung u.a. für GM ist deswegen an den Republikanern im Senat gescheitert, weil die amerikanischen Automobilgewerkschaften nicht bereit waren als Gegenleistung die Löhne bei den betroffenen Konzernen an das Niveau der japanischen Autokonzernableger in den USA anzupassen. Obama denkt,wie er auf einer kurfristig einberufenen Pressekonferenz gesagt hat, dass diesbezüglich in der kommenden Woche vielleicht doch noch eine Lösung zu finden ist.

Und wer weiß, ob es nicht in aller letzter Minute einen Übernahmeinteressenten für GM gibt, wenn denn der Preis nur niedrig genug ist. Das ist im Moment ein irrsinniges Milliarden-Pokerspiel, was da läuft. Die einzelnen Menschenschicksale oder die ökomomischen Folgen für das kleine Bochum irgendwo in Deutschland interessieren da offensichtlich sehr wenig.

Dennis
15 Jahre zuvor

Das kommt davon, wenn man Jahrzehnte lang Autos baut, die schlicht und ergreifend hässlich sind. Aber das liegt ja immer im Auge des Betrachters 🙂

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