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„Historischer Moment für den Iran“

Philip Seymour Hoffman gilt als einer der bedeutensten und wandlungsfähigsten Schauspieler seiner Generation. Er spielte bereits an der Seite von Al Pacino, Robert De Niro und Meryl Streep. Als Hauptdarsteller des Films "Capote" erhielt er 2006 einen Oscar. Zur Zeit spielt er in Peter Sellars Othello-Inszenierung am Bochumer Schauspielhaus den Jago. Am Rande der Pressekonferenz hatte Ruhrbarone-Autor Philipp Engel die Möglichkeit, Philip Seymour Hoffman nach seiner Einschätzung der politischen Lage im Iran zu fragen.

 

Herr Hoffman, Sie gelten als ein in hohem Maße an der Politik interessierter Mensch. Was denken Sie, wenn Sie die Bilder von den Iranern sehen, die nach den offenbar gefälschten Wahlen unter Gefährdung ihres eigenen Lebens auf die Straße gehen und für Freiheit und Demokratie demonstrieren?

Ich denke, es ist ein historischer Moment. Sehr, sehr viele Iraner demonstrieren seit einigen Tagen gegen das Regime. Sie wollen eine andere Regierung. Es ist zwar nicht leicht, aus der Entfernung eine Situation wie diese in ihrer ganzen Bedeutung zu erfassen. Aber nach allem, was ich den Nachrichten und den Zeitungen entnehmen kann, vollzieht sich im Iran gegenwärtig eine Revolution. Man kann nur hoffen, dass die Lage sich noch verbessern wird.

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Philipp Engel
14 Jahre zuvor

Informationen zum Stück gibt es unter:

https://www.schauspielhausbochum.de/spielplan/detail.php?&bereich=spielplan&id_event_date=4628161

Die vier Vorstellungen in Bochum sind ausverkauft. Vielleicht hat man aber noch an der Abendkasse, kurz vor Beginn des Stückes, Glück und bekommt nicht abgeholte Karten.

Philipp Engel
14 Jahre zuvor

Wer Karten hat und sich vorab über die Inszenierungen informieren möchte, kommt unten übber die Links zur FAZ- und SZ-Rezension.

https://www.faz.net/s/Rub4D7EDEFA6BB3438E85981C05ED63D788/Doc~E9255F30E0EA34D5EA5A7CAAC6962E32E~ATpl~Ecommon~Scontent.html

https://www.sueddeutsche.de/55K381/2930283/Unamerikanische-Triebe.html

Werner Jurga
14 Jahre zuvor

@ Philipp Engel
Es ist ja in Ordnung, dass Sie für die Othello-Inszenierung werben möchten. Aber warum locken Sie dann mit einer vielversprechenden Iran-Überschrift? Warum muss ein Schauspieler drei Sätze sagen, die uns nichts, aber auch gar nichts Neues zum Iran erzählen können? Bitte, wenn Sie das nächste Mal für eine Aufführung werben: schreiben Sie, dass (und warum) das Stück gut ist, die Inszenierung gelungen und die Schauspieler toll! Sie können doch nicht mit Bauerntricks für großer Theater werben!

Philipp Engel
Philipp Engel
14 Jahre zuvor

Lieber Herr Jurga,

Selbstverständlich möchte ich auf dieses Theaterstück aufmerksam machen. Das habe ich jedoch keineswegs mit diesem Beitrag, sondern bereits am 3. April 2009 auf diesem Blog getan.

https://www.ruhrbarone.de/oscar-preistrager-philip-seymour-hofmann-kommt-fur-vier-vorstellungen-ans-bochumer-schauspielhaus/

Bei diesem Beitrag ging es ausschließlich um das Thema Iran.

Sie haben Unrecht, wenn Sie sagen, dass die Einschätzung von Philip Seymour Hoffman keine neuen Informationen zum Thema enthält.

Die iranische Jugend ist – trotz fester Verankerung im Islam – der westlichen, insbesondere der amerikanischen Kultur sehr zugewandt. Wenn nun ein Schauspieler wie Hoffman, der auch dort sehr populär ist, für die iranische Jugend und die Demonstranten Partei ergreift, ist das zweifelsfrei eine Nachricht wert.

Ich selbst habe noch Bekannte und entfernte Verwandte im Iran. Dort wird – sofern technisch möglich – ganz genau verfolgt, wie die westlichen Medien über die politische Lage berichten. Vielleicht kommt Hoffmans Statement auf verschlungenen Pfaden bis in den Iran und sorgt da für Unterstützung.

Darüber hinaus ist Hoffman in Deutschland ungemein populär. Es ist auch für diese Leute interessant zu lesen, was Hoffman zu sagen hat und dass nicht alle Hollywood-Größen nichtssagende Gestalten sind, die ausschließlich vor der Kamera etwas zu Wege bringen.

Philipp Engel
Philipp Engel
14 Jahre zuvor

@ Werner Jurga

Und noch etwas:

Sie schreiben, mein Beitrag sei ein Bauerntrick. Im Anschluss an meinen Veranstaltungshinweis vom April, der „Werbung“ für das Theaterstück machte, erhielt ich mehrere Mails mit Dankeswünschen, dass ich auf die Inszenierung aufmerksam gemacht habe. Daraufhin haben sich diese Leser des Blogs noch Karten besorgen können.

Wenn ich im Internet eine Literaturkritik schreibe, eine Theaterinszenierung rezensiere oder einen Veranstaltungshinweis schreibe, dann nicht, weil ich etwas dafür bekäme.

Ich schreibe, beispiesweise über Bücher, weil es mir ein Anliegen ist, auf gelungene Kunst aufmerksam zu machen und von weniger geungener oder missratener Kunst abzuraten.

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