Es ist der Promi-Wahlkreis der Bundesrepublik: Im Wahlkreis 61, Potsdam und ein paar Städte drumherum, bewerben sich mit Olaf Scholz (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) gleich zwei Kanzlerkandidaten um das ein Direktmandant in den Bundestag. Und mit der ehemaligen FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg tritt auch noch eine dritte bundesweit bekannte Politikerin an. Und wer holt Wahlkreis 61? So wie es aussieht, hat Olaf Scholz gute Chancen, sich gegen Baerbock durchzusetzen: Nach Zahlen des Berliner Meinungsforschungsinstitutes Wahlkreisprognose liegt der SPD-Spitzenkandidat knapp vor seiner Konkurrentin: Scholz würde zurzeit 25,5 Prozent der Erststimmen erhalten, Baerbock nur 23.
Zwar finden die Potsdamer Baerbock sympathischer als Scholz, ihn halten sie allerdings für kompetenter. Wahlkreisprognose führte im Wahlkreis 61 1000 Interviews. Die Datenbasis ist also sehr gut. Auch ausserhalb Potsdams scheint der Baerbock-Hype langsam auszulaufen. In zahlreichen Umfragen erhielt die Grüne zuletzt Dämpfer.
Frei nach Clausewitz sind CDU und SPD nur Grüne mit anderer Lackierung. Mit einer Politik der Absenkung des Lebensstandard der weniger begüterten Schichten durch diverse "Wenden" sind sie grundsätzlich einverstanden. Die Radikalität der Grünen hätte zumindest den Vorteil, daß die Folgen nicht so leicht zu übertünchen sind.