Ligastart: BVB und S04 bleiben in den Startblöcken hängen

Ein Schalke-Bus. Foto: Michael Kamps
Ein Schalke-Bus. Foto: Michael Kamps

Der erste Spieltag in Liga Eins des Fußballoberhauses ist inzwischen Geschichte. Und leider muss man festhalten, dass die beiden Revierclubs, Dortmund und Schalke, die Negativschlagzeilen, auch bundesweit bestimmen.

Beide Clubs, mit Titelträumen angetreten, hinken dem FC Bayern München und auch Bayer 04 Leverkusen nun schon um drei Punkte hinterher. Das ist natürlich bei Leibe noch kein Drama, einen idealen Saisonstart stellt man sich so allerdings bei den Vertretern beider Teams aber natürlich auch nicht vor.

Beim BVB, der sich in der Vorbereitung bisher in ordentlicher Frühform präsentierte, überraschte vor allem die mangelnde Offensivkraft. Natürlich kann ein Heimspiel gegen Leverkusen verloren werden, schließlich ist der Werksclub ja ebenfalls ein Spitzenteam der Bundesliga. Die Art und Weise sorgte im Lager der Dortmunder jedoch schlagartig für große Ernüchterung.

Auf Jürgen Klopp und Co. wartet aktuell jedenfalls noch deutlich mehr Arbeit, als es vielen Beobachtern jedoch klar zu sein schien. Das die Offensive dabei zu einer Baustelle geraten könnte, dass war abzusehen. Adrian Ramos (derzeit zudem verletzt) und Ciro Immobile muss man noch Eingewöhnungszeit zugestehen. Auch der lange verletzte Marco Reus kann noch nicht in Topform sein. Aber ein wenig mehr Offensivpotential hätten die schwarzgelben am Samstag in ihrer Heimpremiere wohl schon abrufen können und auch müssen.

Deutlich kritischer fällt die Analyse des Saisonauftakts aktuell noch beim Rivalen aus Gelsenkirchen aus. Dieser verlor, nach ebenfalls schwacher Leistung, sein Debut in der Bundesligasaison 2014/2015 bei der eher im grauen Mittelfeld anzusiedelnden Mannschaft von Hannover 96 mit 1:2.

Natürlich ist auch ein Saisonstart in Hannover nicht von vorneherein ein Selbstläufer, bei den Königsblauen verlängerte der Auftritt zum Ligastart allerdings bereits eine Serie von schwachen Spielen. Nicht nur, dass die Schalker beim Drittligisten Dynamo Dresden bekanntlich bereit vor einem Millionenpublikum im ‚Free-TV‘ mit 1:2 aus der ersten Pokalrunde flogen, auch einige ihrer Vorbereitungsspiele lieferten davor bereits Enttäuschung pur.

Dass nun bereits Trainer Jens Keller, trotz prima Rückrunde in der Bundesliga zuletzt, öffentlich in die Diskussion gerät ist allerdings aus neutraler Sicht wenig nachzuvollziehen.

Hier rächt sich jetzt, dass Manager Horst Heldt in der Vergangenheit immer noch ein Hintertürchen offen ließ, wenn er die Spekulationen um den Trainerposten in Gelsenkirchen hätte mit einem Machtwort beenden können, er ja sogar, wie vor Wochen bekannt wurde, mit Thomas Tuchel (damals noch Trainer in Mainz) über die Möglichkeit eines zukünftigen Engagements in Schalke gesprochen hatte.

Die Tatsache, dass Tuchel, der seinen Job in Mainz im Sommer von sich aus hinschmiss, nun theoretisch für den Job auf Schalke auf dem Markt ist, befeuert natürlich etwaige Spekulationen und Gerüchte über Begehrlichkeiten. Selber Schuld, kann man da nur sagen. Daran ändern eben dann jetzt auch seine Versuche die Keller-Diskussion beenden zu wollen, nicht wirklich etwa. Jens Keller muss das nun ausbaden.

Da bereits an Spieltag Zwei der FC Bayern München in die Arena kommt, ein Team gegen das die Gelsenkirchenern zuletzt gleich mehrfach wirklich schlecht aussahen, dürfte die Aussichten auf Ruhe für Jens Keller & Co. auch nicht gerade verbessern.

Aber im Fußball weiß man ja nie. Vielleicht liegt ja in dieser bedrohlichen Aussicht ja auch gerade die Chance von Jens Keller sich dieser vermeintlich aufbauenden Kulisse eines Fehlstarts zu entkommen und die Gerüchte über einen Trainerwechsel in Schalke rasch im Keim wieder zu ersticken. Zumindest eben erst einmal für die nächsten Wochen…

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Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

Es wird hier niemanden überraschen, wenn ich ( „Wir saufen nur aus Tonnen, die Eintracht hat gewonnen!“) ein wenig zur Nüchternheit, vor allem in Sachen BVB, rate, statt die Angst um das Westfalenstadion pfeifen zu hören. Eine Niederlage gegen Bayer, na und? Das ist schon anderen passiert, selbst die SGE soll schon mal gegen die Cholsterin, ääh, Spaßblocker vom rechten Rhein verloren haben. Außerdem könnt ihr euch doch damit trösten, dass die Schmutzkonkurrenz aus Herne Nord? schon 2x verloren hat. Gut, Meister wird man damit nicht, aber besser als S04…..
Heute Nacht gab es eine Lehrstunde in Sachen nationaler Fußballemotion, mein lieber Herr Gesangsverein. Herr Gottfried u.a. der hier harsch kritisierten öffentlich-rechtlichen Kommentatorenmeute sind nix gegen den Eurosportkommentator Hagemann oder so ähnlich. So was habe ich selten erlebt, der Höhepunkt war dann so um Drei erreicht: „Lena Petermann macht den Mario Götze!“….

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@Robin, ich habe jetzt mehrere Spiele der U-20 Frauen gesehen, der war schon sehr emotional. Ist mir vielleicht auch deshalb besonders aufgefallen, weil ich unsere Diskussion darüber noch im Hinterkopf hatte. Logo, Meinungen gehen auseinander, sie sind das Salz in der (Fußball)suppe. Deinen Bericht über die Heide fand ich übrigens nett, die Bilder dito. Haltern ist vorgemerkt für einen der nächsten Ausflüge.

Thomas Weigle
9 Jahre zuvor

@ Robin Gerne doch. Ich habe gerade im WDR 5 einen Bericht über Köln-HSV gehört. Die HSV-Fans waren ob der nicht vorhandenen Polizeipräsenz am HBF Köln höchst verunsichert. Sie mussten erst den Weg zum Stadion mühsam erfragen, weil sie gewohnt waren bzw.sind, von der Polizei zum Stadion geleitet zu werden.

WALTER Stach
WALTER Stach
9 Jahre zuvor

Zurück aus dem Urlaub, und dann das: o:2 verliert mein BVB.

Ich teile die dazu von Thomas Weigle -1-vorgetragene Einschätzung und gehe in seinem Sinne aus von ? „…unter Platz 2 bis 4 und vor S o4!“

Ich hatte Gelegenheit, Fußballübetrragungen im Fernsehen in England(BBC) und in Holland -NL 1- verfolgen zu können. Es mag Zufall gewesen sein, aber alle Reporter haben mich mit ihrem Sachverstand und ihrer entsprechend sachlichen Kommentierung positiv überrascht, hatte ich doch Ähnliches von ihnen erwartet was immer wieder bei uns festzustellen ist -wenig Sachverstand, oftmals völlig überzogene, nicht situationsgerechte (vorgespielte, gekünstelt wirkende) Emotionen und oftmals mehr Gequatsche über „dieses und jenes“, die aktuelle Situation auf dem Platz außer Acht lassend. Aber:…. -sh.Robin -2-im letzten Satz-.

Im übrigen sollte uns allen mehr denn je tagtäglich bewußt sein, welcher Stellenwert der Fußball für uns zu haben hat und wie letztlich belanglos unser Streit darüber ist-über den FC B, den BVB, über So 4 usw., über Schiedsrichter und Reporter -und wie unwichtig die wichtigtuenden Sportreporter sind!

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