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Michael Zorc war als BVB-Sportdirektor nicht immer unumstritten

BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Quelle: Wikipedia: Foto: Christopher Neundorf Lizenz: CC-BY-3.0
BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Quelle: Wikipedia: Foto: Christopher Neundorf Lizenz: CC-BY-3.0

Am gestrigen Mittwoch konnte der BVB verkünden, dass der Vertrag mit Sportdirektor Michael Zorc vorzeitig bis Sommer 2019 verlängert wurde. Eine wahrlich gute Nachricht für alle BVB-Fans!

Auch ich habe mich gefreut das zu lesen, steht Michael Zorc doch seit Jahren für eine unaufgeregte, sehr erfolgreiche Arbeit auf dem Posten, passt er scheinbar perfekt zu Hans-Joachim Watzke und Jürgen Klopp. Soweit also alles prima.

Was mir an der gestrigen Berichterstattung über die Vertragsverlängerung jedoch auffiel: Inzwischen wird vielfach offenbar total vergessen, dass Michael Zorc längst nicht immer so unumstritten in seinem Job als Sportdirektor war.

Zorc war auch schon in der Verantwortung als der Verein vor ca. 10 Jahren durch unzählige Fehleinkäufe und Missmanagement der Finanzen kurz vor dem ‚Aus‘ stand.

Am Mittwoch unterschrieb der inzwischen auch schon 51-Jährige bis zum 30. Juni 2019 beim BVB. Bei Ablauf der frisch verlängerten Vertragslaufzeit wäre er dann bereits stolze 21 Jahre im Amt.

Nach Jürgen Klopp und dessen Trainerteam, das sich im Herbst 2013 bis 2018 an den Club band, bleibt nun also auch Zorc langfristig Teil der schwarz-gelben Erfolgsstory. Sein zuvor ohnehin noch bis 2016 datiertes Arbeitspapier wurde mit diesem Schritt um drei weitere Jahre ausgedehnt.

„Michael Zorc steht wie kein anderer für den BVB der vergangenen 35 Jahre. Er ist seit 1978 Teil unseres Klubs und hat als Spieler und Sportdirektor große Erfolge gefeiert. Dass wir gemeinsam mit ihm die nächsten fünf Jahre bestreiten möchten, ist Ausdruck unserer enormen Wertschätzung und unseres Vertrauens in die hohe Qualität seiner intensiven Arbeit.“, wird Aki Watzke im Kicker zitiert.

Zorc, der seit 1998 im Management der schwarzgelben aktiv ist, verzeichnete zuvor 463 Bundesligaspiele für die Westfalen, erzielte dabei 131 Tore. Als Spieler wurde er 1995 und 1996 Deutscher Meister, als Sportdirektor 2002, 2011 und 2012. Der in Dortmund Geborene war dabei als der BVB 1997 die Champions League gewann, und auch beim Pokalsieg 2012. Eine wahrlich beeindruckende sportliche Zwischenbilanz.

Allerdings liegen auch schwierige Zeiten hinter dem BVB-Urgestein. Ich erinnere mich z.B. auch noch gut an die Kritik welche auf Zorc niederprasselte als zu Beginn des neuen Jahrtausends etliche Fehleinkäufe beklagt wurden. Es war die Zeit als der BVB das Geld noch scheinbar mit vollen Händen aus dem Fenster warf, bis der Verein vor dem Ruin stand, als Spieler im Dutzend verpflichtet wurden, die heute längst vergessen sind.

Auch damals trug Zorc schon ein Stück der Verantwortung für diese gescheiterte Vereinspolitik. Und damals wurde der heute 51-jährige nicht nur für diverse Missgriffe bei den Spielerverpflichtungen verantwortlich gemacht, sondern es wurde ihm auch fehlende Ausstrahlung vorgeworfen. Etliche Beobachter forderten damals einen Sportdirektor mit mehr ‚Persönlichkeit‘. Nun, die vergangenen Jahre, besonders die seit Amtsantritt von Jürgen Klopp, haben eindrucksvoll gezeigt, dass Zorc mit seiner Persönlichkeit doch durchaus für den Job geeignet war, wenn das Team mit dem er tagtäglich Zusammenarbeitet eine solche passende Einheit bildet, wie das nun seit Jahren in Dortmund der Fall zu sein scheint. Das ist schön zu sehen, freut mich auch persönlich für den nun durch einen langen Vertrag ausgestatteten ‚Manager‘.

Allerdings sollte man eben auch nicht vergessen, dass auch in der Amtszeit des Sportdirektors Zorc längst nicht immer alles ‚Gold‘ war, was heute so schön glänzt…

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
10 Jahre zuvor

Mehr „Persönlichkeit“ zu fordern war damals auch unbedingt notwenig. In seiner Bengel-Zeit im gutsituierten Süden war Susi einer der eitelsten Fatzkes, die man sich im heiligen Twen-Alter nur antun konnte, eine Art früher Weidenfeller. Zumindest mir und meinem zu diesen Zeiten nicht gerade kleinen Hombrucher Freundeskreis ging das so, und er und seine ganze Meschpoke uns ziemlich auf die Eier;-)

Aber er hat sich tatsächlich um 180 Grad gewandelt und heute muss man ihm für seine – immer etwas durchs Management angeschobene;-) – Leistung absoluten Respekt zollen. Chapeau, Susi!

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