NRW: Zahl ausländischer Schüler binnen zehn Jahren mehr als verdoppelt

Schüler Foto: Volker06 Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Zahl der ausländischen Schülerinnen und Schüler an nordrhein-westfälischen Schulen hat sich in den vergangenen zehn Jahren deutlich erhöht.

Nach Angaben des Statistischen Landesamts Information und Technik Nordrhein-Westfalen stieg sie von rund 214.600 im Schuljahr 2014/15 auf etwa 441.100 im Schuljahr 2024/25 – ein Plus von über 100 Prozent. Die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler blieb im gleichen Zeitraum mit rund 2,5 Millionen nahezu konstant. Der Anteil der ausländischen Schülerschaft wuchs damit von 8,4 auf 17,5 Prozent.

Syrische und ukrainische Kinder dominieren die Entwicklung

Der starke Zuwachs ist vor allem auf die gestiegene Zahl syrischer und ukrainischer Schülerinnen und Schüler zurückzuführen. Während im Schuljahr 2014/15 nur wenige Tausend Kinder und Jugendliche mit diesen Staatsangehörigkeiten in NRW zur Schule gingen, bildeten sie zehn Jahre später die größten Gruppen unter den ausländischen Schülern. Im Schuljahr 2024/25 wurden fast 88.000 syrische und rund 56.000 ukrainische Schülerinnen und Schüler gezählt – zusammen fast ein Drittel der ausländischen Schülerschaft. Auch die Zahl der Kinder mit irakischer und afghanischer Staatsangehörigkeit nahm deutlich zu, was ebenfalls auf Fluchtbewegungen zurückzuführen ist.

EU-Zuwanderung: Rumänien und Bulgarien mit starkem Anstieg

Neben den Geflüchteten stieg auch die Zahl der Schülerinnen und Schüler aus EU-Staaten wie Rumänien, Polen und Bulgarien. Besonders auffällig: Die Zahl der Kinder mit rumänischer und bulgarischer Staatsangehörigkeit hat sich seit 2014/15 mehr als vervierfacht. Gemeinsam besuchten zuletzt rund 39.500 Schülerinnen und Schüler aus diesen beiden Ländern die Schulen in NRW. Der Anstieg steht im Zusammenhang mit der EU-Osterweiterung, bei der Rumänien und Bulgarien als vorletzte Staaten aufgenommen wurden.

Rückgang bei türkischer und italienischer Schülerschaft

Während einige Gruppen deutlich zulegten, gingen andere zurück: Die Zahl türkischer Schülerinnen und Schüler sank im Vergleich zu 2014/15 um 70,6 Prozent – damals stellten sie noch die größte ausländische Gruppe. Auch die Zahl der italienischen Schülerinnen und Schüler ging zurück, und zwar um 17,3 Prozent.

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