Der Ruhrpilot

Thyssenkrupp-Hauptquartier Foto: Tuxyso Lizenz: CC BY-SA 3.0


Ruhrgebiet:
Thyssen-Krupp – Weiterhin nur Hiobsbotschaften…FAZ
NRW: Rechnungen nicht bezahlt – Fast 100.000 Stromsperren…WR 
NRW: Die ungeliebte Straßenbauabgabe wackelt…General-Anzeiger
NRW: Innenminister Reul will härter gegen „Problemfans“ vorgehen…General-Anzeiger
NRW: Landtag erinnert an Pogromnacht vor 80 Jahren…RP Online
Debatte: Der Selbstmordversuch der SPD mit neuen Benzinsteuern...Welt
Debatte: Migrationspakt – Stoff für Verschwörungstheorien…FAZ
Debatte: Bloß keine Gefühle verletzen…Jungle World
Debatte: One Legacy of Merkel? Angry East German Men Fueling the Far Right…NYT
Debatte: AKKs Achillesferse liegt in der Opposition…Welt
Debatte: Gib mir den Rest…Brand Eins
Debatte: „Integriert doch erst mal uns!“…NZZ
Ruhrgebiet: Diese Schau macht Krieg zur Frage der Perspektive…Bild
Bochum: Wie aus AfD-Mann Sebastian Marquardt ein FDP-Freund wurde…WAZ
Dortmund: Coffee Table Book „Dortmund Bauen“…Nordstadtblogger
Duisburg: Der Filmpreis „Große Klappe“ geht an einen Hiroshima-Film…WAZ
Essen: Vermieter will seine Mieter nur noch per App anschreiben…WAZ
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Das Konzert von Eskimo Callboy in Dortmund

Nach der erfolgreichen Veröffentlichung ihres neuesten Albums “The Scene” im August letzten Jahres mit Platz 6 in den deutschen Album Charts und vielen ausverkauften Shows, macht die Castrop-Rauxeler Metalcore-Band Eskimo Callboy das was sie am besten können: Noch einen drauflegen! Auf Grund der großen Nachfrage haben die Jungs aus Castrop Rauxel die „The Scene – Tournee“ um weitere Konzerte im November 2018 erweitert.

Nun sind sie wieder unterwegs und standen heute Abend in der gut gefüllten Warsteiner Music Hall in Dortmund auf der Bühne.  

The Browning und Attila bestritten die ersten zwei Stunden das Vorprogramm, und als um Punkt halb acht der große Vorhang fiel und Drummer David Friedrich als erster die Bühne betrat, gab es kein Halten mehr. Ein großes “X” leuchtete im Hintergrund und stimmte direkt auf das neue Album ein, wovon Eskimo Callboy auch gleich den ersten Song zum Besten gaben.

Seit 2010 sind sie gemeinsam musikalisch unterwegs. Sie spielen Metalcore mit Post-Hardcore-Einflüssen, den sie mit Elementen des Techno mischen, sie selber nennen ihren Musikstil „Porno-Metal“ mit Texten, die man nicht zu ernst nehmen sollte.

Begeisternde Auftritte bei traditionsreichen, aber auch musikalisch unterschiedlich ausgerichteten Festivals wie Wacken oder Southside/Hurricane sowie Headliner-Slots bei Olgas Rock, Mash Up und Rockaue zeigen, wie sehr sich die Sechs im extremen Metal-Segment etabliert haben. Kein Wunder, Eskimo Callboy touren unentwegt und zementieren sich ihren hervorragenden Ruf vor allem durch ihre hochenergetische Live-Show, die einen Konzertsaal immer in einen Hexenkessel verwandelt.

Nach ihren letzten beiden Top Ten-Alben “We Are The Mess“ (2014) und “Crystals“ (2015) sowie dem Song “Best Day feat. Sido” schlagen Eskimo Callboy mit neuen Songs wie“Back In The Bizz”, “MC Thunder”, “VIP” oder der ersten Single “The Scene feat. Fronz‘(Chris ‚Fronz‘ Fronzak von Attila) sämtlichen Szenezuordnungen erneut ein Schnippchen und liefern Hymnen für das Neue Zeitalter, in dem die unterschiedlichsten Genres eine ausgelassene Party miteinander feiern.

Wie viele Bands der neuen Generation von DIY-Künstlern haben die Castroper sich nun auch dazu entschieden,  ihr aktuelles Album “The Scene“, das am 25. August 2017 erschienen ist, selbst zu produzieren, aufzunehmen und zu mixen, ebenso ihre Videoclips. Bis dahin war es aber ein langer Weg: 2011 unterzeichnen die sechs Musiker aus dem Ruhrgebiet ihren Plattenvertrag, u.a. nachdem ihre Video-Version des Katy Perry-Hits „California Gurls“ über eine Million Mal auf YouTube angeklickt wird. 2012 erscheint das Debüt „Bury Me In Vegas“, eine erfolgreiche Asien-Tour durch Japan, China und Russland folgt. US-Touren als Support von Callejon und Asking Alexandria bilden den Grundstein für eine eigene Headliner-Tour durch Nordamerika, das dem deutsch-französischen Kultursender ‚Arte‘ eine eigene Dokumentation wert ist.

Ihre tanzbare, moderne Gitarrenmusik kommt an, u.a. spielen Eskimo Callboy auf dem renommierten Wacken-Festival, sie erhalten den Metal Hammer Award als bester Newcomer 2013. Das zweite Album „We Are The Mess“ erreicht im Januar 2014 einen sensationellen 8. Platz in den deutschen Charts (Platz 64 in Österreich). Zwei ausverkaufte Touren durch Deutschland und Europa schließen sich an. Mit ihrem dritten Album „Crystals“ steigen sie im April 2015 sogar auf Platz 6 der deutschen Charts ein (Österreich Platz 54, Schweiz Platz 70). Die parallele Tour führt sie durch sechs ausverkaufte deutsche Clubs, dann sogar nach Russland und auf diverse Festivals in Deutschland und Österreich.

Ausverkaufte Headline-Shows hierzulande sind mittlerweile Regel, internationale Tourneen folgen unter anderem mit den US-Bands Five Finger Death Punch und Papa Roach.

Und auch heute Abend ließen sie wieder keine Wünsche offen, alte und neue Songs wechselten sich ab und sorgten für eine kontinuierlich ausgelassene Feierstimmung im Publikum und auf der Bühne. Auch wenn das neue Album weniger „extrem“ rüberkommt, ist es doch genauso unverkennbar ein Eskimo-Callboy-Werk und eine hervorrangende Ergänzung zu dem Altbekannten. Ein rundum gelungener Abend, hier sind die Fotos:

Setlist ( ohne Gewähr)

Back in the Bizz, My Own Summer, We Are The Mess, Shallows, Party at the Horror House, The Devil Within, Banshee, Muffin Purper-Gurk, Pitch Blease, The Scene, VIP, Baby (T.U.M.H.), X,  New Age, Internude, Is Anyone Up // Encore: Crystals, Best Day, MC Thunder

Die geschichtsvergessene „Erklärung der Vielen“


Heute haben Vertreter zahlreicher Kulturinstitutionen die „Erklärung der Vielen“ veröffentlicht. Sie wenden sich gegen den zunehmenden Einfluss rechter Gruppen. Das Gendersternchen wurde natürlich nicht vergessen, dafür kommen allerdings am 80.  Jahrestag der Novemberprogrome  weder die Begriffe „Jude“ noch „Antisemitismus“ in dem Text vor. Kein Wunder, dass Ruhrtriennale-Macherin Stefanie Carp die Erklärung mit glühender Begeisterung unterstützt:

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Letzte Schicht: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei!

Die letzte Zeche schließt, nach Jahrhunderten geht die Ära des Bergbaus zu Ende. Ruhrbarone-Autoren erzählen in den kommenden Wochen in loser Folge darüber, was sie mit der Welt der Zechen verbindet. 

Als 1971 in Dortmund geborenes Kind des Ruhrgebiets habe ich natürlich gleich etliche Verbindungen zum Bergbau in der Region. Obwohl meine Verwandtschaft Zeit meines Lebens nie besonders zahlreich war, komme selbst ich locker auf ein ganzes Dutzend Verwandte, die einst ganz unterschiedliche Jobs auf den Zechen im Revier ausgeübt haben.

Alle meine persönlichen Beziehungen zum Bergbau in der Region sind jedoch schon seit Jahren Geschichte. Und genau deshalb packt mich auch das offizielle Ende der Geschichte in diesen Tagen emotional nicht mehr sonderlich.

Für mich ist der Bergbau längst schon ein Relikt aus vergangenen Tagen, ein antiquierter Wirtschaftszweig, der sich seit Jahrzehnten komplett überlebt hat. An dem Stolz und Respekt, den ich für meine früher hart arbeitenden, inzwischen größtenteils verstorbenen Verwandten empfinde, die teilweise unter Einsatz von Leben und Gesundheit das tägliche Brot ihrer Familien erschuftet haben, ändert das im Grundsatz jedoch nichts. Und genau deshalb möchte ich hier und heute auch noch einmal kurz von diesen erzählen.

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Pogromnacht: Deutschland ehrt nur tote Juden


Heute vor 80 Jahren brannten in Deutschland die Synagogen, trat die Verfolgung der Juden in eine Phase, die mit der  Shoah, dem Mord an sechs Millionen Juden endete. Wie viele Juden in der Pogromnacht ermordet wurden ist bis heute nicht bekannt. Historiker haben bislang brennende Synagogen gezählt, aber nicht ermordete Menschen – erst jetzt hat die Erforschung der Mordwelle begonnen. Fast 80 Jahre hat sich niemand für diese Frage interessiert.

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Ruhrgebiet: Schlechte Noten für den „Weltmarktführer des Wandels“

Motiv aus der aktuelle Werbekampagne des Ruhrgebiets

Die Wirtschaftswoche hat wieder ihr jährliches Städteranking veröffentlicht. Und da sich die Macher dieser Liste nach wie vor weigern, Selbstbeschwörung, peinliche Werbesprüche wie  „Weltmarktführer des Wandels“, einen miesen und teuren Nahverkehr sowie Kirchturmdenken als Stärken zu werten, sehen die Städte des Ruhrgebiets nach wie vor schlecht aus. 71 Städte

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Der Ruhrpilot

Brennende Synagoge in Frankfurt in der Pogromnacht Foto: Center for Jewish History, NYC Lizenz: Gemeinfrei


Debatte:
 Was hätten Sie getan, als die Synagogen brannten?…Welt
NRW: Hafen Rotterdam dringt auf Betuwe-Linie…RP Online
NRW: Zwei weitere Unschuldige monatelang inhaftiert…Süddeutsche
NRW: „Binnenschiffe müssen wie Diesel-Pkw umgerüstet werden“…General-Anzeiger
NRW: Klammheimliche Abschaffung der Stichwahlen bei OB-Wahl…Pottblog
NRW: CDU will Stichwahl abschaffen…General-Anzeiger
Debatte: Der Pakt und die Grenzen…Welt
Debatte: „Kristallnacht“ als Auftakt zur Vertreibung…NZZ
Debatte: Städtebund warnt vor Diesel-Fahrverboten…FAZ
Debatte: Und der nächste Bundeskanzler heißt… Dr. Robert Habeck…Spiegel
Debatte: Breite Kritik an Scheuers Diesel-Kompromiss…FAZ
Debatte: Träumen von der guten alten Zeit…Jungle World
Debatte: Geldspeicher statt Ideenschmieden…Novo
Ruhrgebiet: „Die Vergiftung ist ein schleichender Prozess“…Welt
Ruhrgebiet: Auf der A 40-Brücke in Duisburg geht die Waage in Betrieb…WAZ
Bochum: Das Schicksal der Susi Schmerler…Bo Alternativ
Bochum: Symphoniker spielen mit Stars für die AIDS-Stiftung…WAZ
Bochum: Premieren-Reigen geht mit „Penthesilea“ weiter…WAZ
Dortmund: Judenstern sollte Nazi-Propaganda verhindern…Ruhr Nachrichten
Dortmund: So läuft die Arbeit im Amazon-Verteilzentrum…WAZ
Duisburg: Vor 80 Jahren brannten die Synagogen…WAZ
Duisburg: Freier Donnerstag in Museen…RP Online
Duisburg: Joachim Gauck redet als Mercator-Professor…WAZ
Essen: Das ungewöhnliche Schicksal einer Essenerin in der Nazizeit…WAZ

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Gabriels vertane Chance

Sigmar Gabriel Foto PR

Ich lese gerne und viele Bücher über Politik, Bücher von Politikern indes lese ich eher selten. Weil ich mich zur Zeit viel mit der SPD beschäftige, kam es zu einer der eher seltenen Ausnahmen: Ich las Sigmar Gabriels Buch „Zeitenwende in der Weltpolitik“. Es  besteht aus zwei Teilen: Einer ist so etwas wie das aussenpolitische Vermächtnis Gabriels, der ja von Januar 2017 bis März 2018 Aussenminister war. Der andere beschäftig sich mit der SPD und zieht sich durch das ganze Buch, das sich gut liest und ausgesprochen flott zu lesen ist.

Die aussenpolitischen Kapitel des Buches sind weitgehend überraschungsfrei: Gabriel spricht sich für Verhandlungen in Konflikten aus, ist auf einen Ausgleich mit Russland bedacht, warnt vor Trump und beschreibt den Aufstieg Chinas. Einiges ist widersprüchlich: Er ist gegen die Besetzung der Ukraine durch Russland, aber es schimmert durch, dass er bereit ist sie auf mittlere Sicht zu akzeptieren. Der Iran ist für ihn eine den

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Letzte Schicht: Bottrop, damals …

Zeche und Kokerei, von der Halde Schurenbach aus gesehen Foto: Arnold Paul Lizenz: CC BY-SA 3.0


Die letzte Zeche schließt, nach Jahrhunderten geht die Ära des Bergbaus zu Ende. Ruhrbarone-Autoren erzählen in den kommenden Wochen in loser Folge darüber, was sie mit der Welt der Zechen verbindet.  Heute schreibt unser Gastautor Werner Streletz über seine Kindheit in Bottrop.

Eine Erinnerung

Das Bottrop der 1950er/1960er Jahre, Stadt am grünen Strand der Emscher (die damals pechschwarz war): die Zechen Prosper I, II, III, ZK gleich Zentralkokerei, ZW gleich Zentralwerkstatt; Kirmes (rund um die Karnevalstage und im Herbst): Es gehörte zur festen Tradition, sie abends mit der Familie zu besuchen. Dort trafen sich alle, die Nachbarn, die Verwandten. Damals legten es Väter und Onkel hartnäckig darauf an, an der Losbude für die Kinder die „Freie Auswahl“ zu ergattern. Als wäre es eine hehre Verpflichtung. Die Männer gaben manches Scheinchen aus, öffneten Dutzende von Papierlosen, um ihr Ziel zu erreichen. Und stolz trugen die Kleinen den Riesen-Teddybären nach Hause, der dort einen Ehrenplatz in der Sofaecke bekam. Ich habe als Kind (also in den 1950er Jahren) nie so ein Riesenplüschtier besessen, aus welchem Grund auch immer. Rock ‘n‘ Roll an der Raupe, Halbstarke, von mir aus der Ferne bewundert.

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