https://www.youtube.com/watch?v=ZLVOrpX88vE
Bryan Ferry, Montag, 15. Mai, 20.00 Uhr, Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf
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Bryan Ferry, Montag, 15. Mai, 20.00 Uhr, Mitsubishi Electric Halle, Düsseldorf

NRW: Sitzenbleiber Nordrhein-Westfalen…FAZ
NRW: „Es gibt eine reale Chance, dass wir gewinnen können“…Welt
NRW: Von wegen „rote Herzkammer“…Zeit
NRW: Kulturpolitik – Ahnungslosigkeit als Qualifikation…FAZ
NRW: Die SPD und das Ypsilanti-Gespenst…Cicero
NRW: Kraft-Probe für Schulz…Bild
NRW: Kraft, Schulz und die Spötter…Post von Horn
Debatte: Trump, Merkel, Macron – Hilfe, die Keynesianer kommen!…Welt
Ruhrgebiet: Sorgenkind und Hoffnungsträger…WiWo
Ruhrgebiet: „Vergiss alles, was du gelernt hast“…Tagesspiegel
Ruhrgebiet: So blamiert sich die AfD mit einem Bergmann-Wahlwerbespot…Der Westen
Ruhrgebiet: Ruhrpoeten suchen zum vierten Mal neue Literatur…WAZ
Bochum: Am Ersatzbusbahnhof herrscht dicke Luft…WAZ
Dortmund: Programm für das Juicy Beats 2017 ist komplett…WAZ
Duisburg: Endspurt mit Martin Schulz…WAZ
Essen: 750 freie Plätze in Flüchtlingsunterkünften…WAZ

Nacheinander steigen Tanzende auf das erhöhte, graue Bühnenquadrat. Im fahlen Licht stehen sie mit dem Rücken zu den Zuschauern, verschränken die Hände über dem Kopf und drehen ihre Schultern. Eine schnelle mechanische Bewegung wie kleine Bauteile an einer komplexen Maschine. Die zwölf Frauen und Männer bewegen sich dabei langsam und scheinbar chaotisch auf der Bühne durcheinander, das Lichtdesign von Mehdi Toutain-Lopez isoliert fast wie im schwarzen Theater die nackten Arme von den in schlichte schwarze Wirkware gekleideten Körpern.

Wir sind nach Delphi geflogen, haben ein Vermögen für Glückskekse ausgegeben und wühlten in Schafseingeweiden. Das Ergebnis könnt ihr hier lesen.
Simon Ilger: Nordrhein-Westfalen wählt und wenn ein Nordrhein-Westfale wählt, wählt er die SPD. Das ist Gesetz, machte man zumindest bis dato glauben. Eine leicht masochistische Einstellung zu seinem Bundesland vorausgesetzt lässt den gemeinen Nordrhein-Westfalen auch morgen wieder die SPD wählen. Das heißt aber nicht zwingend, dass Frau Kraft Ministerpräsidentin bleibt. Aber da ein Nordrhein-Westfale ohnehin die Regierung bekommt, die er verdient, bleiben zwei Möglichkeiten: Beide großen Parteien bekommen etwas über 30%, die SPD behält aber einen marginalen Vorsprung, also: große Koalition mit Kraft oder – und dann hängt es maßgeblich vom Wiederauferstehen der FDP (>12%) ab – schwarz-gelb. Dass die SPD als stärkste Partei die Regierungsverantwortung verliert, hätte einen gewissen Charme.
Die Grünen und die Linke werden sich irgendwo knapp oberhalb der 5%-Hürde treffen und könnten – selbst wenn Frau Kraft es nicht ausgeschlossen hätte – die Dame nicht zu
Die Wahl in NRW steht unmittelbar bevor. Wer wird gewinnen? David Schraven und Martin Kaysh führen durch die große Toto-Bude der Nation. Die SPD schwächelt im Endspurt, die CDU gewinnt trotz Armin Laschet an Fahrt. Die AfD wird von Skandalen gebeutelt – scheitert sie an der 5 Prozent Hürde? Die FDP verspricht saubere Schulklos und freie Fahrt. An die Grünen denkt eigentlich keiner mehr: außer an Sylvia Löhrmann und ihre Schulpolitik. Damit läuft alles auf eine Wette hinaus. Was macht Hannelore Kraft am Montag? Stempeln oder Nichtstempeln? Eine geheime Umfrage von Freitag sieht zum ersten Mal die Schwarzen vorne. Schaut rein.
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Es läuft gut für Armin Laschet. Vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl am morgigen Sonntag, ist alles offen: Laschet könnte der künftige Ministerpräsident von NRW und Hannelore Krafts Nachfolger werden.
Auf Halterns Marktplatz drängeln sich Tausende in der warmen Nachmittagssonne. Ein Blasorchester spielt volkstümliche Musik und in den Seitenstraßen der pittoresken Altstadt stehen in kleinen Gruppen die Beamten eines Sondereinsatzkommandos. Die Läufe der schussbereiten Maschinenpistolen sind auf das Kopfsteinpflaster gerichtet.
Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht gemeinsam mit Armin Laschet Haltern. Die beiden werben mit den örtlichen Landtagskandidaten der Union um Stimmen für die CDU. Vor fünf Jahren waren Auftritte von Merkel im Landtagswahlkampf eher entspannt und unterhaltsam. Sowohl der damalige CDU-Spitzenkandidat Norbert Röttgen als auch Merkel wussten, dass Hannelore Kraft die Wahl gewinnen wird. Die Kanzlerin hielt charmante, kluge Reden voller Witz, aber sie kämpfte keinen Kampf, der schon verloren war.
Kristof Hahn, Sonntag, 14. Mai, 20.30 Uhr, Megastore, Dortmund

NRW: Diese Wahlen sind ein Grund, stolz zu sein…Welt
NRW: Die Pleite am Rhein…FAZ
NRW: Brot und Planspiele…Tagesspiegel
NRW: Letzte Chance für Schulz…Südwest Presse
NRW: Hannelore Kraft setzt auf sich selbst…Tagesspiegel
NRW: „Kraft hat blutleeren Wahlkampf in NRW geführt“…DLF
Debatte: Putin führt Krieg gegen den Westen…NZZ
Debatte: Trugbild Tabaklobby…Novo Argumente
Bochum: Gründerszene präsentiert starke Ideen…WAZ
Bochum: Schauspielhaus setzt auch in der neuen Saison auf Vielfalt…WAZ
Dortmund: Nordstadt erinnert an Slums in der Dritten Welt…WAZ
Duisburg: Trinkerszene – Diakonie fordert Geld für Streetworker…WAZ
Essen: Am Wahlsonntag ist für Spannung gesorgt…WAZ
Die 1973 in New York gegründetet Hardrock-Band KISS, um Sänger Paul Stanley alias The Starchild, bringen zur Zeit ihre explosive „Greatest Show On Earth” Live-Show im Rahmen ihrer Europa-Tournee 2017 in die Arenen Deutschlands.
Gestern Abend spielten die legendären Rock ’n‘ Roll Giganten ihr erstes von vier Deutschlandkonzerten vor 12.000 Fans in der ausverkauften Dortmunder Westfalenhalle.
Dass sie nach ganzen 18 Jahren wieder dorthin zurückkehrten, wußte die Dortmunder gestern Abend sehr zu schätzen. Fans der ersten Stunden hatten ihre Kinder mitgebracht, die ihrerseits den noch nicht dem Kita-Alter entwachsene Nachwuchs auf den Schultern trugen, einige waren nach Vorbild ihrer Idole geschminkt.
Als mit etwas Verspätung gegen viertel nach neun vom Band Led Zeppelins „Rock and Roll“ als Intro ertönte und anschließend der schwarze Bühnenvorhang mit dem Band-Logo in den Graben fiel, brach die Hölle los in der Westfalenhalle.
Stroboskopblitze, Mitsing-Hymnen, Make-up und Feuerfontänen – Kiss-Konzerte sind ein immer wieder neu zusammengesetztes Mosaik aus Altbewährtem.
Dortmund durfte gestern Abend alles erleben.
Nach der Eröffnung mit dem Song „Deuce“ folgten mit „Shout It Out Loud“, „Lick It Up“ und wenig später „Lick It Up“ jede Menge Klassiker. Kiss trugen wie immer tonnenschwere glitzernde Kostüme am Körper, begaben sich unermüdlich auf meterhohen Plateauschuhen in Rocker-Posen, schwebten über dem Bühnenboden, Tommy Thayers schoss Feuerwerksraketen aus dem Gitarrenhals ab, es krachte, donnerte und blitzte, Bilder liefen über gigantische LED-Wände, und irgendwann spuckt Kiss-Gründer Gene Simmons zu dem markerschütternden „God of Thunder“ wieder Kunstblut und inszeniert seine Gruselshow, alles wie in den letzten Jahrzehnten zuvor auch.
Die Frage, die man sich bei Kiss-Konzerten somit stellen muss, ist nicht, was kommt – sondern lediglich, wann es kommt.
Und es ist grade diese Verlässlichkeit, die ihre enorme Anziehungskraft ausmacht. Fans wollen lieber das Bekannte hören und sehen, wo jeder mitsingen kann, in Nostalgie schwelgen, sich von den vier Horror-Showmastern zurück in ihre Jugend katapultieren lassen.
Die vier Musiker faszinieren aber auch erfolgreich generationsübergreifend und haben sich durch ihre legendären Bühnenoutfits quasi unsterblich gemacht. Ihre Shows, über die Jahre lediglich nur minimal verändert, sind zu einem Synonym für wahre Rock-Konzerte geworden. „You wanted the best, you got the best“. Hier sind die Fotos:
Kiss stehen außerdem noch in Stuttgart (13.5.), München (18.5.) und Frankfurt (23.5.) auf der Bühne.
Setlist
Rock and Roll, (Led Zeppelin cover), Deuce, Shout It Out Loud, Lick It Up, I Love It Loud, Firehouse, Shock Me, Guitar Solo, Flaming Youth, Bass Solo, God of Thunder, Crazy Crazy Nights, War Machine, Say Yeah, Psycho Circus, Black Diamond, Rock and Roll All Nite, Encore:, I Was Made for Lovin‘ You, Detroit Rock City
Veranstalter: Handwerker Promotion
Auf Mamas Handgelenk ist ein blauer Davidstern tätowiert. Es war ein betrunkenes Tattoo, von einer Freundin gestochen. Kugelschreiber-Mine, Betäubungsmittel. Aber es ist da.
Als ich sechs Jahre alt war, habe ich sie gefragt, warum. Und sie hat gesagt: „Wenn sowas nochmal passiert, sollen sie mich direkt umbringen.“
Ich weiß nicht, ob Mama am Sonntag in NRW zur Wahl geht. Sie hat kein Geld, das sie verteidigen oder vermehren möchte, keinen Job, den sie behalten will. Sie hat keine Angst vor Flüchtlingen, weil sie nichts an sie zu verlieren hat. In den Sozialwohnungsplattenbauten, zwischen rauchvergilbten Vorhängen und Kindern, die einmal im Jahr in Armutsberichten bemitleidet werden, ist genug Platz.

Mit sieben Jahren bin ich mit Mama auf dem Rad zum Einkaufen gefahren. In einer Unterführung stand eine Gruppe Skinheads mit Sprühdosen. „Scheißnazis“ hat Mama gesagt und ich habe laut nachgefragt: „Was sind Nazis?!“ Sie hat „Pssst“ gesagt und erst erklärt, als wir außer Hörweite waren: „Arschlöcher.“
Mama würde niemals auf die AfD reinfallen, niemals Nazis wählen. Aber ich lese Nachrichten und Parteiprogramme und Hannelore-Reden und Schulz-Pamphlete und frage mich: Was soll sie denn wählen?
Mit 16 habe ich an Sozialdemokratie geglaubt. Daran, dass nur alle einsehen müssten, was richtig ist. SPD wählen oder grün und dann wird alles gut. Grünwählen hieß Gerechtigkeit, konservativ hieß gemeine, alte, reiche Menschen. Dieser kindlich-naive Glaube an Demokratie. Ich verstehe bis heute nicht, woher er kam.