André Glucksmann ist tot

Der französische Philosoph André Glucksmann ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren. Mit Glucksmann verliert die Freiheit, verliert die Auseinandersetzung mit jeder Form des autoritären Denkens und Handelns, einer ihrer wichtigsten Stimmen.
Als junger Mann war Glucksmann Mitglied der maoistischen Gauche Prolétarienne, einer Gruppe, die man mit hiesigen Sekten wie dem KBW oder den verschiedenen K-Gruppen nicht vergleichen kann, denn die Gauche Prolétarienne beteiligte sich, auch militant, an Arbeitskämpfen und war mehr als ein Lesezirkel. Aber Gauche Prolétarienne war eine autoritäre, marxistische Gruppe und nachdem Glucksmann mit ihr gebrochen hatte schrieb er mit „Köchin und Menschenfresser“ eine der beeindruckendsten Abrechnungen mit dem autoritären Denken innerhalb der Linken. Er arbeitete heraus, das autoritäres Denken nahezu automatisch zu Lagern führt, dass die Unterdrückung, hat sie einmal begonnen, grenzenlos und brutal werden muss.
Kirche und Arbeitsrecht

Über Gott weiß man traditionell eher wenig. Über die Kirchen mehr. Zum Beispiel, dass man als bei der Kirche Beschäftigter keine Vergnügungssteuer zahlen muss, denn ein Job bei einer Kirche bedeutet, auf viele Rechte verzichten zu müssen, die in konventionellen Betrieben üblich sind. Über die Rolle der Kirche als Arbeitgeber und die Auswirkungen des rechtlichen Sonderstatus informiert am Donnerstag die Gewerkschaft Freie Arbeiter Union auf einem Tagesseminar in Düsseldorf:
So haben die anerkannten Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften die Möglichkeit, ein eigenständiges Arbeitsrecht zu erlassen. Dieses kirchliche Selbstordnungs- und Selbstverwaltungsrecht hat für die Arbeiter*innen der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften arbeitsrechtlich zahlreiche negative Auswirkungen. Zum Beispiel die Regelung der Loyalitätspflicht: Von den Arbeiter*innen wird das Einhalten religiöser Vorstellungen erwartet. Bewerber*innen können auf Grund ihrer religiösen (Nicht-)Zugehörigkeit, ihres Familienstandes oder sexuellen Orientierung abgelehnt werden. Verstöße gegen diese Loyalitätspflichten wie Kirchenaustritt, Wiederheirat, „uneheliche“ Kinder oder Homosexualität stellen in katholischen Einrichtungen immer noch einen Kündigungsgrund dar. Darüber hinaus existieren auf auf der Ebene des Kollektivrechtes, zum Beipsiel in Bereichen der betrieblichen Mitbestimmung, des Tarifrechts und auch des Streikrechts spezielle, die Rechte einschränkende Regelungen.
Das Seminar findet statt ab 19.00 Uhr im FAU-Lokal „V6“, Volmerswerther Straße 6, 40221 Düsseldorf.
DFB-Krise/Niersbach-Rücktritt: Vorbei die Zeiten des ständigen Fingerzeigens auf andere

Noch gar nicht lange her, da zeigte der interessierte Fußballfan (und auch so mancher Funktionär) in diesem Lande bevorzugt auf andere, wenn es um nicht korrekte Verhaltensweisen von Sportfunktionären ging. Die FIFA, speziell deren Boss Sepp Blatter, aber auch die UEFA mit Michel Platini an der Spitze waren bevorzugte Ziele für besserwisserische moralische Zeigefinger.
Egal ob die WM-Vergaben an Katar und/oder Russland, die angebliche Korruption in Fußballverbänden der entferntesten Länder, immer waren es bisher die Anderen, die es scheinbar nicht schafften ihren Sport sauber zu organisieren. Die Vorwürfe gingen von sklavenähnlichen Arbeitsverhältnissen für Arbeiter bis hin zu Korruptionsverdächtigungen in Richtung der unterschiedlichsten Entscheidungsfindungen im Bereich der Sportpolitik.
Auch noch gar nicht lange her, da wurde in Fußballdeutschland bevorzugt darüber gestritten, wann denn die Katar-WM eigentlich konkret stattfinden solle. Man, das wirkt, in Anbetracht der jüngsten Enthüllungen und Verdächtigungen, inzwischen ja geradezu kleinkariert.
Der DFB galt bisher im Vergleich zu diesen auserkorenen ‚Schurkenstaaten‘ hingegen ja geradezu gerne als nahezu perfektes Musterbeispiel für den ‚sauberen Sport‘. Zumindest bei vielen.
Bekanntlich ist das seit einiger Zeit nun doch völlig anders. Und speziell nach dem gestrigen Abend, an dem Deutschland über den Rücktritt von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach diskutierte, eröffnen sich hier scheinbar ganz neue Dimensionen und Abgründe. Und das eben und ausgerechnet direkt vor der vermeintlich so vorbildlichen gepflegten, sauberen und grundsätzlich überlegenen eigenen ‚Haustür‘ der moralischen Besserwisser aus ‚Schland‘.
Tocotronic
https://www.youtube.com/watch?v=Mu_EXn9Kfkw
Tocotronic, Mittwoch, 11. November, 20.00 Uhr, Köln, E-Werk
Der Ruhrpilot

NRW: Kann die AfD den Aufschwung bis 2017 halten?…Welt
NRW: Die Polizei fährt jetzt BMW…RP Online
NRW: Kinos ausgezeichnet…Mediabiz
Debatte: EU beklagt „bemerkenswerte Rückschritte“ in der Türkei…FAZ
Debatte: Aber hier leben, nein danke…Jungle World
Debatte: Empathie reicht nicht!…Novo Argumente
Debatte: Führungsspitzen ohne Anstand…Post von Horn
Debatte: Was Beate Zschäpe mit ihrer Aussage wirklich bezwecken will…Welt
Debatte: AfD-Fraktionen führen zur ewigen GroKo…Cicero
Ruhrgebiet: Eine Abrechnung mit Bob Dylan und Neil Young…Welt
Bochum: Besucher aus Holland sollen Weihnachtsmarkt füllen…Der Westen
Dortmund: Streit um Kinder-Abholzeiten…Der Westen
Duisburg: Pegida-Demo auch am Jahrestag der Reichspogromnacht…Der Westen
Duisburg: Ex-Stadtdirektor Greulich scheidet bei den WBD aus…Der Westen
Essen: Philharmoniker spielen für Flüchtlinge…Der Westen
Ticker: Pegida marschiert durch Duisburg „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen.“

Zum 37. Mal wird heute in Duisburg Pegida aufmarschieren. Das heute vor 77 Jahren die Progromnacht stattfand, stört die Rechtsradikalen nicht. Und anders als in München gab es auch keinen Versuch von Seiten der Behörden, die Veranstaltung zu untersagen. Allerdings will sich heute die Zivilgesellschaft wieder auf Duisburgs Straßen zeigen. Am vergangenen Montag stellten sich nur knapp 120 Gegendemonstranten 230 Pegida-Anhängern entgegen. Für heute haben Parteien, Gewerkschaften und Initiativen ihren Protest angekündigt. Sowohl Pegida-Anhänger als auch deren Gegner versammeln sich auf dem Vorplatz des Hauptbahnhofes. Getrennt werden sie von Einsatzkräften der Polizei. Von Thomas Meiser, Sebastian Weiermann und Stefan Laurin.
20.30 Uhr: Lage am Hauptbahnhof ruhig, aber angespannt. Hubschrauber kreist über der Szenerie. Nazis ziehen ab. Das war dann wohl für heute.
20.22 Uhr: Pegida erreicht mit dem Ruf „Antifa Hurensöhne“ wieder den Hauptbahnhof. Sounds like a normal Nazi-Demo.
20.07 Uhr: Nazi-Gegenr versuchen aus dem Kessel auszubrechen und bewerfen die Polizei mit Flaschen. Die reagiert mit Pfefferspray auf die Angriffe.
20.03 Uhr. Pegida zieht durch Duisburg,. Die beliebtesten Parolen: „Antifa Hurtensöhne“, „Antifa wie schade, Duisburg macht sich gerade“, „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen“ und „Merkel muss weg“.
20.02 Uhr: Die Polizei hat die Gegendemonstration „locker gekesselt“. Kleinere Gruppen von Nazi-Gegnern haben sich in die Stadt aufgemacht und suchen nach Gelegenheiten, die Pegida-Demo zu stören.
20.00 Uhr: Pegida-Demo ist gestartet. Polizei ist mit nicht ausreichenden Kräften in Duisburg unterwegs.
19.58 Uhr: Fast wären Nazis und Nazi-Gegner aufeinandergeprallt. Polizei geht nun vor allem gegen die Nazi-Gegner vor.
19.52 Uhr: Hooligans haben sich unter die Gegendemonstranten gemischt und waren froh, als die Polizei ihnen zu Hilfe kam.
19.40 Uhr: Polizei baut mit ihren Polizeiwagen nun Wände auf. Das ursprüngliche Konzept zur Trennung der verfeindeten Demonstranten war auch nach unserer Einschätzung eher suboptimal.
19.34 Uhr: Die Straße vor dem Hauptbahnhof ist frei. Die Polizei konnte die Demonstranten dazu bewegen, sich wieder auf den Bahnhofsvorplatz zurück zu ziehen. Alles ging ruhig und friedlich vonstatten.
19.30 Uhr: Polizei ist jetzt mit starken Kräften vor Ort.
19.28 Uhr: Gegendemonstranten beginnen die Straße vor dem Hauptbahnhof zu besetzen.
19.19 Uhr: Nun redet Dominik Horst Roeseler, Pro-NRW Funktionär und Organisator der Hogesa-Demos. Seine Botschaft ist ein klassischer Nazi-Spruch: „Wer Deutschland nicht liebt soll Deutschland verlassen.“
19.16 Uhr: Bei Pegida sind es jetzt 300 Personen. Ein schwarzer Redner beschwört die Einheit der Deutschen. Die Dortmunder Nazis sind zwar nicht viele, aber die wichtigen Kader sind dabei: SS-Siggi, Michael Brück und Lukas Bals sind nach Duisburg gekommen.
19.11 Uhr: Demonstranten singen des Ärzte-Stücks „Schrei nach Liebe“. Unser Mann vor Ort verzweifelt an der Qualität des Gesangs.
19.10 Uhr: Redner bedauert, dass der DGB nicht zu den Protesten gegen Pegida aufgerufen hat und unter den Demonstranten nur weniger Sozialdemokraten seien. Dies würde man sich merken.
19.05 Uhr: Die Dortmunder Neonazis sind angekommen. 15 Mann schließen sich Pegida an.
18.57 Uhr: Rangeleien zwischen Polizei und Gegendemonstranten. Veranstalter versuchen zu deeskalieren. Die Polizei filmt und fotografier derweil mit großem Eifer.
18.54 Uhr: Die Hools versuchten bei Marsch durch den Bahnhof Starbucks zu stürmen, was sie Polizei gerade so verhindern konnte. Sie vermuteten wohl Linke darin. Duisburger Linke bei Starbucks… Da würden Lenin und Stalin persönlich dazwischen gehen.
18.49 Uhr: Die zum Teil vermummten Hools machen sich nun auf den Weg zur Pegida-Demo.
18.34 Uhr: 100 Hools hinter dem Hauptbahnhof- Peinlich: Nur ein Dutzend Polizeibeamte sind bei ihnen. Derweil hat sich ein verwirrter Pegida-Anhänger unter die Gegendemonstranten gemischt und fordert die Abschaffung der Rundfunkgebühren.
Itchy Poopzkid rockten den Sonntagabend im FZW
Itchy Poopzkid bestehen seit 2001 und sind eine der umtriebigsten Punkrock-Bands des Landes. Im April diesen Jahres veröffentlichten Sibbi, Panzer und Max, die alle drei in der Nähe von Stuttgart zu Hause sind, ihr neues Album „Six“, das auf Platz 5 der deutschen Albumcharts einstieg.
Zeitgleich erschien in einer Special-Edition ihr selbstgeschriebenes Buch „How To Survive As A Rockband”. Darin wird die steinige Laufbahn einer jungen Band beschrieben, die sich ihren Weg durch die Wirren des Musikbusiness bahnt – erzählt mit einer satten Portion Zynismus, Selbstironie und Ernsthaftigkeit.
Aber: „Itchy Poopzkid sind vor allem eine Live-Band“, hält Bassist und Sänger Panzer fest. „Wir haben schon während der Aufnahmen gemerkt, dass sich die neuen Songs perfekt dazu eignen, auf Konzerten für Unruhe zu sorgen.“
Dies taten sie zweifelsohne gestern Abend im ausverkauften FZW Club in Dortmund.
Dort stellten sie im Rahmen ihrer aktuellen Tour, die das Trio noch bis Ende November durch Deutschland, Österreich und die Schweiz führen wird, ihr sechstes Album vor und lieferten den perfekten Beweis dafür, dass englischsprachige Rockmusik auch 2015 noch relevant, erfrischend und am Puls der Zeit sein kann.
Da im November im FZW schon so einige Konzertabende restlos ausverkauft sind ( SDP, BOY, Emil Bulls Akustikkonzert und Wanda), sollte man sich für die restlichen Künstler noch schnell Tickets im FZW Shop sichern.
10.11.2015 Martin Jondo, 21.11.2015 Emil Bulls – Rockshow, 22.11.2015 FZW INDIE NACHT mit Disaster In The Universe, Pauw, Len Sander, 24.11.2015 OM, 27.11.2015 LEAFMEAL – A Feast Of Friends, 29.11.2015 Timi Hendrix
Kleines Revierderby am Dienstag: Die SG Wattenscheid 09 empfängt die U23 des BVB

OK, die Fußball-Bundesliga hat sich nach dem Derby am gestrigen Sonntag bekanntlich erst einmal wieder in die nächste Länderspielpause verabschiedet. Doch wer auch in dieser Pause nicht so ganz auf Vereinsfußball aus dem Pott verzichten mag, für den bietet sich bereits am morgigen Dienstag wieder die Gelegenheit zumindest ein kleines Revierderby mitzuerleben.
Nachdem die Fluchtlichtanlage im Lohrheidestadion zu Wattenscheid inzwischen repariert ist, empfängt die heimische SG Wattenscheid 09 am Dienstag, den 10. November 2015, die U23 von Borussia Dortmund zum Kräftemessen in der 4. Liga. Der Anstoß erfolgt um 20.15 Uhr.
Geolocationcamp am Samstag (14.11.2015) im Dortmunder U

Geobasierte Daten gehören inzwischen zum (vor allem mobilen) Internet fast schon standardmäßig dazu. Was man damit – abseits von Regierungsbehörden – mit anstellen kann, wie beispielsweise Gastronomie, Einzelhandel, Kultur und Tourismus diese nutzen, soll auf dem Geolocationcamp im Dortmunder U am kommenden Samstag, den 14. November 2015 (Beginn: ab 09:00 Uhr) thematisiert werden.
Es geht dabei um die Möglichkeiten von Google Maps, Facebook Places, Yelp, Foursquare, Swarm, Open Streetmap und Co. Diese werden genutzt um Bewertungen, Öffnungszeiten und Infos zu finden, aber Nutzer werden auch durch spielerische Elemente (Stichwort: Gamification) zum mitmachen animiert.












