
Von der Dortmunder-Nordstadt gibt es zwei Bilder. Das eine ist die multikulturelle Nordstadt, in der X Nationen leben und in der alles so schön bunt ist. Und toll essen kann man in dieser Nordstadt, diese Ausländer kochen ja so spannende Dinge. Diese Vorzüge werden auch immer wieder genannt, wenn es darum geht, den Stadtteil als hippes Studentenquartier anzupreisen. Das andere Bild der Nordstadt ist geprägt von Angstmacherei. Einwanderer leben in „Ekelhäusern“. Junkies, Dealer und Prostituierte prägen in dieser Reihenfolge das Straßenbild, wenn mal wieder ein Polizeibericht kommentiert werden will. Nach Schlägereien am Wochenende das neue Horror-Szenario: Drogenkrieg im Norden.
Und ja, vom Hafen bis zum Borsigplatz gibt es angenehmere und unangenehmere Orte. Wer einmal die Mallinckrodstraße auf diesem Weg entlang geht, der kann sehen was die Nordstadt ist. Von der Studentin mit 1500€-Fahrrad, über den Alkoholiker der vom Leben nicht mehr erwartet als Bier für 50 Cent, bis zur Familie die mit voll gepackten Plastikbeuteln aus dem türkischen Supermarkt kommt. Was sieht man auch an jeder zweiten Straßenecke? Ein Quartiersmanagement-, Integrations- oder Streetworkerbüro. Die Stadt Dortmund macht sozialarbeiterisch vieles richtig in der Nordstadt. Auch wenn man sich bestimmt über den Sinn des ein oder anderen Kulturfestes oder über manche Imagebroschüre streiten kann.


























Unser Autor Sebastian Bartoschek ist heute in Dortmund live zu sehen.
