
Kamp-Lintforts Regierung hat mit der Idee, eine Hochschule nach Kamp-Lintfort zu holen, um das Prestige der Stadt zu steigern, sich selbst ins Knie geschossen. Trotz hoher Verschuldung müssen immer mehr Kosten angewendet werden, um die Stadt attraktiv für Studenten zu machen. Ob das was bringt?
Die Rhein-Waal Hochschule in Kamp-Lintfort hat seit 2010 den Betrieb aufgenommen. Die Stadt sollte also eine gewisse Attraktivität für Studenten bieten. Doch das einzige, was man in Kamp-Lintfort von der Entwicklung hin zu einer Stadt, die attraktiv für Studenten sein soll, bemerkt hat, waren die großen Bauarbeiten.
Dass Kamp-Lintfort 2010 Schulden in Höhe von 37 Millionen Euro hatte, hinderte die Stadt nicht an der Finanzierung eines so großen Projektes. Doch durchdacht war die Idee der Ansiedlung der Hochschule nicht. Die Attraktivität der Stadt für Studenten wurde nicht so verbessert, wie es nach Meinung mancher Regionalpolitiker hätte verbessert werden müssen.
Kamp-Lintfort hat auch nicht die dringend notwenige Infrastruktur, die für eine Stadt für Studenten wichtig wäre. Die Stadt ist zum Beispiel die drittgrößte Stadt in ganz Deutschland, die keinen Bahnhof besitzt. Außerdem sind die Wohnmöglichkeiten sehr beschränkt. Zwar wird nun durch eine große Bauaktion damit begonnen, Abhilfe zu schaffen, jedoch reichen auch die geplanten Wohnräume nicht für die Studenten aus.
Alles in allem sieht das ganze Projekt Rhein-Waal Hochschule in Kamp-Lintfort für einen Aussenstehenden ganz danach aus, als dass man sehr viel überstürzt hat um Prestige in eine Stadt zu kriegen, die hoch verschuldet ist und nach dem starken Rückgang der Kohleförderung und der Schließung des Siemens-Werkes mit Arbeitslosigkeit zu kämpfen hat.
Das Projekt wirkt nicht durchgeplant. Dinge, die hätten bedacht werden müssen, wie die Attraktivität für Studenten, wurden einfach vergessen. Geld für eine große Hochschule war da. Nun werden die weiteren Kosten für die Steigerung der Attraktivität wohl noch einmal deutlich zu merken ein.