
Der #aufschrei der letzten Wochen hat viele Menschen zum Nachdenken gebracht. Die One Billion Rising-Kampagne hat das Thema wieder auf die Tagesordnung gesetzt. Ein Nachtrag zur Sexismus-Debatte. Von unserer Gastautorin Ilse Wehner.
Die Opferrolle und das „wehr dich!“
Auch ich betrachte mich selbst gern als weitgehend emanzipiert, was auch immer das heißen mag. Ich fühle mich nicht als Opfer und will auch nicht so angesehen werden. Ich sage laut meine Meinung und trete manchmal gewollt oder ungewollt einschüchternd auf. Allerdings muss man sich eingestehen, dass die strukturelle Benachteiligung der Frau in unserer Gesellschaft Fakt ist und jede Frau direkt oder indirekt betrifft. Davon abgesehen ist es erstmal völlig egal, ob frau sich wehrt oder nicht, aus welchen Gründen auch immer. Ein Übergriff bleibt ein Übergriff und wer bin ich zu richten, ob es angebracht ist sich in jeweiliger Situation zu wehren? Es gibt Momente in denen selbstbewusstes Auftreten und klare Äußerungen nicht helfen, vielleicht sogar die Situation verschlimmern und solche Momente können unter anderem entstehen, wenn Männer Frauen bedrängen oder beleidigen.






