Keine Solidarität mit Hasspredigern

Die Ausstrahlung des Films „Die Unschulds Mohammeds“ muss in Deutschland unterbunden werden. Der Grund ist einfach: unter dem Tarnmantel der Presse- und Meinungsfreiheit verbirgt sich hinter dem Film die Fratze des Hasses. Er ist ein Angriff auf unsere Demokratie, der sich der angeblichen Schwäche der Demokratie bedient, um ihre Grundfeste anzugreifen. Unsere Demokratie ist aber nicht schwach. Sie ist wehrhaft.

Bei Publikationen und Filmen kommt es nicht nur darauf an, wie der Betrachter sie aufnimmt, es kommt auch auf die Idee und die Ziele des Verfassers, Publizierenden an.

Hier will der Filmemacher nichts anderes als Hass sähen. Sein Ziel ist es, Menschen mit seinem Film zu töten. Er will Tote sehen. Um dieses Ziel zu erreichen, versucht er die maximale Provokation. Er hat seine Schauspieler belogen, er hat seinen Film wiederholt verschärft und neu vertont, um noch mehr Zündstoff in seine Bildbombe zu packen, als schon drin war. Unsere Demokratie muss diesem Sprengsatzleger den Tarnmantel der Presse- und Meinungsfreiheit entreißen. Der Hass-Prediger will unter dem Schutz unserer Demokratie Gewalt sähen, einen Krieg entfesseln.

Damit unterscheidet er sich nicht von den Neonazis, die unter Berufung auf die Protokolle von Zion zum Hass gegen Juden auf ihren Flugblättern aufrufen. Er unterscheidet sich nicht von Holocaustleugnern und nicht von Dshihadisten. Ihnen allen gemein ist es, dass sie unter Berufung auf die Meinungsfreiheit Hass predigen.

Dabei ist es völlig egal, was die Moslems in Arabien über den Film denken. Ob ihre religiösen Gefühle verletzt werden oder nicht. Das spielt keine Rolle.

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Dortmund: Bolzplatz-Verbot im Musterquartier

Kreuzviertel Dortmund, Foto: Lucas Kaufmann Lizenz: CC
Das Dortmunder Kreuzviertel gehört zu den wenigen Beispielen für Gentrifizierung im Ruhrgebiet: Bioläden, kleine Cafés, die Grünen bei über 30 Prozent. Klar, dass da kickende Kinder und Erwachsene die neobürgerliche Idylle stören. Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat jetzt nach Anwohnerklagen einen Bolzplatz geschlossen. Ein Anwohner kann das nicht verstehen und schrieb für uns auf unsere Bitte hin einen Gastkommentar.

Liebe Straßenfußballer und Bolzplatzfreunde,

man schrieb das Jahr 2004. Deutschland verabschiedete sich sang- und klanglos aus der EM in Portugal. Jahrlang wurde händeringend nach echten „Straßenfußballer“ gesucht. Kämpfer, Wühler und Modellathleten hatte der DFB mehr als genug. Man benötigte aber talentierte Techniker und Dribbler vom Typ eines Icke Häßlers, denen man nur noch Athletik, Taktik und Disziplin einimpfen muss. Eben die „deutschen Tugenden“. Und keine 6 Jahre später erschienen erste Sterne wie Reus, Müller, Götze und Özil am Fußballhimmel. Eine weitere deutsche Tugend ist es mittlerweile geworden, wegen jedes Blödsinns einen Prozess anzustrengen.

Erst einmal ist es mir unbegreiflich, wer gegen einen Bolzplatz klagt, der bereits seit Jahren und Jahrzehnten besteht. Des Weiteren verstehe ich auch überhaupt nicht, was eine reine Verkleinerung bewirken soll. Ich habe seinerzeit als Kind und Jugendlicher selbst dort gespielt. Ich habe dann schließlich den Platz 2004 für die Aktion „Bolzplätze für Deutschland“ (einer bekannten Brauerei aus Südwestdeutschland) vorgeschlagen. Der Platz wurde von

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Es gibt keinen Grund, religiöse Gefühle besonders zu schützen

Sicher, der Film Innocence of Muslims ist ein übles Machwerk. Und natürlich geht es Pro Deutschland nicht um die Kunst oder Meinungsfreiheit sondern um PR durch Provokation: Die Splitterpartei wünscht sich nichts mehr als Ausschreitungen von radikalen Muslimen. Das war schon die Taktik der nordrhein-westfälischen Schwesterpartei Pro NRW, die ihren Landtagswahlkampf in diesem Jahr unter das Motto Maximale Provokation stellte. Und Dank randalierende Salafisten ging die Rechnung auch auf.

Und ja: Es besteht auch jetzt die Gefahr, dass es zu Ausschreitungen kommt.

Aber ist das ein Grund, den Film zu verbieten? Nein. Der Film mag dumm, primitiv und provozierend sein, aber es ist nicht verboten dumm, primitiv und provozierend zu sein. In den meisten Fällen sorgt der Markt dafür, dass es sich nicht lohnt solche Filme zu drehen.  Die Politik geht das nichts an.

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Fußball: Droht das Projekt 1899 Hoffenheim zu scheitern?

Betrachtet man den bisherigen Saisonverlauf in der Fußball Bundesliga, dann fällt eines auf: 1899 Hoffenheim, das ‚Lieblingsspielzeug‘ von SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp, steht noch ohne einen einzigen Punkt auf der Habenseite am Tabellenende. Auch im Pokal ist das Team aus der Nähe von Heidelberg bereits sang und klanglos (bei einem Viertligisten) ausgeschieden. Das ‚Projekt‘ scheint, trotz der in den letzten Jahren von Hopp großzügig investierten Millionen, kurz vor dem Scheitern zu stehen! 

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Bundestagskandidatur: Wirds Münteferings Frau?

Da waren es nur noch zwei: Nachdem er in den vergangenen Woche bei der Vorentscheidung um die Bundestagskandidatur erwartungsgemäß eine herbe Packung bekam, hat sich Vorwärts-Chef Uwe Knüpfer zurückgezogen. Heute fällt dann die Entscheidung zwischen den zwei übrig gebliebenen SPD-Kandidatinnen für den Bundestags-Direktwahlbezirk Herne/Bochum zwischen Michelle Müntefering und Anke Hildenbrand. Das Pottblog berichtet live.

Der Ruhrpilot

Ruhrgebiet: Wittke will mehr Macht fürs Ruhrgebiet…BBV-Net

NRW: Revier-CDU fordert mehr Geld für Verkehrsprojekte…Der Westen

NRW II: Land will Salafisten-Aufrufe verhindern…RP Online

Ruhrgebiet II: Aus für Deutschlands bekanntesten Hochofen…Welt

Ruhrgebiet III: A40-Sperrung – Baustelle ist „voll im Zeit- und Kostenplan…Der Westen

Debatte: Gabriels Agenda 2017…Sprengsatz 

Debatte II: Außer Kontrolle…Publikative

Debatte III: Islam-Experte lehnt Verbot des Mohammed-Hetzfilms ab…Der Westen

Bochum: Rottstraßen-Tafel…Bo Alternativ

Bochum II: Justizzentrum soll Ende 2015 fertig sein…Der Westen

Bochum III: Stadtwerke verlängern Steag-Pakt…Der Westen

Dortmund: Attacke wegen Anti-Nazi-Aufnäher…Ruhr Nachrichten

Dortmund II: Gedenkstein soll in Dortmund an mutmaßliches Opfer der NSU erinnern…Der Westen

Dortmund III: Anwohner klagen erfolgreich gegen Bolzplatz…Ruhr Nachrichten

Dortmund IV: Jäger findet Schadenersatzforderung gegen Ex-OB Langemeyer legitim…Der Westen

Duisburg: Es knirscht im Ratsbündnis…Der Westen

Essen: Straßenname Hindenburg soll auch in Essen fallen…Der Westen

Pro Deutschland: Machtkampf und Mohammed-Video

Markus Beisicht - Der Pro NRW Politiker hat im Moment wenig Grund zu lachen

Pro Deutschland Chef Manfred Rouhs will in Berlin den umstrittenen Mohammed-Film in voller Länge zeigen und spielt sich als tapferer Kämpfer um die Kunstfreiheit auf. In Wahrheit geht es um die Macht innerhalb der rechten Pro-Splittergruppe.

Pro Deutschland sorgt für Schlagzeilen. Parteichef Manfred Rouhs will den umstrittenen Mohammed-Film in Deutschland zeigen. Pro Deutschland ist in aller Munde, Außsenminister Guido Westerwelle distanziert sich von der Splittgeruppe und Bundesinnenminister Friedrich verweigert dem US-Rechtsradikalen Terry Jones die Einreise nach Deutschland,  wohin er von Pro Deutschland eingeladen worden sein soll.  Über das Verbot des Films, ein Unding in einer Demokratie, wird gestritten. Pro Deutschland Chef Rouhs hat es geschafft: Er und seine bislang erfolglose Kleinstpartei ist in den Medien.  Ohne den Mohammes Film wäre das kaum möglich gewesen.

Denn innerhalb der an Versagern nicht gerade armen Pro-Splittergruppen nimmt Pro Deutschland-Chef Manfred Rouhs eine besondere Stellung ein: Im vergangenen April gab Rouhs, der wie viele aus dem Pro Umfeld auf eine lange Karriere in rechtsradikalen Gruppen wie den Republikanern oder der Deutschen Liga für Volk und Heimat zurückblicken kann, sein Pro-Köln-Mandat im Kölner Stadtrat auf. Rouhs zog es in die Hauptstadt. Hier sollte er bei den Wahlen zum Abgeordnetenhaus für den Ableger Pro Deutschland zumindest einen Achtungserfolg erringen und vor allem dem  Konkurrenzgrüppchen „Die Freiheit“ Einhalt gebieten.  Rouhs versagte auf ganzer Linie: Die Freiheit scheiterte bei den Berlin-Wahlen im vergangenen September von ganz alleine ebenso wie Pro Deutschland. Mit 1,2 Prozent blamierte   sich die  Splitterpartei und ihr Chef Rouhs bis auf die Knochen. Mehr noch: Seit dem Scheitern Rouhs in Berlin ist es um die Expansionspläne der Pro-Gruppen eher ruhig geworden. Bei der Landtagswahl in NRW im Mai ging es nur noch darum sicherzustellen, nicht aus der  Parteienfinanzierung zu fliegen, was knapp gelang.

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שנה טובה – Guten Rutsch ins Jahr 5773!

Traditonelle Speisen: (Ganat)apfel, Honig, Wein, Foto: Gilabrand,(CC BY-SA 3.0)

Für Jüdinnen und Juden läutet der Neujahrstag Rosh ha-Shana heute das Jahr 5773 ein. Eigentlich begann der schon gestern – denn jüdische Feiertage starten bereits beim Sonnenuntergang des Vorabends. Das Fest dauert zwei Tage und ist für orthodoxe Juden gleichzeitig der Beginn der „zehn ehrfurchtsvollen Tage“, die bis zum Versöhnungsfest Jom Kippur andauern. Säkulare Juden feiern in der Regel nur den ersten Tag des Festes. An Rosh ha-Shana sind Juden dazu angehalten, das vergangene Jahr zu reflektieren und Bilanz zu ziehen. Da gibt es viel aufzuarbeiten: Die Bedrohung Israels durch den Iran, das Massaker von Toulouse, Angriffe auf offener Straße, die hochgekochte Beschneidungsdebatte… Die großen und kleinen Ereignisse stellen die jüdische Gemeinschaft vor große Herausforderungen. Daher wünschen wir viel Kraft und alles Gute für 5773!

*Die Floskel „Guten Rutsch“ leitet sich von „Rosh ha-Shana“ ab.