Schalke, Sozialdemokraten, Gazprom und die Mafia

Wer sich für die Aktivitäten von Gazprom und der russischen Kleptokratie interessiert, hätte es schon vor vielen Jahren wissen können. Das gilt ausdrücklich für die Politiker und Funktionäre der SPD. Das Interview mit Jürgen Roth stammt aus dem Jahr 2012. Leider ist der Publizist 2017 verstorben.

Interview: Michael Voregger

Wie gefällt es Ihnen das Schalke in der nächsten Spielzeit in der Champions League spielt und quer durch Europa reisen wird?

Jürgen Roth: Auf der einen Seite ist es mir ziemlich egal, weil ich kein Schalke-Fan bin. Auf der anderen Seite ist es natürlich ein ziemlicher Imagegewinn für Gazprom. Damit machen die Schalke-Fans, ob sie wollen oder nicht, Propaganda für ein totalitäres System in Russland. Das halte ich für ziemlich zynisch. So gesehen wünsche ich mir, dass Schalke häufiger verliert.

Warum ist Gazprom kein normaler Konzern und damit auch kein normaler Sponsor?

Jürgen Roth: Gazprom ist eine politische, wirtschaftliche und geheimdienstliche Waffe der Kreml-Kleptokratie. Und Russland ist bis heute der korrupteste Staat in Europa. Von daher unterscheidet sich der Konzern von allen anderen Multis in der Welt. Natürlich gibt es auch bei denen Korruption – insbesondere bei den Energiekonzernen – und das Geld fließt in die Taschen der Aktionäre. Nur der zentrale Unterschied ist, dass sie in aller Regel in demokratischen Staaten beheimatet sind. Dort gibt es einen mehr oder weniger funktionierenden Rechtstaat, ein demokratisches System und es herrscht zumindest ein wenig Transparenz. All das trifft auf Gazprom beziehungsweise Russland nicht zu.

Die persönlichen Verbindungen des russischen Staatsapparats liegen aber doch in der Vergangenheit?

Jürgen Roth: Die liegen nicht in der Vergangenheit, sondern funktionieren bis heute. Putin und Medwedew wären ohne Gazprom nicht dort, wo sie heute stehen. Gazprom wäre auf der anderen Seite nicht der mächtige imperiale Konzern – diese

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Der Ruhrpilot

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Einbruch ins „Waffenarsenal der Demokratie“

Markus Beisicht, Pro NRW Foto: (CC BY-NC 2.0) , Flickr via strassenstriche.net

Salafisten und Pro NRW bedienen sich beide der Mittel, die ihnen die offene Gesellschaft zur Verfügung stellt, um gegen sie zu kämpfen. Das zu ertragen, ist kein Zeichen von demokratischen Bewusstsein sondern von Dummheit.

Sie haben den gleichen Feind und sind Anhänger autoritärer Ideologien. Die Freiheit des Individuums zählt für sie nichts, die Toleranz, auch die Gleichgültigkeit dem anderen gegenüber, ist ihnen fremd, das friedliche  Zusammenleben der Menschen eine grauenhafte Vorstellung. Pro NRW und andere Rechtsextreme haben vieles mit den Salafisten und anderen autoritären Gruppen auf der Welt gemeinsam. Muss man den ideologischen Überbau ernst nehmen? Sicher, jeder Unterschied ist bei der Beurteilung wichtig, aber der Kern beider Ideologien ist Menschenverachtung und Unterdrückung des einzelnen.

Und ja, das ist bei den Salafisten und beispielsweise offen auftretenden Neonazis deutlicher als bei Pro NRW und anderen Parteien, die sich in Europa im „rechtspopulistischen“ Spektrum treffen. Und ja, diese die Freiheit des Individuums bekämpfende Haltung haben Rechte und Religiöse nicht für sich gepachtet. Feinde der offenen Gesellschaft gibt es auch auf der linken Seite. Aber bleiben wir bei Pro NRW und den Salafisten. Beide haben in den vergangenen Wochen geschickt agiert, fast wie Hooligan-Trupps, die sich zum gegenseitigen Vergnügen zur Schlägerei jenseits des Stadions verabreden.

Den Islamhassern aus dem Umfeld von Pro NRW erscheint der klägliche Haufen um Markus Beisicht, der kaum mehr als ein oder zwei Dutzend Anhänger pro Kundgebung mobilisieren konnte, nun als Stoßtrupp im Kampf gegen den Islam.

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8. Mai: Cпасибо! Thank you! Merci!

Bild: Facebook via achtermai

Zum Tag der Befreiung vor 67 Jahren

Befreiung? In den Jahren nach Kriegsende wurde dies in Deutschland ein wenig anders interpretiert. Mit der Niederlage der Nationalsozialisten war „Nazideutschland“ noch lange nicht befreit. Hitler war weg, die Nazis in den Köpfen aber blieben.

Die Deutschen verloren viel mehr als ihre Frauenkirche. Sie verloren die Grundlage ihrer Überzeugungen, es war, als wurde ihnen der braune Boden unter den Füßen weggezogen. Wie bereits nach Versailles stürzten sie sich in hemmungslosen Revanchismus. Selbst die SPD forderte bis in die Sechziger Jahre hinein die Rückgabe „deutscher Ostgebiete“. Willy Brandt, damals West-Berliner Bürgermeister, sagte 1963: „Deutsche Ostpolitik darf nie hinter dem Rücken der Vertriebenen gemacht werden. Wer die Oder-Neiße-Linie als Grenze betrachtet, die von unserem Volk akzeptiert ist, belügt die Polen.“

Ja, sie haben viel verloren damals. Den vielbeschworenen Nationalstolz zum Beispiel. Das jedenfalls warfen sie den Siegermächten vor. Schon bald löste das Narrativ vom vergewaltigenden, brandschatzenden Rotarmisten in der

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Salafisten und Pro NRW erreichen ihr Ziel: Gewalt

Pro NRW Chef Markus Beisicht

Die antimuslimisch-rassistische Kleinstpartei Pro NRW und die gewaltbereiten Gruppen innerhalb des radikalislamistischen Salafismus kommen nur mit Negativschlagzeilen aus ihrer jeweiligen Bedeutungslosigkeit heraus. Dies führte am Samstag zu schweren Ausschreitungen in Bonn, bei denen zwei Polizisten schwer und 27 weitere leicht verletzt wurden. Eine Aktuelle Stunde im WDR titelte: „Straßenkampf in Bonn“. Von unserem Gastautor Roland Sieber/Publikative

Pro NRW braucht bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 13. Mai offenkungig die Stimmen aus dem gewaltbereiten Neonazispektrum bis zu den isolierten antimuslimischen Verschwörungsanhängern, um überhaupt nur in die Nähe der Hürde zur Wahlkampfkostenerstattung von einem Prozent der Wählerstimmen zu kommen. Um nicht in die vollkommene Bedeutungslosigkeit abzurutschen, ist dies das erklärte Ziel. Für Pro NRW geht es dabei um eine jährliche Summe ab 80.000 Euro aufwärts. Dies soll mit einem Wahlkampf mit „maximaler Provokation“ und „bis an die Schmerzgrenze“ erreicht werden, so der Landesvorsitzende Markus Beisicht.

Die Strategie scheint klar: Solange provozieren bis es einen Zwischenfall gibt um sich als Opfer der angeblichen

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Der Ruhrpilot

Hannelore Kraft

NRW: Wie Kraft die SPD-Fehler wegtrickst…Post von Horn

NRW II: Spitzenkandidaten sind im Prinzip sehr uneinig…Welt

NRW III: Krieg der Extremisten…Spiegel

NRW IV: „Die Strompreise sind ein Problem für die NRW-Wirtschaft“…RP Online

NRW V: Neuer Hass durch gefälschtes Video?…Publikative

Ruhrgebiet: Bitteres Opel-Jubiläum – Aus für Bochumer Werk 2015 immer wahrscheinlicher…Der Westen

Dortmund: Der rätselhafte Meister Borussia…NZZ

Dortmund II: De La Soul sagen Auftritt bei Juicy Beats ab…Der Westen

Dortmund III: Trotz Fahrgast-Minus zieht DSW21 positive Jahres-Bilanz…Ruhr Nachrichten

Duisburg: Kulturdezernenten wollen um die Opern-Ehe kämpfen…Welt

Duisburg II: Kommissar wegen Salafismus suspendiert…Der Westen

Essen: Verwirrspiel im Jobcenter…Der Westen

 Essen II: „Kreativwirtschaft ist keine brotlose Kunst“…Der Westen

Umland: Demonstrationen vor der Moschee..Kölner Stadtanzeiger

Umland II: Zukunft braucht Bildung: Gesamtschule im HSK? …Zoom

 

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Angebliche PI-News Anhänger verbrennen Koran

Angebliche Anhänger des rechten Blogs PI News haben gerade die Videoaufzeichnung einer Koranverbrennung online gestellt. Bei dem verbrannten Koran handelt es sich offenbar um eine von den Salafisten verteilte Ausgabe.

In den vergangenen Tagen gab es im Umfeld von Kundgebungen der rechtsextremen Partei Pro NRW mehrere Zusammenstösse zwischen Anhängern der radikal-islamistischen Salafisten und der Polizei. Nun wurde die Verbrennung eines Korans online gestellt. Die Koranverbrennung hat offenbar nur einen Zweck: Die Eskalation des Konflikts zwischen Salafisten und Rechtsextremisten voran zu treiben. Das Video wurde unter dem Namen „Gottessucher Dirk“ auf Youtube online gestellt. Ein offenbar aufgeregter Mann mit hessischem Dialekt erklärt darauf, das heute der Anfang sei, alle „Korane in Deutschland“ zu verbrennen. Eine aktuelle Zeitungsausgabe soll das gestrige Datum der Verbrennung belegen. Ob die Verbrennung tatsächlich mit dem Blog PI News in Zusammenhang steht, ist völlig offen. Ein Vertreter des Blogs PI News kannte auf Anfrage der Ruhrbarone das Video nicht und will seine Weiterverbreitung unterbinden: „Ich gehe davon aus, dass da jemand PI schaden will. Ich werde mich darum bemühen, dass Youtube das Video löscht.“

NRW-Wahl: „Die Partei“ hat immer recht!

Mit 10.000 Mitgliedern ist Die Partei die siebtgrößte Partei Deutschlands. In NRW tritt sie zur Landtagswahl an – und hält den anderen Parteien den Spiegel vor.

Ausschnitt aus dem Film zur Partei von 2009

Jede Partei hat ihre Hochburg und die Hochburg von „Die Partei“ ist der Hamburger Szenestadtteil St. Pauli. „In St. Pauli gibt es einen Stimmbezirk in dem wir bei der vergangenen Bürgerschaftswahl mehr Stimmen bekamen als FDP und CDU zusammen“, sagt Walter Schreiber , der Generalsekretär der Partei. Trotz der anhaltenden Schwäche der CDU unter Norbert Röttgen und der ungewissen Aussichten der Liberalen im Land ist es unwahrscheinlich, dass „Die Partei“ diesen Erfolg am 13. Mai in Nordrhein-Westfalen wiederholen wird. Aber die von Martin Sonneborn, dem ehemaligen Chefredakteur der Titanic 2004 gegründete Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative, kurz Partei, darf sich trotzdem über

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