Rottstr5-Theater und Arne Nobel: Wenn Leistung sich nicht lohnt

Arne Nobel

Man kann die Trennung von Arne Nobel und dem Rottstr5-Theater als eine Geschichte von persönlichen Problemen erzählen.  WAZ und Ruhr Nachrichten tun das. Es ist eine unwichtige Geschichte. Aber es gibt auch eine politische Dimension. Und sie hat viel mit der Mentalität im Ruhrgebiet und seinen Strukturen zu tun.

Klar, liest man WAZ und Ruhr Nachrichten scheint die Geschichte über die Trennung zischen Leiter Arne Nobel und dem Rottstr5-Theater klar. Persönliche Probleme, es will einer zur Ruhe kommen – man ist einfach an das Ende des gemeinsamen Weges gekommen. Interna. Gerüchte. Das wars. Belanglos. Mich interessiert so etwas nie: Menschen haben Probleme oder auch nicht und das ist ihre Sache. Darüber schreibe ich nicht – auch heute nicht. Denn das ist nur eine Dimension des Problems. Vielleicht hat es auch nichts damit zu tun, ist einfach nur das Gelaber, das man in Bochumer Kneipen aufschnappt. Die offensichtliche, die einfache, die unwichtige Geschichte.

Die andere ist: Als Arne Nobel mit dem Rottstr5-Theater begann, hatte er einen Plan. Er kam ja von ausserhalb, kannte das Ruhrgebiet nicht so gut. Seine Idee: Wir machen hier grandioses Theater. Wir werden erfolgreich sein. Wir werden gut sein – und dann werden uns die Stadt und das Land fördern. Denn eines ist klar: Theater hat mit „Kreativwirtschaft“ nichts zu tun. Es gehört zur kulturellen Grundversorgung. Seine Finanzierung ist eine öffentliche Aufgabe. Nobel ging davon aus, dass das Rottstr5-Theater etwas von der Förderung abbekommen würde, wenn es gut und erfolgreich wäre. Er glaubte daran, dass sich Leistung lohnt, das man sich mit Leistung Respekt und Anerkennung erarbeiten kann.

Arne  Nobel kannte Bochum und das Ruhrgebiet nicht.

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Der Ruhrpilot

Arne Nobel Foto: Chantal Stauder

Bochum: „…eine Rückkehr von Arne Nobel ans Rottstr5Theater ist in den kommenden Monaten nicht abzusehen“…Bo Alternativ

Bochum II: Arne Nobel und das Rottstr5-Theater trennen sich…Der Westen

Bochum III: Arne Nobel von Pflichten und Mitgliedschaft entbunden…Ruhr Nachrichten

Debatte: Piraten gehen gegen ihre Problemfälle vor…Spiegel

NRW: Land wirbt mit Münchner Biergarten…Bild

NRW II: Offizielle Reaktionen zum vermeintlichen “Schultrojaner” der Schulbuchverlage…Pottblog

Dortmund: Grüne blamieren sich mit falschem Ortsschild von „Mühlheim“…Der Westen

Dortmund II: Putzfrau schrubbt Kunstwerk kaputt…Der Westen

Essen: Rat entlasten, nicht besser bezahlen…Der Westen

Oberhausen: Die Leiden des griechischstämmigen Kämmerers…Spiegel

Umland: re:publica 2012: Action!…Spreeblick

Umland II: Neonazi-Kundgebung in Wuppertal am 9. November…NRWREX

Umland III: Zehn Aphorismen zum Arabischen Frühling…Zoom

Medien: FAZ/SZ verzichten auf ihre Einzigartigkeit – Glückwunsch…Mediaclinique

 

 

Köln-Kalk will Pro NRW stoppen

Pro NRW: Markus Beisicht

Wenn die Anhänger von ProNRW am 19. November gegen das Autonome Zentrum in Köln-Kalk demonstrieren, werden sie auf Widerstand treffen. Köln.Kalk macht dicht!

Hetze gegen Ausländer, billige Anzüge  und ein Führer dem es immer wieder gelingt, seine Zuhörer allein dadurch zu erheitern, indem er in ein Mikrofon spricht und eine krachende Wahlniederlage in Berlin: Markus Beisicht hat um sich herum eine kleine Loosertruppe geschart. Und die ist immer auf der Suche nach Gelegenheiten sich zu blamieren. Zum Beispiel durch die Ankündigung von „Großdemonstrationen“ zu denen dann häufig nur gute 100 Gestalten kommen. Und die haben dann auch noch Ärger mit Gegendemonstranten. 

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Geierabend: Pannekopp-Orden für Marita Hetmeier

Marita Hetmeier Foto: Homepage MH

Einmal im Jahr vergeben die Faschings-Desperados vom Geierabend ihren Karnevalsorden: Den Pannekopp. 28,5 Kilo rostiger Stahl – die muss man sich erst einmal verdienen. Die Vorsitzende der SPD in der Dortmunder Nordstadt, Marita Hetmeier, wäre eine würdige Preisträgerin.

Am 5. Januar startet im Dortmund der Geierabend in seine 21. Saison. Alternativ-Karneval, laut, böse und bunt. Im vergangenen Jahr war ich das erste Mal dabei und es hat mir gut gefallen, obwohl ich zwei Dinge eigentlich nicht ausstehen kann: Kleinkunst und Karneval. Mit dabei in der Rolle des Steigers: Martin Kaysh, der auch bei den Ruhrbaronen mitmacht – und nein, es hat mir nicht nur gefallen, weil Martin ein Kumpel ist.

Einer der Höhepunkte des Geierabends ist die Verleihung des Pannekopp-Ordens. Hässlich ist der und aus rostigem Stahl – man muss also schon einiges geleistet haben, um ihn verliehen zu bekommen. Im vergangenen Jahr bekam ihn die PCB-Skandalfirma Envio – besser hätte ich es gefunden, wenn der Chef der  Butze, Dirk Neupert,  ihn direkt umgehängt bekommen hätte. Verantwortliche sollte man auch benennen.

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Occupy the Krise

Eine Komödie am Finanzplatz Frankfurt/Main? In einer Rating-Agentur, wo Derivat-Piraten und Finanzjongleure sich ihre Noten für Pflicht und Kür abholen? Von unserem Gastautor, dem Regisseur Rolf Silber

Über ein Frau, die nach ganz oben will und die durch Zufall lernt, warum ein Hamburger Nachrichtenmagazin vor kurzem getitelt hatte: „Karrieren werden beim Pinkeln gemacht“? Und das nicht im Frauenwaschraum? Schnittengewitter und Geschlechterkampf, Bowling und Rating, Freundinnen die ihre beste Freundin zu ihrem Glück zwingen wollen? Mit fatalen Folgen?

Dazu, ziemlich ernst, etwas Konkurrenz, Verschwörung, Verstrickung und Existenzvernichtung, die sich abwechseln sollten mit witzigen Wortgefechten und burlesken Situationen. Und mit der Frage: Wem kann ich hier trauen? Wer schleift schon gegen mich das Messer? Und warum sieht der Kerl der frau so auf die Nerven

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Der Ruhrpilot

Adolf Sauerland

Duisburg: Leser küren Adolf Sauerland zum besten Duisburger aller Zeiten…Der Westen

NRW: Campen aus Protest…Welt

Pop: Die Rocky Horror Lulu Show…Spiegel

Bochum: Faber-Lotto will nach Schleswig-Holstein…Ruhr Nachrichten

Dortmund: Millionenverluste bei Envio im Jahr 2010…Der Westen

Dortmund II: CDU lehnt höhere Steuer ab…Ruhr Nachrichten

Mülheim: Piraten präsentieren ÖPNV-Konzept…Der Westen

Umland: Occupy Athens…Frontmotor

Film: Originalfassungen (OmU) sind einfach besser!…Zoom

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Griechenland: Chaos oder Katharsis

Akropolis Foto: Fantasy Lizenz: GNU

Griechenlands Regierungschef Giorgos Papandreou wird die Griechen über das Rettungspakte in einer Volksabstimmung bestimmen lassen. Ein richtige Schritt.

Es hat schon mal mehr Spaß gemacht, halber Grieche zu sein. Was habe ich es genossen meine Freunde als Verlierer der Völkerwanderung zu bezeichnen, weil ihre Vorfahren ja nicht am warmen Mittelmeer lebten, sondern im nieseligen Deutschland. Und natürlich hab ich immer beiläufig erwähnt, dass zu einer Zeit, als die Griechen die Demokratie erfanden und die Perser schlugen, die Deutschen in Holzhütten lebten und es genossen, sich gegenseitig zu entlausen. Tja, Hochmut kommt vor dem Fall. In den letzten Jahren war ich es, der viele dumme Sprüche einstecken musste. Kommt vor.

Ich hab gerade lange mit meinem Freund Athanasios über Griechenland telefoniert. Wir waren uns beide einig, dass es eine gute Idee von Papandreou ist, die Griechen über das Rettungspaket abstimmen zu lassen. Eine so weitgehende Entscheidung, die so tief in das Leben der  Menschen eingreift, sollte von den Menschen  selbst

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David macht ’nen Comic: „Die wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland“

"Die wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland" Ein Bohrinsel-Comic von David Schraven und Vincent Burmeister
"Die wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland" Ein Bohrinsel-Comic von David Schraven und Vincent Burmeister
Unser alter Ruhrbaron-Kollege David Schraven hat für den Carlsen-Verlag einen Comic geschrieben und der Hamburger Zeichner Vincent Burmeister hat ihn illustriert. Ich hab das Stück jetzt in der Hand. Seit ein paar Tagen ist der Comic erhältlich.

Und? Mir gefällt der Comic – obwohl ich sonst kein Comic-Leser bin. Die Zeichnungen sind opulent, die Geschichte ist abgefahren, spannend, überraschend.

Worum geht es? Nun: Im März 1980 versank im norwegischen Ekofisk-Feld die Bohrinsel „Alexander Kielland“ während eines Orkans mitten in der Nordsee; das Unglück forderte 123 Opfer. David erzählt jetzt unter dem Titel: „Die Wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland“ eine Story, wie es hätte sein können. Dass der Grund für die Katastrophe vielleicht nicht im Sturm lag, und auch nicht in einer Weltverschwörung, wie sie manche vermuten, sondern vielleicht in einer Liebesgeschichte, die völlig aus dem Ruder lief. Eine Enttäuschung mündet in Eifersucht und schließlich in Mord.

Vincent Burmeister hat diese fiktive Bohrinsel-Story klasse in Szene gesetzt. Der Sturmumtoste Stahlgigant wird grausam lebendig. Dabei ist der Comic keine dieser Sprechblasen-Friedhöfe, sondern die Geschichte wird in ungewöhnlichen Bildern aus einer ungewöhnlichen Ich-Perspektive erzählt. David erzählt zurückhaltend, sparsam und cool. Zusammen mit den Bildern von Vincent kriegt das Ganze ein irres Eigenleben.

„Die Wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland“ ist Davids erster Comic.

Gemeinsam mit Vincent arbeitet er aktuell für den Carlsen-Verlag schon an einem zweiten Stück. Diesmal geht es um eine andere wahre Geschichte. Was genau, will er noch nicht verraten.

Der Kielland-Comic ist auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Hier gibt es das:

„Die Wahre Geschichte vom Untergang der Alexander Kielland“
Carlsen Verlag
Hardcover / 30,1 x 22,5 cm
64 Seiten ab 14 Jahren
ISBN 978-3-551-73052-7