Von links nach rechts: Peter Schnell, Viktor Seroneit, Andrea Held, Janina Krüger. Foto: Ehrenamt Agentur Essen e.V.
Pils, Kölsch und Altbier zusammenzuschütten, das muss man sich erst mal trauen. Bei seinem 200. Stammtisch im Juni im PlakatKunstHof in Essen-Rüttenscheid hat Viktor Seroneit spaßeshalber „PiAKö“ serviert, Nordrhein-Westfalen und seiner NRW-Ministerpräsidentin zu Ehren. Es ist Viktors letzter Stammtisch gewesen. Essen und die Ruhrstadt haben eine einzigartige Persönlichkeit verloren. Von unserem Gastautor Uwe Knüpfer
Wenn es jemandem gelang, PiAKö als fast trinkbar zu verkaufen, dann Viktor. Er war, was man heute einen begnadeten Netzwerker nennt. Er brachte zusammen, was zusammengehört – und manchmal auch, was oder wer eigentlich nichts miteinander zu tun haben will.
Es wird wahrlich nicht wenig geredet und „getalkt“ im Ruhrgebiet. Mit Vorliebe aneinander vorbei oder übereinander her. Die Stammtisch-Zusammenkünfte in Viktors Rüttenscheider Hinterhof sind anders gewesen. Allein schon wegen der Enge konnten sich hier Künstler und Banker, Kreative und Verwalter, Schreiber und
Die britische Sängerin Amy Winehouse ist gestorben. Sie wurden tot in ihrem Haus in Camden, Nord-London, gefunden. Winehouse wurde 27 Jahre alt und gehört damit nun zum Klub 27. Klub 27 bezeichnet eine Gruppe von Musikern, die im Alter von 27 Jahren starben: Zum Club 27 gehören unter anderem Brian Jones, Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison und Kurt Cobain.
Das Sicherheitskonzept auf der Zeche Zollverein ist schlecht – oder zumindest miserabel umgesetzt. Das wissen wir seit den Berichten aus der WAZ. Der Brandschutz in der Kohlenwäsche war jahrelang – auch während der Kulturhauptstadtzeit – unter aller Sau. Hätte es dort gebrannt, Menschen wären reihenweise gestorben. Damit nicht genug. Die WAZ hatte auch die Verkehrswegesicherung auf Zollverein angegriffen. Auf den Mannschaftsbrücken waren keine ausreichenden Geländer angebracht. Kinder hätten dort jederzeit runterstürzen können. Das Sicherheitskonzept für den Restpark war und ist unter aller Sau – wenn es überhaupt richtig umgesetzt worden ist. Immer wieder wurde der WAZ-Autor Daniel Drepper für seine Berichte persönlich von den Verantwortlichen auf Zollverein angegriffen und schlecht gemacht. Damit nicht genug. Im Lokalteil der WAZ Essen haben sich die Hofberichterstatter lustig gemacht über Dreppers Recherchen.
Und die Hofberichterstatter der WAZ Essen machen das, was sie so machen. Sie schreiben – ähnlich wie Adolf Sauerland nach dem Loveparade-Desaster – die Schuld allein dem Opfer zu. Der junge Mann habe vielleicht Alkohol getrunken, sei verbotenerweise über Absperrungen geklettert und dann an seinem eigenen Leichtsinn gestorben.
Der Schriftsteller Abbas Khider war am Mittwoch Gast der Reihe „textrevolte“ von Literaturbüro Ruhr und Ringlokschuppen Mülheim
Wenn man den heute 38jährigen aus dem Irak stammenden Abbas Khider fragt, wie es ihn nach Deutschland verschlagen habe, erzählt er bereitwillig seine Geschichte, obwohl er sie schon in Dutzenden Interviews erläutern musste. „Aber“, sagt er dazu, „ich bin selbst erstaunt darüber, dass ich sie jedes Mal etwas anders erzähle und sie bei jedem Gespräch auch etwas anders sehe oder etwas anderes daran entdecke.“
Und wenn Abbas Khider erzählt, dann tut er dies mit dem ganzen Körper. Flackert sein Zorn auf Saddam Hussein und dessen Regime auf, dann sieht man diesen Zorn in seinem schönen Gesicht. Spricht er von der Taubenzucht, der er selbst einst für sechs Jahre so verfiel wie Mahdi, der Protagonist seines jüngsten Buches, dann ahmen seine Hände die Bewegungen einer Taube nach, ihres Flugs. Kein asiatischer Taiji-Lehrer könnte sich eleganter bewegen.
Anders B., der Attentäter von Oslo, war in der norwegischen Fortschrittspartei aktiv. Sie gehören zu den Vorbildern der extrem rechten Partei Pro NRW.
Manfred Rouhs, ehemaliger Neonazi und heutiger Vorsitzender von Pro Deutschland, mimt nach den Anschläg von Oslo den Betroffenen:
„Ob die Täter nun einen islamistischen Hintergrund haben oder welcher totalitären und menschenverachtenden Ideologie sie sonst anhängen mögen: Die Politik hat Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Bürger vor solchen Wahnsinnigen geschützt werden. Wir müssen unsere Freiheitsrechte verteidigen – und zwar gegen jede Art von Extremismus.“
Liest man sich die Ansichten von Anders B., dem mutmaßlichen Mörder von Oslo durch, zeigt sich: Der Mann hätte mit seinen Ansichten auch bei Pro NRW oder Pro Deutschland landen können – und tatsächlich gibt er laut einem Artikel in der Welt an in einer Pro-NRW Vorbildpartei, der norwegischen Fortschrittspartei, aktiv gewesen zu sein. Der Extremismus, von dem sich Rouhs scheinheilig distanziert, ist sein eigenes Gedankengut.
Über die Fortschrittspartei schreibt pro Bonn, der lokale Ableger der Rechtspopulisten, auf seiner Homepage:
Was in Schweden passiert ist, ist ein gesellschaftlicher Prozess, der in allen hochindustrialisierten Staaten Europas mit ungezügelter Masseneinwanderung beobachtet werden kann. Der Konsens vom überdehnten Toleranzbegriff wird aufgekündigt. In Norwegen kennt die Fortschrittspartei seit 1989 zweistellige Ergebnisse, während in Dänemark die Volkspartei 1998 ihren Siegeszug angetreten hatte. Nur die Bundesrepublik Deutschland geht diesbezüglich noch einen Sonderweg. Im Bundestag gibt es nur drei Fraktionen linker Parteien und zwei verorten sich in der „Mitte“, ein rechtsdemokratisches Korrektiv fehlt bisher gänzlich.
Andres B. war kein klassischer Neonazi: Er war ein Rechtspopulist, der seiner Ideologie, dem Hass gegen die multikulturelle und offene Gesellschaft, hat Taten folgen lassen. Er hasste Moslems, hielt die Presse für multikulturell unterwandert und Norwegen durch Muslime bedroht. Klingt alles nach Pro NRW. Und zeigt, dass es gute Gründe gibt, den Beisicht-Verein vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Und das nicht nur, weil sich dort ehemalige Neonazis tummeln. Sondern weil sie so sind wie sie sind.
Der Berliner Ableger, Pro Berlin, tritt übrigens zur Wahl in Berlin an.
Die größte Werberdichte, die größten Dichten der Erfolgreichen, die größte Dichtung ihrer Selbst breitet sich in der Werbehauptstadt Düsseldorf aus. Ich war zufällig dabei. Oder auch fern. Von unserem Gastautor Thomas Meiser
Wiewohl mich Werber nicht interessieren, sondern nur Kumpels. Und eine Kumpeline. Mit denen traf ich mich. Wie jedes Jahr. Auf der Oberkassler Kirmes Eine literarisch angelegte Studie. Mit Zitaten von Peter Hein, demGott der Fehlfarben.
Der Text ist sehr nahedran, aber schlicht Prosa.
Karla mal wieder völlig besoffen angekommen. Der berühmten Goldschmiedin mangelt wohl es an Mikrokoodination. Taxi gut, sagt sie.
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