Nach Paris-Terror: Anzeige gegen Steinbach

Mit augenzwinkernden Smiley Morde kommentierend: Erika Steinbach
Mit augenzwinkernden Smiley Morde kommentierend: Erika Steinbach (Foto: Wikipedia /CC BY-SA 3.0 de)

Trauer. Fassungslosigkeit. Erschrecken. Für viele, auch für mich, die vorherrschenden Gefühle nach dem gestrigen Terrorakt in Paris.

Doch nicht alle fühlten dies  – oder haben nicht gelernt, wie man diesen Gefühlen angemessen Ausdruck verleiht. So wie Tilo Jung. Oder Erika Steinbach.

Letztere wurde nun wegen der „Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener“ angezeigt.

Mit ungläubiger Trauer schaue ich immer noch nach Paris. Zwölf Menschen starben. Die meisten davon waren Journalistenkollegen, einzelne waren Menschen, die ihr Leben liessen, weil sie diese Kollegen beschützen wollten. Wir Ruhrbarone haben gestern unseren Gedanken und Gefühlen Ausdruck verliehen, getrauert – und versprochen weiter mit unserem Mittel, dem Wort, die Freiheit zu verteidigen. Viele Menschen sahen und sehen die Sache genauso wie wir. Gleich ob sie Journalisten sind oder nicht. Das ist gut so.

Doch es gibt sie, leider, wie immer: die Wenigen, die versuchen, die Terrormorde für ihre eigene Agenda, ihre eigene Eitelkeit zu nutzen.

So fragte der Krautreporter Tilo Jung kurz nach Bekanntwerden des Anschlags: 10917832_10204405943600962_6245287998146925918_n

Ich grübel immer noch über der Frage, ob dies pseudo-intellektuell oder schlicht ungebildet ist. Ein einfach Blick in den Duden hätte Jung geholfen seine Frage zu beantworten, hätte er tatsächlich das Wort „Terroranschlag“ nicht verstanden – es steht also zu befürchten, dass er mühselig versuchte, irgendeine Metaebene zu erreichen, die ihm aber wohl noch lange verwährt bleiben wird.

Aber es geht immer noch ein bißchen schlimmer.
Dies bewies Erika Steinbach (CDU). Die aktuelle Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion (sic!) twitterte:Screenshot 2015-01-08 at 02.41.59 nachm.

Über diese Geschmacklosigkeit berichteten bald andere Medienkollegen.

Der Hannoveraner Verleger Jens Bolm spürte mehr tun zu müssen, und zeigte Steinbach umgehend bei der Berliner Polizei an, wegen der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener: „Ich fand das unangemessen und widerwärtig. Und einfach nur dagegen zu twittern, war mir zu wenig.“

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Zu den Erfolgsaussichten sagte Bolm: „Ich hoffe, dass es nicht im Sande verläuft. Als Bundestagsabgeordnete und in ihrer Funktion steht Frau Steinbach in einer besonderen Verantwortung.“

 

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Arno Schmidt
Arno Schmidt
9 Jahre zuvor

Ich hätte da ja sicherheitshalber einen Disclaimer eingefügt, Herr Bartoschek.

Nils
9 Jahre zuvor

Danke fürs drauf aufmerksam machen!

Thomas Baader
Thomas Baader
9 Jahre zuvor

Frau Steinbach kann dieser Anzeige mit großer Gelassenheit entgegenblicken, denn die Aussicht auf Erfolg ist null. Man mag ihre Worte geschmacklos finden oder nicht, aber strafrechtlich relevant sind sie auf keinen Fall.

Robin Patzwaldt
Editor
9 Jahre zuvor

Geschmackloser als die eigentliche Twitter-Nachricht von Frau Steinbach fand ich ja fast noch die Rechtfertigungs- bzw Relativierungsversuche danach… 🙁

Joachim Bomann
Joachim Bomann
9 Jahre zuvor

Ein Arno Schmidt würde das auch nicht machen. Sicherheitshalber. 😉

Marcel
Marcel
9 Jahre zuvor

Inwiefern nutzt Tilo Jung die schrecklichen Morde für seine eigene Agenda?
Die Frage mag nicht sensibel sein, weil sie den empathischen Charakter vermissen lässt und kein Mitgefühl zeigt. Trotzdem ist die Frage legitim. Aber Tilo Jung zu unterstellen, dass er die Morde gar gutheißen würde oder es ihm egal wäre, ist eine gewagte Interpretation.

JR
JR
9 Jahre zuvor

Jung hat sich bei dem unsäglichen Format „Jung & naiv“ diese dämlichen Fragen so angewöhnt, dass er sie jetzt nicht mehr lassen kann. Mehr steckt vermutlich nicht dahinter.

Was Steinbach angeht ist jede Reaktion, die über eine verächtlich hochgezogene Augenbraue hinausgeht, sowieso reine Energieverschwendung.

Günther A. Classen
Günther A. Classen
9 Jahre zuvor

Erika Steinbach?

Ist das nicht die Nichte von Hermann Göring?

Ach, nee, ihr Mädchenname war Herrmann.

„Erika Steinbach, geb. Hermann (* 25. Juli 1943 in Rahmel, Reichsgau Danzig-Westpreußen; seit 1945 wieder Rumia, Polen),“

http://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Steinbach

„Der Reichsgau Danzig-Westpreußen war von 1939 bis 1945 ein Reichsgau des Deutschen Reiches. Er wurde nach dem Polenfeldzug gebildet und bestand überwiegend aus annektiertem Staatsgebiet des zuvor besetzten Polen,“

http://de.wikipedia.org/wiki/Danzig-Westpreu%C3%9Fen

Ich verwexel die Bundestagsabgeordnete und „falsche Vertriebene“ Erika Steienbach-Herrmann, geb. Herrmann (CDU) ständig mit der Eva Herman:

„„Wir müssen den Familien Entlastung und nicht Belastung zumuten und müssen auch ’ne Gerechtigkeit schaffen zwischen kinderlosen und kinderreichen Familien. Und wir müssen vor allem das Bild der Mutter in Deutschland auch wieder wertschätzen lernen, das leider ja mit dem Nationalsozialismus und der darauf folgenden 68er-Bewegung abgeschafft wurde.“

Klingt ja auch immer alles so ähnlich. Erika Steinbach-Hermann hält die „NSDAP für ein linke Partei“.

Sie ist selbstverständlich auch Trägerin des Bayerischen Verdienstordens.

Und „dass Polen bereits im März 1939 mobil gemacht habe“, gehört natürlich zu ihren historischen Standards.

Daher wird sie in Poloen besonders innig verehrt:

„Der polnische Außenminister Radosław Sikorski sagte über sie: „[…] die mit Hitler in unser Land kam und mit Hitler wieder gehen musste“. (Wikipedia)

Ein feines Früchten, diese Erika Steinbach-Gö…, äh, -Herrrrrrrmann..

Je suis Charlie.

Gernot Wisskirchner
Gernot Wisskirchner
9 Jahre zuvor

Frau Steinbach, so „gaga-rechts“ die auch sein mag, hat in ihrem Post doch ein „Ironie-Smiliey“ verwendet, wieso dürfen alle „Charlie sein“ nur Frau Steinbach nicht?

Ich tippte, das ist hier nur so eine Marketing-Sache von Herrn Bartoschek und seinem Verleger Bolm. Find ich auch irgendwie schäbig ;-).

Günther A. Classen
Günther A. Classen
9 Jahre zuvor

Da war noch was:

“ Bei einer von der Rzeczpospolita durchgeführten Umfrage, welche Person bei den Polen am meisten Angst auslöse, wurde Erika Steinbach von 38 % der Befragten genannt und kam damit auf Platz 2; mehr Ängste würde nur Wladimir Putin mit 56 % auslösen.“

http://de.wikipedia.org/wiki/Erika_Steinbach

http://www.sueddeutsche.de/politik/polen-steinbach-und-die-presse-aufregung-um-die-blonde-bestie-1.493248

Günther A. Classen
Günther A. Classen
9 Jahre zuvor

„Gernot Wisskirchner 8. Januar 2015 um 17:14

Frau Steinbach, so “gaga-rechts” die auch sein mag, hat in ihrem Post doch ein “Ironie-Smiliey” verwendet, wieso dürfen alle “Charlie sein” nur Frau Steinbach nicht?

Ich tippte, das ist hier nur so eine Marketing-Sache von Herrn Bartoschek und seinem Verleger Bolm. Find ich auch irgendwie schäbig ;-).“

Och,nee, Herr @ Wisskirchner,

von Focus über die Rheinische Post bis hin zum Tagesspiegel und quer durch die sog. sozialen Netze halten nahezu alle Steinbachs aktuelle Ausfälligkeiten für absolut degoutant und völlig neben der Spur – „Ironie-Smiley“ hin oder her.

Da sich inzwischen für jeden, in dessen Familie innerhalb der letzten drei Generationen der aufrechte Gang eingeführt wurde, sonnenklar ist, dass insbesondere für Frau Steinbach-Hermann Ironie wohl lebenslang eine unerreichbare Fertigkeit bleiben dürfte, sollte eine Abgeordnete des toitschen Bundestages dies irgendwann auch einmal selbstkritisch für sich selbst erkennen.

Apropos „Verleger“:
Ihre diesbezügliche Unterstellung klingt (daher) bestenfalls nach einer der typischen – sinnfreien – Verschwörungstheorien aus dem Kopp-Verlag.

Oliver
Oliver
9 Jahre zuvor

Da wollen wir die (Meinungs-)freiheit verteidigen, demonstrieren mit #JeSuisCharlie fuer das *verdammte* Recht, Witze machen zu duerfen, auch geschmacklose – das muessen andere ertragen. Sagen wir.
Vornerum.

Und zeigen hintenrum Leute an, die eine (zugegeben ziemlich geschmacklosen) Witz machen.

Ich mag die Politik der Steinbach nicht, ganz und gar nicht … aber eine Anzeige ist hier schon rein logisch ein klares Eigentor, Herr Bolm.

– Uebrigens, die Titanic schreibt zu der Meldung, dass 12 Leute erschossen wurden: das haette uns nicht passieren koennen. Wir haben nur 6 Redakteure…
Wollen wir die Titanic jetzt auch anzeigen?

Günther A. Classen
Günther A. Classen
9 Jahre zuvor

@ Oliver,

weiter oben schrieb ich bereits, dass eine Steinbach-Hermann nicht einmal ansatzweise das Stilmittel des Humors und schon gar nicht das der Satire beherrscht.

Die völlig verbiesterte CDU-Abgeordnete ist grundsätzlich nur geschmacklos und völlig neben der Spur.

Der Ausspruch der Titanic ist abgrundtief zynisch und boshaft in der Tat, aber es bleibt dennoch pechschwarzer Humor und Satire.

Genau so hätte umgekehrt auch Charlie Hebdo getextet.

der, der auszog
der, der auszog
9 Jahre zuvor

Bei der Berichterstattung über die Morde an den Pariser Satirikern wurde von den Reportern und Kommentatoren gestern und heute immer auch gefragt, wie weit Satire gehen darf und diese Frage zurecht mit dem Hinweis beantwortet, dass unsere aufgeklärte europäische Gesellschaft grenzwertige Meinungsäußerungen aushalten können muss.

Insofern wundert mich die Dünnhäutigkeit von Jens Bolm, der nicht in der Lage zu sein scheint, den überaus miesen und grenzwertigen Humor von Erika Steinbach, den außer sie selbst vermutlich niemand wirklich versteht, auszuhalten.

Wer meint, jemanden, dessen Meinung ihm nicht passt, denunzieren und gleich vor den Kadi zerren zu müssen, ist sicherlich genauso rückwärtsgewandt wie eine Erika Steinbach und insofern ist Jens Bolm der Politikerin, die er da verklagt, ähnlicher als er es selbst für möglich hält.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Ich sehe bei Frau Steinbach weder „Humor“ noch Ironie, da ich ihren „Werdegang“ (danke @ Günther A. Classen) auch schon einige Zeit verfolge. Diese Frau ist eine fleischgewordene, revanchistisch-reaktionäre Mega-Provokation und als solche noch nicht einmal satisfaktionswürdig.

Zusätzlich bewahrheitet sich wieder die Internet-Regel, nach der Jeder, der hinterher „War doch Ironie!“ schreibt, entweder doof wie 30 Zaunlatten oder abgrundtief und selbstverleugnend ideoligisiert ist.

Aimée
Aimée
9 Jahre zuvor

Gut, dann zeigen wir doch auch gleich mal den Imam Hassen Chalghoumi an, seine Beleidsbekundung gestern nach dem Attentat „Auf Hass könne man nicht mit Gegenhass antworten.“ Damit unterstellt er den Machern von CH Hass als Motivation Hass oder Satire ist Hass (?), aber die Lösung ist eben kein Gegenhass. Nun gestern die Ermordung von 12 Menschen als „Gegenhass“ zu interpretieren, übertrifft aber die Aussage von Frau Steinbach.
Wie soll man darauf dann reagieren?

kraeuterzucker
kraeuterzucker
9 Jahre zuvor

Zu Herrn Jung. Ich finde seinen Tweet sehr intelligent, denn, obwohl ich mit den Tränen kämpfte als ich die Nachrichten sah, ging mir dasselbe durch den Kopf.
Was ist Terror? Nach Wikipedia: Der Terror (lat. terror „Schrecken“) ist die systematische und oftmals willkürlich erscheinende Verbreitung von Angst und Schrecken durch ausgeübte oder angedrohte Gewalt, um Menschen gefügig zu machen.
Das bedeutet, für Terror braucht es zwei Seiten. Den einen, der Gewalt ausübt, und den anderen, der sich dadurch ängstigen lässt. Darum sind die Schilder auf den Trauerdemonstrationen so wichtig, auf denen steht „We are not afraid.“ Oder wie es Stoltenberg, damals 2011 sagte: “We will never renounce our values – our answer is more democracy, more openness and more humanity.”

Wenn wir Gewalt und Mord mehr als Unfall deuten, als Übel, dass wir in unserer freien Welt aushalten müssen, dann beugen wir uns nicht denjenigen, die Hass und Furcht sähen wollen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

: „Damit unterstellt er den Machern von CH Hass als Motivation..“ Was rauchen Sie eigentlich für ein verunreinigtes Kraut? Nur weil Sie das in Ihrem Hass auf alle Imame so wollen, wird es weder im Artikel noch durch einen bei anderen Gelegenheiten in Mikrosekunden beginnenden Shitstorm gegen solch eine angebliche Beleidigung von CH belegt. Wo sind denn die berechtigten medialen Zornesausbrüche, die nun schon ganze Litfaßsäulen füllen würden, wenn Ihre „Interpretation“ (privat würde ich es Gehirnauswurf nennen) irgendeinen wahren Hintergrund hätte? Oder haben nur Sie die Geheimbrille zum Erkennen der perfiden Absichten des Imams und wir sind *alle* blöd?

Aimée
Aimée
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann,

was Sie rauchen und mir unterstellen wollen, ist mir ehrlich latte. Bleiben Sie wenigstens auf dem normalen Maße der zivilisierten Sachlichkeit, Sie dürfen gerne weiter unterstellen und ich schreiben dann-belegen-. Dies können Sie zwar nicht, aber ich lach mir einen Keks.
„Was rauchen Sie eigentlich für ein verunreinigtes Kraut?“ Die Unterstellung ist im Übrigen so alt, darüber lacht meine Oma schon nicht mehr!

“ Nur weil Sie das in Ihrem Hass auf alle Imame so wollen, wird es weder im Artikel noch durch einen bei anderen Gelegenheiten in Mikrosekunden beginnenden Shitstorm gegen solch eine angebliche Beleidigung von CH belegt.“
Nun, wo habe ich denn Hass auf alle Imame? Wieder eine Unterstellung, können Sie eigentlich weder sachlich etwas schreiben, noch etwas belegen oder widerlegen, oder haben Sie einfach ein Problem, weil Sie einer Frau nicht das Wasser reichen können.?

“ Wo sind denn die berechtigten medialen Zornesausbrüche, die nun schon ganze Litfaßsäulen füllen würden, wenn Ihre “Interpretation” (privat würde ich es Gehirnauswurf nennen) irgendeinen wahren Hintergrund hätte? Oder haben nur Sie die Geheimbrille zum Erkennen der perfiden Absichten des Imams und wir sind *alle* blöd?“

Die Aussage war „Auf Hass könne man nicht mit Gegenhass antworten.”, können Sie eigentlich lesen oder war ihre Unterstellung mit dem „Kraut“ nur ein Hilferuf Ihrerseits, weils nur für billiges Kraut reicht (und das erkennt man an Ihren Einträgen). Wie Sie was interpretieren, kann man schmunzelnd bis lachend nachlesen, Stichwort: Demo!
Ich habe auch keine Blödheit unterstellt (wo denn?), allertdings Ihnen unterstelle ich dies und das ist nicht einmal eine Interpretation, sondern Sie belegen ist und zwar unheimlich gut!

Gerd
Gerd
9 Jahre zuvor

Erika hat (leider) vollkommen recht! Mach dich über die KK lustig und es wird dich keine Spanische Inquisition auf dem Scheiterhaufen verbrennen! Stell dich vor eine Synagoge und ruf „…,…“. Dann kommt kein Rabbi mit einer Schubkarre voll Pflastersteine raus.

Bei einer und nur einer anderen Ideologie sollte man sowas aus Selbsterhaltung nicht machen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

: Nochmal: Wer außer Ihnen regt sich über Ihre zitierte Aussage von Hassen Chalghoumi auf? Wer aus dem Lager der dedizierten Radikalislamisten-Gegner regt sich überhaupt über Hassen Chalghoumi auf?

http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/nach-dem-anschlag-in-paris-muslime-in-geiselhaft-13359608.html
„Der Vorbeter aus dem im Norden von Paris gelegenen Vorort hatte sich einen Namen gemacht, als er 2006 die Veröffentlichung der Mohammed-Karikaturen durch „Charlie Hebdo“ verteidigte. Er ist ein Imam, wie ihn sich die Republik wünscht. Er macht sich gegen den Ganzkörperschleier und für die Gleichstellung der Frau stark.“

Da haben Sie Ihre Unterstellung, Chalghoumi würde CH „Hass“ unterstellen. Passt nicht in Ihr geistiges Beuteschema? Schade aber auch, evt. doch besser anderes Zeug rauchen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Gerd: Wir können uns gern gemeinsam vor eine Moschee stellen und „Allah ist schei…“ brüllen. Ich wette, dass allein Sie wegen Ihrer hasserfüllten, dummen und durch nichts belegbaren Vorurteile was aufs Maul bekommen. Zurecht.

bersteknall
bersteknall
9 Jahre zuvor

Bin versucht, ein plattes „Mimimimi“ – Geheul anzustimmen, denn dass ausgerechnet die ruhrbarone sich über Geschmacklosigkeiten aufregen, ist schon etwas larmoyant.
Zu oft liest man hier ungefilterten Frauenhass, hypertrendigen Meinungsmurks, komplett Zartheit vermissende Analysen. Auch die trotzigen Automatismen, mit denen z.B. Herr Bartoschek auf seine Kritiker einschlägt, zeugen nicht von Reflektion.

Stefan Laurin
Admin
9 Jahre zuvor
Reply to  bersteknall

@bersteknall: Heul doch 🙂

Aimée
Aimée
9 Jahre zuvor

@KLaus Lohmann,

wer außer Ihnen, relativiert die Aussage von Hassan Chalghoumi, unterstellt und stellt falsch Behauptungen auf, die er nicht belegen kann?
Sie!!!!

Falls Sie der Meinung sind, eine Beleidsbekundung ist angemessen angesichts von 12 Dahingemeuchelten mit den Worten “ Auf Hass könne man nicht mit Gegenhass antworten.”, dann mag dies Ihre Meinung sein, zeigt aber nur Ihre Geisteshaltung. Sie brauchen mir nichts zu unterstellen, was Sie sind, nämlich ein menschenverachtender Relativierer, dem nichts anderes einfällt als mit Projektionen und Unterstellungen zu agieren.

Ansonsten statt unterstellen, lieber Fakten belegen und medizinische Hilfe suchen, Herr Lohmann! 🙂 🙂

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#27 Aimée:
Also fassen wir doch mal zum Ende der fruchtlosen Diskussion zusammen, bevor das restliche Publikum hier vor Langeweile über 100 Zeilen Beleidigungen und 1 Zeile Inhalt wegstirbt. Ich hatte Sie gefragt, ob es in Ihrer Engstirnigkeit doch vielleicht die Möglichkeit gibt, Ihr „Hass“-Zitat von Chalghoumi anders zu interpretieren bzw. in einem anderen Kontext zu sehen. Die taz tut dies übrigens hier:
http://www.taz.de/!152425/ :
„„In einem angespannten internationalen politischen Kontext, angeheizt von den Spinnereien terroristischer Gruppen, die sich fälschlicherweise auf den Islam beziehen, **rufen wir all jene auf, die an den Werten der Republik und der Demokratie hängen, Provokationen zu vermeiden, die nur dazu dienen, Öl ins Feuer zu gießen“**, so der CFCM weiter.

[…]Frankreichs wohl bekanntester Imam Hassen Chalghoumi sagte: „Die Barbarei der Angreifer hat nichts mit dem Islam zu tun.“ Auf Hass könne man nicht mit Gegenhass antworten, sagte der aus Tunesien stammende Geistliche beim Besuch des Tatorts gegenüber dem französischen TV-Sender BFMTV. „Die Journalisten sind die Märtyrer der Freiheit.“ “

Kein Wort darüber, dass Chalghoumi mit „Hass“ die Arbeit von Charlie Hebdu gemeint haben könnte.

Aber Sie, liebe Aimée, bestehen weiter auf Ihrer exotischen Interpretation und unterstellen Chalghoumi trotz seiner in der Vergangenheit deutlich demonstrierten Solidarität mit CH mit verbissener und persönlich beleidigender Cholerik, er hätte CH im Angesicht der 12 Toten dadurch nicht angemessen gewürdigt.

Ich verbleibe dagegen mit meiner Meinung synchron zur restlichen medialen Weltöffentlichkeit, dass Chalghoumi natürlich und wie viele andere Moslems weltweit dazu aufruft, diese abscheulichen Morde nicht mit ebenso abscheulicher Gewalt zu beantworten. Belassen wir es dabei.

Aimée
Aimée
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann,

lassen Sie es doch einfach einmal mit Ihren Zusammenfassungen 🙂 , Sie haben sicher Talente (Empfehlung div. Drogen), aber sicher nicht etwas zu interpretieren oder zusammenzufassen!

Im Gegensatz zu Ihnen interpretiere ich nicht die Aussage des Imam, sondern „hänge“ an den Artikel über die „gehaltvolle“ Aussage einer Steinbach eine ebenso „geschmackvolle“ Beleidsbekundung dran! (Aussage Imam Chalghoumi als Reaktion auf den Terroranschlag: „Auf Hass könne man nicht mit Gegenhass antworten“).

Trauert man, dann ist es all. üblich eben der Toten zu gedenken, das ist menschlich und nicht eins drauf zu setzen, Ihnen Hass zu unterstellen und Ihnen damit quasi eine Schuld/Teilschuld zu zuschieben.
Ihre Aussage „Kein Wort darüber, dass Chalghoumi mit “Hass” die Arbeit von Charlie Hebdu gemeint haben könnte.“ Nun, dann ist es aber verwunderlich das er solche Worte als Reaktion auf einen bestialische Art des Dahinheucheln gebraucht. Dann fängt er, wie es all. mittlerweile üblich ist: 1. nichts mit dem Islam gemeinsam—–> Schuld abwehren, 2. mit dem Wort Hass wird die Schuld den Opfern zu geschoben——> Umkehr der Opfer-Täter-Rolle.

Auch wenn Sie inflationär immer „wir“ schreiben und entsprechend Ihres geistigen Schuhkartons versuchen zu suggerieren, Sie vertreten die Mehrheit (was sicher sogar in Ihrem Umfeld diesem merkwürdigen Paralleluniversum sein kann), sollte es Ihnen klar sein, Ihr verzerrtes Weltbild ist schon pathologiosch.

Kein Mensch will das mit Gegengewalt geantwortet wird, allerdings wollte/will auch kein Mensch, dass auf freie Meinung mit bestialischer Gewalt reagiert wird. Sie verkennen die Tatsachen, negieren und leugnen dies. CH waren die Opfer und über mögliche zukünftige zu spekulieren, ist eine Herabwürdigung der Toten.

Sie sind das Peinlichste an Relativierern, was mir seit langem über meine Füße gestolpert ist.

Gerd
Gerd
9 Jahre zuvor

@Klaus Lohmann,

ach wenn es doch nur Vorurteile wären. Die gewalttätigen Reaktionen auf jegliche Form der Kritik sind nur zu real.

http://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Westergaard

http://de.wikipedia.org/wiki/Innocence_of_Muslims

‚The life of Brian‘ hat m.W. noch zu keinen Ausschreitungen geführt.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Gerd: Terry Jones selbst hat in einem Interview für die Doku „Geschichte des Brian“ gesagt, dass wegen der Hypersensibilisierung der Religionen heute wohl Niemand mehr diesen Film drehen oder verlegen würde. Also ein wie immer schlechter Vergleich.

Gerd
Gerd
9 Jahre zuvor

Sicher doch, heute würde man sich nicht mehr über das Christentum lustig machen. Hat Eins Live nicht eine Jesus Comedy? Und was ist mit diesen Karikaturen?

http://4.bp.blogspot.com/-AODOnj8RqvA/VK7gr1qtWpI/AAAAAAAAmhs/0OIa_jrhSvY/s1600/hebdo%2Bjew.png

Der Mossad ist deswegen nicht aktiv geworden. Eine Hypersensibilisierung der Religionen(Plural) gibt es nicht, nur eine einzige ist mega mimosenhaft und sofort gewalttätig.

DAVBUB
DAVBUB
9 Jahre zuvor

1. Wo sie recht hat, hat sie recht.
2. Dennoch pietätlos.
3. Der Verleger mißbraucht die Justiz, um als Gutmensch in die Medien zu kommen(hat ja auch funktioniert). Solcherlei Anzeigen werden gerne von Menschen gestellt, die vor achtzig Jahren in die „innere Emigration“(KOTZ-WÜRG) gegangen wären, oder lange vergessen haben, daß sie in der SS waren.
4. Leichenschändung wird von vielen betriebn, auch von Salon-Sozialisten.

trackback

[…] den Ruhrbaronen wird Jens Bolm mit den Worten zitiert: “Ich fand das unangemessen und widerwärtig. Und einfach […]

Thomas Baader
Thomas Baader
9 Jahre zuvor

Aus der FAZ:

„Mit etwas Abstand lässt sich allerdings auch sagen, dass Steinbach einen wichtigen Punkt anspricht. Die unter hiesigen Kabarettisten immer noch beliebte Kritik an der katholischen Kirche wirkt wohlfeil, wenn der gefährlichere religiöse Feind aus Angst um die eigene Unversehrtheit ausgespart wird. Vor einigen Jahren berichtete Bruno Jonas in einem entlarvenden Interview beinahe sentimental von einem Gerichtsverfahren, das er einst wegen Beschimpfung der Kirche durchstehen musste. Den Islam und den islamistischen Terror thematisiere er aber lieber nicht, weil er die Erfahrungen mit dem Karikaturenstreit als zu extrem empfinde. Er werde sich hüten, „auf der Bühne das Falsche zu sagen“. Einen solchen Satz aus dem Mund eines Kabarettisten muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.“
http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/kommentar-zu-tweet-erika-steinbach-und-die-ironie-13362450.html

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@Thomas Baader: Es bleibt aber dabei, dass eine Frau Steinbach mit Ihrem Smilie und der dümmlich-nachgeschobenen „nur Ironie“-Relativierung zynisch und pietätlos war. Für Jemanden, der noch vor 3 Jahren die Nazis wg. des Wortbestandteils „sozialistisch“ im Parteinamen NSDAP ernsthaft als „linke Partei“ bezeichnete und erst nach dem dann folgenden Sturm der Entrüstung sich mit „war nur gezielte Provokation“ herauszureden versuchte, wäre ein CDU-seitiges Redeverbot in der Öffentlichkeit zweckmäßiger als irgendwelche Prozesse wegen Verunglimpfung.

Wilhelm Grubensteiner
Wilhelm Grubensteiner
9 Jahre zuvor

Der Backclash erfolgt erwartungsgemäß mit voller Wucht. Die französischen Sicherheitsorgane nehmen einen 16-jährigen Schüler wegen „Anstiftung zum Terrorismus“ fest, weil er auf FB eine Parodie auf ein Charlie Hebdo Cover gepostet hatte:

http://www.heise.de/tp/artikel/43/43943/1.html

Da auch hier bei den Ruhrbaronen immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird, dass Zensur nur dann Zensur sei, wenn sie von staatlichen Behörden ausginge und nicht von Privaten, finde ich es schon bemerkenswert, dass streng genommen die Pressefreiheit durch das Attentat in Paris nicht beschädigt wurde. Es wurde, und das ist wahrscheinlich noch schlimmer, Angst verbreitet, damit die Künstler und Journalisten ihr Recht auf Kunst-, Meinungs- und Pressefreiheit nicht mehr ausüben.

In den neuerlichen Fällen handelt es sich dagegen um die klassische Einschränkung der Kunst-, Meinungs- und Pressefreiheit durch den Staat. Dass hierzu nicht bei den Ruhrbaronen zu lesen ist, erschreckt dann doch.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

@#37 Wilhelm Grubensteiner: Ich kenne die Rechtslage in Frankreich nicht, aber hierzulande wäre das ebenso keine Satire, sondern ausgehend von der deutlich erkennbar dargestellten Person des brutal ermordeten CH-Chefredakteurs eine drastische Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener und würde nach §189 StGB mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft.

Ich kann bei einem 16-jährigen Schüler als „Erzeuger“ auch nicht erkennen, dass Künstler oder Journalisten in ihrer Freiheit eingeschränkt sind – es sei denn, man bezeichnet generell jedes geschmacklose Facebook-Bildchen als „Kunst“ oder „Meinung“.

Wilhelm Grubensteiner
Wilhelm Grubensteiner
9 Jahre zuvor

@ Klaus Lohmann

Das Bundesverfassungsgericht sieht das aber anders. Kunst und Meinung wird dort nicht in geschmackvoll und geschmacklos unterteilt. Da hat man aus der Geschichte gelernt.

trackback

[…] Satiremagazin “Charlie Hebdo” äußerte sich Steinbach auf Twitter zu den Anschlägen. (Unser Artikel) Steinbach versuchte am Tag des Anschlags zu polemisieren in dem sie schrieb: “Nur kath. […]

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