Petition: „Der ÖPNV im Ruhrgebiet gehört zu den teuersten der Welt“

Experiment: Mit dem ÖPNV von einer Ruhrgebiets-Stadt in die andere (Foto: Roland W. Waniek)

Dem IT-Unternehmer Björn Wilmsmann reicht es. Er hat die Nase voll vom teuren und schlechten Nahverkehr im Ruhrgebiet und hat sich mit einer Petition an den Landtag gewandt: Er will eine Neuorganistation des ÖPNV im Ruhrgebiet:

Aufgrund der untragbaren Zustände im Nahverkehr im Ruhrgebiet habe ich über https://www.landtag.nrw.de/home/petitionen/online-petition.html folgende Online-Petition an den Petitionsausschuss des Landtags NRW geschickt.

Ich würde mich freuen, wenn auch andere Nahverkehrskunden ein Gleiches tun und mit diesem oder einem eigenen Text dort auf die Zustände im ÖPNV hinweisen würden:

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Ruhrgebiet ist miserabel.

  • Die angebotenen Verbindungen sind für eine Großstadt völlig unzureichend.
  • Die vorhandenen Verbindungen sind nicht aufeinander abgestimmt, insbesondere wenn es über die engen Grenzen einzelner Städte hinaus geht.
  • Die Takte sind ebenfalls für eine Großstadt viel zu dünn und nicht aufeinander abgestimmt. Wer über Stadtgrenzen hinweg reisen möchte, muss teils mehrstündige Fahrtzeiten in Kauf nehmen.
  • Verbindungen fallen regelmäßig aus. Verkehrsmittel sind verspätet. Busse und Bahnen kommen oft nicht nach Fahrplan, sondern zu willkürlichen Zeiten.

Gleichzeitig gehört der ÖPNV im Ruhrgebiet zu den teuersten der Welt! Eine Fahrt zwischen Duisburg Hbf und Bochum Hbf z.B. kostet 12,80 EUR (Stand: 31.12.2019). Zum Vergleich hier der Fahrpreis für ähnliche Strecken in europäischen Metropolen:

  • Amsterdam: €4,50 EUR (Schiphol – Amsterdam Centraal)
  • Berlin: €2,80 (Spandau – Ahrensfelde)
  • London: £5,10 = ~ €5,90 (Heathrow Airport – Barbican)

Der Global Public Transport Index führt lediglich deswegen London als teuerste Stadt in Sachen Nahverkehr, weil das Ruhrgebiet für derlei Studien zu unbedeutend ist.

Ursache für diese überteuerten Preise ist ein komplexes Tarifsystem auf Basis so genannter Waben. Dieses Wabentarifsystem versteht indes niemand wirklich in Gänze, auch nicht diejenigen, welche es zu verantworten haben.

Für diesen Zustand – schlechte Qualität bei horrenden Preisen – ist der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), sowie die ihm angeschlossenen 42 Verkehrsgesellschaften verantwortlich, die jede für sich ihrer eigenen Ziele und Motive verfolgen und sich seit Jahrzehnten erfolgreich einer Zusammenarbeit im Sinne der Kunden verweigern.

Aufgrund von durch den Nahverkehr an Rhein und Ruhr verschwendeter Zeit und Geld entsteht enormer wirtschaftlicher Schaden.

Laut dem „Regionalem Mobilitätsentwicklungskonzept für die Metropole Ruhr“ des Regionalverbandes Ruhr (RVR) nutzen nur 10 Prozent der Menschen im Ruhrgebiet den Nahverkehr. In echten Metropole (siehe EMTA Barometer Report 2016 (EMTA 2016)) sind dies hingegen zumeist bis zu 20 Prozent.

Dieses ungenutzte Potential bedeutet nicht zuletzt einen erheblichen ökologischen Schaden. Wenn man es daher in NRW ernst meint mit der so genannten Verkehrswende, muss man bei der Organisation des Nahverkehrs im Ruhrgebiet beginnen.

Seit der Fahrplanumstellung zum 15.12.2019, sowie der damit einhergehenden Verwendung neuer, durch den VRR gekaufter S-Bahn-Züge hat sich diese sowieso schon untragbare Situation weiter massiv verschlechtert: Takte wurden weiter ausgedünnt und S-Bahnen haben aufgrund fehlerhafter Züge (z.B. nicht schließende Türen) und wegen nicht eingeplanter Zugüberholungen durch den Fern- und Frachtverkehr nun dauerhaft Verspätung.

Darüber hinaus wird der Verkehr auf bestimmten Strecken nun regelmäßig gleich ganz eingestellt. Auch hier sind die neuen durch den VRR gekauften Züge und Triebfahrzeuge die Ursache, weil u.a. deren Stromabnehmer bei hiesigen Witterungsbedingungen nicht zuverlässig funktionieren. Dieselben Züge sind durch einen viel zu hohen Abstand zum Bahnsteig nicht barrierefrei. Entsprechend notwendige Anpassungen der Bahnsteige werden laut VRR “nach und nach” erfolgen, so dass „für eine längere Übergangszeit kein niveaugleicher Einstieg mehr möglich“ (siehe https://www.s-bahn-rhein-ruhr.de/de/einstiegshoehen/) sein wird. Genaue Angaben oder Planungen dazu gibt es nicht.

Aus den genannten Gründen bitte ich den Landtag Nordrhein-Westfalen, sich mit der Neuorganisation des Nahverkehrs im Ruhrgebiet zu beschäftigen und eine Untersuchung hinsichtlich der fehlerhaften Planung der Fahrplanumstellung, sowie dem nicht bedarfsgerechten Kauf der neuen S-Bahn-Züge durch den VRR einzuleiten.

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ke
ke
4 Jahre zuvor

Was macht eigentlich die Landes-Regierung in Sachen Verkehr. Die Stauvermeidung war doch ein wichtiges Projekt.
Aktuell wird es von Tag zu Tag schlimmer.

Ruhr Reisen
Ruhr Reisen
4 Jahre zuvor

Je mehr sich rührt zu diesem leidlichen Thema – umso besser. Es gab übrigens dazu auch über "Frag den Staat" eine Anfrage von Markus Lorenz an Land und Bund (Juni 2018), wieso im Pott derartige Zustände im ÖPNV möglich sind. Wir wissen ja, warum. Das fehlende Geld für Investitionen beim Nahverkehr ist ja nicht weg, fließt bloß halt in andere Taschen.
Die Behörde antwortete sogar (siehe PDFs im LInk). Man staunt und wundert sich:
https://fragdenstaat.de/anfrage/preisunterschiede-vrr-angebot-im-landesvergleich/
Vielleicht sollten sich die Aktivsten mit ähnlichen Interessen hier mal zusammenschließen.

ke
ke
4 Jahre zuvor

Final bestimmt der Wähler die Tagesordnung.
Im Bereich ÖPNV gibt es kaum Protest und Forderungen an die Anbieter mit einem Fast-Monopol.

ÖPNV ist auch keine "Heilige Kuh", die nicht kritisiert werden darf.

Robert Müser
Robert Müser
4 Jahre zuvor

Es wird verpuffen, weil es keinen in den Parteien im Land und im Ruhrgebiet interessiert.

Solange die größte Teil der Bevölkerung im Ruhrgebiet ihren sozialen Aufstieg über den Besitz von mindestens 1 oder mehr Autos definiert, wird der ÖPNV den Menschen vor Ort egal sein.

Die Politik baut dieser Einstellung folgend weiter die diversen Autobahnen aus, baut neue Schnellstraße (z.B. von DO-Mengede nach Datteln) usw. usw. Außerdem sind wichtige Projekte zum ÖPNV-Ausbau (z.B. der Neubau einer Straßenbahn von Essen nach Oberhausen oder schon länger her: Bau der S-Bahnlinie S4 von Dortmund über Castrop-Rauxel nach Herne) in den letzten Jahrzehnten nach Nimby-Bürgerprotesten gekippt worden. Die Politik hatte nicht den Mut diese Projekte durchzuziehen. Auch fährt die Monopolpresse WAZ gerne Anti-ÖPNV–Kampagnen, wenn irgendwo der ÖPNV zu Lasten des Autoverkehrs ausgebaut werden soll.

Außerdem würde diesem Blog ein Lieblingsthema flöten gehen, dies kann schließlich nicht ein erstrebenswertes Ziel sein.

Thommy
Thommy
4 Jahre zuvor

Die Fahrt mit dem VRR ist ähnlich demütigend wie der Gang zum Sozialamt.

Radi
Radi
4 Jahre zuvor

Kann mir jemand sagen, wo ich den Link zur Petition finde?

puck
puck
4 Jahre zuvor

Müser #4
Vielleicht definiert sich der soziale Aufstieg im Ruhrgebiet darüber, nicht mehr auf den beschissenen Nahverkehr angewiesen zu sein… nur so eine Idee!
Im übrigen kann ich nicht feststellen, dass die Begeisterung fürs Auto im Ruhrgebiet größer wäre als woanders.

Aber es ist natürlich sehr kommod, einen Missstand mit "Selbst schuld" zu kommentieren. Vielleicht ist DAS der Grund, warum sich hier nix ändert?
Auch nur so eine Idee.

Bebbi
Bebbi
4 Jahre zuvor

Das ist aber voller Halbwahrheiten und Co.

– Das die Verbindungen generell nicht abgestimmt sind, halte ich mit einem Blick in die Fahrpläne schnell für wiederlegbar und es liegt in der Natur der Sache, dass nicht überall perfekte Anschlussbeziehungen möglich sind, wenn nicht alle Umstiegshaltestellen ein paar Minuten weniger als die Taktfrequenz auseinander liegen.

Bei der S-Bahn wurde das Angebot mehr an der Nachfrage orientiert. Was ist daran falsch? Klar, für Menschen in der Nähe von weniger nachgefragten Haltestellen gibt es Verschlechterungen, aber insbesondere in der HVZ gibt es Verbesserungen, wo die Nachfrage hoch ist. Auch zusätzliche Angebote wie ein RE zwischen Essen und Wuppertal an Werktagen verbessert die Nord-Süd-Verbindungen. Außerdem wurde nichts weiter ausgedünt bei der S-Bahn, da das Grundprinzip seit Jahren oder Jahrzehnten gleich ist.

Bei neuen Zügen gibt es wie bei neunen Autos leider Kinderkrankheiten. Bei den RRX-Wagen hat man das m. E. nach schnell im Griff gehabt. Wird auch bei der S-Bahn so sein.

Da es unterschiedliche Bahnsteighöhen gibt, sollen die ja angeglichen werden. Da ist es doch sinnvoll, dass die neuen Züge zu der zukünftig einheitlichen Höhe passen.

Was ist so kompliziert an den Waben? Und woher hat er die Info, dass man das beim VRR nicht versteht?

Robert Müser
Robert Müser
4 Jahre zuvor

Zitat:

"Dieselben Züge sind durch einen viel zu hohen Abstand zum Bahnsteig nicht barrierefrei. Entsprechend notwendige Anpassungen der Bahnsteige werden laut VRR “nach und nach” erfolgen, so dass „für eine längere Übergangszeit kein niveaugleicher Einstieg mehr möglich“ (siehe https://www.s-bahn-rhein-ruhr.de/de/einstiegshoehen/) sein wird. Genaue Angaben oder Planungen dazu gibt es nicht."

Hmm,
ich habe relativ schnell im Informationsystem der politischen Gremien des VRR eine Vorlage gefunden, welche als Tagesordnungspunkt der Sitzung des Verwaltungsrates des VRR am 06.12.2018 das Konzept des VRR zum Umbau der Bahnsteighöhen für jede betroffene Station bis 2041 (!!!) genau beschreibt:

https://zvis.vrr.de/bi/vo0050.asp?__kvonr=4980

Als Suchbegriff hatte ich "S-Bahn" eingegeben …

Mal so nebenbei erwähnt:
Die Infomationssysteme der Städte, Kreise und hier AöR wie des VRR sind eine Fundgrube für Interessierte, man muss halt ein wenig Zeit investieren, findet aber meist viele Dinge, die in der Monopolpresse meist nicht erwähnt werden.

Für mich persönlich ist der Umbau bereits geförderter Bahnsteiganlagen auf eine neue (niedrige) Höhe ein großer Unsinn, nur weil der VRR scheinbar nicht in der Lage ist passende Fahrzeuge zu beschaffen, scheint aber keinen Menschen zu interessieren.

Watislos
Watislos
4 Jahre zuvor

25 Jahre würde der ÖPNV als kommunale Spardose missbraucht. Millionen von Kilometer Nahverkehr würden gekürzt undoben drein die Preise kräftig erhöht. Legendär: Lohn- und Sozialdumping bei den Beschäftigten.. Wer jetzt noch vorschlägt alle Betriebe zu einem U zusammenzulegen muss in der FDP sein.
Gebraucht wird:
eine 10jähriger Investitionshochlauf und der Wegfall des Tarifchinesisch. Der Vorschlag des VRR ist hierfür wegweisend
Vor allem braucht es aber erheblich mehr Geld für Betriebsleiastungen. Genau hier können die armen Städte im Revier nicht liefern. Das muss neu finanziert werden.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

@Radi #6: Beim Landtag NRW gibt es nur die Möglichkeit, unter https://www.landtag.nrw.de/home/petitionen/online-petition.html eine persönliche Eingabe an den Petitionsausschuss zu schicken. Das habe ich gemacht.

Eine Option zum Mitzeichnen gibt es dort leider nicht. Dennoch ist es sicherlich hilfreich, wenn auch andere eine entsprechende Eingabe abschicken, um den Landtag auf die Relevanz dieses Themas hinzuweisen.

Arnold Voss
4 Jahre zuvor

Das hätte ein zentrales Thema der Ruhrkonferenz sein müssen. Aber keiner hat sich getraut. Das ist alles so erbärmlich.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

@Bebbi #8:

> Was ist so kompliziert an den Waben? Und woher hat er die Info, dass man das beim VRR nicht versteht?

https://www.waz.de/politik/landespolitik/selbst-der-vrr-chef-durchschaut-die-tarife-nicht-id217026471.html (der Artikel ist leider mittlerweile hinter einer Paywall)

Die Waben sind willkürlich geschnittene Gebiete, die sich nicht an den Bedürfnissen der Nahverkehrskunden, sondern an denen der Nahverkehrsunternehmen orientieren.

Dass gar so etwas wie ein Ticketberater notwendig ist (http://tvr.webservice-ivv.de/tbv/vrr/cgi ), zeigt dass das Tarifsystem nicht einfach verständlich ist.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

Müser #4: Nix Nimby – der Weiterbau der S4-Trasse vom jetzigen Endpoint im Lütgendortmunder Tunnel über Castrop nach Herne (und evt. weiter) wurde allein vom damaligen CDU-Verkehrskasper Oliver Wittke gestoppt, der nach einem generellen Planungsstopp aller S-Bahn-Projekte die bestehende Zielplanung der S4 wg. Befürchtungen bei Bahn und VRR, man müsste sowohl Eurobahn- als auch die S2-Strecke in parallel liegenden Teilstücken plattmachen, nicht mehr reaktivierte. Danach hat sich Niemand mehr gefunden, der diesen S4-Plan neu auf die Liste setzen wollte.

Im miesen Ergebnis ist das aber wohl egal.

gerontogrippe
gerontogrippe
4 Jahre zuvor

Seit wenigen Tagen hat Abellio den Fahrkartenverkauf von der DB Regio übernommen. Wieso kümmert man sich in diesem Blog um die Frage, warum die Erde eine Kugel ist und warum es niemals ein Preissytem, das kostendeckend und gleichzeitig quasi kostenlos ist, (denn diese einanderer widersprechenden Forderungen werden wirklich zugleich aufgestellt) statt zu schauen, wie beschissen, hinterwäldlerisch und dummbratzig der Automat von Abellio ist. Natürlich könnte ich höflicher formulieren, aber dann würde die nichts nachbessern.

Wir quasseln nach der Mondlandung über die Besiedelung vom Mars, wie philosophieren über maschinelles Rechnen und künstliche Intelligenz, aber diese zweitklassige bis drittklassige Kiste ist nicht mal in der Lage, den Fingerprint ordentlich zu erkennen und bei Eingabe von Do als erstes Dortmund Hbf statt Dorstfeld anzubieten.

Der Autor Ihre Beitrags in der IT tätig. Mich würde seine Meinung zum neuen Automaten interessieren. Danke.

Jürgen
Jürgen
4 Jahre zuvor

Vorweg eine Bitte zur Korrektur, seit dem 01.01.2020 kostet der Fahrschein AB (Spandau-Ahrensfelde) 2,90 EUR.
Davon ab, ja, der ÖPNV im Bereich des VRR ist verdammt teuer, dass musste ich erst wieder vor kurzem während eines mehrtägigen Besuches im Rheinland feststellen. Und dabei ist das Angebot deutlich reduzierter als in Berlin, es entsprechend meinem empfinden nach eher dem BVG-Angebot in peripheren Ecken Berlins wie Gatow/Kladow.
Ach ja, und deutlich komplizierter als in Berlin ist das Angebot auch, das fängt schon mit den für mich als Externen neuen Verkaufsstellen für bestimmte VRR-Tickets an, die man vorher bei der Deutschen Bahn kaufen konnte.
Und noch etwas vom Thema ab, den Sinn des Rhein-Ruhr-Express habe ich auch nicht verstanden.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

@Jürgen, #16:

> Und noch etwas vom Thema ab, den Sinn des Rhein-Ruhr-Express habe ich auch nicht verstanden.

Hochglanzspielzeug für Nahverkehrsfunktionäre. Bisher wurden nur die bisherigen RE und RB Züge auf gleichen Strecken durch den RRX ersetzt. Die neuen Züge sind nicht wirklich besser und haben auch wieder offenkundige Design Probleme.

Am grundsätzlichen Problem auf der Strecke – durch Überholungen durch den Fernverkehr entstehende massive Verspätung – ändert sich durch die neuen Züge nichts. Ein Ausbau der Gleisanlagen ist im Rahmen des RRX zwar geplant. Die Fertigstellung ist aber erst fürs Jahr 2030 geplant und manches davon ist auch noch in der Schwebe.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
4 Jahre zuvor

@#16, #17: Der RRX ist das kleine "Entschuldigungspaket" an die damaligen Rotgrünwähler für die völlig missratene und gottseidank wieder eingestampfte Planung des Metrorapid.

Jürgen
Jürgen
4 Jahre zuvor

@#17, #18:
Vielen Dank für diese Hinweise. So hatte ich das nämlich auch verstanden, dass man einfach den RE von Koblenz nach Wesel umbenannt hat. Täusche ich mich oder hat man auf der Strecke zwischen Bonn und Düsseldorf ein paar Zwischenhalte der alten RE-Linie auf dieser Strecke wegfallen lassen?

Letztlich ist es doch so, wenn man es nicht schafft, ein/zwei zusätzliche Gleise zur Rheinquerung bei Köln und auf den Strecken im Rheinland wie im Ruhrgebiet Ausweich-/Parallelgleise zu bauen, um Fern- und Regionalverkehr vom selben Gleis herunter zu bekommen, kann man noch so viel neue Namen für Zugverbindungen in die Welt setzen wie man möchte, mehr pünktliches Zugmaterial, bekommt man sonst nicht auf die Gleise.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

@gerontogrippe, #15: Ich habe ein Abo-Ticket und für Zusatztickets nutze ich die DB App. Diese hat zwar auch ihre tarifsystembedingten Ecken und Kanten, aber generell ist sie recht gut nutzbar.

Im Gegensatz zur VRR-eigenen App. Dort meinte man mal wieder, das Rad neu erfinden zu müssen und ist dabei kläglich gescheitert. Mit demjenigen, der sich diesen Unsinn mit den runden (!) Eingabefeldern für Texteingaben ausgedacht hat, würde ich mich gerne mal über die Grundlagen von Benutzerfreundlichkeit in Bedienoberflächen unterhalten.

Zu den Automaten kann ich daher im Detail nichts sagen, habe vorhin aber aus fachlichem Interesse mal einen ausprobiert (allerdings dann natürlich ohne den Bezahlschritt). Aufgefallen ist mir ad hoc:

+ Der Abfahrtsbahnhof, an dem der Automat steht, war voreingestellt.
+ Ich konnte damit die anonymen Daten auf meinem Ticket2000 auslesen.
+ Sprachwahl für gängige Sprachen.
– Die Logos von DB, VRR und Abellio auf dem Automaten sind irreführend. Betrieben werden die Automaten von Transdev.
– Der Lock Screen begrüßt einen mit den Logos der beteiligten Verkehrsunternehmen. Als Kunde, der nur schnell sein Ticket möchte, ist mir das egal.
– Das Design der Layouts, Bedienelemente, Icons und Texte wirkt planlos und zusammengestückelt.
– Auf manchen Seiten gibt es keinen "zurück" oder "Abbrechen" Button. Man muss dann vermutlich absichtlich einen Fehler produzieren, um in einen benutzbaren Zustand zurück zu kommen.
– Buttons reagieren unzuverlässig oder verzögert auf ein Antippen mit dem Finger.
– Der Abbruch eines Vorgangs dauert lange.
– Übersetzungen sind unvollständig, z.B. wird "Einzelticket" auch auf Englisch und Niederländisch angezeigt.
– Ich habe ein Zusatzticket 1. Klasse ausgewählt. Dieses wurde mir dann im Warenkorb als Fahrradzusatzticket angezeigt.
– Nach der Auswahl eines Ziels passiert entweder gar nichts oder das System reagiert erst nach einer deutlichen Verzögerung.
– Generell ist auch hier wieder das Tarifsystem ein grundlegendes Problem. Wäre ich nicht notgedrungen mittlerweile VRR Tarifexperte, wäre ich mit der Flut an verschiedenen Optionen überfordert. Pluspunkt: Immerhin sind die häufigsten Ticket Optionen auf der ersten Seite aus einer Schnellwahl auswählbar.

Fazit: Wenn man nicht bereits genau weiß, welches Ticket man benötigt, sind die neuen Automaten schwierig bis gar nicht benutzbar.

ke
ke
4 Jahre zuvor

@20 B Wilmsmann
Ja, die VRR App hat ein sehr spezielles Eingabeformat.
Warum muss man eigentlich bei Massenanwendungen das Rad neu erfinden, wenn passende Lösungen gibt?

Ich hatte bisher immer das Problem, dass ich nie wusste, ob die Tickets schon gestempelt gezogen werden oder ob ich auch auf Vorrat kaufen kann.
Aktuell nutze ich als Seltennutzer eher die Handyticket App. Das spart oft Zeit und reduziert Stress, wenn man mal wieder nicht das Geld für eine Fahrkarte Preisstufe D passend hat.

Kreditkarten sind ja bisher Neuland gewesen. Das gilt auch für die Stadt Dortmund.

Träber
Träber
4 Jahre zuvor

Was mich so ärgert ist das man Samstag ,Sonntag und Feiertage nicht zur Arbeit kann weil die Busse nicht so früh fahren aber wir ein teures Ticket bezahlen

Christian Steinig
Christian Steinig
4 Jahre zuvor

Online Petition … “NEIN! zur Fahrplanumstellung des VRR vom 15.12.2019“:

“Mit dem 15. Dezember 2019 ging die Fahrplanumstellung des VRR an den Start.
Durch die zahlreichen planmäßigen Veränderungen mit erheblichen Nachteilen und Verzögerungen bleibt allerdings derzeit die Mobilität vieler Fahrgäste vor allem im Ruhrgebiet auf der Strecke.

Der VRR wirbt ausdrücklich damit, welche erheblichen Vorteile es gibt, da mehr Geld im System steckt.
Was bringen allerdings diese angeblichen Verbesserungen, wenn diese bei der täglichen Fahrt von A nach B überhaupt nicht greifen.
Wenn sie das Vorankommen derer, die auf die ÖPNV angewiesen sind, erheblich erschweren oder sogar unmöglich machen?
Dieser Fall ist nun für viele Fahrgäste Realität geworden.

Zugegeben, vereinzelt hat es auch die Fahrwege mancher VRR Kunden verbessert.
Die Kritik, besonders im bevölkerungsreichsten Ballungsraum, dem Ruhrgebiet, überwiegt allerdings jedoch.

Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass der neue VRR Fahrplan eine unzumutbare Belastung für den größten Teil der VRR Kunden darstellt! Wir wollen drauf aufmerksam machen, dass hier dringend eine Nachbesserung erfolgen muss!

Begründung

Seit der Fahrplanumstellung ergeben sich täglich erhebliche Verzögerungen durch den Wegfall von ursprünglichen Direktverbindungen und durch zu knapp bemessene Umstiegszeiten.
Außerdem gibt es erhebliche Nachteile für diejenigen, die verpflichtet sind, am Wochenende ihrer Arbeit nachzugehen.
Hinzu kommen täglich sich wiederholende Verzögerungen im Betriebsablauf und andauernde Zugausfälle.

Wir möchten, dass die Fahrpläne neu überarbeitet werden!

Die Transportleistungen, die alle beteiligten Verkehrsunternehmen im Netz des VRR erbringen, müssen wieder einen realen Gegenwert für die, durch die Kunden zu leistenden Fahrpreise, darstellen.
Ansonsten ist die sogenannte Verkehrswende in Richtung ÖPNV in Nordrhein-Westfalen auf kurz oder lang zum Scheitern verurteilt.

Vielen Dank für Ihre Unterstützung.“

Carsten
Carsten
4 Jahre zuvor

Vllt möchte man einfach nicht weiter investieren in ein Gebiet das kurz davor ist abzusaufen, falls die Pumpen wirklich irgendwann nicht mehr laufen.
Der Bergbau hat eben doch viel Schaden angerichtet…

Bebbi
Bebbi
4 Jahre zuvor

@ #9 Robert Müser
Was ist daran falsch, dass mittelfristig endlich mal nur noch eine Bahnsteighöhe existieren soll? Bei zwei oder mehr Höhen wird es immer Fälle geben, in denen Züge und Bahnsteige nicht zusammen passen.

@ #13: Björn Wilmsmann
Also ich hatte bisher nie Probleme, das Tarifsystem zu verstehen. Ob die Zuschneidung von Waben sinnvoll ist oder nicht, ist ein ganz andere Ebene. Den Ticketberater bräuchte es nicht, wenn es keine zielgruppenspezfischen Angebote gäbe. Aber dann wäre das Geschrei auch wieder groß.

@ #17: Björn Wilmsmann
Man kann auch alles doof finden, solange nicht alles gelöst ist. Also ich fahr lieber mit den neunen Zügen als den alten Dosto-Zügen. Das der Ausbau der Infrastruktur dauert, hat auch was damit zu tun, dass wir ein Rechtssystem haben, in denen Anwohner von Infrastrukturmaßnahmen Rechte haben, die sie gerichtlich durchsetzen dürfen, wenn sie verletzt werden. Und dann brauch man auch noch den Platz.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

@ Bebbi, #25:

> Was ist daran falsch, dass mittelfristig endlich mal nur noch eine Bahnsteighöhe existieren soll?

Eine einheitliche Bahnsteighöhe ist grundsätzlich richtig. Allerdings wurde diese bis 2016 von der Deutschen Bahn an relevanten Bahnsteigen noch auf 96 cm festgelegt, während der VRR 2014 bereits eine Absichtserklärung für Bahnsteighöhen auf 76 cm abgegeben hat. Auch hier wieder: Zahllose Beteiligte. Jeder macht, was er will.

Der zeitliche Rahmen zur Umsetzung einer einheitlichen Bahnsteighöhe im Ruhrgebiet muss indes schon in Lebensaltern gemessen werden. Laut VRR-eigenem Plan wird die Umsetzung erst im Jahr 2060 (!) erfolgt sein – wenn alles gut läuft und sich bis dahin nicht wieder jemand etwas anderes ausdenkt: https://zvis.vrr.de/bi/getfile.asp?id=30742&type=do&

Die jetzigen Entscheider sind zu dem Zeitpunkt jedenfalls sicher nicht mehr in Amt und Würden.

> Also ich hatte bisher nie Probleme, das Tarifsystem zu verstehen.

Wie erwähnt, der VRR Chef versteht das Tarifsystem auch nicht. Aber er hat sich vielleicht ja auch noch nie damit beschäftigt. Tatsache ist jedenfalls, dass man erst den Tarifplan des VRR konsultieren muss, wenn man herausfinden möchte, welches Ticket und welchen Tarif bzw. Tarifbereich man benötigt, um von A nach B zu kommen. Das ist unnötig kompliziert und nicht im Sinne der Kunden.

> Das der Ausbau der Infrastruktur dauert, hat auch was damit zu tun, dass wir ein Rechtssystem haben, in denen Anwohner von Infrastrukturmaßnahmen Rechte haben, die sie gerichtlich durchsetzen dürfen, wenn sie verletzt werden

NIMBY ist sicher ein Problem, wird aber mittlerweile gerne vorgeschoben, um Unzulänglichkeiten in Planungsverfahren zu kaschieren. Es wäre z.B. deutlich zielführender, den Fokus zunächst auf den dringend nötigen Ausbau der Schieneninfrastruktur als auf teure, aber weitestgehend nutzlose neue Züge zu legen.

Didi
Didi
4 Jahre zuvor

Mal im Ernst, liebe Leute. Wenn man Forderungen aufstellt, sollte man sich NICHT so oberflächlich und pauschal äußern, sodern sich die Mühe machen, die Dinge auch ganz explizit beim Namen nennen zu können, inklusiv Strecke, Bahnhöfe und KONKRETES Problem! Das sehe ich in dieser Petion nicht, weshalb ich sie auch nie unterschreiben werde, was aber nicht bedeutet, dass er Unrecht hat (Obwohl er es tatsächlich an wenigen Stellen hat). Ich habe mich, soweit es für einen Laien möglich ist (weil ja auch nicht alles Transparent gehandbt habt), versucht, mich mit den Ursachen zu beschäftigen, warum das Ruhrgebiet NICHT aus de Pötte kommt – und das seißt Jahrzehnten. Ich unterstellle dem VRR auch, dass er jetzt nur gehandelt hat, weil der Druck nun immer größer wurde.

Mal ein Beispiel und Überblück des ÖPNV in Recklinghausen. Und ich hoffe, jeder schleßt sich an, sich auch mal Notizen aus seinem Gebiet zu machen, die örtlichen Nahverkehrsbetriebe zu kontakieren und anschließend den VRR damit zu konfrontieren, denn letzten Endes sitzen ALLE im Rat!

Die Vestische in Recklinghausen:
Linie 203 ab 21 Uhr hat keinen Anschluss an den RE2 nach Düsseldorf – das bedeutet: 1 Stunde Wartezeit oder 20 Minuten auf die Bahn nach Essen warten und dort umsteigen. Hier geht es um 10 – 15 Minuten, wo der Bus eher losfahren müsste, denn kommt der Bus am HBF an, ist der RE2 nach Düsseldorf bereits seit 3 Minuten weg. Worauf ich hinaus will: Es muss für die Leute im Ruhrgebiet möglich sein, Strecken und Linien beim Namen zu nennen und nicht nur pauschaule Äußerungen abgeben. Kann der Ruhrbarone sowas nicht einführen? Eine Spezialseite, wo jeder "Probleme" eintragen kann?

Zudem ist es NICHT nur der VRR, er versagt, sondenr auch die Lokalpolitik, die ein Mitspracherecht bei Bauarbeiten und Bauabsichten hat. Recklinghausen ist ein wichtiger Zwischenbahnhof, wo viel Zuverkehr herrscht, trotzdem mündet die Strecke oft in 2 Gleisstrecken und auch der Ausbau eines 3. Bahnsteiges in Recklinghausen wurde durch die DB und LOKALpolitik erschwert/unmöglich gemacht, weil der "neue" Fußgängertunnel und Parkplätze zu nahe an den Gleisen gebaut wurden. Ds gesamte Verkehrskonzept am RE HBF ist dermaßen Fehlgeplant. Die Lokalpolitiker reden sich gerne raus nach dem Motto "Was sollen wir denn tun". Aber der Fußgängertunnel und neuerdings auch Kunst, wurden nur gebaut, weil die Lokalpolitik sich dafür eingesetzt hat. Wennes um Ausbau der Bahnhöfe geht,, heißt es vor allem in kleineren Städten mit wichtigen Zwischenbahnhjöfen, dass ein Ausbau nicht vorgesehen ist, weil sonst Wirtschaftskaft verloren gehen würde

Didi
Didi
4 Jahre zuvor

Und was der VRR und die Bahn als "Barrierefrei" definitiert, ist an manchen ein schlechter Witz. Da gibt es teilweise nur Rampen mit solh einer Steigung, dass es einen erheblichen Kraftaufwand braucht, um da hoch zu kommen!

Mery
Mery
4 Jahre zuvor

Und abschließen:
In Re sowie RE Süd fahren die Züge nun öfter.
Die S2 fährt 24/7 bis halb eins in der Nacht (früher nur von Mo – Fr bis 20 Uhr)
Der RE42 fährt ebenfalls nun 24/7 nach Münster (vorher nur in der Rushhour)
Der RE42 in Richtung Essen fährt ebenfalls zusätzlich 24/7 2x die Stunde (vorher nur 1x die Stunde)
Zusätzlich bekommt Recklinghausen noch die S9 nach Bottrop ab Mai Also für uns hat sich vieles gebessert, Linien wie die SB20 (die sonst immer überfüllt waren), sind jetzt erträglicher geworden, vo rallem wegen de S2 nach Dortmund über Herne. Und dennoch bekommt weder RE HBF noch RE Süd einen angemessenen Bahnhofsausbau

Es ist nicht überall schlecht geworden. Außerdem muss man sich man sich fragen, ob Linien wie nach Hattingen wirklich schlechter darstehen als vorher, ich denke nicht? Ich kann, wie gesagt nur empfehlen, irgendwo den Leuten die Möglichkeit zu geben, sich zu dem Thema ÖPNV äußern zu können und alles gesamellt wird

Didi
Didi
4 Jahre zuvor

Und was die Waben im VRR angeht: Der VRR bewirbt sich beim BUND, um folgendes durchsetzen zu können im Verbund: Innerstädtisch 50 Euro im Monat / Verbundweit 80 Euro im Monat. Eizeltickets innerstädtisch 2 Euro / Verbundweit 4 Euro.

Wer also sagt, der VRR solle keine MODELLREGION werden, der hat sich offenbar nicht richtig informiert, was damit am Ende bezweckt werden soll. Denn das da oben WÄRE ein Anfang, um mehr Menschen auf Schiene zu bringen

Stefan Laurin
Admin
4 Jahre zuvor
Reply to  Didi

Die Bewerbung ist chancenlos und nur eine PR-Aktion der Nahverkehrsversager des VRR: https://www.ruhrbarone.de/der-bessere-nahverkehr-im-ruhrgebiet-scheitert-an-mathekuensten-des-vrr/176269

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

@Didi

#27: Beim Landtag NRW gibt es leider eh keine Option, Petitionen mitzuzeichnen, sondern nur die Möglichkeit, persönliche Eingaben zu machen. Ich würde es begrüßen, wenn viele andere Nahverkehrsnutzer dies ebenfalls tun und dabei auch konkrete Beispiele aus ihrer Erfahrung nennen würden.

Ich habe das bei meiner Petition absichtlich nicht getan, weil so die Gefahr entstünde, dass das Thema als "örtlich begrenzte Einzelfälle" zerredet und Nahverkehrskunden aus unterschiedlichen Orten gegeneinander ausgespielt würden. Dieses Spiel beherrscht der VRR nämlich leider sehr gut.

Der Nahverkehr im Ruhrgebiet hat ein sehr konkretes, grundsätzliches Problem: An seiner Organisation sind zu viele Parteien mit ihren jeweiligen Eigeninteressen beteiligt, die nicht mit denen der Nahverkehrskunden übereinstimmen. Dieses grundsätzliche Problem wäre nicht damit behoben, dass S3 und S9 wieder wie vor dem 15.12.2019 fahren würden, auch wenn ich persönlich dies sicherlich begrüßen würde.

> Es muss für die Leute im Ruhrgebiet möglich sein, Strecken und Linien beim Namen zu nennen und nicht nur pauschaule Äußerungen abgeben. Kann der Ruhrbarone sowas nicht einführen? Eine Spezialseite, wo jeder "Probleme" eintragen kann?

So eine Seite einzurichten, ist mit Google Forms o.ä. zwar recht einfach. Aber derlei Eingaben müssen sortiert, zugeordnet und dedupliziert werden (es gibt zahllose mögliche Beschreibungen für dasselbe Problem). Das kostet Zeit, entweder für manuelle Arbeit oder – besser – für die Entwicklung eines Systems, das diese Arbeit automatisiert. Ich wäre gerne bereit, dabei zu unterstützen. Auch CORRECTIV z.B. hat denke ich Erfahrung bei der Verarbeitung solcher Daten.

Die Frage wäre, was dann mit diesen erfassten Daten und den daraus gewonnenen Informationen passieren sollte. Ohne ein konkretes, realistisch erreichbares Ziel würde das viel Aufwand für einen unklaren Nutzen bedeuten.

Didi
Didi
4 Jahre zuvor

Naja, der Druck wird immer größer im ÖPNV und für die Bahn. Und es wäre sicher zielgerichteter, wenn man die Lokalpolitik ebenfalls für das Versagen verantwortlich macht, denn letzten Endes sitzt die Lokalpolitik auch im Boot, aber komischerweise kommen die immer ganz gut weg beim Thema Beschwerde-Nahverkehr.

Ob man damit etwas erreichen kann, weiß ich nicht, aber es bringt sicher etwas, wenn man weiß WO und WARUM es die Probleme gibt. In Recklinghausen ist ein großes Problem, dass die Strecken in 2 Gleiswege münden, und sich daher ICE, Fernzüge anderer Anbieter, S-Bahn, Regio, RE und Güterzug dauernd in die Quere kommen. Später soll ja auch noch die S9 dazu kommen und um eine Direktverbindung nach Bochum herstellen zu können, braucht es EIGENTLICH einen 3. Bahnsteig (der von der Lokalpolitik und DB durch Bauprojekte unmöglich gemacht wurde). Das macht was aus, die Dinge beim Namen nennen zu können. Was man damit am Ende macht: Mal sehen. Wichtig ist, dass die Daten korrekt sind.

Was am Ende damit passieren soll: Mal sehen.
Der VRR kriegt es doch aber auch nicht hin ENDLICH eine App zu entwickeln, die ALLE verfügbaren Verbindungen (in Kombination) in einer zeitlichen Reihenfolge anzuzeigen. Ein Bus, der alle 15 Minuten kommt, wird nebem Regio und Sbahn nur 1x die Stunde angezeigt.

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[…] öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) im Ruhrgebiet ist miserabel.” – heißt es in der Petition an den Landtag NRW, die in den vergangenen Tagen gestellt wurde und die Neuorganisation des Nahverkehrs im Ruhrgebiet […]

Petra Liermann
Petra Liermann
4 Jahre zuvor

In Zeiten von Klima- und Umweltschutz einerseits die Bürger zu mehr Verantwortung aufzufordern, dann aber andererseits Möglichkeiten hierfür durch Kürzungen im ÖPNV zu verringern, ist einfach nicht hinnehmbar. Im Bereich des VER sind seit dem 15.12.2019 neue Fahrpläne in Kraft, die zwar den Verkehr in den Innenstädten ausweiten, nicht aber den der Randgebiete zu den Innenstädten. Wir haben deshalb eine Onlinepetition gestartet und Beschwerde nach §21 KrO NRW beim Landrat eingelegt, um hier eine Verbesserung zu erzielen. Jegliche Art von Unterstützung ist herzliche willkommen, vor allen Dingen Unterschriften der Petition unter https://www.openpetition.de/petition/online/verbesserung-der-anbindung-ans-oeffentliche-nahverkehrsnetz-der-aussenbezirke-wittens

Bebbi
Bebbi
4 Jahre zuvor

Und was bringt es, wenn bekannte Probleme noch mal digital mehrfach erfasst werden? Am Ende wird der Sachbearbeiter irgendwo im Amt oder bei den Verkehrsbetrieben davon abgehalten die längst bekannten Probleme zu lösen, weil er überflutet wird mit vor allem halbgaren Eingaben.

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[…] Hier bei den RUHRBARONEN mehr darüber: Petition: „Der ÖPNV im Ruhrgebietgeört zu den Teuersten der Welt.“ […]

Lothar Lange
4 Jahre zuvor

Tja, da war man im 18. und 19 Jahrhundert schon fortschrittlicher:
da hat man an jeder Poststation nur die Pferde getauscht – nicht die Kutsche.
Ich habe diesen Beitrag gern auf meinem Blog weiterverlinkt.
Viel Erfolg!

Heuken
Heuken
4 Jahre zuvor

@Björn Wilmsmann

Es ist doch alles nicht mehr zu versehen. Von Oberhausen sind doch die Städte Dortmund, Wesel, Essen bestens zu erreichen. Ebenso die Rheinischen Städte Wuppertal, Düsseldorf und Krefeld sind ohne umstieg mit dem RRX; RE oder RB erreichbar. Nur bei den Städten Unna, Xanten und Hagen ist ein mal umzusteigen.

Was die Preise betrifft, das Ruhrgebiet (RVR) ist nun mal 5 mal so groß wie Berlin. da sind dann auch andere Preise zu erwarten.

Was das Netzt betrifft, um mehr Züge fahren zu lassen, müssen wir auch mehr Gleise haben.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

@Heuken, #40:

> Von Oberhausen sind doch die Städte Dortmund, Wesel, Essen bestens zu erreichen.

In der Theorie. Praktisch wurden die Takte so ausgedünnt und fallen Züge so häufig aus, das man aktuell gar nicht zuverlässig von Oberhausen nach Essen kommt. Eine Direktverbindung hilft wenig, wenn sie nur einmal pro Stunde fährt, häufig verspätet ist oder ausfällt und man dann auch erstmal am jeweiligen Hauptbahnhof festsitzt, weil es keine passenden Anschlüsse gibt.

> Düsseldorf und Krefeld sind ohne umstieg mit dem RRX; RE oder RB erreichbar.

Welche aber leider aufgrund von Überholungen durch den Fernverkehr immer verspätet sind. Da kommt jetzt vermutlich auch wieder die Begründung mit den nicht ausreichenden Gleisen, aber Gleisinfrastruktur ist kein unabänderliche Zustand, sondern kann durch entsprechende Investitionen verbessert werden. Hier passiert leider wenig bis gar nichts. Man konzentriert sich lieber darauf, teure, aber weitestgehend nutzloses neues Spielzeug wie die RRX Züge anzuschaffen.

> Was die Preise betrifft, das Ruhrgebiet (RVR) ist nun mal 5 mal so groß wie Berlin. da sind dann auch andere Preise zu erwarten.

Ursache ist hier eher, dass man sehr schnell, z.B. wenn man

– von Duisburg nach Dortmund
– regelmäßig von Oberhausen sowohl nach Düsseldorf, als auch Bochum

fahren möchte, bei der teuersten Tarifstufe D angelangt ist. Hier stimmt einfach die VRR-Tarifstruktur mit den heutigen Bedarfen der Kunden nicht mehr überein.

Manuel
Manuel
4 Jahre zuvor

Ich habe früher auch im Ruhrgebiet gewohnt. Seit 2005 wohne ich in der Metropolregion Rhein-Neckar (Germersheim) und arbeite bei der BASF in Ludwigshafen. Dort gibt es vom Umland Arbeiterzüge die direkt aufs BASF-Werksgelände fahren. Die Fahrpläne der Arbeiterzüge sind auf die Berufspendlerzeiten abgestimmt und werden von der S-Bahn Rhein-Neckar betrieben. Sie werden von den BASF-Mitarbeitern sehr gut angenommen.
Die BASF in Ludwigshafen ist das einzigste Unternehmen in Deutschland das noch so was hat. Auch Regionalbuslinien vom Ludwigshafener Umland werden zu den Berufspendlerzeiten direkt zur BASF durchgebunden so das man nicht in die Straßenbahn umsteigen muss.

2006 haben die Städte Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen ihre Verkehrsbetriebe zu einem Unternehmen zusammengeschlossen. Seit dem gibt es nur noch einen Vorstand. Die Busse und Straßenbahnen werden seit dem gemeinsam bestellt. Dadurch gab es langfristige Einsparungen die wieder in Angebotsverbesserungen investiert wurden.

Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (größer als die Metropolregion selbst) verlangt für eine persönliche Jahreskarte Gesamtnetz im Abo monatlich nur €89.80. Zu den gleichen Konditionen gibt es auch noch das Job-Ticket im Abo monatlich nur €45,20 und die Karte ab 60 im Abo monatlich nur €45,70. Jahreskarten für Schüler, Azubis und das Semesterticket sind ebenfalls verbundweit gültig. Man muss sie nicht komplett selbst zahlen, sondern sie werden bezuschusst. So groß ist das Verbundgebiet:comment image Für diese Größe ist das ein Schnäppchen. Die jährlichen Fahrpreiserhöhungen werden jedesmal in Angebotsverbesserungen investiert.
Ich habe so ein Job-Ticket.

Björn Wilmsmann
Björn Wilmsmann
4 Jahre zuvor

Nachtrag der Vollständigkeit halber:

Der VRR ist ja leider – zumal für Kritik – notorisch schwer erreichbar.

In dessen Gremieninformationssystem SessionNet hat der VRR aber die Daten einiger seiner Gremienmitglieder veröffentlicht. Dort sind u.a. die Kontaktdaten von Ronald Lünser abrufbar, dem zum jetzigen Zeitpunkt amtierenden Vorstandssprecher des VRR:

https://zvis.vrr.de/bi/pe0051.asp?__kpenr=1727

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