Im Stadion in Duisburg herrscht wieder Leben. Archiv-Foto: Daniel Jentsch
Manchmal schreibt der Fußball Geschichten, die man kaum für möglich hält. Eine solche Geschichte erleben derzeit die Fans des MSV Duisburg. Noch vor wenigen Monaten schien der Klub in den Niederungen der Regionalliga versunken, die stolze Vergangenheit nur eine ferne Erinnerung.
Und nun? Nach fünf Spieltagen in der 3. Liga grüßt der Aufsteiger plötzlich von der Tabellenspitze – und das mit beeindruckender Dominanz.
Plötzlich war Feuer unterm Dach auf Schalke. Foto: Michael Kamps
So verrückt kann Fußball sein! Wenige Tage nach dem erschreckend schwachen 2:4 (0:2) gegen den spanischen Erstligisten FC Sevilla bei der offiziellen Saisoneröffnung 2025/26 in der heimischen Arena feierte der FC Schalke 04 am Freitag an gleicher Stelle einen begeisternden 2:1 (2:0)-Heimsieg gegen den Aufstiegsfavoriten Hertha BSC.
Insbesondere die Leistung in der ersten Halbzeit begeisterte die gut 62.000 Fans in Gelsenkirchen. Sie rieben sich verwundert die Augen: War das wirklich ihre Mannschaft, die in den vergangenen zwei Jahren so häufig enttäuschend aufgetreten war?
Im Stadion des MSV Duisburg. Archiv-Foto: Daniel Jentsch
Kaum einer außerhalb Duisburgs hat davon Notiz genommen, doch der MSV ist tatsächlich seit ein paar Tagen zurück in der 3. Liga – eigentlich eine gute Nachricht für einen Klub, der sich über Jahre hinweg durch sportliche Talfahrten und strukturelles Chaos selbst ins Abseits manövriert hat. Doch trotz des sportlichen Erfolgs in der Regionalliga West bleibt der große mediale Knall aus. Keine bundesweiten Schlagzeilen, keine hitzigen Debatten in Fußballtalks, nicht einmal ein spürbarer Hype in sozialen Netzwerken. Der Aufstieg der „Zebras“ wirkt eher wie ein leises Aufatmen denn ein lauter Neubeginn. Und das hat Gründe – unangenehme, aber ehrliche.
Trainer Friedhelm Funkel im Jahre 2016. Quelle: Wikipedia, Foto: Fuguito; Lizenz: CC BY-SA 3.0
Zwei Spieltage vor dem Saisonende 2024/25 steht der 1. FC Köln in der 2. Fußball-Bundesliga auf einem direkten Aufstiegsplatz. Die Rückkehr ins Oberhaus ist damit zum Greifen nah. Und doch: Der Klub zieht nach dem enttäuschenden 1:1-Unentschieden vom Wochenende gegen Absteiger Jahn Regensburg die Reißleine, trennt sich von Trainer Gerhard Struber und Sport-Geschäftsführer Christian Keller. Noch kurioser: In einer Aktion, die nur als Panikreaktion gewertet werden kann, holt der FC den 71-jährigen Friedhelm Funkel zurück. Die Entscheidung wirkt weniger mutig als kopflos.
Am Freitag gab es den nächsten sportlichen Rückschlag für den FC Schalke 04. Foto: Michael Kamps
Die 0:2-Heimniederlage des FC Schalke 04 gegen den SC Paderborn vom Freitag verschärft die sportliche Krise des Ruhgebietsvereins in der 2. Fußball-Bundesliga. Noch ist der Klassenerhalt zwei Spieltage vor dem Ende der Spielzeit 2024/25 nicht gesichert. Doch die Probleme des Traditionsvereins gehen über das Sportliche hinaus: Auch wirtschaftlich steckt der Klub in schwierigen Fahrwassern. Die unklare Trainerfrage, fehlende Perspektiven und eine zunehmend ungeduldige Fanbasis machen deutlich: Der FC Schalke 04 steht vor entscheidenden Wochen.
Vor dem Spiel gegen Kiel waren die Hoffnungen auf einen Heimsieg der Schalker noch groß. Foto(s): Michael Kamps
Kommt das Ganze jetzt überraschend, oder auch nicht? Mit 0:2 (0:1) verlor der FC Schalke 04 am Freitagabend sein Heimspiel in der heimischen Arena gegen Holstein Kiel. Und das Schlimme daran war, dass das Ergebnis vollkommen in Ordnung ging, sogar leicht noch höher zu Gunsten der Gäste hätte ausfallen können.
Es war bereits die dritte Pleite im vierten Saisonspiel der Gelsenkirchener nach ihrem bitteren Abstieg im Mai. Egal wie ambitioniert man die Schalker in dieser Saison auch eingeschätzt hätte, mit so einem Fehlstart hätten wohl nur die Allerwenigsten gerettet.
Fans des FC Schalke 04 in Gelsenkirchen. Archiv-Foto: Michael Kamps
Die Jahreshauptversammlungen des FC Schalke 04 sorgten in den vergangenen Jahren häufig für hitzige Debatten. Die Zukunft des Klubs wurde dort immer wieder emotional diskutiert. In diesem Jahr sorgte die Veranstaltung jedoch lediglich noch für ein paar verwunderte Augen und ein paar verlegene Schmunzler. Was ist nur aus den Gelsenkirchenern geworden?
Schalke 04 wird auch auswärts von zahlreichen Fans unterstützt. Archiv-Foto: Michael Kamps
Als der frühere Sportchefredakteur der Funke Mediengruppe (WAZ) Pit Gottschalk, der heute für Sport1 tätig ist, im vergangenen Sommer im Internet für seinen Sport-Newsletter ‚Fever-Pit‘ch‘ seine Leser nach den 18 Fußballvereinen fragte, welche diese denn auf jeden Fall in der 1. Fußball-Bundesliga mit dabei haben möchten, da war das Ergebnis wenig überraschend.
Die beliebtesten sechs Fußball-Vereine waren demnach
Schalke zu Gast in Leverkusen. Foto: Michael Kamps
Es ist wirklich erstaunlich! Noch vor ein paar Wochen feierte man auf Schalke den Trainer Frank Kramer. Dem Coach, der sich direkt nach seiner Verpflichtung im Sommer mit viel Skepsis in Bezug auf seine Person konfrontiert sah, wurde von den Fans nach dem späten 2:2-Unentschiesden der Gelsenkirchener in der Arena gegen Borussia Mönchengladbach frenetisch und lautstark zugejubelt. Und das, obwohl in diesem Heimspiel erst der erste Punkt nach dem Wiederaufstieg der Königsblauen gesichert werden konnte. Der einhellige Tenor war nach dem Schlusspfiff trotzdem, dass Kramer gut zu Schalke passen würde und ein ‚toller Typ‘ sei.
Jetzt, einige Begegnungen später, mehren sich von allen Seiten die Stimmen, dass der aktuelle Übungsleiter in Gelsenkirchen doch besser ausgetauscht werden solle. Das wirft Fragen auf.
Jubelstimmung auf Schalke nach dem Wiederaufstieg in die Bundesliga. Foto: Michael Kamps
Seit rund einer Woche sind die Entscheidungen im hiesigen Profifußball nun gefallen. Die Bayern sind mal wieder Meister geworden, RB Leipzig holte den DFB-Pokal, Fürth und Bielefeld sind aus der Bundesliga abgestiegen. Doch seien wir mal ehrlich, es waren die Aufsteiger, die uns in diesem Jahr besonders begeistert haben.
Der FC Schalke 04 und der SV Werder Bremen kehrten ins Fußball-Oberhaus zurück, und der 1. FC Kaiserslautern stieg als Sieger der Relegation gegen Dynamo Dresden eine Etage tiefer in die 2. Liga auf. Die Bilder der feiernden Fans mag man im Detail kritisieren, schlugen viele doch deutlich über die Stränge (Pyro, Randale etc.), doch lieferten die Fans dieser Teams in der Masse die großen Fußballemotionen, die der FC Bayern und RB Leipzig eben nicht liefern konnten.
Was wäre es doch schön, wenn wir solch große Emotionen demnächst auch wieder einmal bei der nationalen Titelvergabe beobachten könnten. Mit dem Dauersieger aus München und dem Dosen-Klub aus Leipzig wird das aber wohl nicht gelingen. Es muss ein Wandel her. Das haben die Bilder der vergangenen rund zwei Wochen noch einmal eindrucksvoll gezeigt.
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