
Vor zehn Jahren veröffentliche Arye Sharuz Shalicar seine Autobiografie. Oder genauer: Einen Teil seiner Autobiografie, denn Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude endet mit dem Beginn seines neuen Lebens in Israel am 4. März 2001.
Das Buch war einige Zeit schwer zu bekommen: Meine Bestellung vom April 2020, gedacht als Lektüre für den damaligen Lockdown, kam vor zwei Wochen in der Buchhandlung meines Vertrauens an. Die Neuauflage ist optisch neu gestaltet. Nicht ohne Grund: Ein Nasser Hund ist besser als ein trockener Jude kommt in diesem Jahr ins Kino.


Es gibt für den sesshaften Menschen nur ein ernstes philosophisches Problem: die Heimat. Die Entscheidung, ob und wo das Leben in Sesshaftigkeit sich lohne oder nicht, beantwortet die Grundfrage der Moderne. Alles andere – ob die Welt drei Dimensionen oder der Geist neun oder zwölf Kategorien habe – kommt erst später. Das sind Spielereien; zunächst heißt es Antwort geben. Und wenn es wahr ist, dass – nach Nietzsche – ein Philosoph, der ernst genommen werden will, mit gutem Beispiel vorangehen müsse, dann begreift man die Wichtigkeit dieser Antwort, da ihr dann die endgültige Tat folgen muss.






