Mario Götze und das Tor, das zu groß wurde

Mario Götze, hier noch im BVB-Trikot. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Am 16. Juli 2014, also heute vor genau elf Jahren, schrieb Mario Götze Fußballgeschichte. In der 113. Minute des WM-Finales gegen Argentinien nahm er eine Flanke von André Schürrle mit der Brust an und versenkte den Ball mit dem linken Fuß im Netz – ein Moment für die Ewigkeit, der Deutschland zum vierten Weltmeistertitel führte.

Joachim Löw hatte ihn zuvor mit den Worten aufs Feld geschickt, er solle zeigen, dass er besser sei als Lionel Messi. Götze tat genau das – und dennoch war dieses Tor nicht der Beginn eines glanzvollen Aufstiegs, sondern eher der Höhepunkt einer Karriere, die danach mehr Fragen aufwarf als Antworten lieferte.

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Vom Projektklub zum Mittelmaß – Wie Hoffenheim und Leipzig ihre Startvorteile verspielt haben

Foto: Robin Patzwaldt

Als die TSG Hoffenheim 2008 in die Fußball-Bundesliga aufstieg und ein Jahr später RB Leipzig gegründet wurde, war die Aufregung groß. Zwei „Retortenklubs“, wie sie im Volksmund hämisch genannt wurden, wollten den deutschen Fußball revolutionieren – mit einer Mischung aus enormen finanziellen Ressourcen, modernster Infrastruktur, analytisch geprägtem Management und einer klaren strategischen Vision.

Fast schien es, als könne der sportliche Erfolg gar nicht ausbleiben. Doch während andere Klubs aus weniger privilegierten Verhältnissen über sich hinauswachsen, wirken Hoffenheim und Leipzig heute erstaunlich farblos. Die Frage stellt sich: Wie konnte das passieren?

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Ex-BVB-Torhüter Mitchell Langerak: Ein leiser Held sagt Servus

Ex-BVB-Torwart Mitch Langerak. Archiv-Foto: BVB

Es war eine Nachricht, die mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt hätte. Mitchell Langerak hat seine aktive Laufbahn beendet. Der australische Torhüter, der seine Karriere in Japan bei Nagoya Grampus ausklingen ließ, verabschiedet sich damit von einem Beruf, den er mit Hingabe, Bodenständigkeit und einer selten gewordenen Loyalität ausgeübt hat.

In einer Fußballwelt, die sich zunehmend um Selbstdarstellung, Marktwert und Schlagzeilen dreht, war Langerak ein wohltuender Gegenentwurf – ein Profi alter Schule. Besonders bei Borussia Dortmund bleibt er in bester Erinnerung.

Langerak kam 2010 aus seiner Heimat nach Dortmund – als junger, weitgehend unbekannter Keeper, der hinter dem damals gesetzten Roman Weidenfeller zunächst keine allzu großen Einsatzchancen hatte. Doch er nahm die Herausforderung an, arbeitete still, aber verbissen, und war zur Stelle, wenn er gebraucht wurde. Legendär bleibt vor allem sein Einsatz im DFB-Pokalfinale 2012 gegen den FC Bayern München. Damals musste Weidenfeller verletzt passen, Langerak sprang ein – und spielte groß auf. Dortmund siegte mit 5:2, und Langerak hatte seinen Platz in der Vereinsgeschichte sicher.

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Die Krise des Herzens: Wie der BVB viele treue Fans entfremdet hat

Lange her: Ein entspannter Jürgen Klopp in Dortmund. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Meine einst innige Beziehung zum BVB steckt aktuell in der wohl größten Krise ihrer Geschichte. Seit ich Ende der 1970er-Jahre als Kind zum glühenden Anhänger der Schwarzgelben wurde, bestimmte das Team an vielen Wochenenden mein Leben. Ich hätte die Mannschaft, die damals häufig dem Tabellenende in der Fußball-Bundesliga näher war als dem oberen Drittel, gegen fast alles verteidigt.

Gewann der BVB sein Spiel, war mein Wochenende gerettet; verlor er, war es zumindest empfindlich gestört. Doch derzeit ist das anders. Am Freitag erwischte ich mich dabei, wie ich in der Endphase des Gastspiels bei Eintracht Frankfurt darauf hoffte, dass die Borussia jetzt nicht noch den Ausgleich erzielen möchte. Einfach nur, damit sich das Leiden nicht noch weiter in die Länge zieht, doch bitteschön möglichst kurzfristig ein paar personelle Veränderungen erfolgen mögen.

Ich hatte Glück, denn der BVB kassierte in der Nachspielzeit noch das 0:2 – die dritte Niederlage in Folge im Kalenderjahr 2025. Doch von der Qual, die ich seit einigen Wochen schon unter Cheftrainer Nuri Sahin empfinde, wenn ich an die Profikicker aus Dortmund denke, erlöste mich dieses Resultat immer noch nicht.

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2024 war für den BVB ein verlorenes Jahr

Am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Noch stehen für den Fußball-Bundesligisten Borussia Dortmund vor dem offiziellen Jahresende einige Spiele an. Eines lässt sich jedoch bereits sagen: 2024 war für den BVB, trotz gegenteiliger Ankündigungen der Offiziellen, erneut ein verlorenes Jahr!

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Ausgerechnet Kevin Großkreutz ätzt öffentlich gegen Ex-BVB-Coach Jürgen Klopp

Wohin führt der Weg des Kevin Großkreutz? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Es war eine der herausragenden Fußball-Nachrichten der vergangenen Tage: Ex-BVB-Trainer und Publikumsliebling Jürgen Klopp wird ab Januar 2025 offiziell ‚Head of global Soccer‘ beim österreichischen Brausekonzern Red Bull. Auch ich war bei Erhalt dieser Neuigkeit zunächst einmal sprachlos und irgendwie enttäuscht, so wie viele andere Fußballfans in diesem Lande auch.

Für Schlagzeilen sorgte kurz darauf aber auch wieder einmal der frühere Profikicker Kevin Großkreutz, der in diesem Zusammenhang mit den Worten zitiert wurde „Als Fan muss ich ihn jetzt auch nicht mehr vor der Süd sehen.“ Ausgerechnet der 36-Jährige, der nach einigen guten Jahren beim BVB auf und neben dem Platz einen Absturz hinlegte, der seines gleichen sucht, erklärt die Kultfigur vieler Borussen, der auch Großkreutz übrigens sehr viel zu verdanken hat, damit quasi zur (von ihm) unerwünschten Person im Dortmunder Stadion. Das hat schon was.

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Ein Nachmittag zum Heulen beim BVB

Ein entspannter Jürgen Klopp in Dortmund. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Obwohl aktuell Länderspielpause in der Fußball-Bundesliga ist, werden sich die Augen von Millionen BVB-Fans aus aller Welt heute auf das Westfalenstadion in Dortmund richten. Dort findet am späten Nachmittag vor über 80.000 Zuschauern das offizielle Abschiedsspiel der Ex-BVB-Spieler Lukasz Piszczek und Jakub „Kuba“ Blaszczykowski statt.

Und trotz zahlreicher Legenden und Ex-BVB-Spieler, die extra den Weg ins Ruhrgebiet auf sich nahmen, wird eine Persönlichkeit dabei im Mittelpunkt stehen, die selber gar nicht aktiv gegen den Ball treten wird: BVB-Trainerlegende Jürgen Klopp!

Klopp, der den BVB zwischen 2008 und 2015 als hauptverantwortlicher Trainer betreute, und in dieser Phase von einem Durchschnittsteam der Fußball-Bundesliga unter anderem zu zwei Meisterschaften (2011, 2012), einem DFB-Pokalsieg (2012) und ins Finale der UEFA Champions League (2013) führte, ist auch neun Jahre nach seinem Rückzug aus Dortmund, noch immer der absolute Liebling der Schwarzgelben.

Logisch, dass der Kult-Trainer, der erst in diesem Sommer beim FC Liverpool als Coach zurücktrat und aktuell als ‚Privatier‘ an seine alte Wirkungsstätte im Ruhrgebiet zurückkehren wird, heute besonders gefeiert werden wird. Doch diese Tatsache zeigt zugleich auch ein bitteres Dilemma der Borussia.

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Warum ich als BVB-Fan dem FC Bayern München heute ausnahmsweise mal die Daumen drücke

Thomas Tuchel in seiner Zeit als BVB-Trainer. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Am heutigen Abend trifft der FC Bayern München im Rückspiel des Achtelfinales in der UEFA Champions League in der heimischen Arena auf Lazio Rom. Nach dem 0:1 im Hinspiel gilt es für den deutschen Rekordmeister dabei einen Sieg mit zwei Toren Vorsprung zu erzielen, wenn das frühzeitige Aus in diesem Wettbewerb denn noch verhindert werden soll.

Normalerweise wäre das für mich als bekennenden BVB-Fan ja eine willkommene Gelegenheit auf eine Blamage der Bayern zu hoffen. Heute ist das jedoch einmal anders. Ganz anders. Und dazu gibt es einen besonderen Grund.

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Angekündigter Bellingham-Abgang in Dortmund: So wird der BVB zu ‚Vizekusen 2.0‘!

DFB-Pokal und Meisterschale sind seltene Gäste in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Via Ad-hoc-Mitteilung hat der BVB am Mittwoch den bevorstehenden Wechsel von Jude Bellingham zu Real Madrid bestätigt. Fällig wird offenbar eine Ablösesumme von 103 Millionen Euro, die sich durch vereinbarte Bonuszahlungen noch um bis zu 30 Millionen erhöhen können soll. Die Borussen werden jetzt vielfach für das vermeintlich ‚gute Geschäft‘ gefeiert.

Dabei wird vielfach übersehen, dass es gerade diese finanziell lukrativen Abgänge sind, die den BVB seit Jahren immer wieder entscheidend zurückwerfen, was das Sportliche betrifft.

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Nüchtern betrachtet ist der BVB genau da gelandet, wohin er gehört

Dunkelheit am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Millionen BVB-Fans wird es am Tag nach dem sportlichen Drama heute noch immer sehr bescheiden gehen. Da nehme ich mich gar nicht aus. Zu sehr schmerzt die bittere Enttäuschung, die der knapp verpasste Titel am Samstag verursacht hat.

Nach dem 2:2 gegen den FSV Mainz 05 am letzten Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 rutschte der BVB von der erst am vorletzten Spieltag eroberten Tabellenspitze bekanntlich noch hinter den FC Bayern München zurück und erwachte dadurch unsanft aus dem schönen Traum von der ersten Meisterschaft seit der Spielzeit 2011/12.

Ein nüchterner Blick auf die Zahlen der Saison verdeutlicht jedoch, dass der BVB eigentlich genau da gelandet ist, wo er von seiner Bilanz her auch hingehört. So ungerne man das in Dortmund und Umgebung vielleicht heute auch hören will.

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