‚Alt sein wie ein Gentleman‘ von Sven Kuntze: Ein Buch zwischen viel Charme und großem Frust

Der Journalist Sven Kuntze erlangte einst bundesweite Bekanntheit durch seine charmante, humorige Art. Jahrelang moderierte er das ARD-Morgenmagazin, arbeitete als Auslandskorrespondent. Immer waren seine Beiträge seinerzeit von einem gewissen Charme und Witz geprägt.

Ich persönlich mochte das sehr. So sehr, dass ich mit großem Vergnügen auch sein Buch „New York City, Eine wunderbare Katastrophe“ las, bevor ich mich erstmalig persönlich auf den Weg in die Stadt machte, von der Kuntze so humorig und wunderbar interessant zu berichten wusste.

Im Jahre 2014 dann die große Enttäuschung. Sein Buch „Die schamlose Generation“, das ich seinerzeit auch hier im Blog kurz vorstellte, war urplötzlich geprägt von viel Frust und einer großer Wut. Trotz dieser Enttäuschung habe ich mich in den vergangenen Tagen noch einmal auf ein Werk von Kuntze eingelassen, das jetzt frisch auf den deutschen Buchmarkt kommt.

Eine knappes Jahrzehnt nach seinem Bestseller „Altern wie ein Gentleman“ lässt Sven Kuntze seine Leser darin einmal mehr an seinen gesammelten Erfahrungen als Rentner teilhaben. Und zumindest der ganz große Frust scheint, soviel sei schon einmal in aller Kürze vorweggenommen, inzwischen aus ihm gewichen zu sein.

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Die vermeintlich ’schamlose Generation‘ des Sven Kuntze

DSC01273 (567x600)Den Journalisten Sven Kuntze kennen viele sicherlich noch aus seiner Zeit beim ARD-Morgenmagazin, als Korrespondent in New York, Washington oder Berlin, vielleicht auch durch seine diversen Talkshowauftritte in den letzten Jahren.
Für mich war der 1942 geborene Kuntze immer ein besonders sympathischer Vertreter seiner Zunft, hatte er doch eine ganz besonders ‚charmante‘ Art des Auftretens, ein gewisses Augenzwinkern in seiner Art.
Zu schätzen gewusst habe ich das u.a. bei der Entdeckung seines Buches „New York City, Eine wunderbare Katastrophe“, welches mich bei einem meiner ersten Besuche in der Stadt im Osten der USA damals hervorragend informiert und auch unterhalten hatte. Aber das hier nur am Rande angemerkt.
Aktuell sorgt Sven Kuntze mit seinem aktuellen Buch „Die schamlose Generation“ für Aufsehen, in dem er sich mit seiner eigenen Generation, den ‚Vierzigern‘ (geboren zwischen 1940 und Mitte der Fünfzigerjahre), wie er sie nennt, kritisch auseinandersetzt.
Herausgekommen ist eine sehr zornige Bestandsaufnahme: „Die Vierziger gleichen jenem Narren, der die Eitelkeit besitzt, die Geschichte zu verurteilen, und die Unmoral, sich mit ihr abzufinden.“, so Kuntze.

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