
Kaum zu glauben, aber wahr: Am kommenden Freitag, den 7. November, feiere ich tatsächlich schon meinen 15. Jahrestag als Autor bei den Ruhrbaronen. Was im Jahre 2010 mit einem spontanen Gastbeitrag begann, ist für mich längst zu einem festen Teil meines Lebens geworden – zu einer Geschichte, die mich nicht nur journalistisch geprägt, sondern persönlich bereichert und verändert hat.
Wie alles anfing
Damals, im Herbst 2010, war ich politisch in Waltrop aktiv und bekam von meinem damaligen Fraktionschef bei den Grünen, Prof. Dr. Lars Holtkamp, eher beiläufig den Hinweis, dass es da dieses Blog gäbe, das sich regelmäßig mit dem Kraftwerk Datteln 4 beschäftigte.
Weil uns das Thema in Waltrop sehr bewegte, begann ich hier mitzulesen – zunächst nur aus Interesse. Ich merkte schnell, wie spannend, kontrovers und lebendig diese Plattform war. Auch wenn ich mit vielen Meinungen nicht immer übereinstimmte, faszinierte mich die Vielfalt der Stimmen.
Wenige Wochen später schrieb ich Ruhrbarone-Herausgeber Stefan Laurin an und fragte, ob er Interesse an einem Beitrag über meine frustrierenden Erfahrungen mit der Waltroper Stadtverwaltung hätte. Hatte er. Angang November 2010 ging mein erster Text online – und damit begann alles.
Vom Gastautor zum festen Teil des Teams
Aus einem einzelnen Beitrag wurde schnell mehr. Zunächst schrieb ich unregelmäßig als Gastautor – vor allem über Lokalpolitik, Eishockey und Fußball. Sporttexte waren damals bei den Ruhrbaronen noch eine absolute Seltenheit. Heute sind sie ein fester Bestandteil unseres Angebots – und das macht mich bis heute ein bisschen stolz.
2012 verließ ich nach zwei intensiven Jahren die Grünen – und kurz darauf fragte mich Stefan, ob ich nicht fest als Autor einsteigen wolle. Natürlich wollte ich. Seitdem ist kaum eine Woche vergangen, in der ich nicht wenigstens einen Text beigesteuert habe.
Wandel und Wachstum
2013 starteten wir den Dortmunder Lokalteil der Ruhrbarone – eine direkte Reaktion auf die Schließung der Westfälischen Rundschau. Für mich war das die perfekte Gelegenheit, noch mehr über meinen BVB zu schreiben. Auch wenn sich der Lokalteil später anders entwickelte als geplant, war diese Phase entscheidend: Ich schrieb fast täglich und fand endgültig meine journalistische Stimme.
Im Laufe der Jahre kamen und gingen viele Autorinnen und Autoren. Die Ruhrbarone veränderten sich – thematisch, personell, stilistisch. Aber gerade diese Dynamik macht das Projekt bis heute so besonders. Bei unseren Sommer- und Weihnachtsfeiern habe ich viele tolle Menschen kennengelernt – einige davon sind zu Freunden geworden, sowohl innerhalb als auch außerhalb des Blogs.
Lernen, streiten, wachsen
Als ich anfing, hoffte ich noch, möglichst wenig Kritik zu bekommen. Heute weiß ich: Sie gehört dazu. Mehr noch – ich habe gelernt, sie zu schätzen. Kontroversen gehören zum Bloggen wie das Salz in die Suppe. Und manchmal entstehen aus hitzigen Diskussionen die spannendsten Texte.
Über die Jahre durfte ich für die Ruhrbarone auch zahlreiche Interviews führen – mit Musikern wie Stefan Stoppok und dem Musikkabarettisten Bodo Wartke, mit Kollegen und Kolleginnen aus dem Sportjournalismus wie Dirk große Schlarmann, Michael Leopold, Marc Hindelang, Kristina Inhof, Birgit Nössing, Britta Hofmann und vielen anderen. Jede Begegnung hat mich bereichert.
Eine Erfolgsgeschichte
Wenn ich an die Anfänge zurückdenke, erinnere ich mich noch gut, wie sich Stefan über den 1000. Follower auf Facebook freute. Heute, 15 Jahre später, erreichen wir zusammen zigtausende Leserinnen und Leser täglich, weit über das Ruhrgebiet hinaus.
Natürlich gibt es Kritik – fast täglich. Aber solange sie aus allen politischen Richtungen kommt, solange sie bunt gemischt und ehrlich ist, machen wir offenbar etwas richtig. Denn die Ruhrbarone leben genau davon: von Vielfalt, Reibung und Leidenschaft.
Dankbarkeit und Ausblick
Fünfzehn Jahre sind eine lange Zeit. In dieser Zeit hat sich vieles verändert – im Blog, im Journalismus, in meinem eigenen Leben. Geblieben ist aber das Gefühl, Teil von etwas Besonderem zu sein.
Ich freue mich immer noch jeden Morgen auf das, was der Tag hier im Blog bringt: neue Themen, neue Texte, neue Debatten. Nicht alles gefällt mir gleich gut – aber genau das macht es lebendig.
Von einem spontanen Gastbeitrag im Jahr 2010 bis heute war es eine Reise voller Begegnungen, Entwicklungen und Erfahrungen, die ich nicht missen möchte.
Danke an alle Mitautorinnen, Mitautoren, Leserinnen und Leser, die diese tolle Zeit in meinem Leben, die ich anfangs niemals so erwartet hätte, möglich gemacht haben. Auf die kommenden Jahre hier bei den Ruhrbaronen!
