Abdul Chahin hat mich blockiert

Abdul Chahin bei Maybrit Illner Bild: Screenshot

Als Comedian lebt man von der Prominenz und der Abdul Chahin, der macht das jetzt ziemlich erfolgreich und wird sogar in Talkshows eingeladen. Grund sind seine palästinensischen Wurzeln und die echten Geschichten aus dem Gazastreifen, die er erzählen kann. Auch sein von ihm oft kundgetaner Einsatz gegen Antisemitismus und überhaupt seine nette freundlich-naive Art machen ihn durchaus massenmedientauglich. Er ist halt der witzige, nette Pali von nebenan.

Wie kann ich es wagen ihn zu kritisieren?

Am 18.4.24 war er bei Maybrit Illner zu Gast und ich habe mir gewagt, in einer meiner Storys auf Instagram auf den fehlenden Widerstand der Palästinenser gegen die Hamas hinzuweisen. Dazu zeigte ich eine Videosequenz der Sendung, in der er davon fabuliert, dass sich die armen Palästinenser ja nicht wehren können und, dass sie nicht so demonstrieren könnten, wie die Israelis. „In Gaza bedeutet das sein Leben zu riskieren“.

In der unmittelbar darauffolgenden Story hatte ich ein Bild von Pro-Israel-Graffities aus dem Iran:

Hier war @Abdul Chahin markiert, weil ich natürlich wollte, dass er das auch sieht. Tja, das hat er wohl und dann hat er mich blockiert.

 

War das schon zu provokant für Abdul? Und dabei hatte ich noch gar nichts dazu gepostet, dass er den Einsatz der IDF als “Vergeltung in Gaza anhand der Zahlen“ beschreibt und, dass er davon spricht, dass die Helfer von World Central Kitchen (WCK) “gezielt getötet“ wurden. Zum Glück schreitet Melody Sucharewicz, auch ein Talkshow-Gast, hier ein und nennt den Abdul zurecht ein Opfer der Hamas-Propaganda.

Melody Sucharewicz (2018) Foto: © Superbass Lizenz: CC BY-SA 4.0

Er bezeichnet sich selbst stolz als Antifaschist und meint, man soll in Israel gegen Faschisten wie Netanjahu auf die Straße gehen. “Wo ist der Widerstand gegen die faschistoide Hamas?“ fragte berechtigter Weise Melody Sucharewicz.

Düzen Thekkal sagt im Gegensatz zu ihm so viel Wichtiges u.a. spricht sie von der Infiltration propalästinensischer Demonstrationen, man sollte sie lieber antiisraelisch nennen, in Deutschland durch das iranische Regime. Als Menschenrechtsaktivistin der Frauen-Leben-Freiheit-Bewegung erklärt sie den Zusammenhang zwischen dem direkten Angriff auf Israel und der zeitgleichen Verschärfung der Unterdrückung der Frauen durch die Mullahs im Iran. Denn dort gibt es den Protest im Gegensatz zu Gaza. Ist meine Frage also nicht berechtigt, Abdul?

Düzen Tekkal (2021) Foto: Richard Pflaume Lizenz: CC BY-SA 4.0

Melody Sucharewicz spricht an, wie problematisch es ist, dass Deutschland der größte Handelspartner des Irans ist. Souad Mekhennet erklärt die Problematik der Bilder von Gaza, die egal, ob sie echt oder Fake sind, ihre Wirkung entfalten und zur Radikalisierung beitragen. Wegen der erwähnten drei Frauen, die als Gäste in der Sendung waren und die Klartext gesprochen haben, ist diese Maybrit-Illner-Sendung auch sehenswert. Sicherlich nicht wegen Abdul Kader Chahin.

Du erklärst in der Sendung, dass Du Dir “den Arsch aufreißt für den Diskurs“, Abdul. Nur weil Du Deine Hamas-Propaganda nicht laut aussprichst, meinst Du, dass Du Dir Mühe gibst? Wie schlimm war meine Frage in der Story für Dich, wenn ich die mutigen Menschen im Iran mit Deinen Brüdern in Gaza vergleiche, die zu 70 % hinter der Hamas stehen und wo kein Widerstand erkennbar ist? Andere Meinungen kann man ja wegblockieren oder wegmelden.

Immerhin hast Du mich nicht beleidigt. Anders ein Kollege aus Deiner Fangemeinde:

Naja, wer bin ich schon mit meinen 500 Followern. Eine Gefahr für den jetzt so prominenten Comidian aus Duisburg sicherlich nicht. Aber es ist halt auch einfach auf “Blockieren“ zu klicken…

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[…] paar gute Artikel zum Nachlesen:.– Abdul Chahin hat mich blockiert– UNO-Bericht zu Hilfswerk: Beschönigung von UNRWA-Hamas Verbindungen (auch: UNO-Bericht zu […]

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