Das 8,2 K Event wird sich nicht wiederholen.

schneetorIm Nachhinein kann man immer gut sagen, das lag da und da dran, wenn etwas passiert war. Viel schwieriger ist es, zu sagen was in der Zukunft geschehen wird. Trotzdem gibt es immer wieder Menschen die glauben, dass sie das können. Wahrsager, Seher oder Wetterforscher werden sie genannt. Hinzugesellt haben sich in jüngster Zeit Menschen, die uns erzählen, dass sie, aus wissenschaftlicher Sicht heraus, fähig sind, nicht nur das Wetter, sondern darüber hinaus auch das Klima der Zukunft vorauszusagen. Von unserem Gastautor Helmut Junge.
Die Medien greifen solche Theorien mit großer Freude auf, weil sie ein Publikum beliefern, das sich gerne gruselt. Weil solche Theorien aber auf vielen Annahmen beruhen, und unsicher ist, ob sie stimmen, gibt es immer wieder andere Wissenschaftler, die das alles ganz anders sehen. So sind sie nun mal die Menschen. Nehmen wir nur mal das Wetter. Da glauben wir aus Erfahrung zu wissen, dass es im Winter kalt und im Sommer warm ist. Eigentlich eine Trivialität. Es gibt aber auch Irrtümer. Der Mai ist zwar bekannt als der Wonnemonat schlechthin, aber in diesem Jahr war er mal besonders kalt, und die Wonne, zumindest in der freien Natur hielt sich in Grenzen. Vor einigen Tagen glaubte ich, dass in meinem Garten Schnee legen würde, aber eine Freundin machte mich darauf aufmerksam, dass es nur vom Wind verwehte Apfelblüten wären. So kann man sich irren. Wirklich, bei den Temperaturen hätten es tatsächlich auch beinah Schneeflocken sein können.
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Mit Asylkompromiss und Brandflaschen gegen “die Kanaken im Land”


Vor 20 Jahren hat eine große Koalition aus Union, FDP und SPD das Grundrecht auf Asyl faktisch abgeschafft. Eine direkte Lehre aus der NS-Zeit wurde somit entsorgt. Dass damit eine neue Phase der nationalen Selbstermächtigung eingeläutet wurde, zeigte sich auch in vielen Medien und auf den Straßen, wo der rassistische Mob tobte und zahlreiche Menschen ermordete. Im Mai 1993 erreichte der rassistische Terror in Solingen seinen bisherigen Höhepunkt. Von unseren Gastautoren Andreas Strippel und Felix M. Steiner von Publikative.

Die Grundgesetzänderung vor 20 Jahren markierte einen neuen Höhepunkt einer seit Mitte der 1980er Jahre geführten Kampagne gegen „Ausländer“ und „Asylbetrüger“, in deren Folge nicht nur Gesetze verschärft wurden, sondern auch Menschen ermordet. Das vereinte neue Deutschland entledigte sich einer der direkten Lehren aus der Nazi-Zeit, nämlich der Überzeugung politisch Verfolgten zu helfen. Damit läutete die Bundesrepublik auch eine neue Phase nationaler Selbstermächtigung und das Ende der Nachkriegszeit ein. Das Wort „Asylant“ wurde zum Schmähbegriff einer Nation, die sich mit rassistischen Parolen gegenseitig die Zugehörigkeit zur weißen Mehrheitsgesellschaft versicherte.

Rassistische Debatte um das Asylrecht

Schon seit Anfang der 1980er Jahre hatte die Bundesregierung Stück für Stück die Leistungen für Asylbewerber zurückgefahren. Mitte des Jahrzehnts verschärfte sich der ohnehin schon rüde Ton in der Debatte. Der rechte Flügel der Union kämpfte um sein völkisches Verständnis von Nation und gegen die Realität der Einwanderungsgesellschaft. Von 1986 an betrieb die Union – trotz teilweise innerparteilicher Auseinandersetzungen – bis 1992 eine Kampagne gegen das Asylrecht. Bereits 1985 verstieg sich Franz Josef Strauß zu der Aussage, dass ohne eine Änderung des Grundrechtes auf Asyl Deutschland „bald die Kanaken im Land“ haben werde.

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Pornoladen: Sexuelle Selbstbestimmung im ,Sauspiel Essen‘!

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„Pornoladen“ heißt das neue Bürgerprojekt des Schauspiel Essen, das am Freitagabend umjubelt Premiere feierte. Sexarbeiter sowie Sozialarbeiter berichten über ihre Geschichten rund um das älteste Gewerbe der Welt. Regisseur Marc-Oliver Krampe beweist dabei mit seinem Laien-Ensemble und den beiden Profis Lisa Jopt und Johann David Talinski, wie authentisch und unterhaltsam eine Bühnenreise in den tabuisierten und stigmatisierten „Unterleib der Stadt“ sein kann. Ein Beitrag von unserem Gastautor Tim Walther mit  Fotos von Diana Küster.

Es war eine kleine Meldung, die manchen Essener Zeitungsleser von WAZ und NRZ am 7. September 2012 am Frühstückstisch wohl erst einmal schlucken ließ. „Schauspiel Essen will über Sex reden – Interviewpartner für Theaterprojekt gesucht“ lautete es noch harmlos in der Überschrift. In der Meldung selber ging’s dann zur Sache: „Gemeinsam mit Huren, Escorts, Strichern und Pornodarstellern, aber auch Freiern sowie Mitarbeitern und Besuchern von Sexshops, Erotikkinos oder Swinger- bzw. Sauna-Clubs will Regisseur Marc-Oliver Krampe ein Stück mit dem Titel „Pornoladen – Aus dem Unterleib der Stadt“ erarbeiten.“ Es solle „um die Arbeitsbedingungen von Sexarbeitern gehen, aber auch die ganz individuellen Gedanken und Gefühle von Sex-Anbietern und deren Kunden sollen zur Sprache kommen.“

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101 historische Schätze in und um Hagen

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Das Bild von Hagen ist in der Öffentlichkeit sehr ambivalent. Die einen sehen in Hagen eine hässliche Industriestadt mit Wiederaufbau-Tristesse, für andere ist Hagen vor allem eine Stadt der Kunst und des Jugendstils. Beide Wahrnehmungen haben eines gemein: Sie sind Klischees. Denn Hagen und die nähere Umgebung der Stadt haben noch viel mehr zu bieten. Um das weit verbreitete, aber einseitige Bild von Hagen ein wenig gerade zu rücken, haben sich mehrere Autoren zusammengeschlossen. Denn kaum jemand weiß, dass Hagen ein Dorado für Geologen und Archäologen ist. Oder dass es im Raum Hagen eine kleine Burgenlandschaft aus dem Mittelalter gibt. Dass Hagen eine waldreiche, grüne Stadt ist, das hat sich herumgesprochen, doch dass hier viele geheimnisvolle, auch dunkle Orte, geschichtsträchtige Bauten und interessante Denkmale zu finden sind, gehört längst noch nicht zum Allgemeinwissen. Das Buch „101 historische Schätze in und um Hagen“, herausgegeben von Ralf Blank, Stephanie Marra und Gerhard E. Sollbach, aus dem der nachfolgende Text entnommen wurde, möchte das ändern. 

Das Schloss Hohenlimburg liegt auf einem in das Lennetal ragen- den 224 Meter hohen Bergsporn oberhalb des Hagener Stadtteils Hohenlimburg. Der Burgberg und die gegenüberliegenden, im 19. Jahrhundert teilweise zerstörten Felsklippen des Oeger Steins riegeln das sich nach Norden zur Ruhr öffnende untere Lennetal im weiteren Verlauf des Flusses in Richtung Letmathe und Altena ab. Obwohl die heutige Schlossanlage besonders in der Neuzeit mehrfach umgebaut wurde, zeigt sie deutlich ihre ursprüngliche Funktion als Befestigung. Sie gilt als einzige weitestgehend in ih- rer ursprünglichen Bauweise erhaltene Höhenburg in Westfalen. Es handelt sich um ein erstrangiges Baudenkmal sowie um eine herausragende historische Stätte mit einer hohen Bedeutung für die Landesgeschichte Nordrhein-Westfalens.

Die Gründung der mittelalterlichen Hohen-Limburg steht im Zusammenhang mit der „Isenberger Erbfehde“ im zweiten Viertel des 13. Jahrhunderts. Nach dem Totschlag des Kölner Erzbischofs Engelbert II. von Berg am 7. November 1225 im Hohlweg am Gevelsberg im Ennepetal, nahm die Geschichte Westfalens einen neuen Verlauf. Graf Friedrich II. von Isenberg aus dem Grafenhaus Altena-Berg verlor als mutmaßlicher Anführer einer Adelsrevolte gegen den Erzbischof seinen gesamten Besitz, alle Titel und Rech- te. Ein Jahr nach der reichsgeschichtlich bedeutenden Tat wurde der von seinen Gegnern als Mörder geächtete Graf in Köln auf eine besonders entehrende Weise durch das Rad hingerichtet und auf einer Säule zur Schau gestellt. Seine stark befestigte Stamm- burg auf dem Isenberg bei Hattingen war im Herbst 1226 bereits zerstört. Friedrichs Frau Sophie flüchtete sich mit den beiden Söhnen und drei Töchtern zu ihrem Bruder an den herzoglichen Hof in Limburg an der Vesdre in Belgien.

1232 sind erste urkundliche Hinweise bekannt, dass die Rück- gabe der eingezogenen Besitztümer des Isenberger Grafenhauses gefordert wurde. Die einflussreichen Verwandten sowie die am Hof der Herzöge von Limburg erzogenen Söhne des hingerichte- ten Grafen gingen damals offenbar gegen den Kölner Erzbischof Heinrich von Müllenark vor. Er sicherte sich den Schutz und die Unterstützung des Papstes, der die Vasallen der Kurie zur Unter- stützung aufrief. Doch der weitere Verlauf des wohl zunächst politisch ausgetragenen Konflikts bleibt bisher im Dunkeln. Gegen 1240 scheint die Auseinandersetzung zwischen den Erben des Grafenhauses Isenberg und ihren Verbündeten auf der einen und dem ab 1238 regierenden Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden und Graf Adolf I. von der Mark auf der anderen Seite militärisch ausgetragen worden zu sein.

Graf Dietrich I. von Isenberg kämpfte mit Unterstützung seines Onkels, Herzog Heinrich IV. von Limburg. Im unteren Lennetal errichtete Graf Dietrich I. offenbar zunächst einen be- festigten Stützpunkt bzw. nutzte eine bereits vorhandene Befes- tigung. Sie sollte in diesem Gebiet seinen Anspruch auf die 1226 durch das Grafenhaus Mark eingezogenen Rechte und Besitz- tümer seines Vaters sichern. Unterhalb der Burg befand sich bei Elsey auf dem gegenüber liegenden Ufer der Lenne das gegen 1220 als Stiftung des Hauses Isenberg gegründete Kloster. An der Ruhr im Süden von Essen ließ Graf Dietrich I. 1241 die Neu-Isenburg erbauen. Sie sollte seinen Anspruch auf die Vogteirechte über die Reichsabteien Essen und Werden bekunden und den eingezoge- nen Besitz im Umland der zerstörten väterlichen Burg auf dem Isenberg bei Hattingen sichern.

Am 17. Juli 1242 übertrug Graf Dietrich I. seinem Onkel Heinrich IV. die in der zugehörigen Urkunde erstmalig genannte Limburg und mehrere Güter, um diese anschließend als Lehen des Grafenhauses Berg zurück zu empfangen. Mit der Belehnung konnte sich Dietrich I. von Isenberg, der sich ab 1246 u. a. auch nach seiner Burg Limburg nannte, die politische Unterstützung seines mächtigen Verwandten sichern. Dem bergischen Grafen und Herzog von Limburg verhalf dieser Lehnbesitz zu einem wichtigen Stützpunkt im Territorium der damals aufstrebenden Grafen von der Mark. Die Burg lag auch im Grenzbereich zum Territorium der Kölner Erzbischöfe und zum Herrschaftsgebiet der damals noch mächtigen Grafen von Arnsberg aus dem Hause Werl.

Die anlässlich der Belehnung im Juli 1242 ausgestellte Urkun- de enthält keine Angaben darüber, wo genau sich „oberhalb der Lenne“ sich diese Burg befand und welche Baugestalt sie besaß. Dennoch spricht vieles dafür, dass die im Vergleich mit dem Gra- fenhaus Mark im Mai 1243 als „novum castrum limburgensis”be- zeichnete Anlage mit dem Vorgängerbau der heutigen als Hohen- limburg bezeichneten Anlage identisch war.

1244 wurde die Neu-Isenburg bei Essen durch kölnische Trup- pen eingenommen. Vier Jahre danach kam es zum Friedensvertrag mit dem Kölner Erzbischof. Graf Dietrich I. trat die Neu-Isenburg und seine Ansprüche auf die Vogteirechte über Essen und Werden an Köln ab. Vermutlich wurde erst nach Aufgabe der Neu-Isen burg ab 1244 mit dem Ausbau der steinernen Höhenburg im un- teren Lennetal begonnen. Sie war dann als neue Residenz für Graf Dietrich I. von Isenberg vorgesehen. Die Limburg sicherte ihm die 1243 im Vergleich mit den Grafen von der Mark erhaltenen Besitztü- mer und Gerichtsrechte in diesem Gebiet. Daraus entwickelte sich im Verlauf der folgenden Jahre das Territorium der Grafschaft Lim- burg. In Sichtweite gegenüber der Limburg und auf der Grenze zur Grafschaft Limburg entstand gegen Mitte des 13. Jahrhunderts mit der Raffenburg eine stark befestigte Anlage der Kölner Erzbischöfe.

Die Höhenburg bzw. das spätere Schloss „Hoge Limburg“ dien- te bis in das 18. Jahrhundert als landesherrschaftliche Residenz und Verwaltungssitz der Grafschaft Limburg. Nach dem Erlöschen der direkten Erblinie der Grafen von Limburg aus dem Hause Isen- berg 1458 gelangte das zugehörige Territorium nach einer Erbfolge- fehde je zur Hälfte an die Grafen von Neuenahr-Alpen und an die 1511 ausgestorbene Seitenlinie Limburg-Broich. Anschließend fiel die dem Haus Broich zugehörige Hälfte des Besitztums an das rheinische Grafenhaus Daun-Falkenstein, um 1542 durch Heirat wieder geschlossen an die Grafen von Neuenahr zu gehen. Über die einzige erbberechtigte Tochter des ausgestorbenen Hauses Neuenahr gelangte die Grafschaft Limburg mit allem Zubehör, Titeln und Rechten 1592 an die Reichsgrafen von Bentheim.

Die im Verlauf des 16.–18. Jahrhunderts zu einem Residenz- schloss ausgebaute Hohenlimburg befindet sich bis heute im Besitz der Familie von Bentheim-Tecklenburg, einer im 17. Jahrhundert entstandenen Linie der Reichsgrafen von Bentheim.

Baugeschichtlich ist davon auszugehen, dass die Ringmauern der unteren und oberen Burg, einige Gebäude in der oberen Burg, der dortige runde Eckturm sowie der nach dem Vorbild eines fran- zösischen Wohnturms (Donjon) errichtete runde Bergfried in die Mitte des 13. Jahrhunderts und damit wohl in die Gründungsphase der Burg datieren. Der aus anstehendem Gestein aufgebaute, 1811 durch Blitzschlag und Abbruch zerstörte und nur noch zur Hälfte erhaltene Bergfried hat seinen ursprünglichen Eingang rund zehn Meter über dem Sockel, dort beginnt auch die in die bis zu drei Meter starke Außenmauer gezogene Treppe.

In diesem Geschoss befindet sich ein erhaltener Raum, der die Reste eines Mantelkamins sowie zwei in Spitzbögen ausgeführte Fensteröffnungen besitzt. Allerdings wurden die darüber liegen- den oberen Geschosse zerstört, so dass ein 1816 aus Balkenwerk gezimmertes Notdach den als Torso erhaltenen Turm abschließt. Im unteren Teil ist das frühere Verlies durch einen wohl im frühen 19. Jahrhundert angelegten Mauergang zugänglich. An den Innen- wänden des Turms sind verschiedene Nischen, Reste früherer Ge- schossflächen, Mauerlöcher und Balkennischen erhalten. Teilweise zeigt das Mauerwerk starke Brandspuren.

Das untere Torhaus mit seinen gotischen Spitzbögen, der wohl später eingefügten Balkendecke mit Fachwerkeinbau sowie der 1636 durch ein Großfeuer zerstörte quadratische Halbturm in der unteren Burg, dessen Sockel noch erhalten ist, wurden wahrschein- lich im Verlauf des 13. Jahrhunderts oder aber erst während des

14. Jahrhunderts errichtet. Die für 1271 urkundlich belegte Burg- kapelle befand sich möglicherweise im ersten Obergeschoss des oberen Torhauses, das an der Außenwand die zugemauerten Reste einer als Kapellenfenster gedeuteten Öffnung trägt. In den Kellerge- wölben unter dem barocken Festsaal wurden in den 1990er Jahren Keramik aus dem 13.–14. Jahrhundert und Mauerreste gefunden, die auf ursprünglich dort vorhandene Gebäude hindeuten könnten.

Zu umfangreichen Aus- und Umbauten kam es zur Mitte des 16. sowie in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Unter Gumprecht IV. von Neuenahr-Alpen wurde 1549 das Torhaus der oberen Burg aufgestockt und ein dreigeschossiger Wohnbau errichtet. Diese Baumaßnahme gehört wahrscheinlich zu einer geplanten und wegen des Todes des Landesherrn nicht vollen- deten Ausbauphase, wie die Baulücke zwischen Torhaus und Gebäude sowie auch das in Fachwerkbauweise angelegte Trep- penhaus belegen. Konrad Gumprecht von Bentheim-Limburg ließ ab 1615 das untere Torhaus für seine Ehefrau Johannetta Elisabeth von Nassau-Dillenburg als so genanntes Nassauer Schlösschen zu einem Wohnsitz herrichten. Davon zeugt auch das Allianzwappen beider Familien über dem Eingangstor.

Nach dem Regierungsantritt Graf Moritz Kasimir I. von Bentheim-Tecklenburg erfolgte ab 1725 ein grundlegender Um- bau der gesamten Anlage zu einem barocken Residenzschloss. In der oberen Burg wurde die Baulücke zwischen dem Torhaus und dem Wohngebäude durch einen repräsentativen Bau mit Festsaal und Wohnräumen geschlossen. In der unteren Burg kam ein Marstall hinzu, in der Vorburg ein Kutschengebäude. Sehenswert sind auch die vier hier ausgestellten in Feldlafetten gesetzte französischen und schwedischen Schiffsgeschütze aus Gusseisen aus dem späten 17. und 18. Jahrhundert. Sie sollen aus der Kriegsbeute der Schlacht bei Waterloo stammen. Im Vorge- lände des Schlosses wurde ein barocker Höhengarten angelegt, der in seinen Grundzügen zu Beginn des 21. Jahrhunderts wie- der rekonstruiert werden konnte. Das Schloss Hohenlimburg wird derzeit als Museum und Veranstaltungsort genutzt.

Ralf Blank (Hrsg.), Stephanie Marra (Hrsg.), Gerhard E. Sollbach (Hrsg.)
101 historische Schätze in und um Hagen
Klartext Verlag
388 Seiten, durchg. farb. Abb., 17,95 €

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Cyberleiber: Her mit dem schönen Leben!

Schauspielhaus Dortmund Party from eisenmann on Vimeo.

Vom 6. – 9. Juni 2013 veranstaltet das Schauspiel Dortmund ein Sommerfestival mit Theater, Partys, Konzerten und Diskussionen. Der Titel: „Cyberleiber – Letzte Dramen zwischen Mensch und Maschine“. Für Ruhrbarone skizziert Dramaturg Alexander Kerlin die Fragestellung des Festivals und gewährt einen Einblick in das umfangreiche Programm.

Ein neues Zeitalter dämmert herauf: Die Menschen verschmelzen weiter mit ihrer digitalen Umgebung. Computer-Brillen blenden Informationen aus dem Netz in unser Gesichtsfeld ein, und mit Hilfe von in der Brille verarbeiteten Kameras sammeln wir selbst wiederum Daten, die wir „on time“ im Netz teilen. Mini-Roboter von der Größe eines Stecknadelkopfes bewegen sich durch unsere Körper und sammeln Daten über unseren Gesundheitszustand. Und Bio-3D-Drucker drucken unsere Organe nach. Es gibt keinen Lebensbereich, der sich nicht radikal ändert: Die Art, wie wir wissen und arbeiten, wie wir lernen, wahrnehmen, kommunizieren, lieben, wie wir Kunst machen, wie wir uns orientieren und optimieren. Der Weg von der Brille zum implantierten Internet-Gehirn-Chip scheint nicht weit.

Der selbe Konzern, der gerade die Computer-Brillen auf den Markt bringt, hat in den letzten Jahren den weltweiten Bestand an Büchern gescannt und angeblich Geld an die französische Telekom für die Privilegierung des eigenen Datenverkehrs gezahlt. Der Anfang vom Ende der Netzneutralität? Wer

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Architekturführer Ruhrgebiet – Gegenwart und Zukunft

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Das Ruhrgebiet ist reich an architektonischen Schätzen der Vergangenheit. Aber welche Wertschätzung genießen die Bauten der Gegenwart und Zukunft? Wer hat den Überblick darüber, wie facettenreich zeitgenössische Architektur zwischen Bergkamen und Xanten aussieht?  Eine ausführliche Antwort darauf liefert – ausgerechnet möchte man sagen – ein Buch zweier Münsteraner. Ein Beitrag von unserem Gastautor Tim Walther

Die Architektin Bettina Meyer und der Designer Roman Skarabis haben 2011  den „Architekturführer Ruhrgebiet – Gegenwart und Zukunft“ herausgebracht. Die erste Auflage war schnell vergriffen, nun ist die zweite erhältlich. 352 Projekte in 41 Städten stellt das Duo vor: vom Supermarkt-Bau mit goldenem Dach in Dortmund-Huckarde über die Rathaus-Sanierung in Gelsenkirchen (Hans-Sachs-Haus) und Visionen, die bisher nur in Schubladen von Stadtplanern liegen.

Meyer und Skarabis haben bereits ihrer Heimatstadt Münster ein Architektur-Buch gewidmet. Die Idee, sich mit dem Revier zu beschäftigen, begründen beide am Mangel an Literatur. „Uns hat die Idee nicht mehr losgelassen einen Architekturführer für eine ganze Region zu machen, nicht nur für eine Stadt ein derartiges Produkt zu erfinden und sehr gut zu gestalten. Der Schlüssel ist vielleicht auch mein eigenes Staunen und meine Neugier über den architektonischen Wandel dieser Region. Was ist denn da alles

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Pro-Deutschland-Funktionär Seidensticker: „Ohne Israel wäre dort schon lange Frieden!“


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Mit Antisemitismus habe man nichts zu schaffen, beteuern Vertreter der rechtspopulistischen „pro“-Gruppierungen des Öfteren. Facebook-Einträge von „pro Deutschland“-Bundesgeschäftsführer Lars Seidensticker lassen aber Zweifel aufkommen, ob die Haltung wirklich so eindeutig ist. Von unseren Gastautor Rainer Roeser.

Seidensticker, dessen Partei bei der Bundestagswahl im September auch in Nordrhein-Westfalen antreten will, postete in den letzten Tagen im Zusammenhang mit dem Bürgerkrieg in Syrien zweimal Zeichnungen, deren antisemitische Konnotation kaum zu übersehen ist. Vor etwa einer Woche lud er eine Grafik mit dem Text „Israel is a war criminal“ hoch. Sie zeigte die beiden Hände eines Skeletts, die mit Messer und Gabel eine am Boden liegende Person zerteilen. Die Gabel ist der US-Flagge nachgebildet; das Messer ist in blau und weiß gehalten, der Griff ist ein Davidsstern mit einer spitz zulaufenden, schneidenden Spitze. Seinen

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Ruhr Reggae Summer: Alle Open-Air Festivals haben einen natürlichen Feind: Das Wetter.

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Das Programm kann noch so grandios sein, entweder bleibt in der Erinnerung das Bild einer sonnendurchflutenden Party oder einer kalt-nassen Depression. Gemessen daran war der Ruhr Reggae Summer im Revierpark Wischlingen durchwachsen. Zwar blieben fette dauerhafte Regengüssen aus aber für eine Reggae Party war es doch zu kalt und sporadisch zu feucht. Von unserem Gastautor Thorsten Stumm. 

Dafür bot das Programm echte Topacts. Am ersten Tag des Liveprogramms waren WARD21 als Einheitzer am Start die sämtliche ihrer Standards spielten und die noch etwas spärliche Menge zum hüpfen brachte.

Danach lernte ich, dass man auch in Portugal guten Reggae machen kann. Richie Cambell überzeugte stimmlich und mit seiner mitreißenden Performance.

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Ruhr-Reggae-Sommer 09-05 – 12.05.


Wer an diesem Wochenende noch nicht vor hat und und auf Reggae und Dancehall steht dem sei ein Besuch im Revierpark Wischlingen empfohlen. Von unserem Gastautor Thorsten Stumm.
Das Line up bittet echte Highlights Live wie Shaggy, Tommy Lee, Alpha Blondy und Capleton.
Ausserdem legen in der Soundsystem Area so DJs wie David Rodigan und Supersonic auf.
Gute Laune ist da garantiert. Da es Open-air stattfindet ist auch das rauchen kein Problem. Was immer auch in der Zigarette drin ist …..

Bestandsdatenauskunft – Die rechtliche Grundlage für den Überwachungsstaat

Frank Hermann. MdL-NRW, Piraten
Frank Hermann. MdL-NRW, Piraten

Das ursprüngliche Gesetz zur Regelung der Bestandsdatenauskunft wurde 2012 für verfassungswidrig erklärt. Der Gesetzgeber sollte dafür Sorge tragen, dass die bemängelten massiven Grundrechtsverletzungen rückgängig gemacht werden. Trotzdem einigten sich Bundestag und Bundesrat darauf, doch noch mehr – und zwar fast alle verfügbaren – Daten zu beanspruchen. Das Ergebnis ist ein Gesetz, das den rechtlichen Rahmen für den Überwachungsstaat schafft. Von unserem Gastautor Frank Hermann, MdL Piraten-NRW.

Das „Gesetz zur Neuregelung der Bestandsdatenauskunft“, so der sperrige Name, erlaubt Ordnungsbehörden den Zugriff auf sensibelste Informationen wie Adressbuch oder Nachrichten des eigenen Handys und ermöglicht ihnen, durch das Feststellen des Besitzers einer IP-Adresse, das Surfverhalten im Internet auszuspähen. Das Gesetz wäre deutlich weniger problematisch, wenn es nur zur Aufklärung von schweren Straftaten und damit für Einzelfälle gelten würde. Nun können aber bereits Ordnungswidrigkeiten – z.B. das Falschparken im Halteverbot – für eine Abfrage der Handydaten sorgen. Unsere Smartphones werden so zu Wanzen.

Internet und Handys sind heute zutiefst persönlich. Wir sammeln dort Fotos von unseren Kindern, wir tauschen Nachrichten mit unseren Lieben aus oder nutzen es für geschäftliche Dinge. Wir machen Online-Banking oder recherchieren Jobangebote. All diese Informationen sind höchst privat. Einen Eingriff in unser Privatleben, wie er durch die Bestandsdatenauskunft erfolgt, würden wir beim Postgeheimnis und der Unverletzlichkeit der Wohnung niemals zulassen. Warum dann bei Handy und Internet?

Diese Art der Überwachung wird erst durch die Digitalisierung unserer Kommunikation, unserer Mobilität und anderer Verhaltensweisen ermöglicht. Schon heute wird jeder Schritt, den wir machen, aber auch unsere Einkaufs- und

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